Ahornkorpus Beizen und Ölen
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Ahornkorpus Beizen und Ölen
Hallo zusammen,
ich überarbeite gerade einen alten SKC-Bass aus den späten 1980er Jahren, der seinerzeit für einen lokalen Bassisten als Unikat gefertigt wurde, der mir das Instrument Anfang der 90er verkauft hat. Das war dann bis 2011 mein Hauptbass. Irgendwann hatte ich mal den Lack entfernt und Antikwachs draufgeschmiert, weil ich eine Holzoptik wollte und an der Elektronik habe ich auch das eine oder andere modifiziert. Seitdem stand er nur rum, hat nicht richtig funktioniert und dunkelte vor sich hin. Da es schade drum ist, habe ich nach mehreren Jahren "man müsste mal..." und dem günstigen Erwerb goldener Schaller-Hardware aus den 80ern spontan eine komplette Überarbeitung gestartet. Evtl. dokumentiere ich das alles in einem separaten Thread, aber erst wenn's fertig ist
Der Bass hat einen eingeleimten Carbonhals und einen Ahornkorpus und so sah das bis vor zwei Wochen aus: Die Kopfplatte wird später auch noch mit Ahorn furniert.
Ich habe den Korpus inzwischen ausgiebig mit der Raspel bearbeitet um ihm etwas von seiner Klobigkeit zu nehmen und ihn dem Vorbild von 1984 (Ibanez MC924) näher zu bringen. Mit der groben Holzarbeit bin ich jetzt fast fertig. Da ich schon so viele dunkle Instrumente habe und die goldene Hardware gut dazu passt, soll er weiß werden.
Ich habe mir die AQUA CLOU Holzbeize in weiß besorgt und auf einem Testbrett ausprobiert. Scheint ganz gut zu funktionieren. Drei Fragen habe ich trotzdem:
- Wie tief dringt das Wachs ins Holz ein? Ich habe es damals mit dem Lappen aufgetragen und nachpoliert. Jetzt habe ich etwa einen Millimeter (evtl. auch etwas mehr) mit 60er/80er Körnung runtergeschliffen. Reicht das?
- Quasi direkt nach dem Schleifen dunkelt das Holz nach. Am Stirn-/Hirnholz bleibt es dunkler als der Rest. Hält und färbt die Beize dort trotzdem?
- Welches Öl soll ich verwenden, damit das Weiß auch weiß bleibt und nicht gilbt?
Das Prozedere ist mir ansonsten geläufig.
Falls es schon einen Thread dazu gibt, den ich übersehen habe, gerne darauf verweisen.
Danke und schönes Wochenende allerseits!
ich überarbeite gerade einen alten SKC-Bass aus den späten 1980er Jahren, der seinerzeit für einen lokalen Bassisten als Unikat gefertigt wurde, der mir das Instrument Anfang der 90er verkauft hat. Das war dann bis 2011 mein Hauptbass. Irgendwann hatte ich mal den Lack entfernt und Antikwachs draufgeschmiert, weil ich eine Holzoptik wollte und an der Elektronik habe ich auch das eine oder andere modifiziert. Seitdem stand er nur rum, hat nicht richtig funktioniert und dunkelte vor sich hin. Da es schade drum ist, habe ich nach mehreren Jahren "man müsste mal..." und dem günstigen Erwerb goldener Schaller-Hardware aus den 80ern spontan eine komplette Überarbeitung gestartet. Evtl. dokumentiere ich das alles in einem separaten Thread, aber erst wenn's fertig ist
Der Bass hat einen eingeleimten Carbonhals und einen Ahornkorpus und so sah das bis vor zwei Wochen aus: Die Kopfplatte wird später auch noch mit Ahorn furniert.
Ich habe den Korpus inzwischen ausgiebig mit der Raspel bearbeitet um ihm etwas von seiner Klobigkeit zu nehmen und ihn dem Vorbild von 1984 (Ibanez MC924) näher zu bringen. Mit der groben Holzarbeit bin ich jetzt fast fertig. Da ich schon so viele dunkle Instrumente habe und die goldene Hardware gut dazu passt, soll er weiß werden.
Ich habe mir die AQUA CLOU Holzbeize in weiß besorgt und auf einem Testbrett ausprobiert. Scheint ganz gut zu funktionieren. Drei Fragen habe ich trotzdem:
- Wie tief dringt das Wachs ins Holz ein? Ich habe es damals mit dem Lappen aufgetragen und nachpoliert. Jetzt habe ich etwa einen Millimeter (evtl. auch etwas mehr) mit 60er/80er Körnung runtergeschliffen. Reicht das?
- Quasi direkt nach dem Schleifen dunkelt das Holz nach. Am Stirn-/Hirnholz bleibt es dunkler als der Rest. Hält und färbt die Beize dort trotzdem?
- Welches Öl soll ich verwenden, damit das Weiß auch weiß bleibt und nicht gilbt?
Das Prozedere ist mir ansonsten geläufig.
Falls es schon einen Thread dazu gibt, den ich übersehen habe, gerne darauf verweisen.
Danke und schönes Wochenende allerseits!
- Simon
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Re: Ahornkorpus Beizen und Ölen
Hey, ich denke wenn es weiß werden soll würde ich nicht ölen. Sondern zu einem Lack greifen, der auch unter UV Licht nicht vergilbt (also nicht Nitro).
Allerdings habe ich im Hinterkopf; dass es irgend ein Öl gibt, dass nicht sonderlich vergilbt. @Magfire , hast du das nicht mal erwähnt?
Auch wenns eine ganz andere Herangehensweise ist: Meine einzige weiße Gitarre hab ich damals gebleicht & mir PU Lack lackiert.
Allerdings habe ich im Hinterkopf; dass es irgend ein Öl gibt, dass nicht sonderlich vergilbt. @Magfire , hast du das nicht mal erwähnt?
Auch wenns eine ganz andere Herangehensweise ist: Meine einzige weiße Gitarre hab ich damals gebleicht & mir PU Lack lackiert.
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Re: Ahornkorpus Beizen und Ölen
Ich habe neulich beim "Gugeln" irgendwo gelesen, dass es farbloses bzw. weiß pigmentiertes Öl mit UV-Blocker gibt. Nächste Woche ist der Schreiner meines Vertrauens hoffentlich wieder da, den frage ich auch mal. Fachgeschäfte, wo man kompetente Auskunft kriegt, gibt es hier keine mehr und im Baumarkt... na ja.
- Simon
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Re: Ahornkorpus Beizen und Ölen
Schau mal hier, ich glaub da wurde alles verlinkt, Seite 2:
https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?t=5527
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Re: Ahornkorpus Beizen und Ölen
Cool, danke. Gleich mal gespeichert
Das mit dem H2O2 sieht mir aber nach einer Riesensauerei aus . Außerdem guckt ja auf der Rückseite noch der Halsfuß aus Epoxy raus (der Hals geht "halb durch"), nicht, dass sich da was auflöst.
Die Lösung mit der Zitronensäure erscheint mir praktikabler.
Mal schauen, was der Schreiner sagt.
Das mit dem H2O2 sieht mir aber nach einer Riesensauerei aus . Außerdem guckt ja auf der Rückseite noch der Halsfuß aus Epoxy raus (der Hals geht "halb durch"), nicht, dass sich da was auflöst.
Die Lösung mit der Zitronensäure erscheint mir praktikabler.
Mal schauen, was der Schreiner sagt.
- Magfire
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Re: Ahornkorpus Beizen und Ölen
Moin,
nicht sonderlich vergilbt trifft es ganz gut Ich würde aufgrund meiner bisherigen Erfahrung mit verschiedenen Hartwachs-Ölen behaupten, dass der Einsatz von Leinöl-haltigen Ölen ganz ohne Vergilbung eher nicht möglich ist.
Eine meiner Beobachtungen ist auf jeden Fall, dass je länger ein Gebinde altert, desto stärker ist der Gelbstich (das sieht man auch schon am Gebindeinhalt). Daher kaufe ich auch nur noch kleinere Gebinde.
Mit einem ganz frischen Gebinde Osmo Hartwachsöl High Solid habe ich tatsächlich sehr zufriedenstellende Ergebnisse mit bis heute minimalem Gelbstich auf Ahorn erreicht.
Ansonsten arbeiten viele Hersteller ja tatsächlich mit weißen Pigmenten, was aber je nach Kombination auch unnatürlich aussehen kann.
Ansonsten hab ich als bekennender Osmo-Fan dieses Produkt hier gefunden, das werde ich irgendwann auch mal ausprobieren (in Kombination mit Purpleheart ): https://m.youtube.com/watch?v=0pd78h6oe ... ACAQ%3D%3D
Viele Grüße,
Philip
nicht sonderlich vergilbt trifft es ganz gut Ich würde aufgrund meiner bisherigen Erfahrung mit verschiedenen Hartwachs-Ölen behaupten, dass der Einsatz von Leinöl-haltigen Ölen ganz ohne Vergilbung eher nicht möglich ist.
Eine meiner Beobachtungen ist auf jeden Fall, dass je länger ein Gebinde altert, desto stärker ist der Gelbstich (das sieht man auch schon am Gebindeinhalt). Daher kaufe ich auch nur noch kleinere Gebinde.
Mit einem ganz frischen Gebinde Osmo Hartwachsöl High Solid habe ich tatsächlich sehr zufriedenstellende Ergebnisse mit bis heute minimalem Gelbstich auf Ahorn erreicht.
Ansonsten arbeiten viele Hersteller ja tatsächlich mit weißen Pigmenten, was aber je nach Kombination auch unnatürlich aussehen kann.
Ansonsten hab ich als bekennender Osmo-Fan dieses Produkt hier gefunden, das werde ich irgendwann auch mal ausprobieren (in Kombination mit Purpleheart ): https://m.youtube.com/watch?v=0pd78h6oe ... ACAQ%3D%3D
Viele Grüße,
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Re: Ahornkorpus Beizen und Ölen
Hi,
danke für die Info. Leinölhaltige Öle wären genau aus dem Grund "raus". Mein P-Bass-Eschekorpus sieht zwar super damit aus, aber der ist auch "natur" und soll so.
Es gibt wohl auch Mineralöl basierte Öle (ich glaube das alte "Behandla" von IKEA war so eins), aber wie gesagt: kompetente Auskunft im Fachgeschäft ist hier in der näheren Umgebung vorbei.
Da es mit der weißen Beize sowieso unnatürlich aussieht , habe ich mich innerlich schon auf pigmentiertes Öl festgelegt.
Das High Solid und das Uviwax klingt auch sehr interessant. Merke ich mir für später
danke für die Info. Leinölhaltige Öle wären genau aus dem Grund "raus". Mein P-Bass-Eschekorpus sieht zwar super damit aus, aber der ist auch "natur" und soll so.
Es gibt wohl auch Mineralöl basierte Öle (ich glaube das alte "Behandla" von IKEA war so eins), aber wie gesagt: kompetente Auskunft im Fachgeschäft ist hier in der näheren Umgebung vorbei.
Da es mit der weißen Beize sowieso unnatürlich aussieht , habe ich mich innerlich schon auf pigmentiertes Öl festgelegt.
Das High Solid und das Uviwax klingt auch sehr interessant. Merke ich mir für später
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Re: Ahornkorpus Beizen und Ölen
Moin,
Das Zeug von Ikea war einfach Paraffin, was man recht einfach auch ausserhalb bekommt.
Hat aber einen erheblichen Nachteil für "unsere" Oberflächenbehandlung: Es härtet nicht aus, bleibt also immer leicht "ölig".
Ich denke, für dein gewünschtes Ergebnis würde ich Simon folgen und Lack nehmen
Viele Grüße,
Philip
Das Zeug von Ikea war einfach Paraffin, was man recht einfach auch ausserhalb bekommt.
Hat aber einen erheblichen Nachteil für "unsere" Oberflächenbehandlung: Es härtet nicht aus, bleibt also immer leicht "ölig".
Ich denke, für dein gewünschtes Ergebnis würde ich Simon folgen und Lack nehmen
Viele Grüße,
Philip
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Re: Ahornkorpus Beizen und Ölen
Hi,
Schreiner sagt pigmentiertes Öl ist kein Problem (obwohl er auch lieber lackieren würde)
Wird natürlich vorher am Testbrett ausprobiert.
Schreiner sagt pigmentiertes Öl ist kein Problem (obwohl er auch lieber lackieren würde)
Wird natürlich vorher am Testbrett ausprobiert.
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