Nach so vielen runden und offsetigen Gitarren darf es jetzt mal was kantigeres werden: Vorläufige Materialauswahl ist eine Treppenstufe mit unbekanntem Holz (Sipo?), Ahornhals, Ahorndecke und Ebenholzgriffbrett. Leider ist die Stufe nicht sehr Dick und in sich leicht gewunden, so dass nach dem Hobeln nur noch ~30mm übrig bleiben. Das passt nicht zu der dünnen Ahorndecke: Ich hab noch eine (etwas weniger schön gerigelte) 12mm Decke. Alternativ habe ich auch noch einen etwas ledierten, mehrteiligen, dafür sehr leichten Escheblank, der noch ein bisschen mehr Breite braucht. Könnte mit etwas ausgebürsteter Maserung und dunkel gebeizt auch cool aussehen: Bauen werde ich über kurz oder lang beide Varianten, denn so eine Gitarre würde ich auch gern nochmal als Siebensaiter bauen. Mal sehen mit welcher Variante ich für den Sechssaiter anfange.
Die Halskantel musste noch auf Dicke gebracht werden und die Kopfplatte angeschäftet werden. Ein paar Ausrisse zeigen, dass ich dringend meine Hobel nachschärfen muss (Spoiler, das habe ich vor dem Verleimen noch gemacht und die Leimflächen nochmal fein gehobelt). Auf einer Seite hat die sonst schön geflammte Halskantel leider ein paar Verfärbungen. Ich hatte gehofft, dass die beim Runterhobeln der überschüssigen 6-7mm verschwinden, das hat sich aber nicht bewahrheitet: Mal sehen ob man da nach dem Shapen noch viel von sieht. Es wirkt nicht so als wäre die Festigkeit kompromitiert, also im schlimmsten Fall mehr "Charakter".
Die Verleimung der Kopfplatte ist jedes mal wieder etwas fummelig. Wenn man in geistiger Umnachtung erst Leim auf die falsche Seite packt macht es gleich noch mehr Spaß. Schnell alles mit einem feuchten Lappen runternehmen und eine Lage Klebeband auf die Pressbeilage für alle Fälle, damit ich die Beilage hinterher nicht runterfräsen muss
Für das Inlay würde ich gerne u.a. wieder Ahorn nutzen. Ich hab allerdings ein bisschen Sorge, dass die beim Schleifen durch den Ebenholzstaub zu sehr verdrecken. Hat jemand da schon Erfahrungen gesammelt? Vielleicht könnte ich die Inlays vor dem Einkleben mit sehr dünnflüssigem Sekundenkleber stabilisieren? Aber ob das Tief genug eindringt weiß ich natürlich nicht.
Ich hoffe es dauert nicht so lange bis es hier weiter geht.
