{011} [Elektrisch] Tremostra

[had]

Sommer 2020
Ich bin für den Wettbewerb angemeldet und mache mir Gedanken darüber, wie die Gitarre aussehen soll und welche Werkstoffe verwendet werden.
Da es erst meine zweite Gitarre im Selbstbau ist, darf es keine komplizierte Konstruktion sein. Mir gefällt der Body von Les Paul Modellen. Also wird er in dieser Art sein. Der Hals wird gerade eingebaut und die Kopfplatte nicht angewinkelt. Was liegt da näher als der Hals der Stratocaster!
Ich halte mich bei den Formen an die PRS Tremonti USA und der Fender Stratocaster.

Der Name der Gitarre setzt sich aus Tremonti und Stratocaster zusammen = Tremostra

Oktober 2020
Das Holz für den Body und Hals ist gekauft. Die Mechaniken, Brücke und Gurtpins bestellt.

Die verwendeten Hölzer und Hardware

Body: Mahagoni Sipo
Decke: Riegelahorn
Hals: Mahagoni Sipo, Ahorn, Räuchereiche
Kopfplatte: geänderte Stratocaster, der Entwurf zeichne ich von Hand
Griffbrett: Ebony «Pale Moon»
Tonabnehmer: 2 Humbucker, aber welche? Im Moment bin ich auf der Suche und durchforste das Internet und Youtube nach dem ultimativen Ton! Eine Wundertüte wird es trotzdem sein, der Ton hängt ja von vielen Faktoren ab.
Hardware: Schaller Locking Tuner M6, 3-fach staggered, Schaller Brücke 3D-6, Schaller Gurtpins S-Locks
Finish Decke: Schokolade-Braun gebeizte Decke, Body bleibt Natur
Ich bin seit einigen Tagen daran, verschieden farbige Beizen zu mischen um schöne Brauntöne zu erhalten. Ist eine echte Herausforderung. Mal schauen, ob ich das hinkriege, oder schlussendlich auf etwas bewährtes zurückgreifen muss.

So sollte die Gitarre am Schluss aussehen:

Anfangs November 2020

Um die schönste Form der Kopfplatte (nach meinem Geschmack) zu finden, habe ich aus Karton ein Modell der Gitarre ausgeschnitten und einige Entwürfe der Kopfplatte gemacht. Diese habe ich nach und nach hingelegt und nach dem Ausschlussverfahren die finale Version gefunden. Hier ein Beispiel, das nicht berücksichtigt wurde…..

So sah mein Entwurf auf Papier aus

Der Bau beginnt.
Das verwendete Holz mit dem Wettbewerbs-Formular:

Der Hals wird gesperrt verleimt. Aussen Mahagoni, je ein Furnier aus Ahorn und Räuchereiche, in der Mitte wieder Ahorn…..

…..am nächsten Abend wird CNC gefräst

aufgespannt

Schlitz für Halsspannstab

Löcher für Mechaniken und Kontur gefräst

Au Backe, bei der Kontrolle ist ein grober Fehler sichtbar. Der kann nicht korrigiert werden! Auf der Foto ist er gut sichtbar!

Die Tuner-Bohrungen sind nicht parallel zur Kopfplattenkante……. Da bleibt nur eines, nochmals von vorne und besser machen.
Fehlerquelle: Die Gitarre wurde mit CAD gezeichnet. Beim Ausrichten der Tangente der Linie bei den Tuners zum Radius gegen den Hals hin ist dieser Fehler passiert. Bei den nächsten Zeichnungen müssen solche Änderungen genau kontrolliert werden.

Der neue Hals.....

….. ist gefräst, analog dem Beschrieb oben. Mit dem Unterschied, dass die Bohrungen jetzt parallel zur Kante der Kopfplatte sind.

Als nächstes wird das Griffbrett bearbeitet.
Zuerst wird das Holz sauber gehobelt. Danach der Griffbrettradius von 10° gefräst. Anschliessend die Schlitze für die Bundstäbe und die Löcher für die Dots. Zuletzt wird die Kontur ausgefräst.

abrichten...

auf Fräsmaschine aufgespannt....

und gefräst

Detailansicht

So, das wa es für heute, bis bald

[had]

Schön, dass auch Neulinge, wenn auch spät, noch zum Wettbewerb hinzustoßen. Also herzlich Willkommen hier!

Einen rasanten Start hast du ja auch schon hingelegt, und mit den schönen Hölzern freu´ ich mich da schon auf das Ergebnis.
Nur leider ist dein Thread nicht auf den ersten Blick als Wettbewerbsbeitrag erkennbar, vielleicht kann das ein Mod noch ändern und Startnummer plus Kategorie in den Titel einfügen?

Gruß
Markus

[had]

Nur leider ist dein Thread nicht auf den ersten Blick als Wettbewerbsbeitrag erkennbar, vielleicht kann das ein Mod noch ändern und Startnummer plus Kategorie in den Titel einfügen?

check

[had]

Schön, dass auch Neulinge, wenn auch spät, noch zum Wettbewerb hinzustoßen. Also herzlich Willkommen hier!

Ein guter Einstand! Herzlich willkommen. Als ich deinen Plan gelesen habe dachte ich Auweia! Aber die 6er-in-line Kopfplatte passt gut zu dem Body. Und deren Form erinnert mich an meine Burns Cobra, sehr schön.

Aber moment mal, warum spät? Der Wettbewerb läuft doch noch 4,5 Monate - oder hab ich da was verpasst?

[had]

Hoi had,

schön dich au do im Forum begrüesse z'törfe, i minere Wärchstatt hämmer jo sch d'ehr gah

Cool das Du gleich mit in den Wettbewerb einsteigst! Du wirst sehen hier gibt es viele Leute die helfen falls es notwendig ist. Viel Erfolg wünsche ich Dir!

Aber moment mal, warum spät? Der Wettbewerb läuft doch noch 4,5 Monate - oder hab ich da was verpasst?

Wenn Er Griffbretter so wie ich baut (vier für eine Gitarre) , dann braucht er die Zeit

Gruss
Urs

[had]

Hallo zusammen
ich bedanke mich bei allen Usern, die meinen ersten Betrag kommentiert und auch Mut gemacht haben . Es erstaunte mich, wie schnell das ging. In den nächsten Tagen folgt die Fortsetzung.....

[Docwaggon]

Der Hals wird gesperrt verleimt. Aussen Mahagoni, je ein Furnier aus Ahorn und Räuchereiche, in der Mitte wieder Ahorn…..

sieht sehr gut aus mit den sperrstreifen !
woher hast du diese starken furniere ?

und nutzt du einen dickenhobel um alles auf stärke zu bringen ?

lg
peter

[had]

Hallo Peter
Zu den Furnieren kann ich dir folgendes sagen:
Diese haben wir bei einem Händler gekauft, der in der Regel Möbelschreiner/Schreiner und andere Holz verarbeitende Handwerker beliefert. Natürlich verkauft er auch einzelne Furniere an Kleinkunden.
Das Mahagini und der mittlere Ahornstreifen stammen aus grösseren Stücken, aus welchen wir Bodys, resp. Decken gemacht haben.
Die beiden Ahornfurniere sind 1.5 mm und die beiden Räuchereiche 3 mm. Der Ahornstreifen ist 10 mm.
Es ist richtig, dass die Masse mit einer Hobelmaschine gemacht wurden.
Ich hoffe, deine Fragen sind damit beantwortet.
Marcel

[had]

Hier ein paar Bilder wie es im Moment weiter geht:

Die Brücke von Schaller: 3D-6

Mechaniken ebenfalls von Schaller: M6 135

und die Humbucker von Haensler-Electronics: Pure PAF ultimate

Ich habe baugleiche Humbucker in einer Les Paul gehört, tönt nach PAF und gefällt mir sehr

Urs Haensler ist ein Kleinstserien-Hersteller aus der Schweiz und geht auch auf Kundenwünsche ein.

wie bereits erwähnt, möchte ich die Decke in einem Schokoladebraun einfärben. Meine mit Clou Beize gemachten Versuche gefallen mir nicht wirklich.....

bei jedem Versuch habe ich die Mischung aufgeschrieben

habe es auch mit helleren Brauntönen versucht

eine Alternative ist türkis. Auch da habe ich mehrere Versuche gemacht

sobald ich Reste von der verwendeten Decke habe, gibts nochmals einige Versuche. Beim türkis auch mit etwas mehr blau

Was habe ich bei all diesen Versuchen gelernt:
Die Beize vollständig abtrocknen lassen, bevor eine erste Beurteilung gemacht wird
beim Lackieren ändert sich die Farbe nochmals

Fazit: wirklich ein 1:1 Versuch mit fertigem Finish machen

bis bald Marcel

[penfield]

Ja, wenn du Klarlack aufträgst verändert sich die Farbe, oft wird sie dann voller/tiefer/dunkler.
Die Brauntöne könnten vielleicht ein wenig Rot vertragen.
Das gibt ein schöneres Farbbild mit dem Klarlack, solltest du aber vorher ausprobieren.

[had]

danke für den Tipp, das werde ich bei Gelegenheit ausprobieren, vorher stehen aber andere Arbeiten an.....

[had]

Guten Tag
der Bau geht weiter

Absicht war, den Body aus einem Stück zu fertigen. Ich musste aber feststellen, dass sich das Holz bereits nach kurzer Zeit leicht verzog. Um später nicht eine böse Überraschung zu erleben, gab es nichts anderes als zwei Teile zu machen. Da noch Holz vom gleichen Stück übrig war, konnte dies ohne Probleme gemacht werden. Ärgerlich ist, dass so wertvolles Holz verloren geht.

beide Teile

verleimen

Ich denke, dass die Fuge recht gut gelungen ist und später nicht mehr auffällt.

Der Hals besteht aus Mahagoni, Ahorn und Räuchereiche. Das will ich auch beim Body versuchen und zwischen der Decke und Body je ein Streifen Ahorn, 1,4mm und Räuchereiche, 0,9mm, einfügen.

Um die Furnierstreifen abzurichten, baute ich eine einfache Vorrichtung. Beide Teile wurden aufeinandergelegt, eingeklemmt und mit dem Hobel abgezogen.

beide Teile für das richtige Fügen bezeichnet

die Reihenfolge zum Verleimen

Das Ahornfurnier hatte leiche Wölbungen. Der vorgängige Versuch, dieses selber zu leimen, scheiterte. Es standen keine Zwingen zur Verfügung, die weit genug zur Mitte hin reichten. Ich konnte den Träger und das Ahorn nicht fest genug pressen, so dass es keine plane Oberfäche gab.

Es blieb mir nichts anderes übrig, als diese Arbeit beim Schreiner vorzunehmen.

Zuerst wollte ich aber den Kabelkanal in den Body fräsen. Um die Möglichkeit zu haben, den Body jeweils auf der Vorder- und Rückseite auf der Fräse bearbeiten zu können, musste eine möglichst einfache Spannvorrichtung gebaut werden. Vorderhand bietet sich folgende Lösung an:

Zum Spannen werden auf der Achse (Fuge) des Body vertikal zwei durchgehende 6mm Löcher gefräst. Abstand 500mm. Dadurch bleibt genügend Platz beim Fräsen der Aussenkontur. (Eventuell kann dies bei anderen Projekten auf 450mm verkürzt werden.) Auf dem Tisch der Fräse sind zwei M6 Gewinde mit gleichem Abstand vorhanden. So ist gewährleistet, dass die Achsen des Body und der Fräse gleich verlaufen. Zusätzlich sind horizontal auf der gleichen Höhe wie die 6mm Löcher je zwei 7,8mm Löcher, Tiefe 10mm, mit einem Abstand von der Achse aus von 150 mm. Desgleichen auf dem Tisch. Nun kann der Body mit 8mm Holzdübeln genau auf dem Tisch ausgerichtet und mit den M6 Schrauben festgemacht werden. Die 7,8mm Löcher ergaben sich daraus, dass die Dübel nicht genau 8mm sind und möglichst wenig Spiel vorhanden sein sollte.

6mm Loch

7,8mm Loch

7,8mm Loch mit Dübel im Frästisch

Anschliessend wurde der Kabelkanal gefräst.

Danach ging es zum Schreiner.

überprüfen der Fugen

Ahorn und Räuchereiche wurden gleichzeitig geleimt

und ab in die Presse

Vom Fügen der Decke sollte ich auch Fotos haben, diese sind aber nicht mehr vorhanden! Die Decke wird auf der zur leimenden Seite nochmals plan geschliffen.

geleimt und in die Presse geschoben

Die über die Decke ragenden Furniere wurden abgeschnitten. Auf der nachfolgenden Foto sind die erwähnten Löcher zum Spannen auf dem Frästisch ersichtlich.

Seitenansicht der fertigen Verleimung

Eine Ergänzung zu den Farbproben:

wie von "penfield" vorgeschlagen, habe ich beim Nussbaum hell (20ml Beize, 20ml Wasser) drei Tropfen rot zugegeben. Das hat den Farbton wirklich geändert und gefällt mir gut.

ich habe auch an türkis weiter experimentiert

beide Proben auf dem Body:

was soll ich weiter verfolgen? braun oder türkis? Die Farben sind nicht perfekt abgebildet, dazu reicht die Kamera des Handy wohl nicht aus.
Ist es schön, wenn die ganze Gitarre in Brauntönen ist oder sollte ein Kontrast vorhanden sein? Die goldene Hardware passt ja zu beiden Farben. Eure Meinung ist gefragt.....

An dieser Stelle noch eine Bemerkung: Meine Werkstatt zu Hause ist sehr einfach eingerichtet. Ich habe zum Beispiel keine Hobel- und CNC-Fräsmaschine. Diese und andere Arbeiten darf ich bei Dave, welcher auch im Forum ist, ausführen. Wir tüfteln auch an der einen oder anderen Idee herum, um das Bauen zu vereinfachen und geben einander Tipps.

Ich hoffe, in den nächsten Tagen weitere Arbeiten ausführen zu können.
Marcel

[Barbarossa]

Also ich würde Türkis nehmen

Cheers,
Tobi

[Poldi]

Türkis, welches zum Rand hin ins Blau geht.

[had]

Türkis, welches zum Rand hin ins Blau geht.

Guten Tag
das ist eine gute Idee mit dem blauen Rand. Das verfolge ich sicher weiter.

Nachdem die Furniere und Ahorndecke auf den Body geleimt waren, konnte mit den Fräsarbeiten weiter gemacht werden. Als erstes kam die Rückseite mit dem Elektronikfach und der Bohrung für den Switch in Arbeit.

Auf dem Bild (El-Fach) ist die Fräsung bereits so tief, dass das Räuchereiche-Forunier und die Ahorndecke sichtbar sind.

Bohrung Switch

Fertige Fräsung, Aussparungen für die Deckel wurden gleichzeitig gemacht. Tiefe 4mm.
Gut sichtbar sind die beiden Fixierschrauben und die 4 Loch der Zapfen.

Anschliessend wurde der Body gedreht und die Fräsungen für die Humbucker und Halstasche gemacht.

Bei der Halstasche ist die Fuge von der Decke gut sichtbar und ist genau mittig. Bis jetzt alles richtig gemacht. Danach ging es weiter mit der Aussenkontur.

Wenn schon, dann schon... werden die Bohrungen für die Potis und den Switch auch gleich gemacht......

Nach dem Freilegen des Korpus aus dem ganzen Stück ist wieder Handarbeit gefordert. Ich will beim Cut die Freistellung für die Hand und auf der Rückseite die Bauchtasche machen. Dazu zeichne ich die Konturen an.

Mit einer groben Raspel wird dem Holz zu Leibe gerückt....

Ich achte darauf, die Furchen nicht zu tief zu machen und rasple daher übers Kreuz.

.... und danach schleifen, schleifen.... angefangen mit 80er Körnung. Für die Rundungen benütze ich ein Rundholz, abgesägt am Besenstiel. Da meine Frau kleiner ist als ich, kann sie den Besen immer noch benützen

Um eine gerade Fläche zu erhalten, zeichnete ich diese mit Bleistift an und konnte so gleichmässig schleifen.

Die Bauchtasche habe ich nochmals nachbearbeitet und tiefer zur Mitte ausgenommen. Sie ist nicht wie bei vielen Gitarren als Radius vorhanden, sondern hat eine geschwungene Linie. Mir gefällt es.

Detail

Bei der Aussenkontur habe ich ebenfalls grob geschliffen, entweder mit dem Rundholz oder Schleifklotz. Immer in Richtung der Faser.

Der Hals ist ein klein wenig breiter als die Halstasche. Als Schleifklotz verwendete ich ein Rechteckholz. Der Hals kann nun ohne Druck in die Tasche eingeführt werden.

bis zum nächsten Beitrag
Marcel

[Poldi]

Die Bierbauchmulde sieht gut aus aber die Ausnehmung im Cutaway ist mir zu gerade.

So gefällt mir das besser :

[Düsentrieb]

Superschick! Bin auch ein Fan von deutlicheren Kurven Bin gespannt wie's weitergeht.

[had]

Die Bierbauchmulde sieht gut aus aber die Ausnehmung im Cutaway ist mir zu gerade.

So gefällt mir das besser :
20121115_153926.jpg

Ich gehe davon aus, dass du die Ausnehmung (Linie) im Mahagoni gemeint hast. Die ist schon rund.

Cutaway

In den Bildern vorher war das nicht so gut ersichtlich. Wenn es nicht das war, musst mir erklären, was du genau meinst
Hast du diese Gitarre selber gebaut? Echt super.... und mit dem schwarzen Furnier.... und ich dachte, ich hab da was.....

[MattB90]

Der Name der Gitarre setzt sich aus Tremonti und Stratocaster zusammen = Tremostra

Bist du bzgl. dieser Kombi mit dir schon im Reinen? Ob der gute Herr Tremonti das wohl erlauben würd?

[had]

Der Name der Gitarre setzt sich aus Tremonti und Stratocaster zusammen = Tremostra

Bist du bzgl. dieser Kombi mit dir schon im Reinen? Ob der gute Herr Tremonti das wohl erlauben würd?

Gefragt habe ich Herr Tremonti nicht..... gehe aber davon aus, dass er nichts dagegen hätte..... und gefallen würde ihm die Kreation sicher auch. Oder bist du anderer Meinung?

[Poldi]

Genauso hab ich das gemeint. Hatte das dann wohl falsch gedeutet. So ist das super.

Ja, die habe ich auch gebaut: https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic ... 639#p47639

[had]

Genauso hab ich das gemeint. Hatte das Dan wohl falsch gedeutet. So ist das super.

Ja, die habe ich auch gebaut: https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic ... 639#p47639

Bei den Fotos ist es wirklich nicht gut zu sehen. Ich muss bei solchen Dingen mehr Details zeigen.

[had]

Hallo
heute kann ich wieder einige Fortschritte am Bau zeigen:

Die Humbucker-Rahmen will ich aus Ahorn machen und in der gleichen Farbe wie die Decke beizen.
Dazu verwende ich ein Brettchen Ahorn, dass ich noch von meinen gebauten Gitarren-Modelle übrig habe.

auf dem Frästisch aufgespannt

gefräst wurde längs der Holzfaser

Da nicht sicher war, wie die Rahmen am Ende werden, wurden gleich sechs gefräst.

zwei ausgeschnittene und geschliffene Rahmen

Danach gings an die Hals/Body Befestigung. Zuerst legten Dave und ich fest, ob Holz- oder Metallschrauben zur Anwendung kommen. Wir entschieden uns für M5 Schrauben.
Ich habe mir eine am Body angepasste Schablone gezeichnet und die 4 Loch mit einer Ahle vorgestochen.

So sollte es aussehen....

Zuerst wurden 4 Loch mit 2mm Durchmesser am Body gebohrt und dann mit dem Akkuschrauber am Hals leicht vorgebohrt.

Am Hals kam für die Einschraubmuttern ein Holzbohrer mit 8mm Durchmesser zum Einsatz, Tiefe der Bohrung 12 mm. Anschliessend mit einem 90° Senker angesenkt.

Mit dem Vorgehen Gewindestange und gekonnterter Mutter wurden die Einschraubmuttern montiert. An dieser Stelle wird auf Bilder verzichtet, da dieses Vorgehen in den Foren bereits besprochen wurde.

Die Einschraubmuttern sind fast perfekt senkrecht im Holz. Da die Gewindestange leichtes Spiel hat, ist der Winkel auf dem Bild nicht ganz genau.

Anschliessend musste nochmals der Body bearbeitet werden. Für die Unterlegscheiben kam ein Forstnerbohrer mit Durchmesser 15 mm zum Einsatz, Tiefe der Bohrungen 5,2 mm. Da die Unterlegscheiben 4,2 mm Dicke haben, versenken sich diese für 1mm in den Löchern. Danach wurden noch die Löcher für die Schrauben mit 6 mm Durchmesser gebohrt.
Ich habe zuerst alle 4 Löcher mit dem Forstnerbohrer gemacht, erst danach die 4 Löcher mit dem Holzbohrer. Besser wäre gewesen, jedes Loch vollständig fertig zu bohren, da ein zweites Ausrichten immer eine Fehlerquelle ist

Zwei Schrauben mit den Unterlegscheiben durch den Body gestossen

Für das nächste Bild habe ich die Schraube mit der Unterlegscheibe durch den Body geschoben und eine von uns benütze Einschraubmutter daneben gelegt. So ist ersichtlich, wie weit die Schraube in der Mutter greift.
Wir benützen M5 x 30 mm Schrauben und M5 x 10 Einschraubmuttern. Die Muttern sind von Hornbach, Marke Dresselhaus. Diese sind um 5
Millimeter kürzer als jene von Rampa.

So sieht das ganze am Ende aus, nur dass die Nickelschrauben durch goldene ersetzt werden. Man sieht, dass die Scheiben nicht genau im Loch sind. Wobei man diese bei der Endmontage noch besser ausrichten kann.

Als letzte Arbeit in diesem Beitrag zeige ich noch das Anzeichnen der Löcher für die Humbucker-Rahmen. Dazu habe ich wieder eine Schablone gemacht und die Löcher mit der Ahle vorgestochen.

Schablone mit Rahmen

eingeschraubte Humbucker

vorstechen mit Ahle...

...und passt

So, für heute ist Schluss. Bis zum nächsten Mal
Marcel

[had]

Guten Tag

Wir haben festgestellt, dass die Nut für den Sattel im Griffbrett zu wenig tief geraten ist. Es muss 2 mm tiefer gefräst werden. Das Griffbrett wird auf dem Kreuztisch vom Bohrständer aufgespannt und mit der Messuhr ausgerichtet. Danach mit einem 2,5 mm Fräser nachgebessert.

Anschliessend ging es ans Ausmessen der Stratocaster Mensur von 648 mm, um das Griffbrett an der richtigen Position auf den Hals zu leimen.
Die Reiter der Brücke werden in der Längsachse in die Mitte gestellt und angezeichnet. Der Rahmen hat auch Platz, soweit also alles richtig gemacht.

Jetzt ging es an das Leimen des Halses. Trussrod eingelegt und die Nut mit Klebeband abgedeckt. Das Griffbrett wird mit drei Nägeln am Hals fixiert und Leim drauf. Anschliessend mit Zwingen festgeklemmt.

Nach dem Befreien des Halses aus den Zwingen wollte ich den Radius vom Griffbrett her auf die Oberseite der Kopfplatte schleifen. Den Radius zeichnete ich von Hand an.

Mit der Raspel wird ein grosser Teil des Holzes weggenommen.

Den Feinschliff bis auf 240er Körnung mache ich mit zwei verschieden grossen Rundhölzer.

Der fertige Radius.

Als letzte Arbeit an diesem Tag leime ich die Perlmutt-Dots ein.

Am nächsten Morgen nehme ich das Schleifen vom Griffbrettradius von 10 Zoll in Angriff. Dazu wird der dafür vorgesehene Schleifklotz benützt. Geschliffen wird vorerst bis und mit 400er Körnung.

Nun fehlen noch die Seiten-Dots. Am einfachsten wäre es sicher, alle zu bohrenden Löcher anzuzeichnen und mittels Bohrmaschine händisch zu bohren. Ich will mal versuchen, mittels Anschlag und dem waagrechten Ausrichten des Halses auf dem Bohrständer zu arbeiten. Anzeichnen muss ich trotzdem.
Es werden weisse Dots verarbeitet.

Die Kopfplatte liegt auf einem dünnen Brettchen, das Ende des Halses auf einem Holzklotz. Diesen verschiebe ich nach links/rechts. Dadurch kann der Hals waagrecht ausgerichtet werden. Der Anschlag ist links. Zum Bohren verschiebe ich jeweils den Hals entlang des Anschlages bis zum nächsten Dot.

Danach richte ich den Bohrer mit dem Kreuztisch genau über dem angezeichneten Loch aus und bohre.

Geleimte Dots….

… und sauber geschliffen. Ganz perfekt ist es nicht geworden. Aber versucht habe ich es

Vermutlich wäre es ohne Vorstechen der Löcher und mit einem Holzbohrer, der sich selbst zentriert, exakter geworden. Aber wo kriegt man solch dünne Holzbohrer? Hat jemand eine Idee wie es besser gemacht werden kann?

Für heute ist Schluss mit Arbeit. Am Abend ist noch jammen angesagt.

Marcel

[had]

Sieht sehr gut aus!

Ich habe beim letzten Mal den genommen (bei 2mm Sidedots):

https://www.bauhaus.info/holzbohrer/cra ... p/22377498

Ich habe dafür die Position angezeichnet und mit einer Bosch IXO gebohrt. Ging problemlos.
Hier ist ein Foto: https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic ... 75#p166655

PS: viel Spaß beim jammen!