{028} [Elektrisch] - SevenStringsToHeaven

[micha70]

Hi!

Also, ich finde sie richtig hübsch. Ein paar Dinge sind zwar etwas schade, dass sie so passiert sind aber sie hat Charakter, Eigenständigkeit und eine Geschichte. Das ist eh das Wichtigste. Deswegen: Bravo

LG
Micha

[jonneck]

Das mit dem Kopfplattenshaping ist echt Zufall.....

[Poldi]

Sehr schön und wieder mal was eigenständiges. Die Farbe steht ihr wirklich gut. Bravo.

[Janis]

Jawoll! Ich finde sie auch gelungen! Charakter und eigenständige Züge hat sie auf jeden Fall!
Ich hoffe du bist mit den Sound zufrieden!?

[jonneck]

Zum Sound kann ich echt noch nicht viel sagen - ich habe wohl viel zu dünne Saiten drauf.
Im Moment 011 auf 059 Roundwound, die H-Saite ist da doch sehr waberig....
Der nächste Versuch würde 012 auf 064 Roundwound sein, eventuell dann doch Flatwounds

Bin auch nicht sicher, ob ich nicht noch mehr Druck auf der Brücke brauche, also ggf. wird der shim noch etwas dicker.

[Haddock]

Hallo Frank,

die gute schaut top aus in dem rot. Wirklich gut finde ich das Du was eigenständiges gebaut hast, gratuliere.

Gruss
Urs

[jonneck]

Dann versuche ich doch mal so eine Art vorläufiges Baufazit - es stehen ja noch die Pickup-Umrüstung und die dickeren Saiten plus Feintuning an.

Hier zunächst mal ein paar "technische Daten":

Die Korpusform ist bei einer Martinez-Nylon-Thinline geklaut - nicht so wirklich eigenständig....
Dafür ist die Kopfplatte auf meinem Mist gewachsen.... und die Farbe...

Hals: Ahorn - defintiv nicht als "Tonholz" erworben
Griffbrett: Palisander mit Furnierunterlage
Korpusbasis: schwere astige rissige Esche
Boden und Decke: Khaya
Halsbefestigung: geschraubt

Mechaniken: Kluson
Bridge: Boston Tuneomatic
Saitenhalter: zusammengestellt aus dem Boston Saitenhalter, einem China-Tailpiece und 4er Silberstahl
Pickup: im Moment noch Billig-China, es kommt ein Duncan SH2 für 7-Saiter rein

Gewicht (ohne Gurt ): knapp 3,4kg
Mensur: 647mm
Griffbrettbreite 1. Bund: 52,3mm
Griffbrettbreite 12. Bund: 62mm
Halsdicke 1. Bund: 21,5mm
Halsdicke 12. Bund: 23mm
Korpuslänge: 49cm
Oberbug: gute 36cm
Taille: gute 23cm

Kosten ohne den Duncan PU:
ca. 80 Euro für's Holz
ca. 150 Euro für die Hardware
es lag auch viel Kleinkram noch rum
ach ja - der Duncan kostet 110 Euro ...... das kehrt die Verhältnisse doch ziemlich um



Was gut gelungen ist:

- Halsprofil
- Bundierung - endlich mal
- Balance
- Bespielbarkeit
- Klang - soweit das mit dem Billig-PU beurteilbar ist
- das Binding
- und die Farbe gefällt mir doch ziemlich gut


Die Planungsfehler:

Ich habe leider bei der Brücken-Geometrie das Thema "Saitendruck" auf Brücke nicht bedacht. Bisher hatte ich Trapez-Tailpieces immer nur bei gewölbten Decken verbaut, wo mir 10-15mm "Andruckhöhe" auch ohne den Halswinkel "geschenkt" wurden. Das fällt halt bei einer flachen Decke weg....
Die Geometrie vom Hals zur Brücke hätte ohne oder nur mit einem kleinen Shim gut funtioniert, aber das ist eben nur die eine Seite....
Als ich es dann bemerkt hatte, war es auch zu spät. Einschlaghülsen für ein normales Gibson-Tailpiece wären nur halb im Esche-Fachwerk gelandet und hätten das Ding dann gesprengt.


Die Baufehler:

Zu viel Epoxy..... wobei ich da schon zwischen "meine Fehler flicken" und "was die Esche so mitgebracht hat" unterscheiden muss. Die von mir wirklich verursachten Flickstellen ist ein kleines Fräsergeratter an der Zarge und die blöden Ausrisse auf der Rückseite der Kopfplatte - hier muss ich zukünftig bei dünner Führungsbohrung von zwei Seiten bohren. Die anderen Flickstellen wären bei einem anderen Holzrohling nicht aufgetaucht.
Gut, der E-Fach-Deckel ist größer als er muss, da hatte ich auch mal nicht nachgedacht....
Die Halsfräsung könnte passgenauer sein, tut technisch wohl nichts beeinflussen, aber optisch.... bei einem eingeleimten Hals hätte ich wohl mit Furnier aufgefüttert und mich dann nochmal rangearbeitet.
Und halt die üblichen kleinen Ausrutscher, die mir zumindest immer passieren....
Aber das war es auch dann. Ihr findet sicherlich noch mehr


So - wenn ihr den Baubericht verfolgt habt, ist Euch sicherlich aufgefallen, dass ich nicht alles bis zum letzten Detail ausplane, sondern auch viel einfach auf mich zukommen lasse und mich dabei ein wenig treiben lasse.
Schablonen habe ich nur für die F-Löcher, das E-Fach und die PU-Fräsung benutzt - mit einer Korpus-, Kopfplatten- oder Halsschablone habe ich noch nie gearbeiet.
Ausserdem bin ich bei vielen Dingen eher funktional unterwegs, die letzte Genauigkeit, die dann bei Brettgitarren (das ist ja immer noch eine) oft nur noch die Optik perfekt macht, ist nicht so mein Ding. Wenn ich mal eine Akustik baue, werde ich da besser werden müssen.....

Ach ja: Ich habe keine CNC....... will auch keine.....


Alles in allem - Ziel erreicht: Ich kann mich jetzt mit dem Thema 7-Saiter auch musikalisch beschäftigen, weil ich eine dafür geeignete gut spielbare Gitarre gebaut habe. Das war ja der Anstoss.


In den nächsten Tagen kommt dann noch der neue PU rein, es wird dicker besaitet, der Sattel entsprechend angepasst und noch ein wenig mit dem Halswinkel herumprobiert. Und natürlich gespielt.

Danke für Euer Feedback - das schon gemachte und das was noch kommt.....

Frank

[cabriolet]

Die ist doch schön geworden, trotz Epoxi-Schlacht.

Das Einzige, was ich noch nachbessern würde: Anstelle des shims würde ich den Halsfuß auffüttern und im passenden Winkel ausarbeiten. Aber erst, wenn du dir mit dem Winkel absolut sicher bist.

Gruß
Markus

[jonneck]

Mini-Update: Ich hatte ja noch eine 064er Saite rumliegen - das geht schon deutlich mehr in die richtige Richtung.....

[flyaway]

Schick geworden ist sie, und irgendwie ungewöhnlich... „Jazz“ 7-Saiter (falls du flatwounds montierst)

Farbe gefällt mir gut, das sah nach dem Beizen anders aus
Dein Handling vom schlechten Holz ist doch super geworden - mit gutem Holz kann’s jeder (natürlich nicht, aber mit schlechtem Holz lernt man mehr...)

[jonneck]

Mit flatwounds werde ich auch noch rumprobieren - sie ist ja für Jazz. Wobei für mich seit einigen Jahren die Gleichung "Jazz = Flatwounds" nicht mehr gilt....

[jonneck]

Auch hier geht es heute in die letzte Runde - der gescheite Pickup ist angekommen und kann in die Gitarre verpflanzt werden.

Zunächst mal legen wir das Operationsgebiet frei.....

Netterweise liefert Herr Duncan Schräubchen, Federn und einen Rahmen mit. Die Federn sind aber so lang, dass man drei Hände zum Montieren braucht.

Es bleibt dabei, gesplittet wird nichts.....

Die Saiten muss ich nur lockern, dann bekomme ich die PUs getauscht.

Eine kleine Zughilfe - im Inneren ist da nur ein 8er Loch.

Sitz und passt....... nicht!

Der Duncan-Rahmen ist doch deutlich schmäler als der aus China - also nochmal den Rahmen tauschen.

Noch verlöten und fertig isses dann.

Jetzt wollte ich an der Gitarre eigentlich nichts mehr machen müssen - will sagen "FERTIG".

[jonneck]

Hier geht es zur Galerie:

https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic ... 27#p174427

Ein Baufazit hatte ich ja schon gezogen. Deswegen nur noch ein paar kleine Abschlussbemerkungen:

Der Duncan tut der Gitarre sehr gut - zum Glück, er ist teuer genug.
Den Hals würde ich für die nächste Siebensaiter (wirklich???) mit etwas weniger Fleisch bauen und den PU dann doch ganz ans Halsende schieben. Vielleicht sind das aber auch nur die für mich eher dünne Saitenstärke, die mich im Moment etwas irritiert.

Zum Schluss auch hier ein "Danke" für's Mitlesen und alle Kommentare, Kritik und Ratschläge. Davon lebt das hier.


Frank

[jonneck]

Hier kommen noch zwei sehr primitive soundfiles - damit Ihr auch wisst, dass ich richtig gelötet und gestimmt habe.....

https://www.dropbox.com/s/e42wy2ypts09l ... 1.m4a?dl=0
https://www.dropbox.com/s/yecm2ngqre64a ... 2.m4a?dl=0

Ja, ich mache ab und zu Geräusche beim Spielen......