Barockgitarre nach Stradivari

[Mima]

Ein lang gehegter Traum ging mit diesem Instrument in Erfüllung.... Der Gitarrenbauer meines Vertrauens hat intensiv an diesem Instrument gearbeitet, dass Resultat ist wirklich absolut überzeugend!!

Ein paar Eckdaten:
- Mensur 66cm
- Fichte, Ahorn und Mooreiche
- 652g leicht und sehr resonant
- mittlerweile mit Aquila Nylgut Saiten bestückt

Liebe Grüsse!!

[MattB90]

Wow, sieht klasse aus! Viel Spaß damit
Die Bünde sind aus Nylon-Seiten? Das habe ich auch noch nicht gesehen. Interessant
Wie schafft man das, dass die nicht verrutschen?

Edit: ach, aus Darm sind die Bünde.. sehr interessant alles

[Düsentrieb]

Wunderschön und was für beeindruckende Details - allein der Deckenüberhang der in das Griffbrett eingelegt ist Wie wird die denn gestimmt? Und welcher Gitarrenbauer war das denn?

[U. Fischer]

Sehr schön, absolute Spitze. Mir gefällt besonders, das er auch die Rückseite der Kopfplatte dem Original nachempfunden hat.
Dort seht auch sein Name: Zeno Severin Steuri.
Die Bünde werden immer eins höher - Richtung Sattel - geknotet und dann nach unten geschoben. Da der Hals Richtung Korpus breiter und tiefer wird, spannt sich der Bund. Ekliger ist es, den Knoten zu fixieren: der wird mit Feuerzeug verschmolzen, natürlich ganz nah am Hals.
Man muss sehr fix sein...

[Burghard]

Herzlichen Glückwunsch,
Ich bin begeistert. Ein wunderschönes Instrument.
Wie klingt es denn? Ein Klangbeispiel.wäre schön.
Gruß Burghard

[Mima]

Danke euch allen für die netten Worte, und das ihr meine Begeisterung für dieses Instrument teilt.
Genau, Zeno wohnt nur einen Steinwurf von mir entfernt und war wie ich Feuer und Flamme für dieses Projekt. Es war für uns beide eine spannende Zeitreise zurück ins 17. Jahrhundert.
Der Bau erfolgte übrigens um eine Innenform herum, ganz in der Tradition des italienischen Instrumentenbaus. Der aufmerksame Betrachter sieht vielleicht noch die kleinen Dübel an den Zargen mit welchen diese an der Innenform befestigt worden sind.
Traditionell verfügt der Boden über keinerlei Bebalkung, selbst an der Decke finden sich nur deren 3, im Bereich des Schalllochs..... Alles an der Grenze des mit Holz erreichbaren.
Die Bünde halten übrigens sehr gut, die Verschiebbarkeit ist ja so in Grenzen gewollt um die Intaonation zu begünstigen.

Liebe Grüsse, Michi

[Burghard]

Hallo Michi,
was für Mechniken sind das denn ? Einfache Wirbel, oder Feinstimmwirbel mit Planetengetriebe ? Was für Saiten hast du aufgezogen?
Gruß Burghard

[Herr Dalbergia]

Schöne Handarbeit

Scharfe Detail Bilder wären mal interessant…..

[Mima]

Die Stimmwirbel sind aus Buchsbaum, keine Feinstimmwirbel mit Getriebe. Ich fand sie etwas hübscher als die sonst sehr oft verwendeten und eher dünnen Lautenwirbel. Mittlerweile sind Saiten von Aquila (Nylgut) aufgezogen welche um Welten besser als die ersten von Pyramid sind. Dauert etwas bis stimmstabil, danach sind aber unschlagbar!!
Stimmung ist: e - h - h - g - g - D - d - a - a
Ein paar weitere Details:

[Poldi]

Wunderschön und tolle Handwerkskunst.

[Simon]

Wunderschönes Handwerk!

[MusikMaxx]

Super handwerklich gemacht

[Düsentrieb]

Einfach nur wow!

[Mima]

Danke euch allen für die netten Worte, auch im Namen des Erbauers.
Ich habe einfach ein riesen Glück einen so guten Gitarrenbauer kennen zu dürfen. Freue mich schon auf unser nächstes gemeinsames Projekt!!

Grüsse an alle!!

[penfield]

Sehr schön.

[Burghard]

Hallo Mima,
Magst vielleicht etwas zu den einzelnen Saitenstärken, und welche Aquilasaiten das sind, sagen?
Die Mensur wird ja durch das Ende des Knotens am Steg bestimmt. Mir ist nicht ganz klar um wievel mm der Knoten die Mensur verkürzt und welchen Einfluß das auf die Bünde hat. Als wo kommt die Stegvorderkante hin wenn man z.b. 65 mm Mensur hat.Oder ist das egal und man gleicht es durch verschieben der Bünde aus?
Ich hab mir übrigens den Plan bestellt . Dein Instrument ist ja sehr genau nachgebaut.
Viele Dank und Gruß
Burghard

[DoubleC]

Sehr schönes Instrument!

Wie ist denn die Saitenlage am 9. bzw. 10. Bund? Hast du noch ein Bild von den Stegbohrungen? Die doppelchörigen Aa/Dd-Saiten sollten nämlich unterschiedlich hoch sein, damit man flott perlende Läufe unter Einbeziehung der d/a-Saiten quer zum Griffbrett spielen kann (Böse feinmotorische Herausforderung). Und je nach Komponist und Gegend unterschiedliche Stimmungen
Als ich vor gut 2 Jahren angefangen habe, Barockgitarre zu spielen, war das, als ob ich neu laufen lernen müsste..........so viele fiese Geheimnisse........

Wo hattest Du denn die Baupläne her?

Gruss
DoubleC

[DoubleC]

Hallo Mima,
Magst vielleicht etwas zu den einzelnen Saitenstärken, und welche Aquilasaiten das sind, sagen?
Die Mensur wird ja durch das Ende des Knotens am Steg bestimmt. Mir ist nicht ganz klar um wievel mm der Knoten die Mensur verkürzt und welchen Einfluß das auf die Bünde hat. Als wo kommt die Stegvorderkante hin wenn man z.b. 65 mm Mensur hat.Oder ist das egal und man gleicht es durch verschieben der Bünde aus?
Ich hab mir übrigens den Plan bestellt . Dein Instrument ist ja sehr genau nachgebaut.
Viele Dank und Gruß
Burghard

Bei Aquila wird dich direkt geholfen!

Wo gibt es den Stradivari-Plan?

Gruss


DoubleC

[Burghard]

Hallo Mima,
Magst vielleicht etwas zu den einzelnen Saitenstärken, und welche Aquilasaiten das sind, sagen?

Bei Pyramid kannst du dir für solche Instrumente Saiten nach Wunsch (einschließlich Spannung) anfertigen lassen. Hab ich schon mal für Barock-Gitarre und Vihuela de Mano ausprobiert, war recht zufrieden damit.
https://pyramid-saiten.de/de/custom-sho ... m-shop.php

[U. Fischer]

Mit einem Saitenrechner z.B. von Pyramid oder Kürschner kann man sich die passenden Einzelsaiten selbst zusammenstellen.
Man gibt im Schieber die Frequenz - z.B. 440Hz - ein, dann die Mensur und die Saitenspannung und kann dann dem Ton entsprechend die Saite auswählen. Ich kaufe meine Saiten, bisher Kürschner oder Pyramid, bei https://www.music-strings.de.

Den entsprechenden Bunddarm gibt es dort auch zu kaufen.

Die Saiten für meine aktuelle Vihuela, Mensur 64cm (ca., der Knoten geht ab, die Bünde werden passend verschoben) von oben links nach unten rechts. Die Bezeichnung - 0,45 oder 809 - enthält die Saitenstärke (0,45mm und 0,80mm)

[Mima]

Hallo zusammen,
Ja, nit den Saiten bin ich zur Zeit noch etwas am experimentieren. Ich spiele sehr gerne eine 7-chlrige Vihuela mit einer Mensur von 62cm. Aus Interesse habe ich basierend auf diesen Saitenstärken welche bei Pyramid bestellt und installiert. Diese gefallen mir noch einen Ticken besser als die Aquila Saiten und bleiben jetzt erst mal drauf. Das Spielgefühl ist deutlich angenehmer, und eine verbesserte Brillanz nehme ich auch war. Diese habe ich bei den Aquilas ein wenig vermisst. Ich habe übrigens einen Pitch von 415 Hz in Verwendung. Aktuell ist nur die d Saite oktaviert. Hier die Stärken, wobei die d Saite oktaviert ist und nicht die a.



Das Bundmaterial stammt von Pyramid und hält bis jetzt sehr gut. Lässt sich auch sehr angenehm verschieben für kleinere Korrekturen.
Die Pläne habe ich von der Homepage des Dutch Luthiers erworben, dort ist (fast) alles dabei was man für den Bau des Instruments benötigt.
Und ich kann bestätigen, die Barockgitarre ist schon eine gewisse Challenge, da braucht es einiges an Umgewöhnung. Wie sagte mal ein netter Kollege zu mir: "Dieses Instrument musst du verstehen......"
Noch zur Saitenlage am 9. Bund: Ungefähr 3mm müssten es sein. Ist jedenfalls angenehm zu spielen.

Liebe Grüsse!!

[Burghard]

Hallo, den Plan gibt es bei Jan Capelle im Shop
https://payhip.com/TheDutchLuthier. als PDF.
Ich hab ihn mir bestellt und fange gerade an die Form zu bauen etc.
Gruss Burghard

[Düsentrieb]

@Burghard Dann hier die dringende Bitte um einen Baubericht

[Mima]

Dieser Bitte schliesse ich mich mit Nachdruck an!! Das dürfte dann bald in etwa so aussehen bei dir:

[U. Fischer]

Hallo zusammen!
Ich habe noch etwas zu dem Bauplan gefunden! https://thedutchluthier.files.wordpress ... 122-lr.pdf

Das ist nicht uninteressant!

Gruss


DoubleC