Fratello d'Italia

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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#51

Beitrag von penfield » 20.01.2021, 11:02

Endlich wieder eine Grüne Gitarre.
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...

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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#52

Beitrag von kehrdesign » 20.01.2021, 11:14

Ralf, die Top-Farbe ist dir sensationell gut gelungen. (clap3) (clap3) (clap3)

Lediglich im Bereich der unteren beiden Potibohrungen erkenne ich einen leichten Absatz im Verlauf der Beizkante. Ist das noch korrigierbar? Tschuldigung, ich spucke hier die großen Töne und habe mich selbst noch nie an sowas gewagt, aber irgendwie würde mir diese kleine Störung immer die Freude an der genialen Farbe trüben.

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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#53

Beitrag von Rallinger » 20.01.2021, 11:39

Danke euch, freut mich dass es euch gefällt!
kehrdesign hat geschrieben:
20.01.2021, 11:14
Ralf, die Top-Farbe ist dir sensationell gut gelungen. (clap3) (clap3) (clap3)

Lediglich im Bereich der unteren beiden Potibohrungen erkenne ich einen leichten Absatz im Verlauf der Beizkante. Ist das noch korrigierbar? Tschuldigung, ich spucke hier die großen Töne und habe mich selbst noch nie an sowas gewagt, aber irgendwie würde ich mir diese kleine Störung immer die Freude an der genialen Farbe trüben.
Das hab ich schon versucht zu korrigieren und es dabei verbessschlechtert. Ich hatte das ja schon angesprochen. Damit werde ich wohl leben müssen. Das Problem ist halt so ein angefastes Fakebinding sauber abzukleben. Wenn es senkrecht verliefe, sähe ich da weitaus weniger Schwierigkeiten. Was dann wohl beim nächsten Projekt zu beweisen wäre ...

Aber momentan bleibt mir eh nix anderes übrig, als das Projekt immer mal wieder liegen zu lassen. Vielleicht kommt mir ja noch die zündende Idee, wie ich das gefixt bekomme, ohne den Body komplett zu ruinieren ... oder kommt sie euch?
Lollipop hat geschrieben:
20.01.2021, 10:27
Wow, sieht geil aus, und ganz anders als ich gedacht hab.
nach deiner, eingangs beschriebenen Vorstellung des Projekts, dachte ich das Bass wir so aussehen, ählich wie der von dem feinen Herren von Blackberry Smoke
Das wär auch eine Option gewesen. Aber so ein Zupfinstrument hängt man sich horizontal um, und die Farben der Flagge verlaufen vertikal. D.h. grün der Body, weiß das Griffbrett, rot der Headstock.

Wobei lackiertes Ahorn nicht weiß rauskommt, sondern gelb, das hatte ich irgendwie nicht bedacht. Ob ich wohl das Motto des Basses in "Jamaica Brother" ändern sollte ...? (player2)

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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#54

Beitrag von thoto » 20.01.2021, 12:15

Saucoole Farbe. Brauche ich auch noch!!! (clap3)

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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#55

Beitrag von KNGuitars » 20.01.2021, 12:26

das burst ist extrem gut gelungen 8)

dir ränder am fake binding hättest du versuchen können nach dem beizen nochmal nachzuschleifen, es ist aber am foto sowieso fast nichts zu sehen
lg klaus

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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#56

Beitrag von Rallinger » 20.01.2021, 13:04

KNGuitars hat geschrieben:
20.01.2021, 12:26
das burst ist extrem gut gelungen 8)
dir ränder am fake binding hättest du versuchen können nach dem beizen nochmal nachzuschleifen, es ist aber am foto sowieso fast nichts zu sehen
Nee, das ist schon gröber. Vor allem muss ich es über eine längere Strecke ausschleifen, damit es nicht zu Ecken im Übergang zur Beize kommt. Und da hab ich die Befürchtung, dass ich es erst richtig ruiniere.

Im Grunde wärs wohl die beste Lösung, ich schleife die Zarge nach und verwende diese neue Linie dann um mit Fasefräser/Anlaufring eine neue Fase zu fräsen. Aber wenn ich da die Frästiefe nicht wieder zu 100% rekonstruiert bekomme, hacke ich wieder ein Eck rein.

Alles nicht so einfach. Ich hab halt Angst so zu enden wie der Heimwerker, der den kippelnden Stuhl mit der Säge reparieren will ...

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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#57

Beitrag von atomicxmario » 20.01.2021, 16:29

Die Farben sind echt Mega!
Ich schütte alle meine Tütchen ins Klo!
Ab jetzt nur noch Alkohol!!!
Gruß Mario

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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#58

Beitrag von Rallinger » 20.01.2021, 16:31

atomicxmario hat geschrieben:
20.01.2021, 16:29
Die Farben sind echt Mega!
Ich schütte alle meine Tütchen ins Klo!
Ab jetzt nur noch Alkohol!!!
Jawohl! Wenn der Burst in die Hosen geht kann man ihn sich schönsaufen! :lol:

Nee, im Ernst. Ich hab mich ja auch schon mit Tütenbeizen rumgeärgert. Diese Lederbeizen funktionieren besser. Period!

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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#59

Beitrag von Simon » 20.01.2021, 16:50

Ja die Beizen machen wirklich einen super Eindruck, ich denke ich bestell die mal und vergleich sie mit den Liquid Dye von Stewmac, diese sind auch in Alkohol zu verdünnen, und mein Mittel der Wahl inzwischen (ich verwende auch keine Tütenbeizen mehr....)

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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#60

Beitrag von Rallinger » 20.01.2021, 18:04

Simon hat geschrieben:
20.01.2021, 16:50
Ja die Beizen machen wirklich einen super Eindruck, ich denke ich bestell die mal und vergleich sie mit den Liquid Dye von Stewmac, diese sind auch in Alkohol zu verdünnen, und mein Mittel der Wahl inzwischen (ich verwende auch keine Tütenbeizen mehr....)
Ich weiß nicht ob das so einen Riesenunterschied macht. Ein Vorteil der Angelus Dinger könnte jedenfalls sein, dass man sie problemlos in Deutschland kriegt (was dir herzlich egal sein dürfte, aber wohl immer noch schneller geht als aus den USAs ...).

Jedenfalls: ich hab sie hier bestellt: https://www.ds-leder.de/angelus-leather-dye.html
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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#61

Beitrag von Simon » 20.01.2021, 20:00

Rallinger hat geschrieben:
20.01.2021, 18:04
Simon hat geschrieben:
20.01.2021, 16:50
Ja die Beizen machen wirklich einen super Eindruck, ich denke ich bestell die mal und vergleich sie mit den Liquid Dye von Stewmac, diese sind auch in Alkohol zu verdünnen, und mein Mittel der Wahl inzwischen (ich verwende auch keine Tütenbeizen mehr....)
Ich weiß nicht ob das so einen Riesenunterschied macht. Ein Vorteil der Angelus Dinger könnte jedenfalls sein, dass man sie problemlos in Deutschland kriegt (was dir herzlich egal sein dürfte, aber wohl immer noch schneller geht als aus den USAs ...).

Jedenfalls: ich hab sie hier bestellt: https://www.ds-leder.de/angelus-leather-dye.html
Stimmt, ob ich nun bei Madinter in Spanien bestell, oder in Deutschland macht kaum nen Unterschied :)
Mal schaun ob ich sie in Österreich wo bekomme :)

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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#62

Beitrag von Barbarossa » 21.01.2021, 13:09

Servus,
Die Beize sieht echt klasse aus. Ich denk ich werd die werd ich beim nächsten Projekt auch ausprobieren, anstatt der Tüten.

Danke für den Tipp :)

Cheers,
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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#63

Beitrag von Yaman » 21.01.2021, 13:21

Was habt ihr gegen Tüten? Irgendwann ist der Inhalt auch gelöst. Abgesehen von den u. U. nicht erhältlichen Farbtönen in Tüten, verhalten sich die in Wasser oder Alkohol gelösten Farbpigmente auf dem Holz unterschiedlich?

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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#64

Beitrag von Rallinger » 21.01.2021, 13:30

Yaman hat geschrieben:
21.01.2021, 13:21
Was habt ihr gegen Tüten? Irgendwann ist der Inhalt auch gelöst. Abgesehen von den u. U. nicht erhältlichen Farbtönen in Tüten, verhalten sich die in Wasser oder Alkohol gelösten Farbpigmente auf dem Holz unterschiedlich?
Nix. Tüten rauch ich besonders gerne. 8) Was Beizen angeht kann ich nur so viel sagen: meine Burst-Versuche mit diesen Pulverdingern waren ärmlich bis bestens bescheiden. Irgendwie war's immer fleckig und ich hab nie die Farbkanten wirklich weggekriegt. Das konnte man nie wirklich einen "Verlauf" nennen. Mit den Lederbeizen hab ich auf Anhieb ein sehr gutes Ergebnis hingekriegt.

Keine Ahnung, es ist schwer zu beschreiben. Mein Eindruck: wenn bei dem wasserbasierten Zeug die Farbe mal an einer Stelle ist, dann ist und bleibt sie da. Wenn du dir dann sagst: "ups, das war zu viel" dann hast halt Pech gehabt. Die Lederbeizen kriegst du mit Alk auch wieder rausgewaschen. So kannst du den Farbauftrag und die Verläufe ziemlich genau steuern.
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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#65

Beitrag von Barbarossa » 21.01.2021, 14:04

Rallinger hat geschrieben:
21.01.2021, 13:30
Yaman hat geschrieben:
21.01.2021, 13:21
Was habt ihr gegen Tüten? Irgendwann ist der Inhalt auch gelöst. Abgesehen von den u. U. nicht erhältlichen Farbtönen in Tüten, verhalten sich die in Wasser oder Alkohol gelösten Farbpigmente auf dem Holz unterschiedlich?
Nix. Tüten rauch ich besonders gerne. 8) Was Beizen angeht kann ich nur so viel sagen: meine Burst-Versuche mit diesen Pulverdingern waren ärmlich bis bestens bescheiden. Irgendwie war's immer fleckig und ich hab nie die Farbkanten wirklich weggekriegt. Das konnte man nie wirklich einen "Verlauf" nennen. Mit den Lederbeizen hab ich auf Anhieb ein sehr gutes Ergebnis hingekriegt.

Keine Ahnung, es ist schwer zu beschreiben. Mein Eindruck: wenn bei dem wasserbasierten Zeug die Farbe mal an einer Stelle ist, dann ist und bleibt sie da. Wenn du dir dann sagst: "ups, das war zu viel" dann hast halt Pech gehabt. Die Lederbeizen kriegst du mit Alk auch wieder rausgewaschen. So kannst du den Farbauftrag und die Verläufe ziemlich genau steuern.
Das waren genau die Erfahrungen, die ich mit den Pulverbeizen bei meinen bisherigen Tests auch machen musste. Dein Ergebnis hier sieht deutlich besser aus.
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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#66

Beitrag von had » 03.02.2021, 16:42

Hier hab ich mitgekriegt, wie Beizen auch geht, sauber gemacht (clap3)
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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#67

Beitrag von Rallinger » 14.04.2021, 20:04

Hier geht's glatt mal weiter. Bin allerdings nicht so schlüssig ob ich darüber glücklich sein soll. Schließlich habe ich die aktuell freie Zeit meiner zweiten Corona-Quarantäne zu verdanken. Zwei Mal zwei Wochen im eigenen Saft köcheln in vier Monaten. Langsam nervt's. :x :?

Nun gut, immerhin komm ich mal wieder zum Gitarrebauen 8)

Fürchterlich viel ist nicht weitergegangen, aber immerhin ist das Griffbrett mit Radius versehen und bis auf 2000er Korn geschliffen:
20210414_194302.jpg
20210414_194313.jpg
20210414_194330.jpg
Jetzt bin ich mir nicht so schlüssig wie ich weiter vorgehen soll. Die Riegelung soll sauber rauskommen, daher muss eine Portion Lack drauf. Ich will jetzt aber nicht ewig warten bis der durchgetrocknet ist, bevor ich mich an die Bundierung mache.

Wie würdet ihr vorgehen? Aktuell tendiere ich zu einer Schicht Holzsiegel als Grundierung, dann zwei Tage trocknen lassen, bundieren, und dann nochmal 1-2 Schichten wenn der Hals ausgeformt ist. Dann klebt halt Lack auf den Bünden, das ist unschön. Aber ich wüsste nicht wie ich es sonst machen sollte.

Wie geht ihr vor bei Ahorngriffbrettern?

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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#68

Beitrag von kehrdesign » 14.04.2021, 20:48

Schellack - sofort nach dem letzten Schliff egal ob ungeschlitzt, geschlitz oder fertig bundiert.

Das schützt vor Verschmutzung und ist eine ordentliche Grundierung für verschiedene Decklacke (Holzsiegel auf Schellack habe ich noch nicht getestet). Nach einigen Ballen Schellack kann man problemlos auch noch die Schlitze sägen und bereits eingepresste Bünde lassen sich mit einem Alkohol-Tuch/-Filz leicht von der ohnehin dünnen Schellackschicht befreien.

Für die Decklackierung des GB (2K oder Nitro) klebe ich die Bünde mit auf Breite geschnittenen Tapes ab.

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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#69

Beitrag von Simon » 14.04.2021, 21:32

Ich lackiere über die Bünde, und kratz den Lack dann ab, welcher nach dem Abrichten noch über bleibt. Deshalb lackiere ich vor dem Bundieren gar nicht :)

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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#70

Beitrag von Rallinger » 15.04.2021, 07:23

Danke für eure Einschätzung.

Mit Schellack muss ich mich in einer ruhigen Minute mal auseinandersetzen. Ich hab kürzlich auch einen Möbelrestaurator kennengelernt, der mir das bestimmt live zeigen und mir gute Praxistipps geben würde. Aktuell hab ich nur Schellackpolitur da, und das Zeug mag ich gar nicht. Für dieses Projekt fällt der Läusekram also aus.

Komplett drüberlackieren? Das wäre natürlich die pragmatische Lösung. 8) Eine Neubundierung dürfte da sicher schwieriger werden. Andererseits werde ich Edelstahlbünde setzen. Und so oft wie ich im Moment zum Spielen komme ... Vermutlich wird eine Neubundierung erst nach meinem Ableben fällig sein. Nach mir die Sintflut ... :lol:

(think) Also eine gewisse Grundierung hätte ich schon gerne, um das Griffbrett vor austretendem Leim zu schützen. Ich möchte gerne die "Bundschlitze-mit-Radiusschleifklotz-einpressen" Methode nochmal anwenden, die ich bei meinem Stingray Corona erstmals ausprobiert habe (meine mit Abstand beste Bundierung bisher). Ich würde doch gerne wissen ob die Methode wirklich funktioniert, oder ob die guten Ergebnisse beim letzten Mal nur Zufall waren.

Ich muss mich also drauf einstellen dass mir beim Bünde einpressen Fischleim austritt. Bei tiefschwarzer Mooreiche ist das eins, aber bei Riegelahorn? Ich denk da wärs schon besser eine Lackschicht zwischen Holz und Leim zu haben.

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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#71

Beitrag von thonk » 15.04.2021, 09:16

Ich würde ohne Kleber einpressen. Das halte ich bei einer Erstbundierung schlicht für unnötig insofern Bundschlitz und Bunddraht zueinander passen.
Über die Bünde zu lackieren ist ein Standard, der gut funktioniert.
Ich würde es mir hier nicht zu kompliziert machen.

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#72

Beitrag von zappl » 15.04.2021, 11:07

Ich befürchte auch, dass es mit der Lackierung vor'm Bundieren nicht getan wäre. Beim Anschließenden Beifeilen und Verrunden der Bundenden ist die Gefahr doch schon hoch die Lackierung zu verhunzen, was wiederrum ein Nachlackieren erfordern würde.

Überlackieren der Bünde hat auch den Vorteil, dass beim Polieren der Lackoberfläche kein Abrieb des Bundmaterials in das Polierfilz gerät.

Nachteilig oder knifflig finde ich aber den Zwischenschliff des Lacks zwischen den Bünden. Wenn hier jemand einen guten Ratschlag hat, her damit. ;) Oder hofft man hier im besten Fall darauf, dass garkein Zwischenschliff notwendig ist und es beginnend mit einer gröberen Politur erledigt ist?

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Re: {019} [E] - Fratello d'Italia

#73

Beitrag von Rallinger » 15.04.2021, 11:28

Mein Ziel ist hier auf jeden Fall nicht, ein Hochglanzfinish zu erhalten. Der Korpus wird hochglänzend sein, da muss das Griffbrett nicht in zu große Konkurrenz treten. Zudem bin ich eigentlich überhaupt kein Freund lackierter Hälse. Optisch ja, aber ich mag es haptisch nicht. Daher heißt für mich die Devise "so viel Lack wie nötig, so wenig wie möglich".

Von daher kristallisiert sich bei mir gedanklich der folgende Ablauf heraus:

1-2 Schichten Lack als Grundierung - Zwischenschliff - Bundieren/abrichten - Halsrückseite verrunden - Endschliff des kompletten Halses - 1-2 Schichten Lack als Finish - Lackfinish
thonk hat geschrieben:
15.04.2021, 09:16
Ich würde ohne Kleber einpressen. Das halte ich bei einer Erstbundierung schlicht für unnötig insofern Bundschlitz und Bunddraht zueinander passen. ... Ich würde es mir hier nicht zu kompliziert machen.
Ich hab mir vor zwei Jahren einen Ring Edelstahl Bunddraht von Ferdinand Wagner (9665) besorgt. Der Draht ist super wenn er mal sitzt, aber er federt extrem nach. Zudem sind die Widerhaken sehr filigran und verkrallen sich nicht gut. Bei meinem Setting lassen sie sich nicht ohne Kleber setzen.

Beim letzten Mal hab ich aber aus der Not eine Tugend gemacht. Siehe: https://gitarrebassbau.de/viewtopic.php ... 75#p161156
Wie gesagt: bisher meine beste Bundierung, und zudem die mit dem geringsten Arbeitsaufwand. Hier werde ich es deswegen genauso machen. Auch um zu sehen ob das ein eintagsfliegiger Zufall war oder ein funktionierender Hack.

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#74

Beitrag von kehrdesign » 15.04.2021, 13:03

Wenn du keinen Hochglanz auf dem GB haben willst, wäre das mein Vorschlag:
  • Endschliff Holz (vorher anfeuchten spart ggf. einen Zwischenschliff)
  • 1x Ballenauftrag Holzsiegel (ggf. verdünnt)
  • Schlitze sägen / nötigenfalls nachsägen, wenn schon vorhanden
  • Bünde einpressen, ablängen, abrunden ... und ev. abkleben
  • Ballenauftrag Holzsiegel (da genügt ev. schon eine Schicht, lässt sich je nach Vorliebe aber auch leicht wiederholen).
  • Bünde säubern - fertig.
Die Schichtdicke beim Ballenauftrag ist so gering, dass sich nach meinem Gefühl (und der Erfahrung mit Schellack) ein Zwischenschliff erübrigt. Bleibt noch Profilierung und Finish des Halses (was ich üblicherweise vorm Bundieren erledige) und das Abrichten/Polieren der Bünde.

Noch eine Bemerkung zum Einkleben der Bünde:
Meine Erfahrung mit Schellack hat gezeigt, dass dieser nach dem Bundieren bei ordentlichem Verdünnungsgrad unter die Bundkronen und in die Schlitze eindringt. Das bewirkt ein sanftes Quellen der Schlitze und zusätzliches Verkleben mit den Tangs. Mit Holzsiegel ist das ev. auch möglich, entsprechend hoher Verdünnungsgrad vorausgesetzt.
Ich will dir aber deine erprobte Technik keinesfalls ausreden, lediglich einen Denkanstoß mitgeben.

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#75

Beitrag von zappl » 15.04.2021, 21:29

Rallinger hat geschrieben:
15.04.2021, 11:28
Mein Ziel ist hier auf jeden Fall nicht, ein Hochglanzfinish zu erhalten. Der Korpus wird hochglänzend sein, da muss das Griffbrett nicht in zu große Konkurrenz treten.
Ja sorry, bin ich fälschlicherweise von ausgegangen. Lesen sollte man...

In dem Fall wird die von dir und @kehrdesign beschriebene Vorgehensweise mit Erfolg gekrönt sein. Die hauchdünne Schicht Lack auf den Bünden stellt dann kein Grund zur Sorge dar. Nach dem Abrichten, Verrunden und Polieren der Bünde wird davon nichts mehr übrig bleiben. ;)

Griffbrett mit Holzsiegel und einem Lappen lackieren habe ich hier schonmal praktiziert. Die Vorgehensweise ist ein guter Kompromiss zwischen Aufwand und Griffbrettschutz.

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