{028} [Elektrisch] - SevenStringsToHeaven

[jonneck]

Und ich bin noch nicht fertig - es ist schon eine ganz schöne Tipperei.....

Über Weihnachten ist der Steg-PU aus dem Projekt gefallen - den nutze ich doch nicht und habe ihn nur gekauft, weil die PUs nur als Pärchen zu haben waren --> ich brauche auch keinen Toggle --> das Fach dazu bekommt keinen separaten Deckel.
Also kann ich das als Anlage stehen gelassene Material noch wegfräsen.

Die F-Löcher möchte ich vor dem Aufleimen in die Decke fräsen - ich bekommen die Schablone nämlich nur von der Innenseite dran.

Das geht nämlich nur mit einem 6er Bündigfräser und den gibt es nur mit "Lager unten".....

Das hat doch mal gut geklappt.

[jonneck]

Die Decke habe ich dann positioniert.

Die nächsten Fotos zeigen einfach nur Einblicke durch die F-Löcher - rechts und links davon laufen sehr knapp die Streben im Korpus, man sieht davon aber fast nichts.

Die Decke kann ich mit drei Dübeln in Position halten, die werden vom Tailpiece verdeckt bzw. gehen in der Halsfräsung unter.

[jonneck]

Und wenn ich schon dabei bin, kann ich die beiden Potilöcher auch noch eben Bohren.

Die nächsten Bilder sind nicht für Euch, sondern für mich.....

... um die Position der Schablone wiederzufinden.

Ich möchte nämlich die Öffnung das E-Fach schon mal fräsen, sonst leime ich nur etwas zusammen, was nachher wieder weggefräst wird.

Dieses Doppellager benötige ich, um die Strebe, die das E-Fach nochmal teilt, nicht kurz und klein zu fräsen.

[jonneck]

Jetzt wird das wohl klarer - so sieht es dann aus......

Netterweise passt auf die Reststücke von Boden und Decke ein E-Fachdeckel.

Um den Deckel wie gewohnt ausarbeiten zu können, bekommt der noch etwas Opferholz aufgeleimt.

Soviel zu heute - mal eine Frage:

Ich komme heute bei 5 Stunden in der Werkstatt auf eine knappe Stunde Dokuzeit - wie sieht das bei Euch so aus?

[Simon]

Ich komme heute bei 5 Stunden in der Werkstatt auf eine knappe Stunde Dokuzeit - wie sieht das bei Euch so aus?

super Arbeit!! bei mir ist meist eine halbe Stunde Doku für einen Tag arbeit..... aber ich dokumentiere auch bei weitem nicht so genau wie du, und mach nicht so viele Bilder.....

[jonneck]

Nachdem ich mir gestern wieder eine Pause gegönnt hatte, geht es heute weiter. Leider habe ich beim Fotografieren wohl ein paar Zitteranfälle gehabt - entschuldigt bitte die unscharfen Bilder.

Zunächst mal die Spachtelarbeit an Halsfuss und Kopfplatte - am Halsfuss ist es zwar ein wenig eingefallen, für eine zweite Runde sehe ich aber keinen Anlass.

Nach dem Beischleifen sieht es dann so aus, die Kopfplattenrückseite sieht ja durchaus noch ein paar Schleifgänge....

Am Übergang zur Kopfplatte sind seitlich noch ein paar Buckel - dummerweise habe ich dann doch in die falsche Richtung gefeilt und prompt ist ein Stückchen Furnier abgesplittert - zum Glück nicht ganz.

Mit ein bisschen verdünntem Fischleim habe ich das gefixt.

[jonneck]

Weil ich schon beim Spachteln war, habe ich dann auch noch drei Fehlstellen in der Esche mit Epoxy behandelt.

Das soll über Nacht durchtrocknen. Morgen möchte ich nämlich den Boden verleimen.

Dazu sollten aber erstmal Decke und Boden von innen geschliffen sein - das ist dann der nächste Schritt. Aussen habe ich sie dann auch gleich auf 150er Papier gebracht.

Bei der Decke habe ich dann auch noch diese Splitterstelle mit verdünntem Fischleim repariert.

Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Decke und Boden an den Kanten recht empfindlich sind. Ich wollte sie ja nach dem Verleimen bündig fräsen und ein Korpusbindung ist auch eingeplant. Deswegen habe ich mal Reststück auf Reststück geleimt, damit kann ich dann Fräsversuche gerade auch quer zur Faser machen.

[jonneck]

Um in diesem eher von Staub geprägten Vormittag noch etwas vorwärts zu kommen, habe ich dann mit dem Griffbrettradius weitergemacht.
Wie man sehen kann, benutze ich lange Schleifklötze - es wird ein 16"-Radius, den ich aber zum Korpus hin in einen 20er übergehenlassen möchte.

Ich hatte bei den letzten Instrumenten ein wenig den Eindruck, dass ich eine Delle in die Halsmitte (7.-12. Bund) schleife - da kommt der Schleifklotz ja immer mit voller Länge vorbei.
Deswegen habe ich das Griffbrett diesmal komplett eingekreidet - so sollte ich meinen Radiusschliff besser kontrollieren können.

Und das scheint auch zu funktionieren.....

Im letzten Drittel habe ich dann versucht, einen Übergang in den 20er Radius hinzubekommen.

Mit diesen Schleifklötzen habe ich mich dann bis 150er Papier vorgearbeitet. Nach dem 80er Schleifgang habe ich die Bundschlitze nachgesägt - ich hoffe, dass meine Verrutscher unter den Bünden verschwinden. Glaube ich aber nicht.....
Mit einem normalen Schleifklotz bin ich dann noch bis 240er Papier gegangen.

[jonneck]

Weiter geht es nämlich mit den Sidedots - einfaches weisses Platik.

Zunächst werden die Positionen anzeichent......

.... diese kleine Schablone sollte den Abstand zur Griffbrettkante konstant halten.....

... was auch schon mal besser gelungen ist.

Mit ein bisschen verdünntem Leim werden dann die Sidedots eingeklebt und anschließend beigeschliffen.

Einlagen ins Griffbrett mache ich keine - kompliziertes Zeug ist da nicht so mein Ding, ich stehe generell eher auf eine schlichte Optik.
Einfache mittige Dots würden auch genau unter der D-Saite liegen - finde ich auch nicht so prickelnd. Und da ich niemandem Gitarrenunterricht gebe, gibt es auch keinen sinnvollen Grund für frontseitige Griffbretteinlagen jedweder Art.....

[jonneck]

Die Sattelnut steht noch an. Dazu klemme ich den Sattel so fest, dass ich eine Schnittkante bekomme.

Den Sattel ziehe ich dann raus. schneide mit der Feinsäge oder dem Skalpell das Furnier an und räume es dann frei. Bei der Gelegenheit kann ich dann auch die Fräsung für den Inbusschlüssel mit ausgraben.

Meistens passt der Sattel danach gerade eben nicht rein.

Ein paar seitliche Feilstriche später tut er es dann.

Ich bin noch unschlüssig, ob ich dieses mal auf das Deckelchen verzichte, da das hier bisher ziemlich sauber aussieht.

Aber wohl eher nicht - deswegen als letztes für heute ein bisschen Sperrholzbau für den Deckel.

Soviel für heute - sorry für die miesen Bilder......

[jonneck]

So ruhig hier...... weiter geht's:

Das gestern zusammengebastelte Deckelchenholz habe ich verworfen - ich hatte etwas zu viel Fischleim drauf, der war durchgesuppt und auf der Oberfläche war es entsprechend klebrig. Deswegen ein neuer Versuch mit Titebond.

Die beiden Epoxystellen am Radius muss ich auch nochmal nachbehandeln, die an der Vorderseite ist vernünftig geworden.

Da ich ja für den Boden keine Dübel benutzen kann - das wird ja nichts verdeckt, suche ich die ungefähre Position und zeichne die nochmal an.

[jonneck]

Für die Verleimung habe ich mir noch ein "Druckstück" ausgesägt - so kann man den Dachbodenausbau-Verschnitt wenigsten sinnvoll nutzen.

Titebond drauf.....

... und festzwingen!

Der Aussage "ich habe genug Zwingen" ist keinesfalls zu trauen.....

[jonneck]

Die Fräsversuche an meinem Probestück habe ich auch erledigt - mit diesen leichten Fransen werde ich leben können.

Nächste Aktion ist der Radius am Halsende. Ich werde die Halsfräsung mit einem 1/2-Zoll-Fräser machen, deswegen hier ein 6,5er Radius. Mir einer stinknormalen groben Flachfeile geht das am besten.

Das Griffbrettende hat bei der Gelegenheit auch noch einen kleinen Radius bekommen.

Da ich die Leimnaht bei Decke und Boden noch ein wenig verstärken möchte, habe ich aus Deckenresten dazu passende Stückchen gesägt.

Auf die Decke kommen sie vor der Verleimung - logisch. Der Boden bekommt die auch noch.

Ich brauche dringend noch ein paar Halsrohlinge..... leichte Hälse kann man wirklich überhaupt nicht brauchen......

[jonneck]

Zum Abschluss habe ich heute noch bundiert - vorher wurde das Griffbrett noch auf 400 geschliffen.

Da ich mit meinen letzten Bundierungen nicht wirklich zufrieden bin - unter anderem hatte ich immer leicht vom Griffbrett hochstehende Bundenden - habe ich diesmal einiges anders gemacht.
Der Tang bleibt dran, der Hals wird in den Schraubstock gespannt und ich habe mir endlich mal einen rückschlagfreien Hammer besorgt.

Ausserdem habe ich noch ein wenig verdünnten Fischleim zum Verkleben benutzt, der hält sich übrigens in so einer Pipette tagelang ohne festzuwerden....

Und ich bin mit diesem Zwischenergebnis mehr als zufrieden - gerade der Hammer bringt's. Es gibt zwar ganz leichte Schlagspuren auf den Bünden, die MÜSSEN dann beim Abrichten verschwinden.

Da ich es nicht für sinnvoll halte, dem Leim beim Trocknen zuzusehen, war es das für heute. Wie immer freue ich mich über Euer Feeedback.....

[Poldi]

Um die Hammerspuren auf den Bünden zu vermeiden hättest du lieber einen rückschlagfreien Hammer mit einer Kunststofffläche genommen oder beim nächsten mal ein Druckstück aus Holz anfertigen.

[Simon]

Tolle Arbeit!
Ich finde eine Bundierpresse super, ich muss inzwischen fast gar nicht mehr abrichten!

Achja, was für ein Finish hast du denn geplant? Verschwinden die ganzen gekitteten Stellen?

[jonneck]

@ Micha: Die Macken sind winzig, das ist ja auch ein Messinghammer. Ich habe auch schon mit Unterlage-Klötzen geschafft, diesmal war es ein Versuch ohne.

@ Simon: Mit einer Bundpresse kann ich mich nicht so wirklich anfreunden - keine Ahnung, warum....

Zum Spachtel und zum Finish:

Geplant ist, einfach nur zu Ölen. Der Spachtel wird eher fast nicht mehr zu sehen sein, mit den Stellen sollte folgendes passieren:

- Halsfuss: Verschwindet eh....
- Rückseite Kopfplatte: Wird zu 90% von den Mechaniken überdeckt
- seitlich im Korpusradius: Müsste auch zu 90% vom Binding überdeckt werden
- Bereich Halsaufnahme: Die ist eh im Hirnholz ziemlich wirr gemasert. Den Cutaway-Bereich werde ich eh noch an die Halsbreite anpassen, dazu muss ich aber die Halsfräsung fertig haben.

Ich habe schon öfters solche Stellen mit Epoxy geflickt und dann geölt - meistens muss man wissen, wo man gucken muss, um was zu merken....

[jonneck]

Neuer Tag - neues vom Bau. Heute mit einem Fluchanlass....

Die Bünde habe ich seitlich abgeknipst und dann mit diesem Tool bündig geschliffen und angeschrägt.

Danach hat der Hals noch eine rückseitige Mittellinie und den Hals-Korpus-Übergang im 14. Bund sowie eine "bis hierher und nicht weiter"-Linie für denselben bekommen.

[jonneck]

Weiter mit dem Body - hier will ich zunächst mal das E-Fach bzw. die Deckelauflage mal mit dem Bündigfräser freifräsen - dazu ein paar Bohrungen.

Und dann ist es passiert! Ich hatte nicht beachtet, dass diese Deckelauflage nur ca. 5mm dick ist und das Fach oder besser gesagt die Kammer viel größer ist - sowas kommt dann dabei raus:

Das Anlauflager lief eben nicht an der Kante der Deckelauflage, sondern in der Kammer. Weil ich den Fräser zu tief eingestellt habe.
Da fällt doch kaum ins Gewicht, dass zu allem Überfluss noch ein Stück abgesplittert ist.

Hier wird das noch so richtig deutlich, alles was über dem Lineal liegt, sollte eigentlich nicht gefräst sein.

Natürlich lässt sich das mit einem entsprechend großen Deckel noch vertuschen....... trotzdem saublöd!!!

[jonneck]

Mit etwas mulmigen Gefühl habe ich danach erstmal den Boden bündig gefräst - das Klebeband soll dazu dienen, den Boden ein wenig überstehen zu lassen - den Rest mache ich lieber per Hand.

Das hat dann unfallfrei geklappt.

Zurück zum Deckel: Die ursprünglich geplante Größe wird das Desaster nicht verdecken können. Also kommt eine eine Nummer größere Schablone zum Einsatz.

Die Deckelfräsung mache ich mit der Oberfräse, anders bekomme ich die geringe Tiefe nicht hin. Dazu kommt der Anlaufring zum Einsatz - der hat ungefähr 18mm und es geht ein 14er Fräser durch --> die Fräsung wird also umlaufend 2mm kleiner als die Schablone.

Erste Runde.....

..... ein Millimeter mehr.....

... noch ein paar Zentel und fertig.

[jonneck]

Jetzt folgt noch der zum Scheitern verurteilte Versuch, aus dem Reststück mit Opferholz einen größeren Deckel zu herauszubekommen....
Dazu nehme ich dieselbe Schablone samt dem Fräser und Fräse das Opferholz weg.

Normalerweise würde jetzt ein Rand aus Opferholz stehenbleiben, auf den ich nach dem Aussägen hinschleife, bis der weg ist. Dann passt der Deckel fast rein. Aber nicht dieses Stück Holz.......


Bevor ich mich auf die Suche nach Ersatz mache, verstärke ich noch eben die Leimnut im Boden analog zum Deckel.

Natürlich habe ich für den Deckel kein passendes Reststück mehr, also muss ich zunächst was fügen. Und dazu brauche ich saubere Kanten.....

[jonneck]

Die Decke kann ich noch aufleimen - ich zeichne mir dazu eben nochmal das Fachwerk auf, damit ich keine Zwinge auf's Hohle setze.

Leim drauf und viele Zwingen dran......

Zum Abschluss mache ich eben noch die Abdeckung für den Trussrodzugang fertig - ich leide wegen der drei Schrauben übrigens nicht an Stabilitätswahn. Ich hatte tatsächlich schon mit nur einer Schraube befestigte Deckel, die bei bestimmten Frequenzen hörbar anfingen zu flattern.

Ein bisschen tiefer ansenken muss ich noch...... aber nicht mehr heute.

[Poldi]

Saubere Arbeit, klasse.

[jonneck]

Über Sylvester und Neujahr habe ich nur ein paar Kleinigkeiten erledigt.
Nach dem Lösen der Zwingen hatte ich doch leichte Druckstellen im Holz, die konnte ich aber rausbügeln.

Das gefügte Holz für den Deckel habe ich dann von ausgetretenem Leim befreit und rückseitig ein Stück Opferholz aufgeleimt.

Das reicht ja auch dann für zwei Tage.......


Heute habe ich dann doch den meisten Teil des Tages in der Werkstatt verbracht - zunächst mit dem Deckel.
Der hat auf der Rückseite die Leimnaht angezeichnet bekommen, damit kann ich dann die Schablone positionieren.

Gefräst wird mit Anlaufring - das hatte ich ja schon erklärt. Das komplette Opferholz kommt weg und das bleibt übrig.

Bandsägeblätter habe ich auch wieder - ich säge dann aussen herum bis kurz vor knapp - da soll was stehenbleiben.

[jonneck]

Ich schleife dann am Tellerschleifer so lange rundum, bis dieser Rand quasi von alleine abfällt. Dann geht er auch schon fast rein.

Per Hand geht es dann noch etwas weiter, die Stellen, wo noch was weg muss, kann man ja gut erkennen. Dieses Mal ging es relativ schnell - es passt.

Jetzt noch die Schrauben und dann ist er auch bis auf den finalen Schliff fertig.

Normalerweise hätte er noch die übliche Anschrägung innen zum Ausklappen bekommen, die brauche ich hier aber nicht, weil ich ihn ja immer durch das F-Loch rausdrücken kann.