Archtop - der erste Versuch

Das Board für eure Bauberichte!

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Re: Archtop - der erste Versuch

#251

Beitrag von Simon » 11.04.2022, 19:37

das wird doch!! :)

warum kratzt du denn den Lack vom Binding?
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Re: Archtop - der erste Versuch

#252

Beitrag von jonneck » 11.04.2022, 19:43

Weil ich durch den Pinsel dort nur schlechte Übergänge habe. Und das Binding muss ich ja nicht durch Lack vor der Umwelt schützen.
Gruß

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Re: Archtop - der erste Versuch

#253

Beitrag von jonneck » 13.04.2022, 19:57

Meine erste Lackierung bringt mich zu folgender Erkenntnis:

ES IST NICHT ALLES GLATT WAS GLÄNZT

Bin nach wie vor am Polieren.....
Gruß

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Re: Archtop - der erste Versuch

#254

Beitrag von jonneck » 14.04.2022, 19:14

polieren, polieren, polieren

---> Voltaren......
Gruß

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Re: Archtop - der erste Versuch

#255

Beitrag von bea » 15.04.2022, 00:40

Gute Besserung.
LG

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Re: Archtop - der erste Versuch

#256

Beitrag von jonneck » 15.04.2022, 13:40

@ Simon: Ja, mittlerweile würde ich auch den Lack auf dem Binding lassen...... Lernkurve halt.....

@ Bea: Ich habe gestern zum Glück rechtzeitig aufgehört, so dass heute wenig zu spüren ist


Nun ja - ich habe mich dann doch dazu entschlossen, heute mal den Hals einzuleimen. Wer weiss, ob die Gitarre hält und ob der Backbow kommt.... ich will mir nicht den Wolf für nix poliert haben.


Folgender Ausgangsstand:
DSC03021.JPG
DSC03022.JPG

Irgendetwas musste ich mir mal hinbasteln, damit ich den Hals festgezwingt bekomme. Ich benötige eine halbwegs flexible Auflage....
DSC03023.JPG
DSC03024.JPG

Gegen die Leimläufer wird noch abgeklebt.
DSC03025.JPG

Jetzt weiss ich auch nicht mehr wirklich, ob diese Bilder noch von der Trockenübung sind oder schon Fischleim dazwischen hängt. Auf jeden Fall habe ich den Korpus noch nach hinten abgestützt, damit er mir beim Festzwingen nicht abhaut. Und eine kleine Dummheit habe ich auch noch gemacht - die sehen wir dann wahrscheinlich morgen....
DSC03026.JPG
DSC03027.JPG
DSC03028.JPG
Gruß

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Re: Archtop - der erste Versuch

#257

Beitrag von Düsentrieb » 15.04.2022, 13:45

.....Trommelwirbel.....
;)

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Re: Archtop - der erste Versuch

#258

Beitrag von jonneck » 15.04.2022, 13:46

Um die Zeit sinnvoll zu nutzen, habe ich dann auch die Elektrik mal soweit verlötet, wie es jetzt geht. Ist für mich auch eher keine Lieblingsarbeit. Hoffentlich passt das......
DSC03029.JPG

Zur Führung des Kabels bis über's F-Loch habe ich dann noch ein Stück Benzinschlauch missbraucht und mit Sekundenkleber befestigt. Bin mal gespannt, ob der sich über die Zeit mal verabschiedet.
DSC03030.JPG
DSC03031.JPG

Den Steg habe ich noch angekerbt - ob es der bleibt, wird sich zeigen, die Wenge ist eher zu weich für sowas.
DSC03032.JPG

Zu guter letzt habe ich dann noch den Sattel auf "Arbeitstiefe" gebracht und befestigt. Der Rest kommt dann, wenn mal Saiten drauf sind.
DSC03033.JPG
DSC03034.JPG

Es spricht wenig dagegen, dass die Gitarre morgen die ersten Töne von sich gibt. Falls keine ganz bösen Überraschungen kommen.


Bis dahin dann
Gruß

Frank

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Re: Archtop - der erste Versuch

#259

Beitrag von bea » 15.04.2022, 14:37

Dann drück ich Dir mal feste die Daumen, dass auch alles klappt!
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Re: Archtop - der erste Versuch

#260

Beitrag von jonneck » 16.04.2022, 12:01

Langsam neigt sich dieser Baubericht dem Ende zu - was ja an sich ein gutes Zeichen ist.

Mit einem gewissen mulmigen Gefühl bin ich heute in die Endmontage gegangen. Man weiss ja nie.....

Die Halsverleimung sieht soweit ganz okay aus. Die Spalten - da muss ich beim nächsten mal besser werden.
Und die Macken sind auf eine wirklich blödsinnige Aktion gestern zurückzuführen: Ich Trottel meinte, dem Hals mit dem Kunststoffhammer ein paar Schläge in Richtung Korpus geben zu müssen, als die Zwingen angesetzt waren. Das bleibt mal als Mahnung so stehen....
DSC03035.JPG
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DSC03037.JPG
DSC03038.JPG

Den Sattel habe ich dann noch ein wenig tiefer gekerbt, aber auch noch mit viel Luft. Ich weiss nicht, zu was mich der backbow noch treibt.
DSC03039.JPG

Dann an die Elektrik - das Erdungskabel bitte nicht vergessen......
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DSC03046.JPG
Der erste Klopftest lässt leider erwarten, dass die Potis doch falschrum eingebaut sind - der Logarithmus sitzt sozusagen verkehrt, ich habe eher einen on/off Effekt. Mal sehen, wie ich da noch beigehe.....
Gruß

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Re: Archtop - der erste Versuch

#261

Beitrag von jonneck » 16.04.2022, 12:12

So, dann weiter: Mechaniken dran, Gurtpin und Deckelchen mal zum Probeliegen und das Tailpiece. Nicht spannend, aber macht Spass....
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DSC03051.JPG
DSC03052.JPG

Beim Aufziehen der Saiten ist mir dann schnell aufgefallen, dass die Brücke noch um einiges zu hoch ist. Ich hatte den Fuss ja wölbungsbedingt unterfüttert - das muss jetzt am Aufsatz wieder weg.
DSC03053.JPG
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DSC03055.JPG

Und dann waren die Saiten auch drauf - der Hals bleibt drin und die Decke knackt nicht ---> Ziel Nummer eins ist erreicht!
DSC03056.JPG

Aber der backbow..... hier hilft im Moment nur die Hoffnung, dass die Saiten das Ding noch wegziehen. Im Moment ist es so, dass die Gitarre erst ab dem 5 Bund aufwärts halbwegs spielbar wird, darunter stirbt alles ab. Nie mehr one-way-trussrod!!!

Schauen wir also mal, ich habe den Trussrod jetzt leicht locker und hoffe, dass die Mutter in den nächsten Stunden/Tagen ein wenig Gegendruck bekommt. Aktuell sind 12-52er Roundwounds drauf - ich könnte auch noch fiesere Geschöpfe auffahren, muss mal sehen, was der Markt so hergibt. Ein 13er D'Addario Flats liegt noch irgendwo herum.

Der backbow verhindert auch im Moment so ziemlich jede Euphorie, die ich sonst habe, wenn was fertig wird. Deswegen gehe ich jetzt mal eine Runde spazieren......


Später mehr - wenn die Gitarre bis dahin um einen Ganzton gesackt ist und die Decke noch lebt, dann wäre das ein gutes Zeichen. :?
Gruß

Frank

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Re: Archtop - der erste Versuch

#262

Beitrag von Gerhard » 16.04.2022, 15:56

wegen dem Backbow: im schlimmsten Fall müsstest du die Bünde ziehen, das Griffbrett entsprechend abrichten und neu bundieren. Das sollte eigentlich an einem Sonntagvormittag zu schaffen sein.

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Re: Archtop - der erste Versuch

#263

Beitrag von jonneck » 16.04.2022, 16:05

Dann schreibe ich doch mal so eine Art Baufazit - obwohl ja durchaus noch Nacharbeiten notwendig sind.

Zunächst mal hier der Link zur Galerie: https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic ... 91#p187091


Zunächst mal zu den offenen Baustellen - für die werde ich den Thread auch noch ein wenig fortführen:

Der Backbow - wenn er nicht kommt, dann werde ich mal probieren, die ersten 5-7 Bünde rauszunehmen und den höchsten Bunddraht reinsetzen, den ich bekommen kann. Vielleicht kann ich dann durch gezieltes Abrichten gegensteuern. Wenn das nicht fruchtet - keine Ahnung..... will ungern das Griffbrett runternehmen. Das würde nicht schön werden.

Die Potikennlinie werde ich versuchen, durch einen parallelen Widerstand etwas zu zähmen. Wenn das nicht fruchtet, dann kommen die Dinger von Schatten Design nachträglich dran, die sind linear.

Das Tailpiece entwickelt gerade interessante Eigenresonanzen - da fällt mir aber noch was ein.

Und Polieren kann ich auch noch ein wenig. Immer mal wieder.....


ABER: Ich kann eine Archtop bauen - irgendwie..... :D


Die Fehler, die ich gemacht habe, haben kurioserweise nichts mit der Archtop-Bauweise zu tun. Natürlich muss ich mich auch an die viel mehr rantasten, aber was schiefgegangen ist, hätte bei einer Solidbody auch schiefgehen können.....

Überraschend gut geklappt hat das Zargenbiegen - hätte ich nicht mit gerechnet.
Das Wölben von Decke und Boden hat einfach nur Spass gemacht.

Insgesamt muss ich sorgfältiger werden (Binding, Kratzer, Dellen, Halsfuss) und mit noch mehr Ruhe drangehen. Wobei ich im Vergleich zu meinen anderen Instrumenten hier schon häufiger innegehalten habe......

Lackieren werde ich auch noch lernen - ich bin mit der Decke mittlerweile recht zufrieden, weil ich weiss, wo ich sie mit einer weiteren Poliersession noch hinbekommen kann. Boden und Zargen haben dazu zu wenig Lack - da bin ich zu schnell durch.

Mehrstreifige Hälse muss ich auch noch lernen, das Ding ist etwas windschief.... und so schlechtes Holz werde ich ausser bei einem ausgewiesenen Reste-Projekt auch nicht mehr verwenden.


Kurz gesagt - die letzte Archtop wird das nicht sein. Habe Blut geleckt.......


Zu guter letzt noch: DANKE an alle Mitleser, Tipgeber und Aufmunterer! Ohne Euch geht es nicht!
Gruß

Frank

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Re: Archtop - der erste Versuch

#264

Beitrag von bea » 16.04.2022, 22:03

Also zum Backbow: nur die letzten Bünde herauszunehmen wird kaum helfen. An Deiner Stelle würde ich nachmessen, wie stark der Backbow ist und wo sich die höchste Stelle befindet. Dann die Bünde ziehen, entspannen, ausgerissene Späne wieder einleimen, ein paar Tage ruhen lassen und schauen, ob der Hals wieder gerade geworden ist. Wenn ja, den Backbow mit dem Stahlstab ohne Saiten einstellen und den Hals gerade abrichten. Damit hat man die notwendige Kompensation im Griffbrett (ich hätte das mal bei meiner Sharkfin ordentlich machen sollen ... ) Dann die Bünde wieder einsetzen und neu abrichten.

Wenn man beim Ziehen vorsichtig genug war, kann man die alten Bünde ggf sogar weiterverwenden.
LG

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Re: Archtop - der erste Versuch

#265

Beitrag von jonneck » 17.04.2022, 09:19

Im Moment stellt sich die Situation so dar:

Ab dem 5. Bund aufwärts ist die Gitarre spielbar. Sicherlich ist da ab und zu ein leichtes Schnarren zu hören, das würde ich aber noch "weggerichtet" bekommen. Unterhalb des 4. Bundes kann ich zumindest die Tonhöhen erkennen, der Ton stirbt aber quasi sofort weg.

Alle Bünde entfernen kann ich ja immer noch machen - im Moment denke ich über ein sehr beherztes Abrichten der Bünde von 4 bis 12 oder so nach. Der Bow stört mich ja nur unterhalb des 5. Bunds, wenn der Hals sich ab dem 12. Bund etwas von den Saiten wegkrümmt, kommt mit das ja entgegen.
Bei vielen alten Archtops ist ja das Stück Griffbrett, was über dem Korpus schwebt, extrem nach "unten" abgeschliffen. Diesen Effekt würde ich hier mitnehmen wollen.

Übrigens: Da, wo sie spielbar ist, macht sie extem viel Spass......
Gruß

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Re: Archtop - der erste Versuch

#266

Beitrag von jonneck » 18.04.2022, 13:26

Ich habe gestern und heute mal ein wenig weiter herumprobiert - solange ich mich nur mit den Bünden beschäftige, kann ja nichts irreparables passieren.....

Die Gitarre hat bei den folgenden Betrachtungen Saitenspannung - mit einem kurzen Haarlineal habe ich mal folgendes ausgecheckt:

Im mittleren Bereich vom 4. bis zum 14. Bund scheint der Hals bzw. die Bünde gerade zu sein. Der 4. Bund ist ein Kippbund, der 1. bis 3. haben da Luft. Deckt sich auch mit meinen Spiel-Schnarr-Beobachtungen. Selbiges gilt ab dem 14. aufwärts - da juckt mich das aber nicht.
DSC03075.JPG
Deswegen habe ich ab dem 4. Bund mehrere Abrichtvorgänge durchgeführt und es dann soweit geschafft, dass ab dem 3. Bund es einigermaßen schnarrfrei ist.

Bei der Gelegenheit wurde der Sattel auch tiefer gekerbt.....
DSC03076.JPG
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DSC03078.JPG
DSC03079.JPG
Da Bund 1 und 2 bei der Trockenabrichtung (vor der Halsmontage) auch schon eine leichte Bearbeitung bekommen hatten, habe ich die noch durch neue ersetzt. Gingen übrigens ziemlich schadensfrei raus - der Tang ist bei diesen Bünden nicht allzu lang.
DSC03080.JPG
DSC03081.JPG
DSC03082.JPG
Dass ich vergessen habe, die Dinger seitlich auszuklinken, vergessen wir mal.......

Resultat: Richtig krass schnarren tut es jetzt nur noch im ersten Bund. Der zweite fällt zwar auch noch durch den Kippeltest unter Saitenspannung - das hört man bei sanftem Anschlag aber nicht.
Der erste Bund müsste allerdings schon ca. 0,1mm höher sein. Ich scheine aber schon einen recht hohen Bunddraht erwischt zu haben....

Also was tun?

Wenn jemand von Euch noch einen Rest Mega-Jumbo-Jumbo herumliegen hat (Bundhöhe > 1,5mm), dann wäre ich über eine Nachricht sehr dankbar.

Ich überlege auch gerade, ob ich einen Bund nicht irgendwie definiert erhöhen kann..... aber dann einen mit längerem Tang. Das werde ich mal ausprobieren.


By the way: Ich weiss absolut, dass das hier Pfusch auf Raten ist. Im mittleren Bereich sind die Bünde jetzt recht flach - so richtig geil verrundet sind sie auch noch nicht. Ausserdem fehlt mir für kräftiges Strumming natürlich immer noch ein leicht konkaver Hals - im Moment kämpfe ich ja zunächst damit, das ganze mal gerade zu bekommen.


Jetzt muss ich auch wirklich nochmal meinen eigenen Bauthread lesen, ob ich das Griffbrett damals mit Fischleim oder PU-Kleber befestigt hatte. Wenn ich nämlich da nochmal richtig drangehe, möchte ich den Spannstab in einen 2-way tauschen.....


Edit meint: Fischleim...... das riecht doch eher nach Griffbrett irgendwann nochmal runter. Auch wenn das nicht schön wird......
Gruß

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Re: Archtop - der erste Versuch

#267

Beitrag von bea » 18.04.2022, 16:11

Wenn Du die Bünde raus nimmst und ein minimal konkaves Profil in den Hals hineinhobelst, kann der Spannstab drinbeiben. Das ist in meine Augen der bessere und am wenigsten aufwendige Weg. So ähnlich (weil fretless) hab ich grad das Griffbrett eines HB Akustikbasses gerichtet, das am Übergang in den Korpus eine Rampe hatte.
LG

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Re: Archtop - der erste Versuch

#268

Beitrag von hatta » 20.04.2022, 16:30

Das Thema mit dem Backbow hatte ich an meiner ersten SG auch. Und auch ich hatte einen oneway trussrod.

Bei mir war die Lösung ein Kaltes Weizenbier, Bünde ziehen, mit dem Bügeleisen das Griffbrett ablösen und einen zweiwege trussrod einbauen.

Hat mich etwa 5 Stunden gekostet bis das Griffbrett unbeschädigt wieder verleimt war :)
Gruß
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Re: Archtop - der erste Versuch

#269

Beitrag von jonneck » 20.09.2022, 12:53

So, nach einem halben Jahr ist es klar: Der Hals ist nicht ausreichend gekommen....... Mist.

Außerdem habe ich auch noch einen Bunddraht verbaut, der mir gar nicht liegt (schmal und hoch) - was immer mich da geritten hat....

--> also geht es hier weiter!


Ich werde wie folgt vorgehen:

- Gitarre demontieren, Bünde rausnehmen
- Hals mal durchmessen.... ist es ein echter backbow oder ist er beim Buckel vielleicht sogar dicker
- Orientierungslöcher bohren
- dann hoffen und beten, dass ich das Griffbrett samt Furnierunterlage gelöst bekomme - habe für beides Fischleim genommen, könnte kritisch werden
- mal schauen, ob der backbow dann rein im Hals noch da ist
- auf jeden Fall einen doppeltwirkenden Trussrod einbauen

Tja..... dann mal sehen, ob das Griffbrett genau so wieder drauf kann oder ob ich irgendetwas modifizieren muss - das Ding hatte ja sozusagen selbst schon einen backbow --> vielleicht benötige ich noch ein neues Griffbrett aus Wenge.

Und es sollen natürlich komfortablere Bünde drauf.


Es gibt also Arbeit und ich halte Euch auf dem Laufenden.

Und bitte grätscht mir sofort rein, wenn ich anfange, Blödsinn zu machen....
Gruß

Frank

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Re: Archtop - der erste Versuch

#270

Beitrag von jonneck » 21.09.2022, 19:20

Gut, dann fange ich mal an......

Die Gitarre habe ich also gestrippt und die Bünde entfernt.
DSC03135.JPG
DSC03136.JPG
DSC03137.JPG
Danach habe ich im Abstand von 2,5cm die Dicke gemessen, das steigt doch einigermaßen gleichmäßig an und darf so bleiben - also keine dicke Stelle am Halsbuckel.
DSC03138.JPG
DSC03139.JPG
Das war gestern......
Gruß

Frank

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Re: Archtop - der erste Versuch

#271

Beitrag von jonneck » 21.09.2022, 19:26

Heute habe ich dann ein paar zu viele Indexlöcher gesetzt.
DSC03140.JPG
Anschließend dann mit dem Bügeleisen Wärme auf's Griffbrett - wie zu erwarten war, löst sich natürlich das Griffbrett von der oberen Furnierschicht..... blöd.
DSC03141.JPG
DSC03142.JPG
DSC03143.JPG
Und irgendwann war das Ding dann ab und liegt krumm auf der Werkbank.
DSC03144.JPG

Die beiden Furnierschichten habe ich dann nur im "Bröselmodus" runterbekommen.
DSC03145.JPG
DSC03146.JPG
DSC03147.JPG
DSC03148.JPG
Aber der Halsstab war dann auch mal draussen.
DSC03149.JPG
Gruß

Frank

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Re: Archtop - der erste Versuch

#272

Beitrag von jonneck » 21.09.2022, 19:32

So sieht das jetzt aus - natürlich muss ich noch drübergehen. Aber der neue 2-way-trussrod geht fast rein, da muss noch etwas reingelaufener Leim aus der Nut und ein bisschen Tiefe bei dem 4-kant am Ende geschaffen werden. Aber an sich okay.
DSC03150.JPG
DSC03151.JPG
DSC03152.JPG
DSC03153.JPG

Mir stellt sich jetzt nur die Frage, wie ich weitermache?

Versuche ich das alte Griffbrett mit Wärme geradezubekommen, leime wieder 2 Furnierschichten drunter und bringe es wieder drauf

oder

gibt es ein neues Griffbrett, was alleine dick genug ist. Letzteres müsste ich natürlich komplett neu machen.


Im Moment tendiere ich dazu, das alte zu retten oder zumindest mal so anzufangen. Wenn das Ding mit 2 Lagen Furnier drunter bei mir gerade auf der Werkbank liegt, dann kommt es wieder drauf.

Wenn nicht, dann neu..... mal nach Wenge gucken.... ich habe nichts mehr.



Was meint Ihr dazu?
Gruß

Frank

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Re: Archtop - der erste Versuch

#273

Beitrag von Poldi » 21.09.2022, 20:07

Ich würde auch probieren das alte zu retten.
Dafür muss das aber gerade sein.
Also mit Feuchtigkeit und Wärme irgendwo zwischen klemmen.

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Re: Archtop - der erste Versuch

#274

Beitrag von Simon » 22.09.2022, 00:47

Ich denke ich würde die Sicherheits Variante wählen und ein neues Griffbrett anfertigen, auch wenn das alte leider wunderschön gemasert ist…..

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#275

Beitrag von Gerhard » 23.09.2022, 13:13

Warum das Griffbrett abnehmen? Wenn es nicht allzuviel Backbow ist, kannst du ja die Bünde ziehen und einfach das GB abrichten.

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