Bau einer Kontragitarre nach Wiener Vorbild

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maxinferno
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Bau einer Kontragitarre nach Wiener Vorbild

#1

Beitrag von maxinferno » 17.01.2011, 23:48

Hi,
nach langer Recherche hab ich nun endlich mit dem Bau einer Kontragitarre im Wiener Stil angefangen.Da wahrscheinlich die wenigsten wissen was das eigentlich ist ....
Resinger Kontragitarre 14-saitig
Resinger Kontragitarre 14-saitig
Ich kann jetzt nicht genau sagen wer diesen Gitarrentyp "erfunden" hat.
Eines ist ziehmlich sicher nämlich dass Johann Georg Stauffer diese Gitarren (fast) perfektioniert hat.
Die Erfindung von Neusilberbünden , dem freischwebenden Hals , die Stauffer Mechanik und einige Sachen mehr gehen auf z.B. sein Konto. (clap3)
Ziehmlich genialer Typ und C.F. Martin ging bei ihm in den 1820ern in die Lehre.

Nun hab ich mir am WE mal so eine Stauffer Gitarre von 1860 mit dem Endoskop angesehen und mir daraus meinen Plan gestrickt - leider ist die Decke seit 1966 nicht mehr original. :oops:

Da ich mir die Sache noch etwas schwerer machen möchte ,bau ich statt der untersuchten 13-saitigen eine 14-saitige mit etwas grösserem Korpus.
Mein besonderer Dank an Christian/Gitarrenmacher für die Unterstützung und wertvollen Hinweise - Merci (clap3)

Hier die Material-Auswahl:

Decke : Sitka Fichte(ist schön alt) 3mm - Wölbung 1mm
Boden/Zargen: Riegelahorn 4mm/2,2mm - Wölbung 10' /3048mm
Hals: Basshals Riegelahorn einteilig - Gitarrenhals Ahorn- 6mm Zebrano - Ahorn , CFK Stäbe 10x12mm
Girffbrett: beide Ebenholz 5mm - 635 mm Mensur
Mechanik:Violin Wirbel für die 8 Basssaiten - Hauser für den Gitarrenhals

Hier mal meine bisherigen Bauergebnisse - die nächsten Fotos kommen Bau begleitend!

Grüsse Max
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Endklotz - mit Übermaß!
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Decke
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Schäftung verleimt
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Schäftung hobeln - nach dem Bandsägen
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Halsrohling
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Re: Bau einer Kontragitarre nach Wiener Vorbild

#2

Beitrag von Gerhard » 17.01.2011, 23:58

wow da bin ich ja richtig gespannt! So ne Doubleneck :D , das möcht ich auch mal ;) Wo kann man sich so eine 1860er unterm Endoskop anschauen??
lg Gerhard

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Re: Bau einer Kontragitarre nach Wiener Vorbild

#3

Beitrag von maxinferno » 18.01.2011, 00:08

liz hat geschrieben:wow da bin ich ja richtig gespannt! So ne Doubleneck :D , das möcht ich auch mal ;) Wo kann man sich so eine 1860er unterm Endoskop anschauen??
lg Gerhard
...ich bin da auch gespannt.Eigentlich gibts da ja kein erhaltenes Exemplar ,das nicht brutalste Decken/Boden Risse hat :D
jetzt wart ich nur noch auf mein Bodenholz/CFK Stäbe und dann kanns richtig los gehen.
durch Zufall hab ich mit meinem ehemaligen Gitarrenlehrer telefoniert und der hat eine - manchmal sind so Schätzchen näher als man denkt!Endoskop natürlich ohne Narkose....

Gruss Max

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Re: Bau einer Kontragitarre nach Wiener Vorbild

#4

Beitrag von Gerhard » 18.01.2011, 00:23

Was willst mit den Cfk Stäben? Ich denk sie soll nach Wiener Vorbild sein... Oder hat die 1860er wüst verkrümmte Hälse?
lg

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Re: Bau einer Kontragitarre nach Wiener Vorbild

#5

Beitrag von maxinferno » 18.01.2011, 00:32

liz hat geschrieben:Was willst mit den Cfk Stäben? Ich denk sie soll nach Wiener Vorbild sein... Oder hat die 1860er wüst verkrümmte Hälse?
lg
ja hat sie leider ein wenig :(
Ich den eh schon massigen Hals so dünn wie möglich machen ,um Gewicht zu sparen.Da Stauffer hätt des bestimmt auch gmacht,wenns dortmals schon CFK geben hät.Wenn einer trotz grossartiger Gitarren und Erfolgs aufgrund seines Erfindergeistes verarmt stirbt ,dann wär der den technischen Errungenschaften bestimmt nicht abgeneigt gewesen worden wären ;)
Gruss Max

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Re: Bau einer Kontragitarre nach Wiener Vorbild

#6

Beitrag von Alex » 18.01.2011, 06:03

ich bin begeistert...ich finde das waere ein Klasse Wettbewerbsbeitrag...wart noch zwei Wochen :-)

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Re: Bau einer Kontragitarre nach Wiener Vorbild

#7

Beitrag von 12stringbassman » 18.01.2011, 06:24

Wow, schönes Projekt. Sehr interessant.
Aber warte doch bis zum Wettbewerb!
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

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Re: Bau einer Kontragitarre nach Wiener Vorbild

#8

Beitrag von pfromg » 18.01.2011, 08:27

Cooles Projekt!

Der Halsrohling mit dem Zebrano-Trennstreifen sieht geil aus...!

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Re: Bau einer Kontragitarre nach Wiener Vorbild

#9

Beitrag von madbiker » 18.01.2011, 08:55

Wow. Sowas habe ich noch nie gesehen. Sehr interessant! Ich bin sehr gespannt auf die Gitarre.

Gruß Joe
Lasst die Späne fliegen !

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Re: Bau einer Kontragitarre nach Wiener Vorbild

#10

Beitrag von DoubleC » 18.01.2011, 10:30

Waaaahnsinn!

Was spielt man denn so darauf? Die Gitarrenmusik zu Lebzeiten von F. Staufer war doch eher dröge......die Hochzeit der coolen Guitaren/Lautenmusik war lange vorbei (Renaissance/Barrock) und / oder noch nicht angebrochen......

Was für Saiten werden aufgezogen? Ich nehme an, Nylon für den "Gitarren"hals und dann?

Ich glaube, ich habe s ein Teil mal bei Egberto Gismonti gesehen............

Aber wenn man das Konzept um so etwas wie die Akustik-Baritongitarre von Taylor mit zusätzlichem Bassregister für Pedaltöne erweitert, hat man etwas, dass einem in Klangwucht und -fülle im einsamen Kämmerlein ins absolute musikalische Nirwana schiesst.....(Lechz!)


Bin echt gespannt


DoubleC

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Re: Bau einer Kontragitarre nach Wiener Vorbild

#11

Beitrag von maxinferno » 18.01.2011, 10:50

Aber warte doch bis zum Wettbewerb!
Ich lass die Decke und sonstige Hölzer also noch etwas klimatisieren/entspannen? :D

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Re: Bau einer Kontragitarre nach Wiener Vorbild

#12

Beitrag von maxinferno » 18.01.2011, 11:53

DoubleC hat geschrieben:Waaaahnsinn!

Was spielt man denn so darauf? Die Gitarrenmusik zu Lebzeiten von F. Staufer war doch eher dröge......die Hochzeit der coolen Guitaren/Lautenmusik war lange vorbei (Renaissance/Barrock) und / oder noch nicht angebrochen......

Was für Saiten werden aufgezogen? Ich nehme an, Nylon für den "Gitarren"hals und dann?

DoubleC
Hi,

Letztendlich hat sie sich aber in der Wiener Schrammelmusik als Begleitinstrument etabliert(siehe: Roland Neuwirth).
Die statischen Verhältnisse durch einen Saitenzug von ca. 100 kg(Classic ~ 40kg) und die dadurch bedingte Reparaturanfälligkeit haben ihr Schicksal besiegelt.
Auch der Einfluss von Torres hat ein anderes Klangideal geschaffen und so die Wiener Gitarreform uninteressant gemacht.

Die Basssaiten haben einen Nylonkern und sind chromatisch vom Es - D - .... - G(bei nur 8 Bassaiten fehlt das As).
Grüsse Max

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Re: Bau einer Kontragitarre nach Wiener Vorbild

#13

Beitrag von aljosha » 18.01.2011, 19:21

hallo,

sehr schönes Projekt
bin schon gespannt wies läuft
ich warte noch auf die Pläne aber mein nächstes akustisches Projekt wird ne Sullivan-Elliott 20 string harp guitar
also was ähnliches :)

mfg

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Re: Bau einer Kontragitarre nach Wiener Vorbild

#14

Beitrag von aljosha » 24.04.2011, 21:16

hy,
sind das "normale" Pegs für den Bassarm oder so spezielle?
http://www.pegheds.com/
und unabhängig davon, von wo hast du sie, und sind sie gut bedienbar

meine Bisherige alternative wären Banjotuner, wobei da 4Stk. ca.50€ kosten, non geared sind bei etwa 20€
aber non geared, sie deine vermutlich auch sind, wird man da beim Stimmen nicht wahnsinnig??
also zb. bei nem Gig, wo man nach jedem Lied nachstimmt oder gar umstimmt

abgesehen davon gefällt sie mir sehr gut, obwohl ich Ahorn natur nicht so mag, lieber bursts
lg

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Re: Bau einer Kontragitarre nach Wiener Vorbild

#15

Beitrag von maxinferno » 25.04.2011, 09:02

aljosha hat geschrieben:hy,
sind das "normale" Pegs für den Bassarm oder so spezielle?
http://www.pegheds.com/
und unabhängig davon, von wo hast du sie, und sind sie gut bedienbar

meine Bisherige alternative wären Banjotuner, wobei da 4Stk. ca.50€ kosten, non geared sind bei etwa 20€
aber non geared, sie deine vermutlich auch sind, wird man da beim Stimmen nicht wahnsinnig??
also zb. bei nem Gig, wo man nach jedem Lied nachstimmt oder gar umstimmt

abgesehen davon gefällt sie mir sehr gut, obwohl ich Ahorn natur nicht so mag, lieber bursts
lg
Das sind Violinwirbel von stewmac.Mit der passenden Reibahle und dem Wirbelschnitzer von Stewmac/Dick,etc. lassen sich die hervorragend stimmen und halten dabei die Stimmung sehr gut.
Bursts mag ich bei Ahorn auch sehr gerne, nur muss das auch zur Gitarre passen. Den LAck dieser hab ich mit Bernsteinkonzentrat von hammerl eingefärbt.

grüsse

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Re: Bau einer Kontragitarre nach Wiener Vorbild

#16

Beitrag von aljosha » 25.04.2011, 12:25

hallo,
danke schon mal
ist das genaue Stimmen nicht verdammt schwer, bei 1:1 übersetzung?
ich tendiere zwar auch zu sowas, macht Optisch schon was her
mfg

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Re: Bau einer Kontragitarre nach Wiener Vorbild

#17

Beitrag von maxinferno » 25.04.2011, 14:57

aljosha hat geschrieben:hallo,
danke schon mal
ist das genaue Stimmen nicht verdammt schwer, bei 1:1 übersetzung?
ich tendiere zwar auch zu sowas, macht Optisch schon was her
mfg
ich habs mir schwerer vorgestellt.Die Stimmung wird aber sehr schön gehalten...
Und optisch/gewichtsmäßig bringen diese Wirbel schon was.
Übrigens wird von Banjo Tunern bei dickeren Basssaiten teils abgeraten,ausprobiert hab ich die aber auch noch nicht.

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Re: Bau einer Kontragitarre nach Wiener Vorbild

#18

Beitrag von aljosha » 25.04.2011, 16:44

OK, du hast mich überzeugt
ich hol mir auch solche
wobei ich mittlerweile nicht mehr sicher bin ob das Finanziell noch was wird diese Jahr...
ich bekomm ne Werkstatt (Garagenausbau) was allerdings einiges an Geld verschlingen wird
wobei es das Wert ist :)
naja, danke
aljosha

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Re: Bau einer Kontragitarre nach Wiener Vorbild

#19

Beitrag von maxinferno » 25.04.2011, 21:39

aljosha hat geschrieben:OK, du hast mich überzeugt
ich hol mir auch solche
wobei ich mittlerweile nicht mehr sicher bin ob das Finanziell noch was wird diese Jahr...
ich bekomm ne Werkstatt (Garagenausbau) was allerdings einiges an Geld verschlingen wird
wobei es das Wert ist :)
naja, danke
aljosha
kein Problem...Werkstatt ausbauen hab ich dieses Jahr nach einjähriger Umbauzeit abgeschlossen. Besser kann man Geld fast nicht investieren, ausser in Holz :D

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