Halstasche mal anders

Wie setze ich einen Bausatz zusammen. Was muss ich mit dieser Schraube tun?
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micha70
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Halstasche mal anders

#1

Beitrag von micha70 » 28.09.2025, 10:49

Wertes Forum!

Es ist und wird kompliziert und vermutlich wie immer über das Ziel hinausgeschossen (whistle) …denke ihr kennt mich inzwischen :lol: Stellt Euch also auf einen langen Text und verwirrende Beschreibungen ein :D Geht schon los…Ein kleines Vorwort zu dem Thema was nun folgt.

Derzeit ist genau die hintere Hälfte des Wortes für das schönste Hobby der Welt quasi nicht vorhanden und so geht es an meinem eigentlichen Projekt #9 Flexable Motion!; nicht weiter. Das bedeutet aber nicht, dass da nichts passiert und dennoch war es so, dass ich mir den Kopf zermartert habe wie ich das mit dem Hals-Body-Übergang machen möchte.

Just zu diesem Zeitpunkt kommt der liebe Christian aka @thonk um die Ecke gebogen und setzt mir mit einem Bauteil einen Floh ins Ohr der mir das Problem löst. Zufälle gibt‘s :D Good Catch, Christian! Also, wenn jemand das interessant findet: Bedankt Euch bei ihm. Ich hab nur gebastelt…damit wäre die Schuldfrage auch gleich geklärt :badgrin:

Es hat jetzt nur geschmeidige 3 Monate gedauert bis ich mich zusammengerissen habe um das an einem Modell umzusetzen. Herausgekommen ist aber ein Thema was man auf viele der klassischen Hals-Body-Verbindungen anwenden kann und so parke ich das Thema hier und nicht im Baufred.

So, worum geht es eigentlich? Berechtigte Frage :lol: Genau um das hier:
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Ein Balkenverbinder der Marke Eurotec mit Namen Magnus…Magnus S um genau zu sein. Eigentlich dazu gedacht Querbalken mit Längsbalken zu verbinden. Jetzt kennt man verschiedene Verbinder dieser Art aus dem Konstruktionsbau aber der hier unterscheidet sich wesentlich von ähnlichen Lösungen in einem entscheidenden Punkt: Er besitzt zwei Schwalbenschwantzführungen was ihn besonders präzise und für meinen Fall vielseitig macht.

Die Idee ist einen Schraubhals zu konstruieren bei dem von außen keine Schrauben oder sonstigen Verbindungselemente sichtbar sein sollen oder wo kein Platz für diese ist. Hier das Teil mal in Real.
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Das Prinzip ist eine Hälte im Hals, die andere im Body unterzubringen und den Hals mittels aufschieben zu verbinden. Daraus ergeben sich 4 Möglichkeiten. Man kann den Verbinder umdrehen und/oder die Verschieberichtung nach vorn/hinten wählen. Alle haben so ihre Vorzüge und Macken. Ich komme aber noch darauf.

Aus den vier Möglichkeiten habe ich zwei gewählt und zwei ausgeschlossen. Grund sind die vorhandenen Bohrungen im Verbinder. Bei einer Hälfte sind die senkrechten Befestigungsbohrungen genau in der Mitte und da sitzt im Hals meist der Truss-Rod. Wäre für das Experiment ein wenig Overkill gewesen alle Ausführungen zu bauen.

Zuerst habe ich mit dem Verbinder selbst ein wenig rumgespielt. Diese Verbinder sind selten dazu gedacht sie auch lösbar zu machen weshalb auch selbstschneidende Schrauben dabei sind. Das taugt in unserem Fall natürlich nicht. Daher hab ich die Schrauben gegen metrische ausgetauscht un in den Grundkörper ein paar Gewinde geschnitten.
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Dabei ist mir die eine zentrale Bohrung auf der anderen Seite aufgefallen die man ja auch zur Sicherung nutzen kann. Wofür die da ist hab ich bis heute noch nicht rausgefunden aber wenn ich den Magnus drehen möchte brauche ich ja eine Schraube. Sonst fällt der ScheiXX ja auseinander. Da muss auch noch ein Gewinde rein. Leider ist da nicht genug Material für eine übliche Verbindung
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Egal. Ich habe ja Möglichkeiten (whistle) An der Stelle hab ich dann einen Drahtgewindeeinsatz gesetzt
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Sieht verwegen aus, hält aber Bombe! Warum habe ich das gemacht. Irgendwo muss man den Erfinder sichern und es ist und bleibt ja ein Schraubhals und der Zugang liegt nunmal an der Seite des Halsfuß
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Mein Hirn hat trotzdem nicht aufgehört zu spinnen und man kann aber auch etwas gänzlich anderes machen. Da kommt nämlich die zweite (kleine) Schwalbenschwanzführung ins Spiel die andere Verbinder nicht haben. Ich habe die zentrale Bohrung noch um ein Gewinde ergänzt und so kann ich einen Gewindestift eindrehen der gegen den großen Schwalbenschwanz drückt.
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Der Verbinder lässt sich so im Bereich von 2-3mm verschieben ohne, dass seine Belastbarkeit beeinflusst wird.
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Hence, man könnte in der Halstasche bereits eine kleine (Sattel-)Kompensation einbauen ;)

Ich merke…der Post ist schon sehr lang und erfordert sehr viel Aufmerksamkeit. Ich habe jetzt echt viel zum Verbinder selbst gesagt. Aber wie schaut das in der Praxis aus? Sehr berechtigte Frage! Daher ist hier erstmal Schluss und es geht im nächsten Post mit der praktischen Anwendung weiter…

Bleibt mir gewogen und stay tuned…und gebt mir noch 10 Minuten. Ich brauche erstmal einen Kaffee :D

LG
Micha
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Re: Halstasche mal anders

#2

Beitrag von micha70 » 28.09.2025, 11:25

Weiter geht‘s!

Ich kann Euch nicht sagen wie ich mir mein Hirn verknotet habe um das Teil jetzt in eine klassische Schraubhalsverbindung einzubauen. Es schaut im Grunde so simpel aus…

Wie schon gesagt kann ich eine horizontale Verschiebung des Halses in zwei Richtungen machen. Nach „Vorne“ und nach „Hinten“. Der Vorteil der Verschiebung nach „Vorne“ ist, dass der Saitenzug gegen den Verbinder arbeitet und den immer schön zusammenhält. So kann nichts passieren. Zum zweiten hat man so in der Mitte nur eine Schraube zur Sicherung und wenn man den Truss-Rod eh am Halsfuß hat auch gleich den Zugang dazu.
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Weiterer Vorteil: Man braucht keine PU-Fräsung damit der Hals verschoben werden kann. Als „Nachteil“ könnte man empfinden, dass die Halstasche parallele Seiten braucht, da ich den sonst konischen Hals nicht nach vorne rausbringe. Das hat sich aber als eigentlich einfacher erwiesen und ein eventuell aufgeleimtes konischen Griffbrett würde sogar (bei präziser Ausführung) von oben die Kante der Halstasche unsichtbar machen.

Jetzt die Ausführung nach „Hinten“
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Diese Ausführung hat die Charmanz, dass der Hals klassisch konisch bleiben könnte und der Hals sich abnehmen ließe ohne die Saitenspannung zu senken. Stichwort: Reisegitarre.

Was beide Ausführungen gemeinsam haben ist…man kann sich den Übergang machen wie man gerade Lust hat. Hier nur ein Q‘n‘Dirty Beispiel
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Das Alu, aus dem der Verbinder ist, macht die Sache ungeheuer stabil. Ich hab echt daran gerissen und nichts hat sich bewegt und da ist gerade nicht wirklich viel Holz drumrum und dann ist es auch noch Fichte…

Im übrigen gibt es keinen konstruktiven Grund warum ich den „Body“ zweigeteilt habe. Das habe ich nur gemacht damit ich an die Verbindungsstelle besser hinschauen kann…
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und weil meine Mini-CNC keine 45mm packt ;) Denn wie das ganz ohne Halstasche und unsichtbar geht, zeige ich dann erst in meinem Baufred :badgrin:

Blödereweise ist mir dabei die Drehzahlsteuerung meiner Frässpindel verreckt. Ich wollte noch zwei weitere Ausführungen basteln. So möchte ich sie einfach beschreiben.

Mein Plan war eine Ausführung a la Les Paul zu machen. Den Verbinder in den Tenon setzen und unter dem Huumbückling unterbringen. Damit ist ein Schraubhals an Les Paul artigen Gitarren möglich und schaut dennoch wie eine Leimverbindung aus. Paulas mit Schrauben auf der Rückseite und dann vielleicht noch mit Halsplatte find ich echt…übelst ;) Bei einer SG würde es etwas knapp werden. Die hat mit ca. 35mm Stärke am Body vielleicht dann doch etwas wenig Holz unterm Kiel.

Was mir echt leid tut ist, dass ich wegen Motorschadens nicht die Version für unsere Hörgeräte-(Semi-)-Akustiker bauen konnte. Da nur ein Prinzipbild von der Eurotec-Seite
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Ihr könnt Euch sicher vorstellen was ich damit sagen wollte. Halsklotz und Hals. Mit dem Gesagtem von oben könnte man sich hier eine Halsverbindung vorstellen welche noch etwas Einstellbarkeit in der Höhe bietet und/oder die Befestigung sich im Halsfuß versteckt, sodass man nicht über den Korpus schrauben muss. Nur so als Anregung.

Was ist jetzt meine Meinung zu der ganzen Sache. Ich habe das ja gemacht um etwas daraus zu lernen. Insgesamt ist das sicher eine Methode die ich in meinem aktuellen Projekt so umsetzen werde. Sie erfordert allerdings eine unheimliche Präzision in der Ausführung. Vor allem in der Tiefe der Taschen in denen die Hälften versenkt werden. Sonst hakt es nur oder es bleibt ein Spalt. Ansonsten ist das Teil echt unkaputtbar und man kann aus meiner Sicht filigraner bauen was den Übergang angeht. Als größten Nachteil sehe ich den Aufwand den man treiben muss um das umzusetzen und auch den Preis. Das Teil kostet 25 Ocken und das ist echt eine Menge Holz finde ich.

OK. Ich hab das jetzt einfach so mal rausgehauen. Sehr wahrscheinlich habe ich auch die Hälfte vergessen. Deswegen gilt: Fragen? Fragen!

LG
Micha
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Re: Halstasche mal anders

#3

Beitrag von thonk » 28.09.2025, 11:46

Aber.. aber… was mache ich jetzt mit der Gallone Titebond, die ich mir mal gekauft habe?

Danke für deine Mühen und das Weiterdenken, da sind Aspekte dabei, die mir noch gar nicht gekommen sind.
Mir hakt es im Vorstellungsvermögen, das Ding unter einen LP Tenon zu projizieren. Der Hals kann dann ja nur in der von vorne Methode eingeschoben werden. Der Tenon dürfte dann max bis Mitte der Pickupfräsung gehen und dann hat man eine halbe Fräsung Platz, um mit einem Inbus die Schraube zu erreichen, korrekt?

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Re: Halstasche mal anders

#4

Beitrag von micha70 » 28.09.2025, 11:53

Hi Christian!
thonk hat geschrieben: 28.09.2025, 11:46 Aber.. aber… was mache ich jetzt mit der Gallone Titebond, die ich mir mal gekauft habe?

Danke für deine Mühen und das Weiterdenken, da sind Aspekte dabei, die mir noch gar nicht gekommen sind.
Mir hakt es im Vorstellungsvermögen, das Ding unter einen LP Tenon zu projizieren. Der Hals kann dann ja nur in der von vorne Methode eingeschoben werden. Der Tenon dürfte dann max bis Mitte der Pickupfräsung gehen und dann hat man eine halbe Fräsung Platz, um mit einem Inbus die Schraube zu erreichen, korrekt?
Korrekt! Dann nur in der von vorn eingeschobenen Variante. Um den Hals nach hinten entfernen zu wollen braucht man schon 20mm Platz weswegen es bei einem Hals-Single-Coil auch schon sehr hakelig wird. Geht mit etwas kürzeren Schrauben, war mir für das Experiment dann aber zu aufwendig zu bauen. Im Modell funktioniert es theoretisch…

Gibt bestimmt noch mehr Möglichkeiten, nur nachdem ich die Lösung für mein Problem gefunden hatte habe ich aber auch sofort aufgehört weiter zu denken :D

Dank Dir nochmals für den Knochen den Du mir da hingeworfen hast :lol:

LG
Micha

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Re: Halstasche mal anders

#5

Beitrag von thonk » 28.09.2025, 11:57

Ansonsten schätze ich es ähnlich ein wie du:
Das ist auf jeden Fall ein möglicher Weg, einen Hals bombenfest aber lösbar am Body zu verbinden.
Aufwand - Nutzen Verhältnis ist hart an der Kante. Muss jeder individuell abwägen.

Wenn man einmal einen passenden Satz guter Frässchablonen hat, geht es mit dem Aufwand in Ordnung. Die Kosten finde ich individuell betrachtet für so ein Alu-Ding schon sehr teuer, in der Gesamtkalkulation für eine Gitarre aber vertretbar.
Da kosten andere (Marken-)Bauteile, die eigentlich nicht so teuer sein dürften, deutlich mehr.

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Re: Halstasche mal anders

#6

Beitrag von micha70 » 28.09.2025, 12:04

Da hast Du absolut recht. Das Teil ist qualitativ absolut erste Sahne und weniger aufwändig als diese Dove-Tail Geschichte von Fred neben an und dann auch ohne CNC umsetzbar. Präzise zu arbeiten sollten wir ja gewohnt sein.

LG
Micha

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Re: Halstasche mal anders

#7

Beitrag von Poldi » 29.09.2025, 05:40

Endlich mal was mechanisches von Dir, das verstehe ich dann auch mal. (dance a) :lol:
Vor allem die Idee mit dem 2., kleinen Schwalbenschwanz, hat echt was. Hut ab vor soviel Erfindergeist. (dance a) (clap3)

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Re: Halstasche mal anders

#8

Beitrag von Titan-Jan » 29.09.2025, 14:26

Hm...! Ich finde das ziemlich cool :idea:
Sowas ähnliches hatte ich schon überlegt zu konstruieren und aus Metall-3D-Druck herzustellen, da ist der aufgerufene Preis auf ein Mal doch ganz erschwinglich ;) Danke für die Inspiration... Bin gespannt, wie du weitermachst.
Wenn ich wirklich mal was in die Richtung mache, teile ich es natürlich auch gerne hier!
Meine aktuelles Gitarrenbau-Projekt:
Fanned Frets Jazzmaster

Mein Dosengitarren-Projekt:
Vorstellungsthread Online-Shop YouTube-Kanal

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Re: Halstasche mal anders

#9

Beitrag von penfield » 30.09.2025, 22:27

(clap3) Beeindruckend
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...

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Re: Halstasche mal anders

#10

Beitrag von kehrdesign » 01.10.2025, 15:23

Man sollte halt nie Lösungsvarianten vorschnell von vornherein ausschließen. 8)

Ich möchte keinesfalls ein neues Voodoo-Thema aufmachen, dennoch kommt mir da ein Gedanke, dessen Bestätigung wohl nur das praktische Spielen auf einem derartigen Instrument bringen wird/würde.
Es gibt hier nicht nur im Forum Aussagen, dass ein Metallblock unter der Bridge das Ausklingverhalten (Es geht hier NICHT um den Klang!) drastisch verändern könne (Stichwort: Sustainblock).
Dieses ALU-Element könnte ja durch seine abweichenden physikalischen Grundeigenschaften gegenüber Holz (Masse, Eigenfrequenz) ähnlich wirken wie dieser sogen. Sustainblock. Die Theorie hierzu besagt (stark vereinfacht), dass zwischen Bridge und Sattel die Ableitung der Schwingungsenergie (also über Korpus und Hals) durch diesen Block unterbrochen bzw. reduziert wird und der Ton nicht so schnell stirbt.

Bin gespannt, ob du nach Umsetzung deiner Innovation in ein reales Instrument hierzu Erkenntnisse gewinnen kannst.
... naja (think), ginge eigentlich auch einfacher:
man braucht ja nur mal 'ne Metallplatte zwischen einen Schraubhals und Body zu platzieren.
Also, vergiss es einfach und gute Fortschritte und Erfolg.

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Re: Halstasche mal anders

#11

Beitrag von micha70 » 01.10.2025, 20:37

Hi!
kehrdesign hat geschrieben: 01.10.2025, 15:23 Ich möchte keinesfalls ein neues Voodoo-Thema aufmachen, dennoch kommt mir da ein Gedanke, dessen Bestätigung wohl nur das praktische Spielen auf einem derartigen Instrument bringen wird/würde.
Och, schade. So eine schöne Voodoo-Diskussion würde das Forum doch ein wenig beleben 8) Meine Meinung siehe folgt…
kehrdesign hat geschrieben: 01.10.2025, 15:23 Bin gespannt, ob du nach Umsetzung deiner Innovation in ein reales Instrument hierzu Erkenntnisse gewinnen kannst.
... naja (think), ginge eigentlich auch einfacher:
man braucht ja nur mal 'ne Metallplatte zwischen einen Schraubhals und Body zu platzieren.
Das was ich baue wird mit einer „normalen“ Gitarre bzw. einem normalen Body wenig zu tun haben. Denke das wäre nicht repräsentativ. Aber egal, bin selber gespannt. Wenn ich ehrlich bin höre ich keinen Unterschied zwischen Halspitten und einer Halsplatte. Arg viel anders erwarte ich es eigentlich nicht. Aber die verglichenen Gitarren unterscheiden sich ja nicht nur in diesem Punkt. Vielleicht mal eine schwere, richtig schwere an meine Strat schrauben? Hmmmm….

Der Ansatz hier war zunächst wie man eine Gitarre leicht zerlegbar und damit transportabel macht. Mich persönlich hat mehr die Idee gereizt einen Schraubhals ohne sichtbare Schrauben zu bauen oder vielmehr, dass er ausschaut wie ein Leimhals oder nur aufliegend. Wartungsfreundlicher und austauschbar.
kehrdesign hat geschrieben: 01.10.2025, 15:23 Also, vergiss es einfach und gute Fortschritte und Erfolg.
Vielen Dank! Will nur nochmal erwähnt haben, dass ich das Teil ja nicht erfunden habe. Nur selbst abgekauft und zweckentfremdet :lol:

LG,
Micha

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Re: Halstasche mal anders

#12

Beitrag von thonk » 01.10.2025, 21:11

Es gibt die Teile ja von verschiedenen Herstellern und in allen möglichen Größen. Da kann man theoretisch von ganz klein irgend welche Möbel bauen bis ganz groß ein Tragwerk, Dachstuhl, carport, was weiß ich.
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Ich hatte mir irgend wann mal in den Kopf gesetzt, diese Halsverbindung, die Schack in seinen Bässen verwendet, nachzubauen.
Habe ich aber immer vor mir her und zur Seite geschoben, weil Metallverarbeitung nicht meins ist. Dann sind mir diese Teile über den Weg gelaufen und in dem Moment, als ich sie sah sofort mental zweckentfremdet…
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Re: Halstasche mal anders

#13

Beitrag von micha70 » 01.10.2025, 21:35

thonk hat geschrieben: 01.10.2025, 21:11 Ich hatte mir irgend wann mal in den Kopf gesetzt, diese Halsverbindung, die Schack in seinen Bässen verwendet, nachzubauen.
Ach, schau an. Gleich mal losgegoogelt und siehe da…
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Da finde ich den Magnus sogar eleganter weil der die Verriegelung wegen dem Schwalbenschwanz nicht braucht. Kann man so natürlich auch machen.

Brunner Guitars aus der Schweiz haben auch so was ähnliches für Akustische gemacht. Auch horizontal angebracht. Ich muss mal suchen ob ich das nochmal finde…

LG
Micha

Edit: Gefunden! https://brunner-guitars.com/en/b-compact-models/
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Re: Halstasche mal anders

#14

Beitrag von MusikMaxx » 03.10.2025, 09:51

abgefahren, aber sehr spannend und lehrreich. Freu mich immer über neue Ansätze (dance a)
Viele Grüsse

Martin

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