So langsam kommt der Besenwagen um's Eck. Zeit, ein wenig Gas zu geben ...
Am Wochenende hatte ich bereits angefangen, die Einzelteile des Halskantels zu verleimen. Mein Plan dazu ging ganz gut auf. Zuerst habe ich einen glatten 6x6 Kunststoffstab in den bereits gefrästen Trussrod-Kanal gesteckt, und den Halskantel "face down" auf meine Marmor-Fensterbank gezwungen.
Der Kunststoffstab sorgte dafür, dass kein seitlicher Versatz entstand. Und die beiden weiteren Teile - der Rallyestreifen und die Kopflatte - konnten durch das Festzwingen auf der Marmorplatte nicht tiefer gehen als der Halskantel. Die beiden Teile also mit Leim bestrichen und mit sanfter Gewalt "von vorne" in den Spalt gedrückt.
- noch ein paar seitliche Zwingen zur Ausrichtung, an der Kante der Fensterbank überprüft ... und das Ganze mit zwei Zwingen nach unten gepresst ...
- Tadaa! Sauber verleimt, und unter dem Griffbrett eine glatte Fläche, die nur einem minimalen Schleifen bedurfte.
Das Trennfurnier aus Ahorn habe ich mit Indexpins (Schaschlick-Spieße) gegen das Verrutschen gesichert. Die Löcher dafür hatte ich schon auf der CNC gefräst. Verleimt wieder Face down auf der Fensterbank.
- Halskantel mit Trennfurnier.
Gestern war ich wieder an der CNC/am Laser und habe die letzten benötigten Teile hergestellt. Zuerst mal das Griffbrett, Radius und Bundschlitze, zum Glück halbwegs fehlerfrei und ohne Fräserbruch:
- I see you!
Dann hab ich mir nochmal das Kopfplattenfurnier zur Brust genommen, und die Tasche für mein Logo-Inlay gefräst. Ist leider etwas schief geworden, was mit Saiten drauf wohl auffallen dürfte. Hmja. Das nächste Mal mach ich das in einem Aufwasch. Dann an den Lasercutter (dieses Mal den "alten Cutter" mit dem ich schon gearbeitet hatte), ein Stück Kirschfurnier drauf und das Inlay gelasert. Ging dieses Mal völlig problemlos.
- Das Kirsch-Inlay mit Sekundenkleber eingeklebt ...
- ... und verschliffen.
Bei so feinen Inlays kommt die CNC natürlich an ihre Grenzen. Bzw. das Holz selbst. An den ganz feinen Spitzen hat es teils etwas abgefetzt, so dass es nicht perfekt geworden ist. Für das nächste Mal werde ich wohl doch experimentieren, ob sich auch die Tasche mit dem Laser schneiden lässt. Mal sehen. Einstweilen bin ich zufrieden, und der dunklere Rand des Laserschnitts ergibt eine schöne "Outline", die mir sehr gut gefällt.
Nachdem nun alle Teile für den Hals fertig waren, kam der Tag der Wahrheit. Ich habe dieses Mal Fischleim verwendet, und werde wohl dabei bleiben. Mir gefällt die lange offene Zeit und die hohe Anfangshaftung. Fischleim ist einfach nicht so seifig wie Titebond. Trotzdem musste es natürlich schnell gehen, daher habe ich nicht viele Fotos gemacht. Die Methode: um das Kopfplattenfurnier beim Verleimen gegen das Verrutschen zu sichern, habe ich mir ein POM-Rohr im passenden Durchmesser besorgt, kleine Scheibchen abgeschnitten und sie in die Mechanik-Bohrungen gesetzt. Damit verhindere ich auch, dass Fischleim in die Bohrungen fließt.
- Indexpins aus POM-Stab gegen das Verrutschen des Kopfplattenfurniers
Hoffen wir, dass POM wirklich nicht mit handelsüblichen Klebern zu kleben ist
(aber ich bin guter Dinge, das hat mit dem Kunststoff-Vierkantrohr im Trussrodkanal ja auch geklappt).
Dann musste es - kennt ja jeder - schnell gehen. Das Griffbrett habe ich mit zwei Nägeln als Indexpins gegen das Verrutschen gesichert. Dann noch eine Multiplexplatte und einen Radiusschleifklotz als Pressbeilage, einen Haufen Zwingen drauf ...
- ... und das obligatorische Zwingenfoto.