Rosette "einkleben"
- papillon
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Rosette "einkleben"
Hallo zusammen,
bei meinem aktuellen Gitarrenprojekt nähert sich der Zeitpunkt, an dem die Rosette eingeleimt werden soll. Diesmal besteht das Teil aus etlichen Puzzelteilen. Um nichts falsch zu machen, war ich ausgiebig in YouTube "unterwegs" um zu sehen, wie Profis das machen. Dabei fiel auf, dass vorrangig Sekundenkleber verwendet wird und dazu erst dann, wenn die einzelnen Teile der Rosette schon rein gedrückt sind. Nachdem das alles weit außerhalb meines Erfahrungsbereiches liegt, muss ich doch nach erfahrenen Meinungen hier im Forum fragen...
Mich irritiert vor allem der "sorglose" Umgang mit dem Sekundenkleber. Saugt sich der wirklich "von selbst" in alle Ritzen rein, um in allen Ecken und Flächen seine Klebekraft entfalten zu können? Dann saugt sich das Zeug doch auch ins Stirnholz und die Holzporen ein, was bei der Oberflächenbehandlung Spuren hinterlassen müsste...?
Braucht es dafür vielleicht eine ganz spezielle Sorte von Sekundenkleber? Welcher wäre das dann oder ist es vielleicht doch sicherer, wie bisher mit dem für mich bewährten "wasserfestem" Weißleim zu arbeiten ("wasserfest" steht auf dem Gebinde, aber darauf ankommen lassen würde ich das nicht...).
Grüße, Heinz
bei meinem aktuellen Gitarrenprojekt nähert sich der Zeitpunkt, an dem die Rosette eingeleimt werden soll. Diesmal besteht das Teil aus etlichen Puzzelteilen. Um nichts falsch zu machen, war ich ausgiebig in YouTube "unterwegs" um zu sehen, wie Profis das machen. Dabei fiel auf, dass vorrangig Sekundenkleber verwendet wird und dazu erst dann, wenn die einzelnen Teile der Rosette schon rein gedrückt sind. Nachdem das alles weit außerhalb meines Erfahrungsbereiches liegt, muss ich doch nach erfahrenen Meinungen hier im Forum fragen...
Mich irritiert vor allem der "sorglose" Umgang mit dem Sekundenkleber. Saugt sich der wirklich "von selbst" in alle Ritzen rein, um in allen Ecken und Flächen seine Klebekraft entfalten zu können? Dann saugt sich das Zeug doch auch ins Stirnholz und die Holzporen ein, was bei der Oberflächenbehandlung Spuren hinterlassen müsste...?
Braucht es dafür vielleicht eine ganz spezielle Sorte von Sekundenkleber? Welcher wäre das dann oder ist es vielleicht doch sicherer, wie bisher mit dem für mich bewährten "wasserfestem" Weißleim zu arbeiten ("wasserfest" steht auf dem Gebinde, aber darauf ankommen lassen würde ich das nicht...).
Grüße, Heinz
- Ketarrenmacher
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Re: Rosette "einkleben"
Wenn Du damit arbeitest, solltest Du unbedingt den Kanal für die Rosette vorher versiegeln.
Ich nehme dazu Schnellschliffgrund, unverdünnt.
Der Sekundenkleber zieht gerne sehr tief in die Fichte ei, und wenn dass passiert, kann das wie "verglast" aussehen. Nicht schön.
Ich nehme dazu Schnellschliffgrund, unverdünnt.
Der Sekundenkleber zieht gerne sehr tief in die Fichte ei, und wenn dass passiert, kann das wie "verglast" aussehen. Nicht schön.
Munterbleiben
Christian
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- jhg
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Re: Rosette "einkleben"
Wie Christian schon schrieb: Fichte versiegeln und dann sorgt die Kapillarwirkung in verbindung mit dünnflüssigem Sekundenkleber für eine gute Verbindung.
Das Problem bei Weißleim kann sein, dass die Intarsien anfangen zu quellen und dann bekommst du das ganze Zeug nicht mir zusammengepuzzelt.
Das Problem bei Weißleim kann sein, dass die Intarsien anfangen zu quellen und dann bekommst du das ganze Zeug nicht mir zusammengepuzzelt.
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Re: Rosette "einkleben"
Vielen Dank für Eure Hinweise, wodurch meine Bedenken klare Bestätigung finden. Zudem hätte ich an die Quellwirkung von Weißleim überhaupt nicht gedacht, ist aber naheliegend. Folglich kommt Sekundenkleber zum Einsatz.
Nachdem die Oberflächenbehandlung mit Schellack erfolgt, könnte die Versiegelung vielleicht sogar mit Schellack durchgeführt werden. Damit wäre ich auf der sicheren Seite, damit nicht auch durch den Schleifgrund (minimale) Verfärbungen an den Rändern um die Rosette herum entstehen.
Sofern von Eurer Seite dagegen keine Bedenken dagegen angemeldet werden, mache ich das so...
Grüße und nochmals vielen Dank, Heinz
Nachdem die Oberflächenbehandlung mit Schellack erfolgt, könnte die Versiegelung vielleicht sogar mit Schellack durchgeführt werden. Damit wäre ich auf der sicheren Seite, damit nicht auch durch den Schleifgrund (minimale) Verfärbungen an den Rändern um die Rosette herum entstehen.
Sofern von Eurer Seite dagegen keine Bedenken dagegen angemeldet werden, mache ich das so...
Grüße und nochmals vielen Dank, Heinz
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Re: Rosette "einkleben"
Ich nutze Sekundenkleber wegen der Spaltbildung. Der Schelllack trocknet, zieht ein und es bilden sich dann später kleine Spalte zwischen Mosaikteilen. Allerdings darf der Kleber - wie schon geschrieben - nicht auf der Oberfläche stehen bleiben, nur in den Ritzen.
Gruß
Uwe
Gruß
Uwe
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Re: Rosette "einkleben"
Hallo Uwe,
könnte sein, du hast mich falsch verstanden. Ich will den Schellack in dieser Phase nur zum Versiegeln des "Rosettenkanals" verwenden. Eingeklebt wird dann mit dem Sekundenkleber. Habe allerdings vor, noch einen Test zu machen, ob der Schellack nicht eine Trennschicht für den Sekundenkleber darstellt.
Habe auch überlegt, einen Schleifgrund zu verwenden und zum Schluss die Gitarre insgesamt damit zu behandeln - als Grundierung für den Schellack. Doch damit kommt dann wieder die Beeinflussung der Holzfarbe ins Spiel. Der Schellack alleine hat eine gewisse "anfeuernde" und damit erwünschte Wirkung auf die Holzfarbe. Würde wahrscheinlich eine Versuchsreihe notwendig machen, um den Schleifgrund mit ähnlicher Wirkung finden zu können. Für solchen Aufwand sind meine "Produktionszahlen" ein bisschen zu bescheiden...
Dazu kommt noch der Umstand, dass ich mich auf wasserbasierte Produkte beschränken müsste, denn der Umgang mit Nitro und ähnlichen Lösungsmitteln tut mir nicht so gut. Spiritus als Lösungsmittel für Schellack hingegen ist harmlos für mich...
Grüße, Heinz
könnte sein, du hast mich falsch verstanden. Ich will den Schellack in dieser Phase nur zum Versiegeln des "Rosettenkanals" verwenden. Eingeklebt wird dann mit dem Sekundenkleber. Habe allerdings vor, noch einen Test zu machen, ob der Schellack nicht eine Trennschicht für den Sekundenkleber darstellt.
Habe auch überlegt, einen Schleifgrund zu verwenden und zum Schluss die Gitarre insgesamt damit zu behandeln - als Grundierung für den Schellack. Doch damit kommt dann wieder die Beeinflussung der Holzfarbe ins Spiel. Der Schellack alleine hat eine gewisse "anfeuernde" und damit erwünschte Wirkung auf die Holzfarbe. Würde wahrscheinlich eine Versuchsreihe notwendig machen, um den Schleifgrund mit ähnlicher Wirkung finden zu können. Für solchen Aufwand sind meine "Produktionszahlen" ein bisschen zu bescheiden...
Dazu kommt noch der Umstand, dass ich mich auf wasserbasierte Produkte beschränken müsste, denn der Umgang mit Nitro und ähnlichen Lösungsmitteln tut mir nicht so gut. Spiritus als Lösungsmittel für Schellack hingegen ist harmlos für mich...
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Re: Rosette "einkleben"
Hallo Heinz,
nein, ich hatte Dich schon richtig verstanden. Das war nur ein Tipp von mir nebenbei. Mich nervt es furchtbar, wenn ich eine Decke perfekt Hochglanz poliert habe und nach 4 Wochen sinkt der Lack in die Ritzen der Rosettenteile ein. Sieht - für meinen Geschmack - nicht schön aus. Das verhindert eben der Sekundenkleber.
Gruß
Uwe
nein, ich hatte Dich schon richtig verstanden. Das war nur ein Tipp von mir nebenbei. Mich nervt es furchtbar, wenn ich eine Decke perfekt Hochglanz poliert habe und nach 4 Wochen sinkt der Lack in die Ritzen der Rosettenteile ein. Sieht - für meinen Geschmack - nicht schön aus. Das verhindert eben der Sekundenkleber.
Gruß
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Re: Rosette "einkleben"
Hallo Uwe,
in dem Fall bin ich es, der dich falsch verstanden hat.
Habe heute eine Probefräsung gemacht und ein paar der Teile rein geklemmt. Das kann ich tausendmal üben, aber um das mit Sekundenkleber rein zu kleben, bin und bleibe ich zu langsam. Zudem wüsste ich nicht, wie die Finger (oder Arbeitshandschuhe) vor dem Ankleben geschützt werden sollten. Habe ja schon gesehen (YouTube), wie die Teile der Rosette "trocken" rein gelegt wurden, um dann an den Fugen mit Sekundenkleber "überschwemmt" zu werden. Auch wenn der "Kanal" vorher versiegelt wurde, das muss doch Flecken geben. Da scheinen mir eingesunkene Fugen nach deiner Beschreibung die weniger schlechte Wahl zu sein.
Ist vielleicht sinnvoll, die Decke nach dem Einleimen der Rosette ein paar Wochen lang trocken liegen zu lassen und dann erst bündig hobeln und schleifen. Kommt sowieso die Vorweihnachtszeit und da gibt es viel anders zu tun. Und wenn es Zeit für die Gitarre geben sollte, der Hals wird mich auch eine Weile lang beschäftigen...
Grüße, Heinz
in dem Fall bin ich es, der dich falsch verstanden hat.
Habe heute eine Probefräsung gemacht und ein paar der Teile rein geklemmt. Das kann ich tausendmal üben, aber um das mit Sekundenkleber rein zu kleben, bin und bleibe ich zu langsam. Zudem wüsste ich nicht, wie die Finger (oder Arbeitshandschuhe) vor dem Ankleben geschützt werden sollten. Habe ja schon gesehen (YouTube), wie die Teile der Rosette "trocken" rein gelegt wurden, um dann an den Fugen mit Sekundenkleber "überschwemmt" zu werden. Auch wenn der "Kanal" vorher versiegelt wurde, das muss doch Flecken geben. Da scheinen mir eingesunkene Fugen nach deiner Beschreibung die weniger schlechte Wahl zu sein.
Ist vielleicht sinnvoll, die Decke nach dem Einleimen der Rosette ein paar Wochen lang trocken liegen zu lassen und dann erst bündig hobeln und schleifen. Kommt sowieso die Vorweihnachtszeit und da gibt es viel anders zu tun. Und wenn es Zeit für die Gitarre geben sollte, der Hals wird mich auch eine Weile lang beschäftigen...
Grüße, Heinz
- jhg
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Re: Rosette "einkleben"
Doch, genau so funktioniert es! Decke versiegeln, Rosette trocken einlegen und dann den Sekundenkleber applizieren bis sich nichts mehr in den Spalten nachsackt. Dann alles mit einer Ziehklinge einebnen und fertig ist die Geschichte.
- ValentinS
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Re: Rosette "einkleben"
Schnellschleifgrund kannte ich noch nicht.
Weil ich es trotz mehrfachem Durchlesen noch nicht richtig verstanden habe frag ich nach: Schellack zum Fräskanal versiegeln tut auch?
Wenn man keine "Puzzle-Rosetten" baut- für einfache Ringe finde ich Holzleim gerade wegen der Quellwirkung besonders gut geeignet.
Weil ich es trotz mehrfachem Durchlesen noch nicht richtig verstanden habe frag ich nach: Schellack zum Fräskanal versiegeln tut auch?
Wenn man keine "Puzzle-Rosetten" baut- für einfache Ringe finde ich Holzleim gerade wegen der Quellwirkung besonders gut geeignet.
- papillon
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Re: Rosette "einkleben"
Hallo Jörg, du schreibst:
Hallo Valentin,
ob Versigeln mit Schellack passt, werde ich bald mal berichten können.
Und wegen dem Ring: Mit einem fertig verleimten Ring habe ich es schon versucht. Jetzt mache ich es mit Einzelteilen. Danach werde ich wissen, was weniger problematisch ist. Eine Tüftelei ist es auf jeden Fall - egal wie man es macht.
Grüße, Heinz
Danke für den klaren Hinweis. Bin zwar immer noch skeptisch, aber ich mache es jetzt so wie du sagst.Rosette trocken einlegen und dann den Sekundenkleber applizieren bis sich nichts mehr in den Spalten nachsackt.
Hallo Valentin,
ob Versigeln mit Schellack passt, werde ich bald mal berichten können.
Und wegen dem Ring: Mit einem fertig verleimten Ring habe ich es schon versucht. Jetzt mache ich es mit Einzelteilen. Danach werde ich wissen, was weniger problematisch ist. Eine Tüftelei ist es auf jeden Fall - egal wie man es macht.
Grüße, Heinz
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