Noch nie habe ich eine Decke (Fichte) dünner gehobelt.
Ich habe sie immer zu einer Tischlerei gegeben, die dann ihren elektrischen Dickenhobel benutzt haben.
Das ist nicht sehr leicht geschehen weil die Maschinen nicht so dünn eingestellt werden können.
Wir haben daher immer eine entsprechende Platte unter die Decke gelegt und einigermaßen klappte es dann.
Da ich momentan nicht zu den Tischlereien kann, sollte die Verdünnung der Fichtendecke auch mit Hobel klappen.
Da ich nichts falsch machen will, hier an die erfahrenen Bauer:
Welcher Hobel wäre anzuraten?
Ich habe einen DICK® Schlichthobel Nr. 4 und einen DICK® Einhandhobel, 12°...außer einer Raubank Nr. 7, die wohl nicht Infrage kommt.
Dann noch die blöde Frage: quer zur Maserung oder mit ihr?
Vielleicht kann mir jemand dazu einen guten Tipp geben?
Wie Decke dünner hobeln?
Moderator: jhg
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Re: Wie Decke dünner hobeln?
Hallo Viento,
Musste mich erst umsehen, wie deine beiden "kurzen" Hobel aussehen. Der Einhandhobel scheint mir ungeeignet, denn für eine ordentlich gehobelte Fläche braucht es einen Hobel, bei dem beide Hände zum Einsatz kommen können. Sofern ich das richtige Bild zu sehen bekam, hat das Eisen vom Schlichthobel einen "Doppel" ( oder "Spanbrecher" - ist erforderlich, damit gegen die Faser möglichst wenig "ausreißt"). Dieser Doppel sollte im Bereich der Schneide sauber am Hobeleisen anliegen und etwa 0,6 Millimeter von der Schneide zurück gesetzt sein. Wesentlich ist ein guter Schliff - am besten "Rasiermesserscharf". Das bedeutet jedenfalls, sehr fein abgezogen. Zudem sollte die Schneide beim Eisen nicht völlig gerade sein, sondern so weit in einem minimalen Boden verlaufen, dass die Ecken des Eisens beim Hobeln nicht zum Einsatz kommen - besser gesagt, auf dem Holz keine Spuren hinterlassen.
Ist die vorhandene Fläche nicht eben, dürfte es anfangs sinnvoll sein, etwa in einem (spitzen) Winkel von etwa 35 Grad zur Faserrichtung zu hobeln, erst in die eine Richtung und dann in die andere (über Kreuz). Zum Schluss wird dann nur noch längs der Faser gehobelt. Dann ist auch zu sehen, wo es gegen die Faser geht. Um eine möglichst glatte Fläche zu erreichen, wird die Hobelrichtung dann entsprechend angepasst.
Die Stärke lässt sich am Rand kontrollieren. Mit einem entsprechend langen Lineal wird kontrolliert, ob im Mittelbereich noch nachgearbeitet werden muss.
Ich hab's zwar nicht angesehen, aber da wäre ein Hobelvideo:
https://www.youtube.com/watch?v=eoDxBHwhi5o&t=682s
In diesem Video gehts um das Einstellen des Doppels (Spanbrecher):
https://www.youtube.com/watch?v=jb8Jl6qlF94
Im Anhang noch ein Foto von meiner "Hoblerei". Zu achten wäre darauf, wie dünn die Späne sind. Nebenbei erwähnt, der Hobel auf diesem Bild Hobel dürfte hundert Jahre alt sein. Hab mal Tischler gelernt und auch die Meisterprüfung abgelegt. Aber mich mit einem "Eisenhobel" anzufreunden, das ist mir nie gelungen...
Gutes Gelingen und Grüße
Heinz
Musste mich erst umsehen, wie deine beiden "kurzen" Hobel aussehen. Der Einhandhobel scheint mir ungeeignet, denn für eine ordentlich gehobelte Fläche braucht es einen Hobel, bei dem beide Hände zum Einsatz kommen können. Sofern ich das richtige Bild zu sehen bekam, hat das Eisen vom Schlichthobel einen "Doppel" ( oder "Spanbrecher" - ist erforderlich, damit gegen die Faser möglichst wenig "ausreißt"). Dieser Doppel sollte im Bereich der Schneide sauber am Hobeleisen anliegen und etwa 0,6 Millimeter von der Schneide zurück gesetzt sein. Wesentlich ist ein guter Schliff - am besten "Rasiermesserscharf". Das bedeutet jedenfalls, sehr fein abgezogen. Zudem sollte die Schneide beim Eisen nicht völlig gerade sein, sondern so weit in einem minimalen Boden verlaufen, dass die Ecken des Eisens beim Hobeln nicht zum Einsatz kommen - besser gesagt, auf dem Holz keine Spuren hinterlassen.
Ist die vorhandene Fläche nicht eben, dürfte es anfangs sinnvoll sein, etwa in einem (spitzen) Winkel von etwa 35 Grad zur Faserrichtung zu hobeln, erst in die eine Richtung und dann in die andere (über Kreuz). Zum Schluss wird dann nur noch längs der Faser gehobelt. Dann ist auch zu sehen, wo es gegen die Faser geht. Um eine möglichst glatte Fläche zu erreichen, wird die Hobelrichtung dann entsprechend angepasst.
Die Stärke lässt sich am Rand kontrollieren. Mit einem entsprechend langen Lineal wird kontrolliert, ob im Mittelbereich noch nachgearbeitet werden muss.
Ich hab's zwar nicht angesehen, aber da wäre ein Hobelvideo:
https://www.youtube.com/watch?v=eoDxBHwhi5o&t=682s
In diesem Video gehts um das Einstellen des Doppels (Spanbrecher):
https://www.youtube.com/watch?v=jb8Jl6qlF94
Im Anhang noch ein Foto von meiner "Hoblerei". Zu achten wäre darauf, wie dünn die Späne sind. Nebenbei erwähnt, der Hobel auf diesem Bild Hobel dürfte hundert Jahre alt sein. Hab mal Tischler gelernt und auch die Meisterprüfung abgelegt. Aber mich mit einem "Eisenhobel" anzufreunden, das ist mir nie gelungen...
Gutes Gelingen und Grüße
Heinz
- jhg
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Re: Wie Decke dünner hobeln?
Mit der Nr.4 machst du nichts falsch. Wenn du mit der Faser hobelst solltest du unbedingt die Richtung beachten. Auch wenn das gespaltenes Holz ist, gibt es eine "richtige" und "falsche" Richtung zum hobeln. Das merkst du dann sehr schnell, wenn es Ausrisse gibt. Bei einer gefügten Decke ist es dann etwas blöd, weil auf der Fuge die Richtung eben wechselt. Ich hoble in der Regel eher in einem Winkel von 45°. Ein scharfes Hobelmesser ist für Fichte unabdingbar.
- viento
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Re: Wie Decke dünner hobeln?
Ich danke Euch beiden!
Ich habe es genauso gemacht und erst die Klinge des DICK® Schlichthobel Nr. 4 geschärft.
Dann habe ich schräg winkelig zur Faser ganz dünne Späne gehobelt. Fast wie Papier
Gegen eine kleinen Anschlagleiste das Brett gedrückt und zügig geschoben. Macht richtig Spaß!
Das Hobeln ging auch von beiden Enden der Platte her ohne Ausrisse.
Man muß nur öfter die erzielte Dicke nachmessen. Mein Dickenmesser hat nur eine Tiefe von ca. 8cm,
demnächst besorge ich mir einen längeren, der bis zur Brettmitte reicht.
Ich habe es genauso gemacht und erst die Klinge des DICK® Schlichthobel Nr. 4 geschärft.
Dann habe ich schräg winkelig zur Faser ganz dünne Späne gehobelt. Fast wie Papier
Gegen eine kleinen Anschlagleiste das Brett gedrückt und zügig geschoben. Macht richtig Spaß!
Das Hobeln ging auch von beiden Enden der Platte her ohne Ausrisse.
Man muß nur öfter die erzielte Dicke nachmessen. Mein Dickenmesser hat nur eine Tiefe von ca. 8cm,
demnächst besorge ich mir einen längeren, der bis zur Brettmitte reicht.
Freundlicher Gruß!
- 100WChris
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Re: Wie Decke dünner hobeln?
Tiptop Ergebnis! Schöner Span
So ein Dickenmesser ist auch schnell selbst gebaut, mir einer Messuhr und einem tiefen U-Rahmen aus Holz oder MPX.
Und auf jeden Fall viel billiger als die kommerziellen…
beste Grüße
Chris
Chris
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