Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

Wie baue ich mir eine elektrische Gitarre?

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kehrdesign
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Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#1

Beitrag von kehrdesign » 22.12.2015, 18:01

Diese Baudokumentation ist bei Nachbars schon 'ne Weile zu finden. Da die Bilder aber nur für angemeldete User sichtbar sind, habe ich mich entschlossen, die Doku hier nochmal in geraffter Form zu posten. Also werde ich jetzt starten und, damit die Möglichkeit einer sachlichen, themennahen Diskusssion besteht, die weiteren Stufen in Tagesabständen posten.

Entwurf und Konzept
In der Diskussion um Bastelmanns Sitar-Gedanken hatte ich einige Ideen zur Bauform entwickelt. In diesem Zusammenhang kam mir die Idee zu dieser eher seltenen, tropfenförmigen Korpusform. Zum anderen geht mir schon seit meiner frühen Jugendzeiten das Bild von Brian Jones mit seiner Vox Mark III nicht mehr aus dem Kopf. Das Ergebnis des gedanklich gereiften Gestaltungsprozesses habe ich dann auf ein Stück Sperrholz in Originalgröße aufgezeichnet. Markant daran ist die asymmetrische Tropfenform, die jeweils abgewandelt der Bodykontur, der Griffaussparung und der Kopfplatte zugrunde liegt.
entwurf-1zu1_1179.jpg
 
Dass eine solche Form reichlich Substanz zu Meinungsäußerung bietet, ist vorab klar gewesen und auch nicht ganz unbeabsichtigt. Jegliche Diskussion hierüber wird an dieser Stelle von mir allerdings ignoriert. Im Galeriethread gibt's dann genügend Äußerungsmöglichkeiten.

Kurze Bemerkung zu dem in der Skizze angedeuteten unteren Horn:
Meine ursprüngliche Vorstellung zu dieser Auflagestütze war eigentlich ein per Stahlbolzen einsteckbares Zusatzteil, welches durch ein Retentionselement (in Form einer federnde Kugel) in der Steckhülse gehalten wird. Nach längerer Überlegung habe ich davon komplett Abstand genommen. Tests mit maßstäblichen Modellen haben mir gezeigt, dass ich den Korpus notfalls wie bei einer sogenannten "ergonomischen Gitarre" ganz brauchbar auf beide Oberschenkel auflegen kann.

Da es die "eierlegende Wollmilchsau" auch im Gitarrenbau nie geben wird, habe ich beschlossen, dass das ohne Kompromiss eine Gitarre für den Gurt werden soll. Und wenn der Gurt nicht zu lang eingestellt ist, wird der auch im Sitzen genügend Halt geben um die Hände für ihre eigentliche Aufgabe beim Gitarrespielen benutzen zu können, nämlich zum Greifen und Saiten in Schwingung zu versetzen.

Farblich bin ich von Anfang an von einem weißen Body, einem naturfarbigen Ahornhals und weißer Kopfplatte ausgegangen. Das soll dann durch goldene Hardware komplettiert werden. Ein bereits vorbereitetes Griffbrett aus Ahorn hatte ich noch vorrätig.
halsschablone-griffbrett_1178.jpg
Als Halsmaterial hatte ich noch ein längeres Stück Riegelahorn mit Borkenkante, welches beim Besäumen einer Bohle anscheinend mal angefallen war und das ich vorm Ofen bewahrt hatte.
Durch geschicktes Trennen und (in der Länge) gebookmatchtes Zusammensetzen ist diese Halskantel entstanden:
halskantel_1172.jpg
Da der Body sowieso deckend lackiert werden soll, habe ich als Bodymaterial eine wenig attraktive und fehlerhafte Ahornbohle von knapp 1 m Länge und ca. 140 mm x 42 mm Querschnitt aus meinem Lagerbestand verwendet. Daraus konnte ich bei geringem Verschnitt den fast 50 cm langen Body als Dreiteiler zusammensetzen, musste allerdings die geplante Form geringfügig korrigieren.
Hier ist das Ergebnis, ferner die Frässchablone aus Multiplex, die ich wie alle Schablonen aussäge* und dann an Schleifteller und Schleifzylinder fertig schleife.

*: Neuerdings mit einer kleinen Baumarkt-Bandsäge, die mir jemand wegen Anschaffung eines besseren Modells überlassen hat und die nach Überholung bestens ihre Arbeit tut und zu der ich bisher die Meinung vertrat, sowas zum Gitarrebauen absolut nicht zu brauchen.
bodyrohling_1182.jpg
Die vorgesehene 25,5"-Mensur in den stratüblichen Maßen (Sattelbreite 43 mm, Halsfußbreite 56 mm) bekommt aber einen Nullbund und gegenüber eine Wraparound-Bridge (Stringspacing 52 mm). Als PUs kommen P90 zum Einsatz, die in speziell geformte Cover eingesetzt werden. Die Schaltung soll ehrgeizigerweise alle Strat-Kombinationen sowie die Serienschaltungen der Red Special einschließlich der ooP-Varianten ermöglichen - und das mit nur vier Betätigungselementen. Aber mehr dazu dann an der entsprechenden Stelle.

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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#2

Beitrag von kehrdesign » 22.12.2015, 18:09

Nun sind diverse Body-Fräsungen dran.

Hier der Body mit fertiggefräster Kontur und Griff-Aussparung. Die Halstasche und Schraubenbohrungen sind hier auch schon fertig; dazu später mehr. Die Fotos sind wie die meisten aus der früheren Bauphase nachgestellt.
body-rückseite_5207.jpg
Das Fräsen der Außenkontur geschieht in drei Zügen, die Griffaussparung mit dem Bohrfräser in ca. 4 mm-Stufen. Vorbohren mit Forstnerbohrer, etc. spare ich mir. Die 1,3 kW der großen Oberfräse schaffen das. Wichtig ist bei eingetauchtem Fräser, dass die Späne kräftig abgesaugt werden. Dazu verwende ich einen alten Zyklon-Staubsauger, der ein beachtliches Fassungvermögen aufweist. Verwendet wird für diese Arbeiten der kurze Bündigfräser von Rall (ca. 12 x 12) und für größere Frästiefen ein Bündigfräser 19 x 28 mit Wendeschneidplatten von Werkzeuge-Fuchs. Letzterer schafft richtig was weg, da macht sägen keinen Sinn mehr. Er ersetzt aber wegen seiner Schneidenlänge nicht den kurzen Fräser - sonst bräuchte man 20 und mehr Millimeter dicke Schablonen.

Das Fräsen der Halstasche mache ich generell zunächst mit 0°-Halswinkel mittels Multiplexschablone und dem kurzen Rall-Bündigfräser.
halstasche-fräsen_5236.jpg
Der Halswinkel wird nach erreichen der Mindest-Taschentiefe durch Nachfräsen über eine Keilbeilage hergestellt. Die Fräskontur wird dabei von der vorgearbeiteten Halstasche als Anlaufbasis vorgegeben. Anschließend werden die Ecken mit dem Stechbeitel nachgearbeitet. Das meist stehengebliebene hauchdünne Material zum Cutaway trenne ich mit nem Cutter einfach bis zu der Stelle der zunehmenden Materialstärke sauber heraus um ein unbeabsichtigtes Einreißen bzw. Absplittern zu vermeiden.
halswinkel-fräsen_5235.jpg
body- mit-pu&halsfräsung_5208.jpg
Die PU-Taschen, für die ebenfalls der Rall-Fräser zum Einsatz kam, habe ich mit folgender Schablone gefräst.
pu-fraesschablone_5238.jpg
Der sich ergebende, umlaufende Spalt zwischen den PU-Kappe und PU-Taschen beträgt sehr exakt 0,5 mm.

Diese Frässchablone beinhaltet nebenher auch die Fenster für die Taschen von rahmenlos montierten Standard-SCs und HBs. (Das ist aber ein andere Baustelle - deshalb zu gegebener Zeit und an anderer Stelle dazu auch mehr.)

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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#3

Beitrag von Simon » 22.12.2015, 18:14

Ich finde die Form super!!! :D
und ich freu mich das du uns an deinem Bau teil haben lässt! :)

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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#4

Beitrag von Haddock » 22.12.2015, 18:33

Hallo,

schön das Du den Bau der Gitarre hier vorstellst! Bis jetzt passt da alles. Freu mich auf den Thread.

Gruss
Urs

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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#5

Beitrag von hatta » 22.12.2015, 18:42

Goil! Da freu ich mich drauf :)
Gruß
Harald

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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#6

Beitrag von Poldi » 23.12.2015, 05:40

Die Form ist natürlich gewöhnungsbedürftig, andererseits hat die auch was.
Bin mal echt gespannt. (clap3)

Arbeitest Du im Labor, oder warum sieht das alles so klinisch sauber aus. :badgrin:

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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#7

Beitrag von kehrdesign » 23.12.2015, 09:51

Poldi hat geschrieben:...
Arbeitest Du im Labor, oder warum sieht das alles so klinisch sauber aus. :badgrin:
Die Fotos sind nicht während der Arbeit aufgenommen, sondern, wie ich bereits schrub, nachgestellt.
Ich nutze für sowas gerne wegen des guten Lichtes die Foto-Hohlkehle. Eigentlich hatte ich auch gehofft, dass das von Nebensächlichkeiten, wie unordenlicher Werkstatt, rumliegenden Werkzeugen etc. ablenkt und den Blick fürs Wesentliche schärft. ;)

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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#8

Beitrag von Arsen » 23.12.2015, 11:01

Ich bin gespannt wie sich das flache obere Cutaway beim spielen in den hohen Lagen macht (Affengriff - Daumen einklemmen zwischen Hals und Horn) - wenn das für dich eine Rolle spielt...

Was wiegt den der Ahornbody so ungefähr?
Gruß, Arsen

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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#9

Beitrag von kehrdesign » 23.12.2015, 11:25

Arsen hat geschrieben:Ich bin gespannt wie sich das flache obere Cutaway beim spielen in den hohen Lagen macht (Affengriff - Daumen einklemmen zwischen Hals und Horn) - wenn das für dich eine Rolle spielt...
Bis zum 14. Bund ist der „Affengriff“ problemlos möglich. Nach fertigem Shaping (Body und Hals) wird es an keiner erreichbaren Position einen wirksamen Innenwinkel kleiner als ca. 50° geben. Die Gesundheit des linken Daumens wird also nicht in Gefahr geraten.
Arsen hat geschrieben:... Was wiegt den der Ahornbody so ungefähr?
Der Bodyrohling wird noch viel Material verlieren. Wenn die räumliche Form fertig ist wiegt er nicht mehr als ein Strat-Body gleichen Materials.
Habe ihn gerade nochmal auf die Waage gelegt: 1,770 kg. Das sollte eine zu erwartende Gesamtmasse von unter 3,5 kg ergeben.

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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#10

Beitrag von kehrdesign » 23.12.2015, 16:05

Zurück zur Doku!

PU-Kappen

Die Kappen habe ich aus einem Stück Erle ausgesägt und am Tellerschleifer nach aufgeklebtem Print exakt auf Form und Maß geschliffen. (Vergrößernde Sehhilfe ist hier für mich ein unbedingtes Muss)
pu-kappe_1345.jpg
Für die Aussparung der Kappen habe ich eine Frässchablone angefertigt, die eine Fräsung mit gerade ausreichend Platz für die Standard-P90-Spulenkörper ergibt. Nach Ausrichten einer der Kappenrohlinge zu dieser Aussparung habe ich Anschläge in der Stärke der PU-Kappen-Höhe zu deren exakter Positionierung an die Schablonenunterseite angeleimt. Außerdem besitzt die Schablone noch 1,5 mm Bohrungen zur Zentrierung an der Position der späteren Montagebohrungen.
pu-gehäuse_5214.jpg
pu-gehäuse_5213.jpg
Die noch nicht abschließend bearbeiteten PU-Kappen hier mal provisorisch in die Fräsungen eingesetzt:
pu-kappe-im-fach_5247a.jpg

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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#11

Beitrag von kehrdesign » 23.12.2015, 16:22

Halsbau

Vorab: Seit geraumer Zeit schneide ich die Kanteln längs auf, richte die Hälften ab und verleime sie so miteinander, dass das Hirnholz eine V-förmige Maserung zeigt. So lassen sich problemlos auch Kanteln mit schrägem Ringeverlauf verarbeiten ohne erhöhte Gefahr des Verziehens.

 
halskantel_1172.jpg
Die Seitenansicht und die Draufsicht des fertigen Halses zeichne ich auf die jeweilige Kantelseite auf und schneide die Längsprofile mit geringem Aufmaß aus. Nach TR-Fräsung und Fertigstellung des Griffbrettes können die Teile provisorisch oder endgültig verbunden oder verleimt werden (Ich mache das provisorisch mit beidseitigem Klebefilm; das hat aber einen anderen Grund, der nicht hierher gehört). Dabei bohre ich 1 mm Stiftlöcher an zwei Stellen des Griffbrettes bis in das Halsmaterial in der Position der Bundschlitze. Mittels passender Stiftchen soll ein Verutschen des Griffbrettes beim Verleimen verhinderd werden.
halsteile.jpg
Die Stiftchen werden anschließend wieder rausgezogen und das Halsmaterial (in Draufsicht) dem Griffbrett exakt angepasst. Ebenso wird die Halsdicke (also die Seitenansicht) jetzt auf genaues Maß gebracht. (Das mache ich übrigens mit der Oberfräse in einem speziellen Jig.) Den gleichmäßigen Verlauf im Bereich des Halsprofils, kann man dabei mit einem Lineal überprüfen. Der Profilbereich hat jetzt einen rechteckigen Querschnitt.

Außerdem habe ich die gewünschten Profile maßstäblich aufgezeichnet (das geht sehr gut mit einem Vektorgrafik-Programm wie CorelDraw oder Illustrator, da man maßstäblich vergrößern und dadurch exakt arbeiten kann). Hierbei sind die Querschnitte im ersten und im 12. Bund sinnvoll, die zunächst erstmal von Rechtecken begrenzt werden. Diese Rechtecke entsprechen jetzt dem oben beschriebenen Zustand des Halses. In diesen Querschnitt lege ich jetzt einen Schnitt, der das Sollprofil tangiert.
profil_lihgtD.jpg
Den Abstand der Schnittpunkte zur Außenkante (bspw. die grünen Maße in der Zeichnung) übertrage ich an der jeweiligen Position (1. und 12. Bund) auf das Halsmaterial und verbinde die Punkte mittels Lineal und Bleistiftstrich. Wenn das beidseitig geschehen ist müssen auf dem Material vier Linien zu sehen sein, zwei auf der zukünftigen Unterseite und jeweils eine auf den Seiten. Jetzt wird mittels Raspel, Hobel bzw. meinen neuen Bildhauerfeilen das Material zwischen den Linien zu einer Ebene abgearbeitet.
teilprofil.jpg
Nach eventuell nötigen Feinarbeiten mit Ziehklinge und Schleifpapier (auch an den Übergängen zum Fuß und Headstock) Wiederhole ich diese Prozedur mit den hier blau eingezeichneten Maßen. Ergebnis ist jetzt ein achteckiger Querschnitt. In der Mitte der so entstandenen Flächen mache ich jetzt jeweils ein Bleistiftlinie. Dann werden mit Feile, Ziehklinge bzw. Schleifwerkzeugen die übriggebliebenen Kanten verundet so, dass die letzten Bleistiftlinien gerade so berührt werden. Dann gibt's den Feinschliff und der Hals sieht so aus:
fertigprofil.jpg
Wenn man das Gefühl hat, dass beim Darübergleiten mit den Fingern noch irgendwo zu hohe Stellen sind, kann man diese mit Bleistift markieren und nochmals mit Ziehklinge u./o. Schleifpapier nachbessern. Nach dem sauberen Bearbeiten von Halsfuß, Headstock und der Übergänge hierzu, sind die formgebenden Holzarbeiten abgeschlossen:
endprofil.jpg
halsrückseite_1211.jpg
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor kehrdesign für den Beitrag:
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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#12

Beitrag von kehrdesign » 23.12.2015, 18:16

Die Halsverschraubung habe ich wieder mit den schon bewährten Pass-Gewindehülsen ausgeführt.
halsverschraubung_5209.jpg

Allgemeines zu dieser Passhülsen-Technik:

Für eine sichere Halsverschraubung habe ich erstmalig bei der Viertelgitarre (die beiden, folgenden Bilder) Verbindungshülsen aus Edelstahl (von Pfahl) verwendet: Typ TXVR, M4 x 20, Kopfdurchmesser 10.
Diese sind im Halsfuß vor dem Aufkleben des Griffbrettes eingebracht und in der Kopfsenkung mittels Epoxy gegen Verdrehen gesichert. Die Hülsen sind so dimensioniert, dass sie einige mm aus dem Halsfuß heraus- und in den Body hineinragen und wie Passhülsen einen straffen, spielfreien Sitz des Halses bewirken.

[attachment=5]halsbefestigung_4543.jpg[/attachment]
[attachment=4]halsbefestigung_4548.jpg[/attachment]
Der Vorteil dieser Technik ist also der absolut exakte Sitz in der Hals-Body-Verbindung und dass gegenüber Rampa-Muffen die Montage und der Sitz sicherer sind. Nachteilig ist, dass für diese Verschraubungsvariante das Griffbrett noch nicht aufgeleimt sein darf und die Bohrungen in Hals und Body gleichzeitig gefertigt werden sollten.

Meine Vorgehensweise:
Positionierung einer Bohrschablone (muss nicht sein) in der Halstasche des Body und Vorbohren der Löcher (Dm 1,5 mm - eignet sich gut als Zentrierbohrung für die Senkungen).
Entnahme der Schablone und Positionierung des Halses in der Halstasche (doppelseitiger Klebefilm sichert gegen Verutschen); Vorbohren (Durchbohren mit 1,5 mm) des Halses von der Bodyrückseite aus.
Senkung für den Hülsenkopf (Dm 10 mm) auf der Griffbrettseite des Halses und anschließend bohren des Hülsen-Passdurchmessers (6 mm) durch den Hals in den Body (unbedingt in einem Zug, Tiefe nach Hülsenlänge). Jetzt können Hals und Body wieder getrennt werden.
Senkung für die Schraubenköpfe auf der Bodyrückseite setzen, dann die 1,5 er Bohrung als Gewindedurchgang auf ca. 4,2 mm aufbohren.
Jetzt kann alles probeweise montiert werden. Die Köpfe der Hülsen habe ich vorher einseitig radial eingeschliffen um die Verdrehsicherheit zu verbessern.
Ist jetzt alles montiert und die Schrauben sind moderat angezogen, können die Hülsenköpfe mit einem Tropfen Epoxy gesichert werden. Nachdem diese fest sind, kann alles wieder zerlegt und separat weiterbearbeitet werden. Die Passgenauigkeit ist jeder noch so perfekt gefrästen Halstasche überlegen.



Um diese Hülsenkonstruktion ausführen zu können war bis zu diesem Stand das Griffbrett auch nur provisorisch befestigt. Das endgültige Verleimen geschieht erst jetzt.
hals_1187.jpg
Nach der erstmaligen, probeweisen Montage des Halses wird der Halsübergang zum Body mittels Bildhauerfeile, Ziehklinge und Schleifleinen nachgearbeitet und der Form des Halstaschen-Abschlusses angepasst.
halsübergang_5210.jpg
halsübergang_5211.jpg
Und hier die komplette Ansicht der testweisen Vereinigung von Hals und Body:
testhochzeit_5247.jpg
Dateianhänge
halsbefestigung_4548.jpg
halsbefestigung_4543.jpg

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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#13

Beitrag von kehrdesign » 23.12.2015, 18:31

Abschließend zur Formgebung des Halses folgen die Griffbrett-Inlays.

Diese Inlayform hat den Vorzug, dass sich die Passform des Dreiecks sehr gut und sicher fast spaltfrei herstellen lässt. Diese Materialkombination allerdings legt Fehler schonungslos und kaum korrigierbar offen. Um den Spitzenwinkel exakt hinzubekommen, habe ich mir eine Blechschablone angefertigt, die der Führung des Skalpells dient. Mit Letzterem schneide ich die Konturen vor, das dazwischen liegende Material wird dann von der Seite her ausgehoben. Beim Zufeilen der Inlays nutze ich ebendiese Schablone zu Kontrolle per Lichtspalt.

Darauf vertrauend, dass das Messingmaterial, aus welchem die Einlagen sind, die Stärke von 2 mm hat, habe ich die „Gruben“ auch mindestens so tief ausgehoben. Dass das ein Fehler war, hat sich prompt beim Einsetzen der Inlays gezeigt, sie sind tatsächlich nur 1,75 mm dick. Wenn man 2-Millimeter-Blech irgendwoher bekommt, sollte man nicht unbedingt voller Vertrauenssehligkeit auf 'ne kurze Überprüfung verzichten. Unglücklicherweise hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon alle geplanten "Gruben ausgehoben". Nun gibt's eben seitlich einen unschönen, mit Epoxi gefüllten Spalt.

Die mattpolierte Oberfläche der Inlays habe ich übrigens mit dem geschliffenen Griffbrett exakt auf einer Höhe münden lassen, um die Notwendigkeit eines gemeinsames Überschleifen zu vermeiden. Das, befürchte ich, hätte auf der Ahornoberfläche hässliche Spuren hinterlassen und auf dem Messing ein unpassendes Schliffbild. Gleich nach dieser Arbeit habe ich den kompletten Hals mit Schellack (1:3) eingelassen und damit sowohl für Ahorn als auch Messing gegen Verschmutzung, Korrosion, ... etc. einen ersten Schutz aufgebracht.
halsinlay_5220.jpg
Sidedots übrigens sind hier selbsterklärend überflüssig. Bei der Aufteilung der Markierungen bin ich auch mal unübliche Wege gegangen, indem ich mal nachgeforscht habe, welche Markierungen in welchen Bünden ich selbst tatsächlich zur Orientierung nutze. Gekommen bin ich auf 5., 9., 12., 17. und 21. Bund. Und nur an diesen Positionen habe ich auch Inlays gesetzt.


So, das waren jetzt erstmal 'ne ganze Menge Infos.
Übermorgen geht's dann weiter mit E-Fach und der für mich fast meditativen Formgebung des Body (nicht des meinigen sondern dessen der Gitarre :badgrin: ).
.

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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#14

Beitrag von kehrdesign » 25.12.2015, 13:50

E-Fach.Fräsung

In diesem E-Fach muss ich zwei PP-Potis, einen Paket-Drehschalter und ein Superswitch (Bladeswitch) unterbringen. Die Positionen dafür habe ich bereits schonmal näherungsweise auf dem Body skizziert und danach die Größe und Position des E-Faches gewählt. Der Deckel hierfür hat wieder passend zur Gesamtform eine asymmetrische Tropfenform bekommen. Das gesamte E-Fach in dieser Form herzustellen hätte allerdings zur Folge gehabt, dass sich eine Stud-Hülse im E-Fach wiedergefunden hätte, deshalb der Absatz.

Hier chronologisch der Ablauf der Frässtufen:
Fräsen der Tasche für den E-Fachdeckel nach Schablone nur auf die für den Deckel nötige Tiefe (anders als im Bild ist das ganze E-Fach an dieser Stelle noch nicht gefräst - das geschieht im nächsten Schritt).
efach-stufe1_5228.jpg
Fräsen des E-Faches stufenweise bis auf endgültige Tiefe, wobei zunächst eine rahmenförmige, in die Deckelfräsung eingelegte Schablone als Anlauf genutzt wird.
efach-stufe2_5230.jpg
Auch hierfür habe ich zunächst den Rall-Fräser, für tiefere Schichten dann den Wendeplattenfräser verwendet. Und auch hierbei ist vorab kein Forstnerbohrer zum Einsatz gekommen. Statt dessen habe ich den Bohrfräser ins massive Material getaucht, und habe Schicht für Schicht abgetragen. Selbstverständlich hat dann jedes kleine Innehalten beim Vorschub wie bspw. in Ecken sofortige Kokelstellen zur Folge. Da es nachher aber eine opake Beschichtung innen und außen gibt, ist mir das in diesem Fall egal.

Das E-Fach und die dafür genutzten Schablonen:
efach-schablonen_5229.jpg
Die Deckelform habe ich nach der Frässchablone angezeichnet und ebenso wie die PU-Cover ausgeschnitten und auf endgültiges Maß und Form am Teller geschliffen.

Und hier der eingesetzte E-Fach-Deckel, der während des gesamten Bodyshapings eingebaut bleiben wird.
efach-mit-deckel_5233.jpg

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#15

Beitrag von kehrdesign » 25.12.2015, 14:05

Bodyshaping

Los geht's mit dem Anzeichnen der Kanten für die erste, umlaufende Fase jeweils für Decke und Boden und zwar freihand und freischnauze.
shape1_5248.jpg
shape1_5251.jpg
Der erste, grobe Materialabtrage erfolgt mittels Hobel. Dieser hier ist ein Aldi-Teil, dessen Sohle ich auf einer Flachschleifmaschine nachgearbeitet und anschließend mattpoliert habe; er funktioniert als Schrubhobel bestens.
shape1-hobeln_5253.jpg
Für die konkaven Bereiche kommt mein selbstgebauter Freund, der Geigenbauhobel zum Einsatz.
shape1-hobeln-konkav_5257.jpg
Die Unebenheiten auf den Fasen-Flächen werden dann mit Bildhauerfeilen (hier die mittelfeine von Dictum) egalisiert.
shape1-egalisieren_5259.jpg

Nach einer Pause (das Feingefühl sollte sich wieder eingestellt haben) kontrolliere ich durch Tasten, ob und wo noch Unregelmäßigkeiten im Verlauf der Fasenflächen sind. Die erhabenen und auszugleichenden Stellen markiere ich mit Bleistift.
shape2-kontrolle_5261.jpg
Diese Unregelmäßigkeiten werden dann mit der (geraden) Ziehklinge abgetragen und die gesamten Fasen vermittelt und geglättet.
shape2_ziehklinge.jpg
Das Ergebnis: ca. 200 g Späne (zumindest ist der Body um 240 g leichter) in insgesamt ca. drei Stunden Arbeitszeit (einschließlich reinigen der Kamera)
shape2_spaene.jpg
und eine halbfertig geshapter Body, der einen ersten Eindruck der zukünftigen, räumlichen Form vermittelt.
shape2_5264.jpg
shape2_5267.jpg

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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#16

Beitrag von kehrdesign » 25.12.2015, 14:19

Shaping Part 2

Es geht weiter mit der Formgebung; und jetzt fängt es an richtig Spaß zu machen. :)

Nach der ersten Shaping-Stufe habe ich entsprechend meiner Zielvorstellung auf Decken- und Bodenseite die Kanten jeweils zweier neuer Fasen aufgezeichnet, die den Übergang von der ersten Fase zu Decke/Boden und Zargenseite bilden.
shape3_5269.jpg
shape3_5271.jpg
Mittels Ziehkinge und Hobelraspel (Bildhauerfeile) sind diese insgesamt vier Fasen binnen einer Stunde fertig:
shape3_5272.jpg
Die Fasen zu der Boden- und Deckenfläche habe ich auch gleich weitergezogen und nach der Mitte des Body verrundet und angeglichen. Das ist reine Ziehklingenarbeit.
shape3_5277.jpg

Jetzt geht's an den Übergang zur Zarge.

Dazu habe ich wiederum weitere Abstufungen in Fasenform angezeichnet. Außerdem wird jetzt auch der Übergang zum Griff-Durchbruch herausgearbeitet, wechselweise mit Ziehklingen und (viertel-)runder Hobelraspel.
shape4_5278.jpg
Dann habe ich an der Zarge den Verlauf der äußersten Linie markiert (also die Linie des Übergangs von Decken- zur Bodenwölbung) und die Linie des ungefähren Übergangs in die fertigen Wölbungen.
shape4_5281.jpg
Außerdem habe ich vorher noch einige Poren und Riefen, die sich durch Äste und Verwachsungen ergeben haben, mit Holzkitt gespachtel und überschliffen. Das war dann auch das erste Mal, dass ich dem Bodymaterial mit Schleifpapier zu Leibe gerückt bin.

Und nun kommt die finale Formung der Zargen wechselweise mit Ziehklingen und Schleifpapier. Als Letzteres verwende ich hier alte Scheiben vom Tellerschleifer, die schon reichlich verschlissen sind - perfekt für solche Arbeiten, die gefühlvolles Agieren verlangen.

Nach komplettem Überschleifen des Body liegt das Teil erstmal ne Weile an exponierter Stelle im Büro und wird öfters mal in die Hand genommen. Beim gefühlvollen Darüberstreichen fühlt man hier und da mal ne Stelle, an der die Form (maximal im Bereich eines Zehntelmillimeter) noch etwas zu verfeinern ist. Diese Stellen werden dann sofort mit Bleistift markiert und in einer letzten Arbeitsstufe mit partiellem Überschleifen, seltener mittels vorsichtigem Ziehklingeneinsatz perfektioniert. Nach insgesamt 6 ... 7 Arbeitsstunden entspricht die Bodyform meinen Vorstellungen:
shape5_5286.jpg
shape5_5288.jpg

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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#17

Beitrag von headstock » 25.12.2015, 14:27

Moin,
schöne Arbeit und endlich mal wieder `ne andere Form. Ich finde es auch immer gut,wenn Ziehklinge und Geigenbauhobel im Einsatz sind.
Viel Spaß weiterhin...

Gruß Martin

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kehrdesign
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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#18

Beitrag von kehrdesign » 28.12.2015, 11:09

Bundieren & Abrichten

Diese Gitarre sollte ja eigentlich auch wieder einen Nullbund bekommen. Angesichts der Debatten um Nullbund und Sattelkompensierung muss ich mir das ganze nochmal zu Gemüte führen. Es ist zwar nicht mein Anspruch, Highend-Geräte zu produzieren aber eine Verbesserungsmöglichkeit bei überschaubarem Aufwand sollte man dennoch nicht ignorieren. Habe mir dafür erstmal 'n genaues Stimmgerät in der Bucht geschossen, da bisher 'ne Stimmgabel für meine Ansprüche genügt hatte.

Nach längerer Überlegungsphase bin ich zum Entschluss gekommen, erstmal einen Nullbund und einen provisorischen Sattel einzusetzen. Wenn die Gitarre dann soweit fertig ist, werde ich mit dem neuen Stimmgerät Notwendigkeit und Werte einer Sattelkorrektur testen und sicherlich dann den Nullbund entfernen und einen entsprechend korrigierten Knochensattel nachrüsten.

Als Bunddraht habe ich erstmals die harten Sintoms verwendet. Da diese sehr ungleichmäßig vorgebogen sind und daher leicht verkanten, habe ich die unvollendete Bundierpresse weggestellt und wieder zum Hammer gegriffen. Sicherlich wird es zukünftig auch beim Bundierhammer bleiben; da hat man einfach mehr Gefühl.

Nun, das Bundieren mit dem Hammer hat auch einen Nachteil offenbart: Die ziemlich knapp abgelängten und vorab verundeten Bundstäbe habe ich nicht so genau platziert bekommen wie mit der Bundpresse - liegt vielleicht auch an dem ungleichmäßig vorgebogenen Bunddraht. Jedenfalls habe ich diesmal mehr Nacharbeit beim Zurechtfeilen gehabt und mir hierzu diesen Feilklotz gebaut (mit 90° und ca. 50°).
abrichtwerkzeug_5323.jpg
Zum Abrichten habe ich erstmals eine (ebenfall im Bild zu sehende) absolut eben geschliffene Marmorplatte mit aufgeklebtem Schmirgelleinen verwendet. Zur Kontrolle habe ich selbige Platte und Tuschierpaste eingesetzt. Ich kann mir schwerlich vorstellen, dass mit vertretbarem Aufwand ein genaueres Abrichten möglich ist.

Zur Bearbeitung der abgerichteten Bünde gibt's nichts besonderes zu sagen; Filzmarker, Bundfeile, Vogelzungenfeile mit poliertem Rücken zum Verrunden der Bundenden und abschließend die Politur mit alten MicroMesh-Pads unter Nutzung einer oft als unsinnig angesehenen Blechschablone.
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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#19

Beitrag von kehrdesign » 28.12.2015, 11:16

Bohren und Basteln

Nun sind auch die ganze zeitfressende Kleinarbeit erledigt, wie Potisenkungen/-bohrungen, Buchsenbohrung, meine spezielle PU-Befestigung von der Rückseite usw., also alles was vorm Lackieren nötig ist. Da geht die Zeit weg wie im Flug, ohne dass viel zu sehen wäre. Vor dem Grundieren werde ich nochmal alles testweise zusammensetzten.

Der Body mit den vormontierten Ein- und Anbauteilen (die Gewindehülsen für die Bridge ist nicht komplett eingedrückt).
body-vormontage1_5315.jpg

Die Schrauben für den Switch (SC-Schrauben) haben so einen gewaltigen Kopf, dass ich (statt die Schraubenköpfe weiß zu lackieren, wie ursprünglich gedacht) mir noch etwas anderes einfallen lassen werde. Die Löcher werde ich mit Spachtelmasse verschließen; wird ja sowieso weiß lackiert.

... und die Rückseite. Hier sind die sechs Schrauben zur Montage und Justage der PUs zu sehen:
body-vormontage2_5315.jpg
Last not least das bestückte E-Fach. Der 7ender-Superswitch ist so gewaltig, dass ich den E-Fach-Deckel an der entsprechenden Stelle aussparen musste. Sieht alles noch etwas grob aus - wird aber noch fein sauber gestochen:
body-vormontage3_5318.jpg

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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#20

Beitrag von capricky » 28.12.2015, 11:20

kehrdesign hat geschrieben: abschließend die Politur mit alten MicroMesh-Pads unter Nutzung einer oft als unsinnig angesehenen Blechschablone.
Du meinst diese fretguards? Wer behauptet denn, die seien unsinnig? Diese Teile sind bei mir in ständigem Einsatz, einen schnelleren und einfacheren Schutz des Griffbretts gibt es doch gar nicht.

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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#21

Beitrag von kehrdesign » 28.12.2015, 11:24

Die Lösung für die Switchmontage ist realisiert.

Aus Stahlblech 0,8 mm habe ich einen Adapter angefertigt, an dem ich den Switch verschraubt und das überstehende Gewindestück anschließend abgeschnitten und beigefeilt habe.
switchmontage_5334.jpg
switchmontage_5332.jpg
Hier ist übrigens auch die umkodierte 4. Ebene des Superswitch zu erkennen: Ein Schleifblech von einem 5-Way-F-Blade eingesetzt und die Kontakte 2 und 4 weggebogen - schaltet also jetzt wie ein üblicher 5-Way-Switch. Aber zu der Schaltung später mehr.

Zur Befestigung im E-Fach dienen jetzt zwei eingeleimte Böckchen, auf denen der Adapter in der passenden Position verschraubt ist. Dazu musste ich einigen Stellen im E-Fach nochmal mit dem Stechbeitel zu Leibe rücken.
switchmontage_5423.jpg
Die vorherigen Schraubenlöcher habe ich ich mit Spachtelmasse verschlossen - bei der vorgesehenen deckenden Lackierung ja kein Problem. Vor dem letzten Feinschliff werde ich aber ein paar Unebenheiten noch mit Holzkitt nacharbeiten müssen.
switchmontage_5422.jpg

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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#22

Beitrag von kehrdesign » 28.12.2015, 11:35

capricky hat geschrieben: Du meinst diese fretguards? Wer behauptet denn, die seien unsinnig? ...
Ja, diese meine ich. Und die Meinung: "Das ist Quatsch; einfach tapen tut's genau so gut" habe ich sowohl hier als auch nebenan mehrfach gehört.

Auf meinen Bericht hin, dass ich zum Polieren der Bünde Micro Mesh-Pads verwende, kam auch schon mal die Reaktion: "Der war gut." (whistle)

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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#23

Beitrag von hansg » 28.12.2015, 14:16

Die Form hat was, das schaut recht gut aus.
Wie soll denn die Schaltung der Gitarre aussehen?

Gruss
Hans

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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#24

Beitrag von kehrdesign » 28.12.2015, 14:43

Ich probiere ja ganz gerne mal was aus, auch wenn es unüblich und die Sinnhaftigkeit nicht durch abertausendfache Erfahrung über jeden Zweifel erhaben ist.

Hier habe ich vor, die übliche Strat-Schaltung mit der Red-Special-Schaltung in einem Instrument zu vereinigen. Und das Ganze soll über lediglich vier Bedienelemente (2 PP-Potis neben Vol. und Tone für die OoP-Funktion, Drehschalter für parallel/seriell und besagtem Superswitch) realisiert werden. Dazu werde ich mich dann zu gegebener Zeit umfassender äußern.

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Re: Die tropfenförmige „Elisa“ - Baudoku

#25

Beitrag von Haddock » 28.12.2015, 20:30

Hallo,

die Tonabnehmer Kappen gefallen mir ausserordentlich gut!

Gruss
Urs

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