FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#51

Beitrag von cabriolet » 27.05.2020, 12:07

Sehr ähnliche gibt´s (mit immer mal wieder kleinen Änderungen, z.B. anderen Headpieces) hin und wieder auch in der Bucht, habe so einen Satz, allerdings schwarz lackiert, auch hier liegen. Wirken aber nicht so hochwertig wie die auf den Ali-Bildern.
Meine sind glaube ich diese: https://www.ebay.de/itm/5-Strings-Nicke ... SwK6ZdZrxH, gab´s auch mal als 6er Satz für etwa 70,- Euro.

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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#52

Beitrag von Titan-Jan » 27.05.2020, 13:55

Yaman hat geschrieben:
27.05.2020, 11:33
Titan-Jan hat geschrieben:
27.05.2020, 10:32
Aha ok, hast du einen Link? Hast du dieses eine Set gekauft?
https://de.aliexpress.com/item/40007776 ... 4c4dAv5pkg
Ah danke. Und was hatte das Set mal gekostet?

Den Link hab ich nach kurzer Recherche gefunden:
https://de.dhgate.com/product/new-singl ... gLcMvD_BwE
6 Einzelbrücken + Saitenhalter am Kopfende für 50€. Das ist schon eine Ansage. Sieht an sich ja auch sauber aus. Schwer zu sagen, ob sowas etwas taugt oder ob man das Geld auch genauso gut verbrennen kann nach dem Motto "wer billig kauft, kauft zwei Mal". Vom ABM kriegt man jedenfalls für 50€ nur EINE Einzelbrücke mit Saitenhalter. Das klingt zwar wahnsinnig teuer, wenn man aber mal die ganzen Arbeitsschritte betrachtet (allein das Finish) ist es doch wieder überraschend günstig... (think)

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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#53

Beitrag von Yaman » 27.05.2020, 16:57

Die von dir verlinkten sind andere Mechaniken. Ich habe 99,- Euro bezahlt.

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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#54

Beitrag von Titan-Jan » 27.05.2020, 21:17

cabriolet hat geschrieben:
27.05.2020, 12:07
Sehr ähnliche gibt´s (mit immer mal wieder kleinen Änderungen, z.B. anderen Headpieces) hin und wieder auch in der Bucht, habe so einen Satz, allerdings schwarz lackiert, auch hier liegen. Wirken aber nicht so hochwertig wie die auf den Ali-Bildern.
Meine sind glaube ich diese: https://www.ebay.de/itm/5-Strings-Nicke ... SwK6ZdZrxH, gab´s auch mal als 6er Satz für etwa 70,- Euro.

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Hi Markus, was wiegen die Tuner denn bei dir? Das würde mich sehr interessieren. Hast du sie schonmal verbaut und mit Saitenspannung ausprobiert?

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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#55

Beitrag von Titan-Jan » 27.05.2020, 21:18

Yaman hat geschrieben:
27.05.2020, 16:57
Die von dir verlinkten sind andere Mechaniken. Ich habe 99,- Euro bezahlt.
Stimmt... Die von dir verlinkten sehen hochwertiger aus, haben längere Stimmmuttern und auch ein Axiallager statt nur einer Gleitscheibe. Dein Set kam aber noch nicht bei dir an oder? Vlt bestelle ich mir auch mal so einen Single Tuner für 15€, einfach zum Vergleichen (think)

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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#56

Beitrag von cabriolet » 28.05.2020, 10:25

Nein, ich habe sie noch nicht verbaut. Ganz einfach, weil ich zu viele Ideen habe und garnicht dazu komme, das alles zu bauen.
Wiegen kann ich sie gerne morgen mal.

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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#57

Beitrag von Yaman » 28.05.2020, 10:37

Titan-Jan hat geschrieben:
27.05.2020, 21:18
Vlt bestelle ich mir auch mal so einen Single Tuner für 15€, einfach zum Vergleichen (think)
Bei diesem Angebot ist interessant, dass sogar die Chinesen vor Fake-Mechaniken anderer Anbieter warnen und auf was man achten sollte (unten auf der Beschreibung):

https://de.aliexpress.com/item/40000556 ... 7567%23975

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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#58

Beitrag von cabriolet » 28.05.2020, 12:09

Ok, ich konnte es nicht lassen und habe schnell mal gewogen. Ich war aber zu faul, die ganzen Inbusschlüsselchen aus den Tüten zu sammeln. In den gesamten 273g für 6 Stück sind also nicht nur die Headpiece-Stückchen, sondern auch Plastiktütchen und Werkzeug enthalten ;) .
China-Headless.JPG
Und ja, das sind natürlich die "Fakes", vermutlich Zinkdruckguss und kein gefrästes Messing. Und in der Tat haben die Kugellager 11mm Durchmesser, wie in der Warnung beschrieben. Finde ich jetzt nicht soooo schlimm, dann habe ich eben ein String-Spacing von mindestens 55mm (bzw bei Fächerbundierung 52,5mm, weil dann ja die Kugellager versetzt sind und jeweils an der anderen Mechanik und nicht am nächsten Lager anliegen).

Ausschlaggebend für den Kauf war, dass man die Saiten an den Mechaniken klemmen kann, die Ballends also am "nicht vorhandenen" Kopf einhängen kann. Ob das aber wirklich funktioniert, muss ich erst noch testen, die Klemmschräubchen sind arg winzig...

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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#59

Beitrag von Titan-Jan » 28.05.2020, 23:29

Yaman hat geschrieben:
28.05.2020, 10:37
Titan-Jan hat geschrieben:
27.05.2020, 21:18
Vlt bestelle ich mir auch mal so einen Single Tuner für 15€, einfach zum Vergleichen (think)
Bei diesem Angebot ist interessant, dass sogar die Chinesen vor Fake-Mechaniken anderer Anbieter warnen und auf was man achten sollte (unten auf der Beschreibung):

https://de.aliexpress.com/item/40000556 ... 7567%23975
Ja, das ist echt interessant - wirkt fast schon satirisch. Könnte eine Überschrift beim Postillion sein: "Chinesischer Händler von günstigen Imitaten hochwertiger Produkte, warnt vor noch billigeren Imitaten derselben Produkte." :badgrin:

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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#60

Beitrag von Titan-Jan » 29.05.2020, 09:30

So inzwischen ist die Brücke fertig zusammengebaut:
20200518_223553.jpg
und gewogen:
20200518_225029.jpg
Nunja, so richtig leicht ist sie also nicht... naja jedenfalls auch nicht so richtig schwer... (think)

Dann habe ich sie noch auf eine verstärkte Latte geschraubt und mal Spannung drauf gegeben:
20200526_215838.jpg
20200526_215805.jpg
Die gute Nachricht:
Es funktioniert. Schon seit etwa 5 Tagen ist die volle Spannung drauf. Alles hält, die Stimmung lässt sich fein einstellen, es ist bei jeder Saite auch noch etwas "Restweg" zum Stimmen übrig.

Die schlechte Nachricht:
Am Anfang drehen sich die Stimmknöpfe schön smooth. Aber es wird immer schwerer und unter voller Spannung lassen sich die Knöpfe zwar schon noch drehen, es macht aber keinen Spaß. Die Finger tun weh (ich weiß "mimimi"), wenn man einmal alle 6 Saiten wieder nachstimmen möchte. Das darf so nicht bleiben. Oder ist das bis zu einem gewissen Grad normal bei dieser Art Tuner?

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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#61

Beitrag von micha70 » 29.05.2020, 09:59

Hoi Jan,

Ich denke es wäre hilfreich den Knickwinkel hinter dem Auflagepunkt zu reduzieren. Bei steigender Spannung zieht es Dir die Mechanik nach oben und erzeugt dadurch erheblich mehr Reibung zwischen Unterseite Gehäuse und Oberseite „Schlitten“ bis hin zum Verkanten bei zu viel Spiel zwischen den beiden Teilen oder sogar zwischen Gewinde und dem Axiallager (da ist es sogar manchmal eine einfache Scheibe besser, weil dünner).

Rein bildlich verglichen ist das bei anderen Single-String-Tuner auch flacher. Ich selbst halte das bei meinen so flach wie möglich.

LG
Micha

Edit meint man könnte die drei Zusammenhänge auch auf aufkritzeln.
A8DB264E-DD8C-4F2A-BFBC-3AE13B93CC78.jpeg
So wie ich das sehe hältst Du das Lager ziemlich eng in seiner Lage uns sicherst es gegen Herausfallen. Tolle Lösung übrigens (clap3) Könnte hier nur eventuell, vielleicht... (mal wieder viel Konjunktiv) nur seinen Anteil am erhöhten Kraftbedarf haben.
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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#62

Beitrag von Yaman » 29.05.2020, 10:30

Spielt der Durchmesser der Schrauben (nicht der Stimmknöpfe) nicht auch eine Rolle?

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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#63

Beitrag von micha70 » 29.05.2020, 10:45

Yaman hat geschrieben:
29.05.2020, 10:30
Spielt der Durchmesser der Schrauben (nicht der Stimmknöpfe) nicht auch eine Rolle?
War die Frage gerade an mich gerichtet? Habe oben gerade eine Skizze reineditiert. Logisch. Macht man die Schraube kleiner hat man eine geringere Steigung und damit ist (noch) feineres Stimmen möglich. Sonst spielt es kaum eine Rolex. Konnte da keinen wesentlichen (wenn überhaupt) Unterschied zwischen M6x0,5 und M3 feststellen.

In der Skizze ist die Annahme, dass die Durchmesser gleich sind. Gibt wie man sieht noch ein paar mehr Abhängigkeiten. Die Wichtigste aus meiner Sicht ist aber die senkrecht nach oben ziehende Kraftkomponente. Ich hatte auch mal über einen Ansatz die Stimmmuttern im Gehäuse zentriert und das ist aus o.g. Gründen ganz schnell wieder rausgefallen.

LG
Micha
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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#64

Beitrag von Titan-Jan » 29.05.2020, 22:01

micha70 hat geschrieben:
29.05.2020, 09:59
Bei steigender Spannung zieht es Dir die Mechanik nach oben und erzeugt dadurch erheblich mehr Reibung zwischen Unterseite Gehäuse und Oberseite „Schlitten“
Dang it, das ist 'ne gute Fährte. Danke fürs Mitdenken! Das schaue ich mir mal genauer an!

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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#65

Beitrag von Titan-Jan » 08.06.2020, 13:28

Aus anderen Gründen, habe ich neulich mal wieder meinen (ehemaligen) Gitarrenlehrer besucht. Vor ca. 15 Jahren hatte ich bei ihm Gitarrenunterricht und er hat immer seine Steinberger Spirit dabei gehabt. Im Gespräch stellte sich heraus: Er hat sie immer noch jeden Tag dabei. Zahlreiche Teile musste er schon ersetzen, die wird eben extrem viel gespielt. Es gibt einige Punkte, die an der Gitarre nicht ganz so praktisch sind. Aber sie ist sehr kompakt und er hat sie eben immer in Benutzung. Man muss ja auch dazu sagen, dass sie SEHR günstig ist (ca. 350€). Also für ihn lohnt sie sich auf jeden Fall (er unterrichtet zwar auch an der Musikschule aber vor allem ist er auch unterwegs und besucht seine Schüler zu Hause. Da ist so eine kompakte Gitarre natürlich super). Das er sie viel spielt, sieht man ihr auch deutlich an :-D
20200608_100721.jpg
20200607_141011 - Kopie.jpg
Ich habe sie jetzt ein paar Tage hier und kann sie gründlich analysieren. Dabei kamen folgende für mich wichtige Punkte heraus:
- Die Tuner sind ähnlich schwergängig wie meine. Die Gitarre einmal komplett zu tunen nach dem Saitenwechsel tut auch richtig in den Fingern weh.
- die Gitarre ist überraschend schwer! Eigentlich ähnlich schwer wie eine "normale" E-Gitarre. Nachgewogen habe ich auch: Es sind 2,7kg.
- Die Beinstütze ist wirklich sehr praktisch aber der Stift im Gelenk geht rutscht immer mal wieder raus. Er musste die Beinstütze auch schon mindestens ein Mal ersetzen.
- Die Tuner sind nicht nur schwergängig sondern auch blöd zu erreichen -> direkt unter den Tunern ist die Stellschraube für die Federspannung des Tremolos.
- Das Tremolo macht die Gitarre schwerer, teurer, unflexibler, unergonomischer, wartungsintensiver. Bin froh, dass ich mich dagegen entschieden habe, ich finde: Tremolos sind nice to have. Außerdem hab ich schon genug Gitarren mit Tremolo :-D
- die Position der Buchse ist gar nicht so unpraktisch, wie man denkt. Vlt mach ich das auch so.
- er findet die Einschränkung, Double-Ball-End-Saiten benutzen zu müssen nicht schlimm. Habe ich auch nochmal drüber nachgedacht. Ist aber mit Fächerbünden natürlich echt doof, weil ich dann ja alle Saiten ungefähr gleich lang machen müsste und dann das Headpiece einen ähnlichen Winkel wie die Brücke haben sollte. Das sieht wahrscheinlich blöd aus. Dafür würde es halt die Saitenklemmung am Headpiece deutlich vereinfachen. Muss ich noch überlegen...

Insgesamt macht diese "Mini-Gitarre" mit voller Funktionalität aber richtig Spaß! Und man kann sie auch in allen Sitz- oder Liegepositionen beim rumlümmeln auf Sessel, Sofa, Bett, Bürostuhl, usw. echt gut spielen. Das finde ich klasse. Insgesamt freue ich mich jetzt noch mehr auf meine Gitarre und bin mir sicher, dass sie cooler und "besser" wird, als die Steinberger Spirit. Ich glaube, an der werde ich viel Freude haben.

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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#66

Beitrag von Rohan » 26.02.2021, 20:11

"- er findet die Einschränkung, Double-Ball-End-Saiten benutzen zu müssen nicht schlimm. Habe ich auch nochmal drüber nachgedacht. Ist aber mit Fächerbünden natürlich echt doof, weil ich dann ja alle Saiten ungefähr gleich lang machen müsste und dann das Headpiece einen ähnlichen Winkel wie die Brücke haben sollte. Das sieht wahrscheinlich blöd aus. Dafür würde es halt die Saitenklemmung am Headpiece deutlich vereinfachen. Muss ich noch überlegen..."

Hallo Jan, du kannst eine Headless einfach auf Normalsaiten umrüsten. Hab ich kürzlich bei meiner Hohner G3T (eine Steinberger Kopie aus den Achtzigern) gemacht. Den China-Klemmsattel musste ich zwar ganz schön zurecht feilen, im Grunde passt er aber ganz gut.
IMG_20210226_200400.jpg
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IMG_20210226_200441.jpg
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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#67

Beitrag von Titan-Jan » 13.03.2021, 22:57

So, hier war lange Ruhe. Zu groß war meine Enttäuschung über die missglückte Konstruktion der Tuner. Nun stehe ich am Scheideweg:
- entweder "weiter machen" oder
- halt doch einfach günstige headless Mechaniken suchen

Die Ursprungsidee war ja schließlich auch, das ganze günstig zu bekommen. Wenn ich aber stundenlang rumkonstruiere und dann für 50€ ein enttäuschendes Ergebnis habe, soll ich dann wirklich weiter machen und nochmal 50€ riskieren? Oder lieber gleich für 80€ einfach etwas funktionierendes aus China kaufen?
Zum Beispiel hier oder hier.


Mit kühlem Kopf habe ich nochmal verglichen und festgestellt, dass mein Selbstbau (quasi die erste Version mit der Saitenaufhängung auf gleicher Höhe mit dem Eingriff der Schraube) ähnlich gut funktioniert wie der China-Tuner. Der China-Tuner geht aber noch ein kleines bisschen weicher und ich vermute, dass das auch daran liegt, dass die ein Feingewinde verbaut haben... ich habe ja einfache M5-Sechskantschrauben verwendet. Die gibt es mit Feingewinde aber erst ab M8 (scheint mir jedenfalls so, habe in M5 nur Madenschrauben mit Feingewinde gefunden), das geht also schon mal nicht... Jetzt evtl. die Schraube drehen (lassen)? Hm...
Ich überlege noch. Für den Wettbewerb werde ich auf jeden Fall nicht rechtzeitig fertig. Aber das Projekt verfolge ich trotzdem weiter.

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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#68

Beitrag von Kellermann » 13.03.2021, 23:17

Titan-Jan hat geschrieben:
13.03.2021, 22:57
Konstruktion der Tuner. Nun stehe ich am Scheideweg:
- entweder "weiter machen" oder
- halt doch einfach günstige headless Mechaniken suchen
Das ist wahrscheinlich immer die Frage, was kaufen oder selber machen, das ist ja auch irgendwo der "Sport". Egal og jig, Werkzeug oder ein ganzes Instrument, kaufen geht immer (zumindest, wenn die Finanzen es hergeben). Kommt ja auf deine Prio an, vor allem, wenn du fertig werden willst. Egal wie, mach es fertig, wenns reinpaßt, Unikatinstrumente wie dieses brauchen halt ihre Zeit.

Grüße
Kellermann

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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#69

Beitrag von cabriolet » 14.03.2021, 09:46

Wie lang müssen die Schrauben denn sein?
In 25mm gibt´s hier welche (aber der Preis :shock: ): https://www.ebay.de/itm/DIN-912-M5x0-5x ... SwjXRXa5e9,
in 40mm hier (aber zur Zeit leider nicht lieferbar): https://www.amazon.de/Feingewinde-Edels ... B07H1PCB2N

Wobei Madenschrauben doch auch gehen sollten, wenn du sowieso die Knöpfe druckst müsstest du sie eben "nur" auf einen passenden Sechskant umkonstruieren.

Gruß
Markus
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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#70

Beitrag von micha70 » 14.03.2021, 10:26

Hi Jan!

Hast Du mal versucht einfach mal die Kugellager wegzulassen? Ich glaube immer noch es sind einfach zu viele Reibungspunkte vorhanden. Die Klötzchen im Gehäuse, Die Knöpfe im Gehäuse. Die Schrauben im Kunststoff reiben auch mehr als in Metall und es könnte das Spiel in den Lagern zu eng sein. Schneideisen und Material für M6x0,5 LH und RH hätte ich um solche Schrauben selbst zu schneiden. Wenn man sie Platzmäßig unterbringt. Messing bietet sich da an. Der Versuch wäre es meiner Meinung nach wert und kostet außer Zeit eigentlich nichts. Ich kann nur aus meinen Versuchen berichten und sagen, dass die Stimmmechaniken bei mir auch nicht schlechter laufen als z.B. bei Strandberg. Diesen Vergleich hab ich.

LG
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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#71

Beitrag von thonk » 14.03.2021, 12:44

so richtig smooth, also ohne nennenswerten Kraftaufwand drehbar, habe ich diese Mechaniken auch noch nicht erlebt.
Da war auch eine Strandberg dabei und aktuell eine Chinakopie dessen.
Das geriffelte Ende des Drehknopfes hat sogar die Möglichkeit einen inbus einzusetzen. scheint also nicht unbekannt zu sein das Problem

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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#72

Beitrag von Arsen » 14.03.2021, 13:55

Ich fände ja einfach einen Schlitz geschickt, damit man einfach mit dem Plektrum stimmen kann. Manche Mechaniken haben das glaube ich.

Ansonsten finde ich deine Entwicklung super spannend Jan, und ich denke für uns als Mitleser*innen wäre es sicher toll wenn du dran bleibst.
Aber Kosten-Nutzen Überlegungen machen natürlich auch total Sinn. Darum mach einfach das, worauf du Lust hast (dance a)
Gruß, Arsen

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Re: {016} [Elektrisch] FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#73

Beitrag von micha70 » 14.03.2021, 14:32

Arsen hat geschrieben:
14.03.2021, 13:55
Ich fände ja einfach einen Schlitz geschickt, damit man einfach mit dem Plektrum stimmen kann. Manche Mechaniken haben das glaube ich.

Ansonsten finde ich deine Entwicklung super spannend Jan, und ich denke für uns als Mitleser*innen wäre es sicher toll wenn du dran bleibst.
Aber Kosten-Nutzen Überlegungen machen natürlich auch total Sinn. Darum mach einfach das, worauf du Lust hast (dance a)
+1 fürs Weitermachen. Obwohl ich die Überlegung gut verstehen kann, weil es eine Reise mit unklarem Ergebnis ist und auch ein Haufen Zeit und Kohle dran hängt. Vielleicht hilft nur dies auch als Ermunterung. Solche Löcher hab ich in meiner ersten Version auch gehabt. Keine Kugellager und es ging.
WP_20150514_014.jpg
Heute sind schon welche drin aber weil ich es einfach fancy fand. Die Löcher in den Knöpfen hab ich auch vorher nie gebraucht weswegen das Teil heute so aussieht und jede weitere Version ebenfalls.
IMG_2786.JPG
Mich würde einfach nur mächtig der Grund interessieren woher die ganze (Ver-?)Spannung kommt. Was @thonk sagt ist ebenso wahr. So easy wie Schallers o.ä. am Kopf ist es nicht aber fern davon, dass mir die Finger irgendwann Aua machen.

LG
Micha

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Re: FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#74

Beitrag von Titan-Jan » 13.07.2021, 09:33

So, es soll hier auch mal wieder weitergehen. Eine neue Tuner-Generation ist konstruiert und gedruckt. Dieses Mal im MJF-Verfahren:.

Das ist aus verschiedenen Gründen mein Lieblingsverfahren und meiner Meinung nach der neue heiße Scheiß (so neu ist es eigentlich gar nicht, gibt's schon seit 3-5 Jahren im Markt) aber es hat meiner Meinung nach das Potenzial den ganzen 3D-Druck-Markt und das Image deutlich umzukrempeln (zum positiven!). Da kommen noch spannende Zeiten... Will mir jetzt nicht unnötig die Finger wund schreiben, aber wenn euch was dazu interessiert fragt einfach, ich antworte gerne, beruflich nutze ich diese Teile schon seit einigen Jahren und bin begeistert :-)

Bestellt habe ich diese Teile jetzt bei https://3faktur.com/
Kann ich auch nur empfehlen. Man kann bequem Daten hochladen für ein Sofortangebot mit leicht verständlicher und nachvollziehbarer Kostenstruktur, die Teile sind vergleichsweise günstig und ich habe sie innerhalb weniger Tage erhalten.

Eine gute Methode Geld zu sparen ist, viele Einzelteile durch "Gießäste" zu einem Teil zu verschmelzen. Beim 3D-Druck ist der Hauptkostentreiber eigentlich das manuelle Einrichten vor dem Druck und das Entnehmen, säubern und verpacken jedes einzelnen Teiles. Deswegen kostet jedes Einzelteil in der Regel (unabhängig von der Größe) mindestens 10...20 €. Diese Baugruppe habe ich vorher arrangiert und miteinander verbunden (ist halt auch einige Arbeit am CAD) aber dadurch habe ich die ganze Baugruppe für 30€ bekommen. Als Einzelteile hätte das bestimmt eher 80...100 € gekostet. Da lohnt sich doch die Arbeit am CAD...:
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Außerdem habe ich eine Prototypgitarre gebaut, aus einem 30x80 Fichtenholzregalbrett, das noch übrig war. Das ist das schöne an einer CNC, dass so ein Quick-and-dirty-Prototyp fast gar keine Arbeit ist... Gebaut habe ich diesen Prototyp um ein paar Grundsätzliche Ergonomie- und Platzprobleme zu lösen:
- brauche ich eine Beinstütze oder spiele ich auch im Sitzen lieber mit engem Gurt?
- sind die Tunerknöpfe gut zu erreichen?
- hat die Elektrik genug Platz?
- kommt man gut an die oberen Bünde dran?
- hab ich genug Platz um die Gurtpins zu positionieren?
- wie könnte ein Ständer oder ein Aufhänger für diese Gitarre aussehen? Könnte man diesen noch in das Design integrieren?
- wie sieht ein ergonomisches Shaping aus, das trotzdem nicht die Einfachheit der Konturen verdirbt und auch nicht an den entscheidenden Stellen zu viel Holz wegnimmt?
-...

Diesen Fragen widme ich mich also zur Zeit. Parallel warte ich noch auf gefräste Messingreiter, um die Funktion der Tuner nochmal testen zu können... bin wieder hoffnungsvoll für dieses Projekt ;-)
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Re: FF-Reisegitarre mit DIY-Tunern "Marco"

#75

Beitrag von Poldi » 13.07.2021, 12:48

Sehr interessant was Du uns hier zeigst.

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