Resonanzfrequenz der Decke

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Heinemann
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Re: Resonanzfrequenz der Decke

#26

Beitrag von Heinemann » 16.12.2018, 11:41

Hallo,

habe soeben diesen Thread gefunden und finde die Technik, mit der die Resonanzfreuquenz gemessen wir, interessant.

Könnt ihr mir sagen, wie man das zuverlässig und wenn möglich kostengünstig messen kann?

Was benötigt man dafür an Geräten und Software?

Alternativ würde ich mich auch über ein Link zu einer guten Seite freuen.

Vielen Dank schon einmal vorab!

Heinemann
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Re: Resonanzfrequenz der Decke

#27

Beitrag von Heinemann » 16.12.2018, 11:44

Ja das habe ich noch vergessen.

Ich will Bodies und Hälse von E-Gitarren messen. Es handelt sich also nicht um ein akustische Gitarre wie in diesen Thread.

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Re: Resonanzfrequenz der Decke

#28

Beitrag von jhg » 16.12.2018, 12:20

Heinemann hat geschrieben:
16.12.2018, 11:44
Ja das habe ich noch vergessen.

Ich will Bodies und Hälse von E-Gitarren messen. Es handelt sich also nicht um ein akustische Gitarre wie in diesen Thread.
Wozu nur?
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Re: Resonanzfrequenz der Decke

#29

Beitrag von segerc » 17.12.2018, 16:41

Darf ich diesem Thread meine '2 cents' beifügen?

2009 konnte ich an einer privaten, ausführlichen Führung durch die Fertigung bei C.F. Martin teilnehmen. Ich habe den Guide u.a. gefragt, ob sie ein 'Tap tuning' bei den Decken durchführen, und wenn ja bei welchen Serien. Seine Antwort: 'None, we are a factory'. Sie würden zwar Decken nach optischen Merkmalen aussuchen und den Böden/Zargen zuordnen, aber es gebe bei keiner Serie, auch nicht im Custom Shop, ein tap tuning oder eine individuelle Bearbeitung von Decken oder der Bracings nach akustischen Merkmalen.

Aha! Und dabei klingen die Martins - zumindest die der Standard-Serie und darüber - meiner Meinung nach sehr gut UND typisch, dies ungeachtet der jeweils individuellen Materialeigenschaften (Dichte der Jahresringe, spez. Gewicht etc. des verwendeten Instruments).

Ich nehme mal an, wenn C.F. Martin das nicht macht / machen kann, machen das andere 'factories' wie Gibson, Guild oder Taylor wohl auch nicht. Und bringen trotzdem das eine oder andere gut klingende Instrument hervor.

Für mich ist Instrumenten- resp. Gitarrenbau sowieso eher (Kunst-)handwerk als Technik. Ein guter Bauer hat Erfahrung, spürt seine Materialien und hat seine Prozesse im Griff.

Das soll nicht heissen, dass ich die vom Thread-Ersteller angeregte Diskussion falsch oder überflüssig finde. Ich denke aber nicht, dass der Fokus auf diese Resonanzspitzen resp. deren Veränderung als DAS entscheidende Element in der Entstehung einer sehr guten, handgemachten Gitarre ist.

Wie gesagt, nur meine 2 Cents....

Grüsse

Chris

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Re: Resonanzfrequenz der Decke

#30

Beitrag von Yaman » 18.12.2018, 08:32

segerc hat geschrieben:
17.12.2018, 16:41
... Ich denke aber nicht, dass der Fokus auf diese Resonanzspitzen resp. deren Veränderung als DAS entscheidende Element in der Entstehung einer sehr guten, handgemachten Gitarre ist...
Dem stimme ich auch zu.
Die Firma Seagull Guitars aus Kanada (Tochterfirma von Godin Guitars) testet vor dem Bau jede Decke auf Steifigkeit (im Video bei 1:06), obwohl es eher preisgünstige Gitarren (aber Made in Canada) sind:

https://www.youtube.com/watch?v=kd6q0wCGm4s

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Re: Resonanzfrequenz der Decke

#31

Beitrag von jhg » 18.12.2018, 10:12

Meine bescheidene Meinung dazu:
Bei Akustikgitarren ändert sich von den Resonanzen ständig alles! Decke ohne Balken, Decke mit Balken, Decke mit Balken scalloped, Decke auf Korpus, Decke fertig verschliffen, Decke lackiert, Bridge aufgeleimt ....
Ich klopfe meine Decken auch ab - weniger um eine bestimmte Frequenz zu treffen viel mehr um einen Eindruck von der Rosonanzantwort zu bekommen. Danach ändere ich bei der rohen Decke noch etwas die Dicke, bei der beleisteten Decke noch etwas das Scalloping. Aber das läuft bei mir eher nach Gefühl. Interessant war, dass die V-Beleistung aus meinem Projekt in diesem Jahr eine andere Resonanzfrequenz ergab und die fertige Gitarre in etwa so klang, wie von mir erwartet.
Das Thema ist also sehr komplex und ich glaube, das Geheimnis liegt letztlich in der Erfahrung. Die zeigt einem, wie weit man an die Grenzen einer Decke gehen kann. In der Serienproduktion kann so etwas nicht geleistet werden - da werden die Decken auf jeden Fall so gebaut, dass sie funktionieren und auf Dauer stabil bleiben. Das ist aber nicht das Optimum.
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Re: Resonanzfrequenz der Decke

#32

Beitrag von geko » 19.12.2018, 18:49

Hallo,

also ich habe es mittlerweile bei meinen drei Akustikgitarren immer mit dieser Methoden gemessen. Der Erkenntnisgewinn über den Zusammenhang zwischen dem gemessenen Frequenzspektrum der losen Decke und dem Klang der fertigen Gitarre geht gegen Null.

Zur Technik:
Ich habe dazu ein digitales Aufnahmegerät genommen (Zoom H2). Smartphone geht sicher auch, das Mikro sollte eben schon den zu messenden Bereich abdecken. Abtastfrequenz für die Digitalisierung würde ich auch eher hoch wählen (>=20kHz). Dann mit verschiedenen Intensitäten auf die Decke klopfen. Danach die erzeugte WAV-Datei (ich würde kein MP3 nehmen, je nach Kompressionsstärke könnte das zu Verfälschungen führen) mit dem Programm Audacity (freeware) laden und über das Menü "Analyse", "Frequenzanalyse" durchführen. So habe ich die Bilder erzeugt.

Das Programm macht wohl eine Fourier-Analyse. Dazu wurde bei Wikipedia schon viel mehr geschrieben als ich davon verstehe.

Gefühlt erhalte ich ein sinnigeres Ergebnis, wenn ich für de Analyse das eigentliche "Anklopfen" abschneide.

viele Grüße
Gerald

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