Les Paulownia

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Re: Les Paulownia

#76

Beitrag von penfield » 17.10.2019, 18:26

hatta hat geschrieben:
16.10.2019, 22:03
Der letzte Newsletter sagt mir, dass auch Espen.de jetzt auf Paulownia gekommen ist und anscheinend die Bestände vergrößert.
Reingeschaut hab ich noch nicht obs da schon was im online shop gibt.

Zur oberflächenbehandlung: wie wärs denn einen Holzhärter einzusetzen? Sollte soch funktuonieren um das Holz etwas stabiler/widerstandsfähiger zu machen. Oder mit sehr dünnflüssigem Sekundenkleber tränken vor dem nachfolgenden Lackieren. Irgendwo auf Youtube hat das mal einer damonstriert, das video kann ich aber seit einiger zeit nichtmehr finden :(
Ich habe immer wieder 2K PU Holzhärter verwendet (Veneziani Fibrodur).
Auch Sekundenkleber habe ich verwendet.
Was zunächst dabei auffällt ist, dass Paulownia saugt wie ein Schwamm.
Aber ob das alles tatsächlich etwas bringt, kann ich seriöser Weise nicht sagen.

Was gut funktioniert ist Epoxy, vor allem als durchgehende Schicht; das stabilisiert auch merklich.

Die meisten Cuts und Dellen habe ich mir bisher aber beim unbedachten Handling vor dem Finish ins rohe Holz gemacht.
Aber solche Schäden kann man sehr gut ausbügeln.
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Re: Les Paulownia

#77

Beitrag von penfield » 17.10.2019, 18:29

zappl hat geschrieben:
16.10.2019, 22:25
Paulownia ist voll im kommen. @penfield hat ja hier auch lange genug dafür geworben. 8) Sandberg z.B. baut aktuell Bässe aus Paulownia, bei anderen habe ich auch davon gelesen. Die Namen möchten mir aber gerade nicht mehr einfallen.
Die machen auch alles nach 8).
Bässe aus Paulownia, wie Basslownia] sind im Forum doch schon längst bekannt :p
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Re: Les Paulownia

#78

Beitrag von penfield » 18.10.2019, 08:06

zappl hat geschrieben:
16.10.2019, 22:25
Paulownia ist voll im kommen. @penfield hat ja hier auch lange genug dafür geworben.
Früher habe ich doch tatsächlich auch mit dem Gedanken gespielt, Paulownia aus China zu importieren.
Da gibt es zwar auch nur Leimholz, aber immerhin bis zu 5cm dicke.

Unabhängig von den Kosten haben mich zwei Dinge davon abgehalten.
1) Die Mindestbestellmengen, was mache ich mit 5-10m3 Paulwonia auf Paletten?
2) für den Import, Lagerung und Verkauf von Holz benotigt man hierzulande (wie für fast alles andere auch) sicher eine
5 jährige Ausbildung mit Innungsprüfung und Gewerbeanmeldung etc

Also Leimholzplatten... 8)
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Re: Les Paulownia

#79

Beitrag von Drifter » 18.10.2019, 13:36

Ich hab gerade nachgeschaut: nicht einmal die Firma Mühlbauer in Himberg hat das Holz im Programm.

LG

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Re: Les Paulownia

#80

Beitrag von wasduwolle » 18.10.2019, 21:53

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Re: Les Paulownia

#81

Beitrag von capricky » 18.10.2019, 22:24

https://www.nebelheim-tonewood.de/shop/paulownia-kiri/

Mal abgesehen von der Verwendung im Instrumentenbau, scheint es ja auch das ideale Holz ("das Aluminium unter den Hölzern") für Lautsprecherboxen und Verstärkergehäuse zu sein (18mm Leimholz).

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Re: Les Paulownia

#82

Beitrag von penfield » 11.04.2020, 18:55

In Quarantänt ist endlich Zeit, die angehäuften Altlasten abzuarbeiten.
Hier also der Bericht, wie es mit Les Pauownia weiterging.

Während der Lackierarbeiten an der Mystery Guitar und den Semmelblonden Jazzmasters , schien die Gelegenheit günstig, "Les Paulownia" noch eine Chance zu geben.

Ein allerletzter Versuch, das Projekt endlich abzuschließen 8)

Die Lacktöpfe waren auch schon fast leer, so ging sich nur die Ausbesserung der Schadstellen am Top aus,
das ich vor der letzten Pause noch vorbereitet hatte.

Das war das Ergebnis
DSC04190a.jpg
Nach einem guten halben Jahr des Trocknens begann ich zu schleifen.
Diese Mal mit meinen Abralonscheiben und maschinell
DSC04374a.jpg
Das funktioniert wirklich gut und verursacht keinerlei körperliche Beschwerden

Nach dem ersten Polieren
DSC04379a.jpg
Noch eines, weil´s so schön ist ;)....und ich so eine Freude daran habe...:)
DSC04380a.jpg
(dance a)
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Re: Les Paulownia

#83

Beitrag von Drifter » 11.04.2020, 19:16

Hat die Klampfe wirklich so einen starken Blauanteil oder täuscht das bei den beiden letzten Bildern?

Die wird wirklich schön! Grün ist sowieso meine Farbe, weist eh: Hütteldorf!

lG

Norbert

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Re: Les Paulownia

#84

Beitrag von penfield » 12.04.2020, 10:18

Drifter hat geschrieben:
11.04.2020, 19:16
Hat die Klampfe wirklich so einen starken Blauanteil oder täuscht das bei den beiden letzten Bildern?

Die wird wirklich schön! Grün ist sowieso meine Farbe, weist eh: Hütteldorf!

lG

Norbert
Da trägt das Neonlicht in der Werkstatt sicher dazu bei.
Bei Tageslicht, bilde ich mir ein, schaut´s wieder anders aus;
aber so richtig bewusst darauf geachtet hab ich bis jetzt gar nicht (whistle).
Sie ist ja (hoffentlich) bald fertig, da gibts dann auch Fotos bei ordentlichem Licht.

Ja, vor allem Racing Green ist einer der schönsten (Metallic)Grüntöne, die ich kenne.
Hat sich aber auch im Ton geändert über die Jahrzehnte.
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Re: Les Paulownia

#85

Beitrag von Drifter » 12.04.2020, 10:55

Das ist British Racing Green? Dann bin ich wirklich auf die Tageslichtfotos gespannt!

Und da geb ich Dir Recht, ist eine der schönsten Farben überhaupt. Sollte ich weiter Motorradfahren können (was derzeit gar nicht sicher ist), spritze ich meine um auf BRG und einen Cremeton.

lG

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Re: Les Paulownia

#86

Beitrag von tunes650 » 12.04.2020, 12:06

Guten Tag allerseits,

eine absolute Normung für BRITISH RACING GREEN gibt es wohl nicht. Interessante Informationen gibt es hier: https://de.wikipedia.org/wiki/British_Racing_Green[/code], noch interessanter ist diese Seite: https://encycolorpedia.de/search?q=british+racing+green

Noch schöne Osterfeiertage und liebe Grüße

Dieter
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Re: Les Paulownia

#87

Beitrag von penfield » 18.04.2020, 19:43

"Les Paulownia" hat, trotz des letztes Mal hier gezeigten Glanzes, im Laufe der recht langen Projektdauer einige Schrammen abbekommen.
Dazu kamen noch ein paar Läufer von der Top-Lackierung. Ich bin ja eigentlich kein Befürworter des sogenannten Aging oder Relicing; ein Finish ist mir einfach zu viel Aufwand. Aber hier stellte sich bevor LesPaulwonia noch fertig war, ganz von selbst ein Vintage Look ein; deshalb schien mir hier eine Art Aging oder Relicing weniger ein Akt der Barbarei als eine sanfte Beschleunigung eines ohnehin nicht aufzuhaltenden Trends… ;) 8)

Ich recherchierte „Aging/Relicing“ und war erstaunt, wie kompliziert das in der Praxis ist (Erstaunlich sind auch die Preise geageter/relicter Gitarren). Naheliegend als Einstieg, mit Schleifpapier Kratzer machen; nicht schwierig, sieht aber wenig authentisch aus (whistle) .

Ich brauchte aber nicht lange überlegen; beim Versuch, die Läufer zu entfernen, war der Lack stellenweise abgeplatzt und zeigte klar die üppige Stratigraphie der gefühlten 1000 Lackschichten von Les Paulownia, die ich gefühlte ebenso viele Male lackiert hatte. Nach anfänglicher Ratlosigkeit fand ich in der Literatur, dass dieses Prinzip eine besonders gefragte Art des Aging war. Hier ein Beispiel

Hier ist ein Anfang gemacht.
DSC04393a.jpg
Ein bissl blankes Holz im Bereich der oberen Beuge. Am Rand der unteren Beuge sieht man abgeplatzten Lack, wo vorher die Nase eines Läufers war. Diese fast kreisrunden Löcher im Lack sind zwar echte Lackschäden, aber sehen nicht gerade authentisch aus (z.B. beim eFach am Rand, gegenüber davon ist der Lack aufgrund eines Stoßschadens abgeplatzt).
Da geht natürlich noch mehr, aber es ist gar nicht so einfach, ein Finish "ordentlich" zu zerstören.
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Re: Les Paulownia

#88

Beitrag von Poldi » 19.04.2020, 09:29

Da bin ich mal gespannt. Das Thema interessiert mich auch gerade.

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Re: Les Paulownia

#89

Beitrag von penfield » 22.04.2020, 11:25

Poldi hat geschrieben:
19.04.2020, 09:29
Da bin ich mal gespannt. Das Thema interessiert mich auch gerade.

Es gibt da einiges an Material im Netz.
(Grausame Videos, wo Gitarren das perfekte Finish abgekratzt wird. :shock:)

Wird eine ziemliche Wissenschaft draus gemacht.
Aber es ist auch nicht so einfach, absichtlich etwas herbeizuführen,
was üblicher Weise unabsichtlich (wenn nicht sogar unerwünscht) nebenbei passiert.

Deshalb hat sich mein anfänglicher Enthusiasmus auch bald wieder beruhigt.
Nach weiteren Versuchen beschloss ich, es nicht ganz so arg zu treiben wie der Fender Customshop.
Ich will ja nur die kleinen Fehler und Macken im GEsamtbild ein bissl natürlicher wirken lassen.

Und abgesehen davon: Sobald die gute Paula im Proberaum steht, ergibt sich alles andere ohnehin von selbst. :)

PS: Schleifpapier ist nicht so gut geeignet für glaubwürdigere Effekte.
Wie so oft ist eine Klinge die bessere Wahl...
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Re: Les Paulownia

#90

Beitrag von hatta » 22.04.2020, 12:42

Auch steine von draußen, Gürtelschallen, Hammer, eine Tischkante oder Ähnliche Sachen lassen sich dafür verwenden :lol: der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Einfach mal logisch denken woher die ganzen Schrammen und Kampfspuren kommen könnten und wie sie entstanden sind.
Gruß
Harald

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Re: Les Paulownia

#91

Beitrag von ms090800 » 22.04.2020, 12:54

Moin, schön dass ich einen Thread finde über einen Body aus Paulownia-Holz. Ich bin dabei meine erste Gitarre zu bauen und wollte mal fragen, wie genau du bei der Behandlung des Bodys vorgegangen bist und welche Produkte du verwendet hast :)

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Re: Les Paulownia

#92

Beitrag von penfield » 22.04.2020, 13:51

ms090800 hat geschrieben:
22.04.2020, 12:54
Moin, schön dass ich einen Thread finde über einen Body aus Paulownia-Holz. Ich bin dabei meine erste Gitarre zu bauen und wollte mal fragen, wie genau du bei der Behandlung des Bodys vorgegangen bist und welche Produkte du verwendet hast :)
LesPaulownia ist komplett aus Paulownia, Body und Hals, alles Paulownia. 8)

Ich nehme an, du meinst die Vorbehandlung für das Finish.

Der wichtigste Punkt ist wohl, dass Paulownia ist ein sehr saugfähiges Holz ist.
Deshalb ist es hilfreich mit Epoxy/PU die Poren zu schließen, bis die Oberfläche wirklich glatt und eben ist.
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Re: Les Paulownia

#93

Beitrag von ms090800 » 22.04.2020, 13:57

penfield hat geschrieben:
22.04.2020, 13:51
ms090800 hat geschrieben:
22.04.2020, 12:54
Moin, schön dass ich einen Thread finde über einen Body aus Paulownia-Holz. Ich bin dabei meine erste Gitarre zu bauen und wollte mal fragen, wie genau du bei der Behandlung des Bodys vorgegangen bist und welche Produkte du verwendet hast :)
LesPaulownia ist komplett aus Paulownia, Body und Hals, alles Paulownia. 8)

Ich nehme an, du meinst die Vorbehandlung für das Finish.

Der wichtigste Punkt ist wohl, dass Paulownia ist ein sehr saugfähiges Holz ist.
Deshalb ist es hilfreich mit Epoxy/PU die Poren zu schließen, bis die Oberfläche wirklich glatt und eben ist.
Alles klar , danke :) Ja das meinte ich :)

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Re: Les Paulownia

#94

Beitrag von penfield » 22.04.2020, 13:59

hatta hat geschrieben:
22.04.2020, 12:42
Auch steine von draußen, Gürtelschallen, Hammer, eine Tischkante oder Ähnliche Sachen lassen sich dafür verwenden :lol: der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Einfach mal logisch denken woher die ganzen Schrammen und Kampfspuren kommen könnten und wie sie entstanden sind.
Delayar hat das bei einer Paula mit dem Schlüsselbund gemacht, wenn ich mich richtig erinnere.

Hab ich auch schon überlegt so vorzugehen, aber bin dann davon abgekommen.
Die Mittel der Schadstellenerzeugung sollten kontrollierbar sein;
bei meinem Schlüsselbund hatte ich diesbezüglich Zweifel.
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Re: Les Paulownia

#95

Beitrag von penfield » 22.04.2020, 14:59

ms090800 hat geschrieben:
22.04.2020, 13:57
penfield hat geschrieben:
22.04.2020, 13:51


LesPaulownia ist komplett aus Paulownia, Body und Hals, alles Paulownia. 8)

Ich nehme an, du meinst die Vorbehandlung für das Finish.

Der wichtigste Punkt ist wohl, dass Paulownia ist ein sehr saugfähiges Holz ist.
Deshalb ist es hilfreich mit Epoxy/PU die Poren zu schließen, bis die Oberfläche wirklich glatt und eben ist.
Alles klar , danke :) Ja das meinte ich :)
Sehr gut.
Falls Detailfragen aufkommen, einfach posten.
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Re: Les Paulownia

#96

Beitrag von penfield » 22.04.2020, 14:59

Weil an der Thematik doch Interesse zu bestehen scheint, möchte ich Euch meinen ersten Agingversuch nicht vorenthalten. 8)

Die Absicht war, in einem oder wenigen Arbeitsgängen, Veränderungen herbeizuführen, die sonst unbeabsichtigt (vielleicht sogar unerwünscht) durch den Gebrauch über längere Zeiträume entstehen.
Diese Veränderungen sollten natürlich entstanden und nicht künstlich herbeigeführt wirken.

Weil ich meinen Wurfkünsten mit Werkzeugen, Schlüsselbunden und sonstigem Inventar, das man seinem Lieblingsinstrument üblicherweise zumutet, nicht vertrau(t)e, zielte mein erster Ansatz darauf ab, nur exakt auf jene Stellen der Gitarre einzuwirken, die beim Spielen üblicherweise beansprucht werden.
DSC04382a.jpg
Sitzende Spielhaltung mit Schleifpapier am Oberschenkel um den Auflagebereich der Gitarre an dieser Stelle verstärkt abzunützen
DSC04383a.jpg
Das macht zwar Kratzer, die auch an der richtigen Stelle sind, wenn man von einer sitzenden Spielhaltung ausgeht, aber wirklich überzeugt hat mich das Ergebnis nicht.

Wie natürlich ein derartiges Schadensbild erscheint sei dahingestellt, ist aber auch nicht so wichtig, denn das größte Problem daran war, dass diese Art Kratzer zu „homogen“ und zu ebenmäßig dicht war, um natürlich zu wirken; wegen der Verwendung von zu grobem Schleifpapier waren die Kratzer auch viel zu tief. Mit sehr feinem Schleifpapier könnte man eine Art feinen Abrieb-Effekt erzeugen, aber die 240er Körnung war eindeutig zu grob. Mit feinerem Korn drüber zugehen hat dann nichts mehr gebracht, wie das Bild zeigt.
DSC04393ab.jpg
Mit feinem Schleifkorn ist es allerdings fast unmöglich blanke Stellen zu erzeugen.
(Deshalb habe ich, wie weiter oben schon erwähnt, dann zur Klinge gegriffen.)

Die Idee, diverse Körperbereiche mit kratzenden oder schabenden Materialien zu bestücken und dann in Spielhaltung Abnutzung zu forcieren, kann man noch weiter spinnen, z.B. eine Schürze oder eine Gürtelschnalle so zu preparieren, dass sie mehr Schaden anrichtet als gewöhnlich, aber auch das ergab recht arge Löcher oder Kratzer, die nicht besonders natürlich wirkten. (Diese Versuche habe ich, im Gegensatz zu denanfänglichen, dann nur noch an Testbretter vorgenommen)

Nachdem ich mir viele Bilder von (absurd überteuerten) Customshop Gitarren angesehen hatte,
kam ich zu dem Schluss, dass beim Agen/Relicing weniger ganz klar mehr ist.

Ich habe mich daher noch nicht entschieden, wie weit ich da gehen kann/werde. Deshalb werde ich die Gitarre zunächst einmal fertig bauen.

Zweifellos wird sich danach ein sanftes Aging mit ein wenig Üben und ein paar Proben von selbst ergeben. ;)
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Re: Les Paulownia

#97

Beitrag von kehrdesign » 22.04.2020, 16:46

Vorspieglung falscher Tatsachen, die einem sowieso keiner abnimmt. Etwas für Poser. (naughty)

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Re: Les Paulownia

#98

Beitrag von penfield » 23.04.2020, 10:51

kehrdesign hat geschrieben:
22.04.2020, 16:46
Vorspieglung falscher Tatsachen, die einem sowieso keiner abnimmt. Etwas für Poser. (naughty)
Genau.
Deshalb ist Zurückhaltung angebracht.
Zum Überspielen kleiner Fehler, die sonst nicht zu beheben wären, in Maßen aber durchaus legitimiert
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Re: Les Paulownia

#99

Beitrag von penfield » 21.08.2020, 09:26

Auch wenn ich die während des „Lockdown“ anfänglich gezeigte frenetische Aktivität nur ein paar Wochen durchgehalten habe, möchte ich Les Paulownia heuer noch fertig stellen, damit ich dieses Projekt mit allen seinen Höhen und leider sehr vielen (, wenn auch sehr lehrreichen) Tiefen abschließen kann.

Nach vielen verklebten Jahren sah daher das Griffbrett endlich wieder Tageslicht
DSC04384a.jpg

Reinigen und ölen war da selbstverständlich.
Anschließend habe ich den Hals ausgerichtet und die Bünde abgerichtet und poliert.
DSC04408a.jpg
Früher habe ich dafür immer recht lange gebraucht, jetzt keine Stunde mehr, was ein gutes Gefühl ist.

Ich mache das jetzt so: Hals gerade einstellen; Seiten feilen; mit 400er Körnung auf Schleifklotz die Bünde ebnen (bis alle Bünde Schleifspuren haben, eventuell Bünde mit Edding markieren); Abkleben; Enden und Kronen feilen; mit 800er Schleifpapier nachschleifen; Mit Nigrin Metallpolitur und Filzscheibe am Dremel polieren. Zwischendurch regelmäßig mit Lineal und Fretrocker nachprüfen.

Scheint recht klar, aber auch dabei kann man etwas erleben: Der 14. Bund fiel regelmäßig bei der Fretrockerprüfung durch. Beim dritten Mal war ich schon ein wenig ratlos, weil der Bund anhand der Schleifspuren offensichtlich auf einer Ebene mit den anderen Bünden war. Hat einige Zeit gebraucht, bis ich drauf kam, dass eine Seite des Fretrockers eine Kerbe mit einem aufgewölbten Span daran aufwies und das Ganze genau das Maß für den 14ten Bund hatte....

Auch das Werkzeug/Messzeug zu prüfen, wenn was nicht stimmt, werde ich mir wohl gut merken - denke ich jetzt, aber das habe ich bestimmt schon öfter gedacht. Wer weiß, wie oft schon). Habe den Fretrocker abgerichtet und alles funktionierte. Die Frage, wie die Kerbe dorthin kam und was sie verursacht haben könnte, bleibt unbeantwortet....

Das Montieren der Mechaniken war problemlos
DSC04418a.jpg
Die Mechaniken sind ein wenig zu goldig gewesen, weshalb ich sie ge-relict habe. (Siehe Thread Goldene Hardware Agen).
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Re: Les Paulownia

#100

Beitrag von Yaman » 21.08.2020, 09:46

penfield hat geschrieben:
21.08.2020, 09:26
Auch das Werkzeug/Messzeug zu prüfen, wenn was nicht stimmt, werde ich mir wohl gut merken - denke ich jetzt, aber das habe ich bestimmt schon öfter gedacht. Wer weiß, wie oft schon).
Das kann auch bei Großprojekten passieren, bei denen der Schaden ungleich höher ist (siehe Schleiffehler beim Hubble-Teleskop).

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