LP DC special
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- Janis
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Re: LP DC special
Guten Abend!
Und weiter gehts. Ich habe angefangen zu lackieren und muss beichten:
Ich habe noch nie eine wirklich zufriedenstellende Hochglanzlackierung mit "normalem Lack" hinbekommen.
Schellackpolitur - check, Ölen - check, Lasieren - check, Seidenmatt mit der Rolle - check! Aber ey, so richtig
"Industrie"-mäßig (und ich meine nicht die millimeterdicke Kruste auf Gitarren sondern die Ästhetik eines
hochglanzpolierten Autos etc.) würd ich gerne mal wuppen! Also viel gelesen, viel überlegt und festgestellt,
dass mir Kompressor, Kabine und vor allem jahrelange Erfahrung fehlen Also versuche ich es mit nem guten Pinsel
aus dem Künstlerbereich und OBI-Klarlack auf Alkyd-Basis
Nach dem Beizen wollte ich tunlichst vermeiden, dass ich die Beize durch Reiben, Rollen, Wischen wieder anlöse.
Also habe ich behutsam mit dem 50mm Pinsel den Lack auf die Gitarre "fließen" lassen und eher sanft verteilt,
als gestrichen.
Erst hinten: dann vorne:
und die Seiten:
Ehrlich gesagt dachte ich an der Stelle, das wird wieder nix,recht uneben und einige Blasen,
aber Aufgeben ist nicht grade meine Stärke, also
Rückseite zwischengeschliffen mit 000-Stahlwolle und die nächste Schicht:
Sieht schon gut aus finde ich! Auch die Farbe ist etwas dunkler, hat aber dieses Kirschrote, minimal Violettstichige
(was auf den Bilder eher gering rüberkommt) behalten
Und jetzt frage ich mich, warum hab ich nicht eher richtig recherchiert und penibler gearbeitet?
Daran lags nämlich! Beim Schleifen habe ich schon gemerkt, dass das sogar Spaß macht, wenn man ganz
gewissenhaft alles glatt bekommt und jetzt beim Lack gehts mit einem guten Gefühl weiter.
Und ich will den Tag nicht vor dem Abend loben oder sagen, dass sei oder wird jetzt perfekt aber
ich hab wieder was gelernt und es hat sich erneut bestätigt: Beharrlichkeit führt zum Ziel!
In dem Sinne eine schönen Abend allerseits!
Und weiter gehts. Ich habe angefangen zu lackieren und muss beichten:
Ich habe noch nie eine wirklich zufriedenstellende Hochglanzlackierung mit "normalem Lack" hinbekommen.
Schellackpolitur - check, Ölen - check, Lasieren - check, Seidenmatt mit der Rolle - check! Aber ey, so richtig
"Industrie"-mäßig (und ich meine nicht die millimeterdicke Kruste auf Gitarren sondern die Ästhetik eines
hochglanzpolierten Autos etc.) würd ich gerne mal wuppen! Also viel gelesen, viel überlegt und festgestellt,
dass mir Kompressor, Kabine und vor allem jahrelange Erfahrung fehlen Also versuche ich es mit nem guten Pinsel
aus dem Künstlerbereich und OBI-Klarlack auf Alkyd-Basis
Nach dem Beizen wollte ich tunlichst vermeiden, dass ich die Beize durch Reiben, Rollen, Wischen wieder anlöse.
Also habe ich behutsam mit dem 50mm Pinsel den Lack auf die Gitarre "fließen" lassen und eher sanft verteilt,
als gestrichen.
Erst hinten: dann vorne:
und die Seiten:
Ehrlich gesagt dachte ich an der Stelle, das wird wieder nix,recht uneben und einige Blasen,
aber Aufgeben ist nicht grade meine Stärke, also
Rückseite zwischengeschliffen mit 000-Stahlwolle und die nächste Schicht:
Sieht schon gut aus finde ich! Auch die Farbe ist etwas dunkler, hat aber dieses Kirschrote, minimal Violettstichige
(was auf den Bilder eher gering rüberkommt) behalten
Und jetzt frage ich mich, warum hab ich nicht eher richtig recherchiert und penibler gearbeitet?
Daran lags nämlich! Beim Schleifen habe ich schon gemerkt, dass das sogar Spaß macht, wenn man ganz
gewissenhaft alles glatt bekommt und jetzt beim Lack gehts mit einem guten Gefühl weiter.
Und ich will den Tag nicht vor dem Abend loben oder sagen, dass sei oder wird jetzt perfekt aber
ich hab wieder was gelernt und es hat sich erneut bestätigt: Beharrlichkeit führt zum Ziel!
In dem Sinne eine schönen Abend allerseits!
Viele Grüße,
Jan
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Re: LP DC special
Ganz ehrlich, ich weiß seit Jahren, dass Geduld, Gründlichkeit und Präzision schneller zum Ziel führen als alles andere und trotzdem biege ich regelmäßig vorher ab...
Aber vielleicht lerne ich es noch Mal irgendwann...
Aber vielleicht lerne ich es noch Mal irgendwann...
- Janis
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Re: LP DC special
Wenn man sich immer nur sagt, der Weg ist das Ziel, wird man auch nicht fertig....
...oder man wird fertig und fängt was Neues an um den Weg weiter zu gehen...
...und das wiederum klingt nach der typischen Karriere eines Gitarrebassbauers... naja wie auch immer
cheers!
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Re: LP DC special
Schön zu lesen, dass es scheinbar mehreren so geht. Da fühl ich mich gleich besser wenn ich weiß, dass das weit verbreitet istJanis hat geschrieben: ↑17.06.2020, 21:58Wenn man sich immer nur sagt, der Weg ist das Ziel, wird man auch nicht fertig....
...oder man wird fertig und fängt was Neues an um den Weg weiter zu gehen...
...und das wiederum klingt nach der typischen Karriere eines Gitarrebassbauers... naja wie auch immer
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Tobi
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- Janis
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Re: LP DC special
Einen guten Abend!
Ich habe nach langer Suche endlich eine Möglichkeit gefunden, die Poren einfach und ohne besondere Hilfsmittel
zu schließen. Ich habe mehrfach den Lack mit dem Pinsel in die Poren getrieben, zwischengeschliffen und nach einiger Zeit
einfach durch die Beize geschliffen. War ganz einfach und tat auch nur einige Stunden weh.
Das hat mir die Möglichkeit gegeben, die komplette Korpus-Oberseite soweit zurück zu schleifen,
dass die Poren eben waren: Zugegen, ein wenig ängstlich war ich schon, dass die Beize fleckig wird aber wat mutt dat mutt und
das Rot erstrahlte in neuem Glanze.
Beizen:
Und dann habe ich festgestellt, dass ich zwei Möglichkeiten habe, die Beizung anzugleichen.
Genau so viele Beizaufträge, sprich zwei an der Zahl, wie beim ersten mal aufbringen oder eine weniger, weil ja noch
Restfarbe da war, die tief in den Riegeln hing. Ich habe mich in völliger Abstinenz meines gesunden Menschenverstands
für den einmaligen Auftrag entschieden und anschließend lackiert.
Lackieren: Sah erstmal gut aus. Was jedoch nur schwer zu erkennen ist, sind die leichten Farbunterschiede von Zarge zu Decke.
Minimal, aber ich sehe sie und werde sie immer sehen und war noch nicht erschöpft genug dieser meiner endlosen Odyssee
ein Ende zu setzen:
Und so fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Zwei Schichten wären richtig gewesen.
Der geneigte Leser mag nun denken, was um alles in der Welt passierte dann?
Und ihm wohnt wohl eine Ahnung inne, wenn ich nun sage, dass ich heute wieder geschliffen habe.
Morgen werde ich dann zwei mal beizen und dann lackieren in der Hoffnung, nicht wieder etwas falsch zu machen.
Um auf meine anfängliche Lösung des Porenfüllens zurückzukommen, möchte ich anmerken,
dass diese Methode eine gewissen Toleranz gegenüber Selbstzweifel und völligem Versagensgefühl bedarf.
Wer es ausprobieren will, beruft sich bitte nicht auf mich, Nachahmen auf eigene Gefahr!
Ironie-Modus aus: Ja, war scheiße, ich bin fast durchgedreht und hoffe, dass morgen alles besser wird!
Cheers!
Ich habe nach langer Suche endlich eine Möglichkeit gefunden, die Poren einfach und ohne besondere Hilfsmittel
zu schließen. Ich habe mehrfach den Lack mit dem Pinsel in die Poren getrieben, zwischengeschliffen und nach einiger Zeit
einfach durch die Beize geschliffen. War ganz einfach und tat auch nur einige Stunden weh.
Das hat mir die Möglichkeit gegeben, die komplette Korpus-Oberseite soweit zurück zu schleifen,
dass die Poren eben waren: Zugegen, ein wenig ängstlich war ich schon, dass die Beize fleckig wird aber wat mutt dat mutt und
das Rot erstrahlte in neuem Glanze.
Beizen:
Und dann habe ich festgestellt, dass ich zwei Möglichkeiten habe, die Beizung anzugleichen.
Genau so viele Beizaufträge, sprich zwei an der Zahl, wie beim ersten mal aufbringen oder eine weniger, weil ja noch
Restfarbe da war, die tief in den Riegeln hing. Ich habe mich in völliger Abstinenz meines gesunden Menschenverstands
für den einmaligen Auftrag entschieden und anschließend lackiert.
Lackieren: Sah erstmal gut aus. Was jedoch nur schwer zu erkennen ist, sind die leichten Farbunterschiede von Zarge zu Decke.
Minimal, aber ich sehe sie und werde sie immer sehen und war noch nicht erschöpft genug dieser meiner endlosen Odyssee
ein Ende zu setzen:
Und so fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Zwei Schichten wären richtig gewesen.
Der geneigte Leser mag nun denken, was um alles in der Welt passierte dann?
Und ihm wohnt wohl eine Ahnung inne, wenn ich nun sage, dass ich heute wieder geschliffen habe.
Morgen werde ich dann zwei mal beizen und dann lackieren in der Hoffnung, nicht wieder etwas falsch zu machen.
Um auf meine anfängliche Lösung des Porenfüllens zurückzukommen, möchte ich anmerken,
dass diese Methode eine gewissen Toleranz gegenüber Selbstzweifel und völligem Versagensgefühl bedarf.
Wer es ausprobieren will, beruft sich bitte nicht auf mich, Nachahmen auf eigene Gefahr!
Ironie-Modus aus: Ja, war scheiße, ich bin fast durchgedreht und hoffe, dass morgen alles besser wird!
Cheers!
Viele Grüße,
Jan
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- Janis
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Re: LP DC special
Guten Tag,
heute gings dann nochmal ans Beizen und wieder Lackieren.
doppelt hält besser!
Lack drupp und jut ist!
Auf den Fotos erkenne ich keinen Unterschied, in Echt zum Glück schon
Jetzt kommen noch ein paar Schichten drauf und parallel gehts am Hals weiter, dann ist hoffentlich zeitnah Hochzeit.
Allen möglichst bald ein schöne Wochenende!
heute gings dann nochmal ans Beizen und wieder Lackieren.
doppelt hält besser!
Lack drupp und jut ist!
Auf den Fotos erkenne ich keinen Unterschied, in Echt zum Glück schon
Jetzt kommen noch ein paar Schichten drauf und parallel gehts am Hals weiter, dann ist hoffentlich zeitnah Hochzeit.
Allen möglichst bald ein schöne Wochenende!
Viele Grüße,
Jan
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Re: LP DC special
Hab ich das richtig verstanden...Du hast auf dem Lack noch mal Beize aufgetragen und anschließend noch mal lackiert?
Das Ergebnis ist aber super.
Das Ergebnis ist aber super.
- Janis
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Re: LP DC special
danke, ne ich habe beim Zwischenschliff durch die Beize geschliffen,
habe die Decke dann notgedrungen komplett abgeschliffen, dann festgestellt, das ich den Farbton beim
neu beizen nicht getroffen habe,
nochmal komplett abgeschliffen und heute nochmal gebeizt und angefangen zu lackieren.
Und jetzt gibt es am Rand auch keine abgesetzte Kante mehr, an der man die Korrektur erkennt.
Viele Grüße,
Jan
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Re: LP DC special
Die Farbe gefällt mir richtig gut. Weisst du ungefähr das Mischungsverhältnis der Beizen (Clou 155 und 156 hattest du ja schon gesagt) und würdest du das auch verraten? Als Startpunkt für meine Beizversuche, ich habe etwas Ähnliches mit Kiefernholz vor, das in etwa den Farbton deiner Esche hat.
Gruß
Markus
Gruß
Markus
Meine Wettbewerbsgitarren 2020/2021:
Eine kleine Steelstring: Baubericht und Galerie
Simplex: Baubericht und Galerie
Und die Wettbewerbsgitarre 2018/2019:
Das hohle Ding aus dem Baumarkt: Galerie
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Re: LP DC special
Hi Markus, na klar: die Mischung ist 3ml Mahagoni auf 14ml Rot. Der Auftrag war sehr satt, trocknen lassen und dann nochmal. Um das in die Poren der Esche zu bekommen, habe ich mit recht viel Druck und kreisenden Bewegungen gearbeitet.
Viele Grüße,
Jan
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Re: LP DC special
Trotz des freien Tags ging’s heute nur in ganz kleinen Schritten voran. Es ist schwül und sehr stickig! Volute ihre finale Form gegeben:
Einen schönen Tag wünsche ich!
Und ein Jig zur Brückenmontage gebaut:Einen schönen Tag wünsche ich!
Viele Grüße,
Jan
Jan
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Re: LP DC special
Hallo,
es geht hier leider nur in kleinen Schritten voran.
Trotzdem möchte ich auch diese Schritte nicht unerwähnt lassen.
Nachdem ja kürzlich durchgeschliffen habe, war meine Angst, das wieder zu tun recht groß.
Den Zwischenschliff mache ich daher hauptsächlich mit mit 000-Stahlwolle und nur da wo es mal etwas dicker
ist mit 400er Nassschleifpapier.
Mittlerweile ist der Lack in der Maserung fast nicht mehr nachgesackt (außer an den Zargen) und die Fläche wird zunehmend
ebener:
Ich habe aufgehört die Schichten zu zählen, aber es wird glatt, da bin ich mir sicher!
Um die blöden Metallspäne komplett zu entfernen, nehme ich ein paar AlNiCo-Magnete - beste Vintage Spanaufnahme
Außerdem habe ich die Bundstäbe abgelängt:
und arbeite parallel am Hals weiter. Hier schonmal in seiner späteren Position zu sehen: Wie man auch sieht, hat das Entfernen der abgerissenen Schraube nicht funktioniert. Sie bleibt als Erinnerung drin
Bis bald!
es geht hier leider nur in kleinen Schritten voran.
Trotzdem möchte ich auch diese Schritte nicht unerwähnt lassen.
Nachdem ja kürzlich durchgeschliffen habe, war meine Angst, das wieder zu tun recht groß.
Den Zwischenschliff mache ich daher hauptsächlich mit mit 000-Stahlwolle und nur da wo es mal etwas dicker
ist mit 400er Nassschleifpapier.
Mittlerweile ist der Lack in der Maserung fast nicht mehr nachgesackt (außer an den Zargen) und die Fläche wird zunehmend
ebener:
Ich habe aufgehört die Schichten zu zählen, aber es wird glatt, da bin ich mir sicher!
Um die blöden Metallspäne komplett zu entfernen, nehme ich ein paar AlNiCo-Magnete - beste Vintage Spanaufnahme
Außerdem habe ich die Bundstäbe abgelängt:
und arbeite parallel am Hals weiter. Hier schonmal in seiner späteren Position zu sehen: Wie man auch sieht, hat das Entfernen der abgerissenen Schraube nicht funktioniert. Sie bleibt als Erinnerung drin
Bis bald!
Viele Grüße,
Jan
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- segerc
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Re: LP DC special
Salut Janis
Ich verfolge Dein Projekt mit grossem Interesse, denn ich bin an einer Gitarre gleichen Typs. Nach einigen Acoustics meine erste E-Gitarre (muss auch mal sein). Korpus aus 50-jähriger CH-Kirsche, Hals aus ca 30-jährigem CH-Ahorn (wohl Feldahorn). Mein Ziel ist nicht eine 'true Vintage Spec'd'-Gitarre (siehe Mat.wahl).
Deshalb meine Frage: weisst Du schon welche Bridge (ich nehme an eine einteilige Wrap-Around wirds wohl sein) resp. aus welchem Material diese sein wird? Rockinger bietet ja ihre 'Harmony Bridge' in Alu oder Messing an. Gibts es da klare Aussagen zum Sound?
Und wenn wir schon grad dabei sind: ich werde wohl den Rockinger P90 Bridge PickUp bestellen. Hast Du - oder ein Forenmitglied - damit spezielle Erfahrungen (egal, ob gut oder schlecht) gemacht?
Besten Dank im Voraus für Deine Antwort, und ich drück Dir die Daumen bei den 'letzten Metern' bei Deiner Gitarre.
Grüsse aus der Schweiz
Chris
PS: ja, liebe Forumskollegen, auch ich werde meine Gitarre resp. Bilder und einen kurzen (!) Baubeschrieb demnächst ins Forum stellen.
Ich verfolge Dein Projekt mit grossem Interesse, denn ich bin an einer Gitarre gleichen Typs. Nach einigen Acoustics meine erste E-Gitarre (muss auch mal sein). Korpus aus 50-jähriger CH-Kirsche, Hals aus ca 30-jährigem CH-Ahorn (wohl Feldahorn). Mein Ziel ist nicht eine 'true Vintage Spec'd'-Gitarre (siehe Mat.wahl).
Deshalb meine Frage: weisst Du schon welche Bridge (ich nehme an eine einteilige Wrap-Around wirds wohl sein) resp. aus welchem Material diese sein wird? Rockinger bietet ja ihre 'Harmony Bridge' in Alu oder Messing an. Gibts es da klare Aussagen zum Sound?
Und wenn wir schon grad dabei sind: ich werde wohl den Rockinger P90 Bridge PickUp bestellen. Hast Du - oder ein Forenmitglied - damit spezielle Erfahrungen (egal, ob gut oder schlecht) gemacht?
Besten Dank im Voraus für Deine Antwort, und ich drück Dir die Daumen bei den 'letzten Metern' bei Deiner Gitarre.
Grüsse aus der Schweiz
Chris
PS: ja, liebe Forumskollegen, auch ich werde meine Gitarre resp. Bilder und einen kurzen (!) Baubeschrieb demnächst ins Forum stellen.
- Janis
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Re: LP DC special
Salut Chris et merci!
Ich denke die CH-Variante ist die "normale" europäische richtig? Die habe ich auch genommen.
Die ist aus Aluminium und wohl baugleich mit der von Wilkinson und Göldo.
Die von Rockiger habe ich selbst noch nicht erlebt, allerdings bei der Recherche den Vergleich mit Alu-ABM gefunden.
Die sind wohl identisch oder waren es früher mal. Die Unterschiede von Alu und Messing sind wohl
hörbar, ABM stellt die in den beiden Legierungen her, kostet glaube ich nicht viel mehr als die Rockinger.
aber der Sound gefällt mir sehr! Ich spiele Thomastik 11er Flatwounds auf ihr und der Ton ist trotzdem sehr hell und
trocken und im Übergang zum Chrunch schön "kernig".
Wobei das bedeutet ein Princeton Reverb II auf 10 am Eingang und Volume an der Gitarre ganz auf, die meisten hier würden
es wohl noch als Clean bezeichnen?
Für diese verwende ich den:
https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Ros ... 043284-000
Macht von der Verarbeitung einen guten Eindruck, Klang kann ich erst testen, wenn er eingebaut ist.
So ging es mir auch, die Form ist klassisch, die Holzauswahl nicht. Kirsche habe ich echt lieb gewonnen.
Ich denke die CH-Variante ist die "normale" europäische richtig? Die habe ich auch genommen.
Ich nutze diese: https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/WSC ... 043615-000segerc hat geschrieben: ↑07.07.2020, 21:20Deshalb meine Frage: weisst Du schon welche Bridge (ich nehme an eine einteilige Wrap-Around wirds wohl sein) resp. aus welchem Material diese sein wird? Rockinger bietet ja ihre 'Harmony Bridge' in Alu oder Messing an. Gibts es da klare Aussagen zum Sound?
Die ist aus Aluminium und wohl baugleich mit der von Wilkinson und Göldo.
Die von Rockiger habe ich selbst noch nicht erlebt, allerdings bei der Recherche den Vergleich mit Alu-ABM gefunden.
Die sind wohl identisch oder waren es früher mal. Die Unterschiede von Alu und Messing sind wohl
hörbar, ABM stellt die in den beiden Legierungen her, kostet glaube ich nicht viel mehr als die Rockinger.
Das habe ich, sowohl Neck als auch Bridge in einer Yamaha SA-50. Der Vergleich ist also schwer, da Semi-akustisch
aber der Sound gefällt mir sehr! Ich spiele Thomastik 11er Flatwounds auf ihr und der Ton ist trotzdem sehr hell und
trocken und im Übergang zum Chrunch schön "kernig".
Wobei das bedeutet ein Princeton Reverb II auf 10 am Eingang und Volume an der Gitarre ganz auf, die meisten hier würden
es wohl noch als Clean bezeichnen?
Für diese verwende ich den:
https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Ros ... 043284-000
Macht von der Verarbeitung einen guten Eindruck, Klang kann ich erst testen, wenn er eingebaut ist.
Viele Grüße,
Jan
Jan
- segerc
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Re: LP DC special
Besten Dank, Janis
für Deine rasche Antwort. Bei Musicstore habe ich nicht reingeschaut, werde ich aber gleich mal nachholen..... Danke für den Tipp.
Jaja, CH-Kirsche = europ. Kirsche, natürlich ein 'Wildwuchs', keine domizilierte Form.
Grüsse
Chris
für Deine rasche Antwort. Bei Musicstore habe ich nicht reingeschaut, werde ich aber gleich mal nachholen..... Danke für den Tipp.
Jaja, CH-Kirsche = europ. Kirsche, natürlich ein 'Wildwuchs', keine domizilierte Form.
Grüsse
Chris
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Re: LP DC special
Schaut gut aus!
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...
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Re: LP DC special
Danke!
Heute ging es weiter mit Fleißarbeit. Gerüchte besagen ja, dass das Wort Fleißarbeit nur ein Übersetzungsfehler ist
und eigentlich S..eißarbeit heißt. Nun ja ich spiele auch immer ein B statt des Hs und will mal nicht weiter vom Thema abkommen...
Es ging daran, die Bünde von ihren Tang-Enden zu befreien. Der Micromot hilft, trotzdem ist und bleibt es nicht meine Lieblingsbeschäftigung!
Geschafft!
Die Bünde stecken übrigens noch nicht drin, sondern sind nur "eingehängt" um zu checken,
ob ich genug weggenommen habe.
Heute ging es weiter mit Fleißarbeit. Gerüchte besagen ja, dass das Wort Fleißarbeit nur ein Übersetzungsfehler ist
und eigentlich S..eißarbeit heißt. Nun ja ich spiele auch immer ein B statt des Hs und will mal nicht weiter vom Thema abkommen...
Es ging daran, die Bünde von ihren Tang-Enden zu befreien. Der Micromot hilft, trotzdem ist und bleibt es nicht meine Lieblingsbeschäftigung!
Geschafft!
Die Bünde stecken übrigens noch nicht drin, sondern sind nur "eingehängt" um zu checken,
ob ich genug weggenommen habe.
Viele Grüße,
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Re: LP DC special
Nur um nicht den Eindruck entstehen zu lassen, hier ginge es nicht weiter
Die Lackierung ist zu einem echten Ritual geworden.
Ich habe den Korpus mit zur Arbeit genommen, dort haben wir eine eher selten benutzte Küche.
Hier kann ich das lackierte Stück einfach liegen lassen bis es trocken ist, keiner
kommt rein und wirbelt Staub auf.
Täglich nach Feierabend mache ich einen Zwischenschliff und lackiere, am nächsten Tag
sind Zargen und die andere Seite dran. Das geht jetzt schon eine Weile so...
Heute morgen konnte ich folgendes Foto schießen, find ich ganz vielversprechend.
Die Lackierung ist zu einem echten Ritual geworden.
Ich habe den Korpus mit zur Arbeit genommen, dort haben wir eine eher selten benutzte Küche.
Hier kann ich das lackierte Stück einfach liegen lassen bis es trocken ist, keiner
kommt rein und wirbelt Staub auf.
Täglich nach Feierabend mache ich einen Zwischenschliff und lackiere, am nächsten Tag
sind Zargen und die andere Seite dran. Das geht jetzt schon eine Weile so...
Heute morgen konnte ich folgendes Foto schießen, find ich ganz vielversprechend.
Viele Grüße,
Jan
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Re: LP DC special
Krass. Das schaut ja aus wie ein Teich mit knietiefem Wasser. Wie viele Lackschichten hast du da jetzt drauf?
Saubere Arbeit jedenfalls. Wenn du das jetzt noch polierst ...
Saubere Arbeit jedenfalls. Wenn du das jetzt noch polierst ...
- Janis
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Re: LP DC special
Danke ich weiß nicht genau wie viele Schichten es sind Die Vorderseite musste ich ja von vorne beginnen, so geschätzt sind es 7 Schichten. Und es kommen auch noch ein paar. Einige Poren sind noch nicht komplett glatt und wenn der Hals eingeleimt ist, gibt es noch einen Gesamtüberzug.
Viele Grüße,
Jan
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Re: LP DC special
Guten Tag zusammen,
heute ging es am Griffbrett weiter.
Dots gesetzt: Und nochmals fein geschliffen.
Dann meinen 5-Cent Bundierhammer vorbereitet: Das Sedativum aufgezogen: Und los gings! Ich habe den Schlitz mit kleber gefüllt, den Bunddraht eingesteckt und "normal", also erst außen dann innen
eingeklopft. Das ging erwartungsgemäßig einfach.
Vor jedem Kleben bin ich mit Schleifpapier nocheinmal durch den Schlitz gefahren: Natürlich kan an der ein oder anderen Stelle etwas klerber rausgequollen.
Bei einer Stelle wars etwas mehr :-D
Aber alles entspannt! 400er und dann 1000 Schleifpapier auf einer Schere komt gut in die Ecken.
Jetzt sieht alles so aus:
Als nächstes kommen die Kanten dran, dann wird alles nochmals feinst übergeschliffen
und dann ist Hochzeit.
Bis bald!
heute ging es am Griffbrett weiter.
Dots gesetzt: Und nochmals fein geschliffen.
Dann meinen 5-Cent Bundierhammer vorbereitet: Das Sedativum aufgezogen: Und los gings! Ich habe den Schlitz mit kleber gefüllt, den Bunddraht eingesteckt und "normal", also erst außen dann innen
eingeklopft. Das ging erwartungsgemäßig einfach.
Vor jedem Kleben bin ich mit Schleifpapier nocheinmal durch den Schlitz gefahren: Natürlich kan an der ein oder anderen Stelle etwas klerber rausgequollen.
Bei einer Stelle wars etwas mehr :-D
Aber alles entspannt! 400er und dann 1000 Schleifpapier auf einer Schere komt gut in die Ecken.
Jetzt sieht alles so aus:
Als nächstes kommen die Kanten dran, dann wird alles nochmals feinst übergeschliffen
und dann ist Hochzeit.
Bis bald!
Viele Grüße,
Jan
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Re: LP DC special
Hi Simon, ja, das frage ich mich auch
Die Schlitze waren von vornerein etwas zu breit. Man konnte die Bünde mit bloßen Fingern
und moderater Kraft recht nah an Endtiefe einstecken und wieder ziehen.
Das war auch beabsichtigt, da ich sie einkleben wollte.
Bei meiner ersten Gitarre habe ich das Ebenholz GB nach dem Runden gesägt, am Schleifklotz entlang.
Das funktionierte zwar, die Angst abzurutschen war aber immer da.
Da ich dieses Mal das Bindig außen angebracht und dementsprechend vorher gesägt habe, habe ich
die Schlitze etwas tiefer gemacht, da ich nicht Nacharbeiten konnte, sobald das GB komplett war.
Das Kleben sollte also zum einen die etwas tieferen Schlitze füllen und anderseits den Bund halten...
Aber deine Frage ist schon richtig. Beim Einklebern dachte ich mir, du hättest es doch einfach mit normaler Schlitzweite
einhämmern können und gut ist... zu kompliziert gedacht
Beim nächsten Mal mache ich es dann so!
Mitlerweile habe ich dann die Bünde auf gleichmäßige Höhe gebracht und dabei noch mal mit etwas Alkohol
das spätere Erscheinungsbild fotografisch festgehalten
Viele Grüße,
Jan
Jan
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