Proto #2
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Proto #2
Moin zusammen,
mein zweites Projekt ist mittlerweile im Gange und ich wollte einfach mal den Prozess etwas dokumentieren. Gerne darf Kritik geübt werden! Ich kann nur lernen von den Profis hier im Forum .
Da ich zur Zeit für 3 Wochen Urlaub habe bin ich zuversichtlich die Proto#2 in dieser Zeit fertigzustellen.
Diesmal konnte ich bei Nebelheim ein schön geriegeltes Esche-"Brettchen" ergattern. Das Material hatte etwas Wurmfraß und war daher verhältnismäßig günstig.
Das Brett wurde in der CNC erstmal plan gefräßt und auf stärke gebracht. Dann musste ich mich entscheiden welche Seite Vorder- und Rückseite werden. Gar nicht mal so einfach da die Maserung auf beiden kräftig ausgeprägt wirkte.
Anschließend wurde die Oberseite bearbeitet. Dann wurde das Stücke (wie ein gutes Steak) gewendet und die Rückseite gefräst: Die zurückgebliebenen Wurmlöcher und dass Logo auf der Oberseite des Korpus, hab ich mit Clou Holzspachtel aufgefüllt und nach dem Trocknen geschliffen. Erst mit 250er Körnung, dann mit 400er. Da dann nochmal einige Wurmlöcher auftauchten wurden diese auch wieder gefüllt und noch einmal nachgeschliffen. Nebenher habe ich noch den 5 teiligen Halsrohling aus Bergahorn und Korina gebastelt. Dazu habe ich Bergahorn und Korina an der Kreissäge in Streifen geschniten, auf stärke gehobelt und miteinander verleimt. Nach 3 Tagen Trocknungszeit wurde der Rohling erstmal für ca. 2 Wochen gelagert und dann auf dicke gehobelt: Den Korpus wollte ich nur auf der planen Oberseite beizen...mit einem schwarz/blauen Burst. Um die Maserung hervorzuheben wurde erstmal abgeklebt, komplett schwarz gebeizt und dann der Großteil wieder heruntergeschliffen. Dann hab ich den Korpus wieder abgeklebt und das Burst gebeizt. Fürs erste mal find ich es tatsächlich sehr gelungen. Wurde leider weniger blau als gewollt aber sieht trotzdem ordentlich aus. Die kannten wurden dann mühsam von Hand noch einmal nachgeschliffen weil die Beize etwas unter das Klebeband gelaufen ist. Dabei hat sich leider gezeigt, dass die Rückseite aufgrund der stärkeren Maserung nun doch eher als Vorderseite geeignet wäre... Schade: Am Wochenende würde dann mit 2k-Klarlack lackiert. Erst zwei dünne schichten, dann eine dicke und diese fein angeschliffen. Dann nochmal 2 Schichten. Leider fühlt sich der Korpus noch sehr rau an. Ich werde wohl also noch mal mit 2500er anschleifen und ein besseres haptisches Feeling zu erhalten. Der Halsrohling wurde dann auch noch gefräst: Demnächst folgt dann also das Griffbrett welches vermutlich (*spoiler-Alarm*) aus Eibe bestehen wird.
Bis dahin,
haltet euch munter
mein zweites Projekt ist mittlerweile im Gange und ich wollte einfach mal den Prozess etwas dokumentieren. Gerne darf Kritik geübt werden! Ich kann nur lernen von den Profis hier im Forum .
Da ich zur Zeit für 3 Wochen Urlaub habe bin ich zuversichtlich die Proto#2 in dieser Zeit fertigzustellen.
Diesmal konnte ich bei Nebelheim ein schön geriegeltes Esche-"Brettchen" ergattern. Das Material hatte etwas Wurmfraß und war daher verhältnismäßig günstig.
Das Brett wurde in der CNC erstmal plan gefräßt und auf stärke gebracht. Dann musste ich mich entscheiden welche Seite Vorder- und Rückseite werden. Gar nicht mal so einfach da die Maserung auf beiden kräftig ausgeprägt wirkte.
Anschließend wurde die Oberseite bearbeitet. Dann wurde das Stücke (wie ein gutes Steak) gewendet und die Rückseite gefräst: Die zurückgebliebenen Wurmlöcher und dass Logo auf der Oberseite des Korpus, hab ich mit Clou Holzspachtel aufgefüllt und nach dem Trocknen geschliffen. Erst mit 250er Körnung, dann mit 400er. Da dann nochmal einige Wurmlöcher auftauchten wurden diese auch wieder gefüllt und noch einmal nachgeschliffen. Nebenher habe ich noch den 5 teiligen Halsrohling aus Bergahorn und Korina gebastelt. Dazu habe ich Bergahorn und Korina an der Kreissäge in Streifen geschniten, auf stärke gehobelt und miteinander verleimt. Nach 3 Tagen Trocknungszeit wurde der Rohling erstmal für ca. 2 Wochen gelagert und dann auf dicke gehobelt: Den Korpus wollte ich nur auf der planen Oberseite beizen...mit einem schwarz/blauen Burst. Um die Maserung hervorzuheben wurde erstmal abgeklebt, komplett schwarz gebeizt und dann der Großteil wieder heruntergeschliffen. Dann hab ich den Korpus wieder abgeklebt und das Burst gebeizt. Fürs erste mal find ich es tatsächlich sehr gelungen. Wurde leider weniger blau als gewollt aber sieht trotzdem ordentlich aus. Die kannten wurden dann mühsam von Hand noch einmal nachgeschliffen weil die Beize etwas unter das Klebeband gelaufen ist. Dabei hat sich leider gezeigt, dass die Rückseite aufgrund der stärkeren Maserung nun doch eher als Vorderseite geeignet wäre... Schade: Am Wochenende würde dann mit 2k-Klarlack lackiert. Erst zwei dünne schichten, dann eine dicke und diese fein angeschliffen. Dann nochmal 2 Schichten. Leider fühlt sich der Korpus noch sehr rau an. Ich werde wohl also noch mal mit 2500er anschleifen und ein besseres haptisches Feeling zu erhalten. Der Halsrohling wurde dann auch noch gefräst: Demnächst folgt dann also das Griffbrett welches vermutlich (*spoiler-Alarm*) aus Eibe bestehen wird.
Bis dahin,
haltet euch munter
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Re: Proto #2
Nebelheim sollte es zwar wissen, aber für mich sieht das Holz nach geriegelter Esche aus.
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Re: Proto #2
So, es geht weiter.
Der Halsspannstab wurde etwas bearbeitet (Schweißnaht geschliffen) damit er perfekt in die Fräsung des Halses passt. Außerdem wurden noch die Halsschrauben-Löcher vorgebohrt.
Dann gings an das Griffbrett. Das Inlay wurde bereits vor 1 Woche ausgefräst und mit Epoxid gefüllt. Heute wurden der Radius und die Bundschlitze gefräst (letzteres mit einem 0.6mm Fräser der mir diesmal kein einziges mal gebrochen ist ).
Eigentlich wollte ich die Bundstäbe diesmal vorm verleimen des Griffbretts einschlagen.
Leider sind die Edelstahl-Bundstäbe nicht genug vorgebogen und waren daher nicht ordentlich in die Schlitze zu bekommen bzw. lagen an den Enden nicht auf . Hier muss ich mir noch etwas überlegen um diese nachzubiegen....
Das Griffbrett wurde nun erstmal doch mit dem Hals verklebt.
Den Korpus habe ich nun letztlich mit einem 2500er Schleifschwamm "gefühlsecht" geschliffen und bin dann am Ende nochmal dünn mit Seidenmattem Holzsiegel drüber. Nun ist die Haptik so wie gewollt: Schön Glatt aber fühlt sich nicht wie Plastik an.
Außerdem wurde noch einiges an Hardware montiert (Batteriefach, Brücke, Saitenhülsen). Ach ja, den E-FachbDeckel habe ich auch noch aus 3mm dickem Acryl gefräst aber vergessen Bilder zu machen.
Die Tage gehts dann weiter
Der Halsspannstab wurde etwas bearbeitet (Schweißnaht geschliffen) damit er perfekt in die Fräsung des Halses passt. Außerdem wurden noch die Halsschrauben-Löcher vorgebohrt.
Dann gings an das Griffbrett. Das Inlay wurde bereits vor 1 Woche ausgefräst und mit Epoxid gefüllt. Heute wurden der Radius und die Bundschlitze gefräst (letzteres mit einem 0.6mm Fräser der mir diesmal kein einziges mal gebrochen ist ).
Eigentlich wollte ich die Bundstäbe diesmal vorm verleimen des Griffbretts einschlagen.
Leider sind die Edelstahl-Bundstäbe nicht genug vorgebogen und waren daher nicht ordentlich in die Schlitze zu bekommen bzw. lagen an den Enden nicht auf . Hier muss ich mir noch etwas überlegen um diese nachzubiegen....
Das Griffbrett wurde nun erstmal doch mit dem Hals verklebt.
Den Korpus habe ich nun letztlich mit einem 2500er Schleifschwamm "gefühlsecht" geschliffen und bin dann am Ende nochmal dünn mit Seidenmattem Holzsiegel drüber. Nun ist die Haptik so wie gewollt: Schön Glatt aber fühlt sich nicht wie Plastik an.
Außerdem wurde noch einiges an Hardware montiert (Batteriefach, Brücke, Saitenhülsen). Ach ja, den E-FachbDeckel habe ich auch noch aus 3mm dickem Acryl gefräst aber vergessen Bilder zu machen.
Die Tage gehts dann weiter
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Re: Proto #2
Und es geht weiter.
Endlich die Zeit gefunden den Hals weiter zu bearbeiten.
Als erstes wurde das aufgeklebte Kopfplattenfurnier am Spindelschleifer der Kopfplatte angepasst. Dann wurden die ausgetretenen Klebstoffreste rund um das Griffbrett mit dem Cuttermesser grob entfernt und der Komplette Hals von Hand geschliffen.
Falls jemand einen guten Tipp hat die Klebereste von vorneherein zu minimieren (vor dem trocknen etwa Nass abwischen?), bitte her damit .
Nachdem alles soweit gut aussah, musste ich die Bundstäbe anpassen. Diese hatten eine geringere Krümmung als das Griffbrett und zudem wollte ich diesmal ja innenliegende Bundzapfen:
Die Zapfen wurden an beiden Enden des Bundstäbchens mit der Bundzange ein kleines Stück weit abgetrennt. Dabei blieb immer ein kleiner Rand stehen den ich mit dem Bandschleifer entfernt hab. Um die Stäbchen stärker zu krümmen musste ich improvisieren: dazu habe ich diese locker in den Schraubstock gespannt und mit etwas Gefühl gebogen. Zum testen ob die Krümmung reicht hab ich sie auf der Griffbrett gelegt und mittels Lichtspalt geprüft. Die Bünde wurden nach einführen von Sekundenkleber in die Bundschlitze, mit einem Hartplastik-Hammer eingeschlagen.
Dabei ist mir was furchtbares passiert.... der Hammer hat einige male das Griffbrett erwischt und böse Dellen hinterlassen.. was mich extrem abgenervt hat heute.
Wenn auch hier jemand einen Tipp hat wie ich das zukünftig vermeiden kann bin ich sehr dankbar
Ich hoffe die lassen sich noch einmal halbwegs herausschleifen ohne den Radius zu sehr zu beeifnlussen....
Dann wurden die Enden noch getrimmt: Zudem habe ich noch die Löcher für die Mechaniken mit einem 10mm Holzbohrer an der Standbohrmaschine gebohrt. Dazu hab ich eine Bohrschablone meiner Kopfplatte am 3D Drucker hergestellt. Dazu gibts leider keine Bilder aber die kann ich noch nachreichen bei Bedarf.
Und aus neugier hier schon einmal zusammengesteckt : Alles in allem zeigt sich der Hals wie schon bei meinem ersten Bau als äußerst herausfordernd
Endlich die Zeit gefunden den Hals weiter zu bearbeiten.
Als erstes wurde das aufgeklebte Kopfplattenfurnier am Spindelschleifer der Kopfplatte angepasst. Dann wurden die ausgetretenen Klebstoffreste rund um das Griffbrett mit dem Cuttermesser grob entfernt und der Komplette Hals von Hand geschliffen.
Falls jemand einen guten Tipp hat die Klebereste von vorneherein zu minimieren (vor dem trocknen etwa Nass abwischen?), bitte her damit .
Nachdem alles soweit gut aussah, musste ich die Bundstäbe anpassen. Diese hatten eine geringere Krümmung als das Griffbrett und zudem wollte ich diesmal ja innenliegende Bundzapfen:
Die Zapfen wurden an beiden Enden des Bundstäbchens mit der Bundzange ein kleines Stück weit abgetrennt. Dabei blieb immer ein kleiner Rand stehen den ich mit dem Bandschleifer entfernt hab. Um die Stäbchen stärker zu krümmen musste ich improvisieren: dazu habe ich diese locker in den Schraubstock gespannt und mit etwas Gefühl gebogen. Zum testen ob die Krümmung reicht hab ich sie auf der Griffbrett gelegt und mittels Lichtspalt geprüft. Die Bünde wurden nach einführen von Sekundenkleber in die Bundschlitze, mit einem Hartplastik-Hammer eingeschlagen.
Dabei ist mir was furchtbares passiert.... der Hammer hat einige male das Griffbrett erwischt und böse Dellen hinterlassen.. was mich extrem abgenervt hat heute.
Wenn auch hier jemand einen Tipp hat wie ich das zukünftig vermeiden kann bin ich sehr dankbar
Ich hoffe die lassen sich noch einmal halbwegs herausschleifen ohne den Radius zu sehr zu beeifnlussen....
Dann wurden die Enden noch getrimmt: Zudem habe ich noch die Löcher für die Mechaniken mit einem 10mm Holzbohrer an der Standbohrmaschine gebohrt. Dazu hab ich eine Bohrschablone meiner Kopfplatte am 3D Drucker hergestellt. Dazu gibts leider keine Bilder aber die kann ich noch nachreichen bei Bedarf.
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Re: Proto #2
Treffen, einfach nur TreffenNephosl hat geschrieben: ↑15.09.2024, 21:11 Die Bünde wurden nach einführen von Sekundenkleber in die Bundschlitze, mit einem Hartplastik-Hammer eingeschlagen.
Dabei ist mir was furchtbares passiert.... der Hammer hat einige male das Griffbrett erwischt und böse Dellen hinterlassen.. was mich extrem abgenervt hat heute.
Wenn auch hier jemand einen Tipp hat wie ich das zukünftig vermeiden kann bin ich sehr dankbar
Die Macken vom Hammer kriegst du meißt mit Feuchtigkeit und Wärme wieder raus.
Manchmal langt es auch, die Stelle mit heißem Wasser zu benetzen und etwas zu warten.
- Yaman
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Re: Proto #2
Es gibt auch die Möglichkeit, die Bundstäbchen einzupressen.
Um das etwas zu relativieren: die meisten Selbstbauer müssen auch die Bearbeitung der Hals- und Kopfform und des Griffbretts meistern.
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Re: Proto #2
Das ist richtig. Dafür hab ich mit der CNC anderweitig zu kämpfen. Sei es das Gerät selbst oder die Modellierung im Vorfeld. Hat alles seine Tücken und Stolpersteine.
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