{004} [Elektrisch] Madl Fastback

[kehrdesign]

Aber bitte mit 'ner Schutzschicht aus Lack oder Folie; Dibond ist ja so empfindlich.

[atomicxmario]

...Dibond ist ja so empfindlich.

Das kann ich so jetzt nicht bestätigen, Falk...

das Dibon in Edelstahl-Optik ist ab Werk glänzend, das Hammerschlag-Ding seidenmatt klarklackiert.

Gegen Oberflächenkratzer sind diese Dibonds mindestens so resistent wie der übliche Pickguard-Kunststoff...
Was Dongs angeht ist das Dibond allerhöchstens minimalst anfälliger als der Kunststoff... mein ich...
Allerdings braucht es bei beiden Materialien sehr viel Druck auf kleinen Raum um einen Dongs zu generieren...

Meiner Meinung nach sind (zumindest diese beiden Dibond-Sorten) absolute Alltags- und Bühnentauglich...

[kehrdesign]

Offenbar bin ich nicht mehr up to date.
Ich bezog mich auf das alte Alu-Dibond mit einer weißen und einer (bearbeitbaren) blanken Seite. Dein Dibond-Material ist demnach von Haus aus final behandelt. Kannte ich so nicht. Danke für den Hinweis.

[atomicxmario]

Ich konnte aus unserer Werbetechnik-Abteilung ein paar Abschnitt-Reste erhaschen...
diese veredelten Oberflächen sind wohl relativ neu...
möglicherweise gibt es auch Qualitätsunterschiede...

Ich würde jedenfalls empfehlen das Material vorher auf Empfindlichkeit zu testen.

[atomicxmario]

Update:

Im Moment passiert nicht viel... ich arbeite gerade am Finish.

Hals hat schon 2 Schichten Tru Oil

Body erste Version mit Grundierung...


Hals und Body werden mit zwei Schichten "Birchwood Casey Sealer & Filler" satt vorbehandelt und mit einigen dünnen Schichten Tru Oil gefinished. Der Headstock bekommt ein paar extra Schichten, wegen dem Water Slide Dekal...

Dabei lass ich mir entsprechend Zeit... ich hatte schon mal mit Tru Oil gearbeitet, war aber zu ungeduldig und habe zu dicke Schichten aufgetragen. Das Ergebniss war für mich entsprechend entäuschend. Lag aber an mir. An und für sich lässt sich das Zeug echt schön verarbeiten und wenn man sich mühe gibt bekommt man ein schönes Finish zusammen. Und ich sehe das Zeug lieber an einer Klampfe als an einer Wumme...

Ich habe nun neun Gitarren gebraucht um mich endlich dazu durchringen zu können auch mal ein oder zwei Schritte rückwärts zu gehen um ans Ziel zu kommen. Natürlich möchte man endlich fertig werden und alles zusammenbauen und die neue Axt endlich mal anspielen. Aber ob das nun 14 Tage oder 4 Wochen früher passiert oder später spielt doch eigentlich keine Rolle... dafür dass ich dann immer wieder Stellen sehe, die ich gerne anders oder besser gemacht hätte... nene damit ist nun schluss... kein Murks mehr! Ich will es so gut machen wie ich kann - und wenn es geht noch besser.

Beim Grundieren sind unschöne Stellen zu Tage getreten. Schleifspuren an diversen Stellen, ja man sieht sogar noch die Kugellagerspur an einer Stelle...

Da ging die Reise nochmal zurück zum 150er Korn und ich arbeitete mich nochmal zur 400 hoch... jetzt passt das...
Gehts nur mir so? Warum seh ich solche Fehler beim Schleifen nicht? Gibts da Tricks?

Bei der Epoxy-Decke hatte ich das Gleiche Problem. Ich hab im ersten Durchgang nicht gesehen, dass ich die Struktur noch nicht ganz runtergeschliffen habe... das trat erst beim Polieren zu Tage hmm...

[atomicxmario]

Gehts nur mir so? Warum seh ich solche Fehler beim Schleifen nicht? Gibts da Tricks?

Ne, die sind oft schwer zu erkennen, vor allem wenn das Holz trocken ist.

Meine Vorgehensweise:

• gewissenhaft in definierten Abschnitten / Reihenfolge schleifen, sodass man keine Stellen vergisst

• im Streiflicht von allen Seiten begegutachten

• mit Wasser und später auch mit Isopropyl etc. anfeuern und wieder auf Spurensuche gehen

• wenn nichts mehr ins Auge fällt mit den letzten 1,2 Schleifdurchgängen loslegen, diesmal möglichst großflächig.

Als Tips:

• Wenn man denk man hätte alles weg geschliffen, hat man noch was vergessen.
  Ab dem Punkt also nochmal über alles rüber und das gerne auch zwei mal so durchspielen

• Wenn man den Schleifstaub nicht wegpustet, sondern das Holz inkl. Staub anfeuchtet, erkennt man Rillen besser, weil
  der Staub in Schleifspuren dunkler wird. (Das hilft eher bei gröberen Riefen, quer zur Maserung)

[atomicxmario]

Du hast ja bis 400 mit Wässern geschliffen. Da finde ich es auch merkwürdig, dass man die Stellen erst jetzt sieht.
Wie oft hat Du das mit Wässern und 400 gemacht?
Beim letzten Bass-Projekt hatte ich so ein ein Aha-Erlebnis. Nach 4 x Wässern und Schleifen hatten sich nach weiterem Wässern keine Fasern mehr hochgestellt, es blieb glatt.

[atomicxmario]

...
Gehts nur mir so? Warum seh ich solche Fehler beim Schleifen nicht? Gibts da Tricks?

...

bist nicht der Einzige
manche dinge will ich beim schleifen nicht sehen, denk mir es passt schon, und ärgere mich dann später warum ich nicht weiter geschliffen hab
wichtig ist: Helles licht, beim wässern kommen dann auch wieder andere dinge zum vorschein, bei konturen und wölbungen streiflicht, und auch wenns eins Sch****arbeit ist, lieber eine stunde zu viel schleifen als zu wenig

[atomicxmario]

... Gehts nur mir so? ...

Nein!
Das ist ein Grund, warum ich am liebsten mit Schellack grundiere; da wird frühzeitig jeder Mangel offengelegt und man kann im Bedarfsfall ziemlich problemlos nacharbeiten, auch partiell.

[atomicxmario]

Hallo,

das Finish wird mega schön!

Gruss
Urs

[atomicxmario]

super Finish! und danke für den Tipp mit dem Porenfüller, den werde ich vor meinem nächsten True Oil Finish auch verwenden.... speziell da es sich auch um geriegeltes Mahagoni handelt aber irgendwann im Winter dazu mehr.....

und ich kenne das Gefühl nur zu gut, hab nun schon 2x mal ne Gitarre komplett abgeschliffen, weil sich nach dem Finish Schleifkratzer abgezeichnet haben.... außer super genaues inspizieren under Streiflicht ist mir aber auch noch kein guter Tipp untergekommen dies zu verhindern... außer vielleicht Poren füllen und deckend lackieren

[atomicxmario]

Vielen Dank für euere Tipps...

Wie oft hat Du das mit Wässern und 400 gemacht?...

eigentlich nur einmal... also ich schleife eine Körnung komplett, wässere und nach dem Trocknen gehe ich eine Stufe hoch...
Evtl ist das zu wenig und ich sollte hier mehrere Durchgänge machen... werd ich mir merken!

wichtig ist: Helles Licht, beim Wässern kommen dann auch wieder andere Dinge zum vorschein, bei Konturen und Wölbungen Streiflicht, und auch wenns eine Sch****arbeit ist, lieber eine Stunde zu viel schleifen als zu wenig....

Helles Licht habe ich eigentlich genug in der Werkstatt... allerdings sind das viele Lichtquellen (7 LED-Röhren), das Licht ist also relativ weich (gestreut)... möglicherweise wäre es besser eine harte, helle Lichtquelle zu nutzen, die dann die Schatten/Strukturen mehr betont...

super Finish! und danke für den Tipp mit dem Porenfüller, den werde ich vor meinem nächsten True Oil Finish auch verwenden.... speziell da es sich auch um geriegeltes Mahagoni handelt aber irgendwann im Winter dazu mehr.....

Da bin ich mal sehr gespannt, Simon!
Auf YT hab ich einen gesehen, der vor der ersten Tru-Oil Schicht mit 400er entlang der Masserung geschliffen und den Schleifstaub als Porenfüller in den Poren liegen gelassen hat... weiß nicht...
Der Filler von Birchwood macht aber seinen Job recht gut... nach 2 Schichten Filler und 3 Schichten Tru-Oil hab ich jetzt eine homogene Fläche auf der Kopfplatte für mein Dekal.... ob und in welchem Maß die Poren nachsacken werden weiß ich jetzt natürlich nicht...

[atomicxmario]

Hallo Leuz....

die Dokumentation jeder einzelnen Tru-Oil-Schicht erspar ich euch... das läuft sehr gut. Ich hatte den Korpus nun nochmal von Grund auf neu verschliefen... ab Korn 400 mit mehr zwischenwässern... nun habe ich alle Fehlerstellen egalisieren können... der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt...

Es gab jedoch einen kleinen Rückschlag. Das mit dem Water-Slide-Dekal hat nicht wie geplant funktioniert.
Nach zwei Fehl-Versuchen hab ich das Dekal nun aufgegeben. Ich überleg mir noch Alternativen...

Es fehlten noch Senkungen am Pickguard... und ich überlege noch ob ich eine Phase dran mach oder nicht.

Edit sagt, dass ich mal nen gescheiten Senker braucht...

Die 30er Polierscheibe vom Rall liefert übrigens wesentlich bessere Ergebnisse in Verbindung mit einer anderen Polierpaste und etwas Einlesung in die Materie. Es wird... es wird... n bisschen was geht noch...

[atomicxmario]

Wow, das sieht schon echt gut aus.

[kehrdesign]

Gratuliere zum Ergebnis . Sieht prima aus. Selbst das Salami- (oder besser Blutwurst-) PG macht sich besser, als ich erwartet hatte.
Ist die Epoxi-Oberfläche nur rein mechanisch poliert ohne jede weitere Beschichtung?
Sieht schon nach Kunststoff aus; polierter Lack gäbe ein härteres Glanzbild. So wirkt es aber gemeinsam mit der geölten Holzoberfläche homogener.

Zum Decal:
Ich kenne die Problematik der Fältchen- und Blasenbildung insbesondere bei großflächigen Decals. Mein Mittel dagegen war
A) möglichst wenig transparente Flächen beim Gestalten und Zuschneiden der Decals und
B) Vorbehandlung der Fläche mittels Lack und porenfreier Gloss-Politur (polierbarer 1- oder 2K-Lack, ggf. Schellack).
Da kann man dann das Decal mit reichlich (entspanntem) Wasser blasen- und einschlussfrei aufbringen und nach völliger Trocknung zunächst sanft überlackieren, so dass es komplett in Lack eingeschlossen ist.
Daran, ob das so einfach mit nicht geschlossenporiger Hartöl-Oberfläche funktioniert, hege ich gewisse Zweifel, weiß aber auch, dass es der 'Rumble-Vogel' aus dem alten Forum mit den Druckeronkel-Decals regelmäßig fehlerfrei hinbekommen hat.

[atomicxmario]

Blutwurst PG gefällt mir... ab jetzt heisst das so...

Das WS-Dekals mit schichtbildendem Öl funktionieren hat man beim Stefan aber auch schon bei You-Tube gesehen... wichtig ist nur, dass man zunächst eine geschlossene Oberfläche ölt... dann das Dekal und wieder endlose Schichten Öl... dann die Kanten verschleifen und wieder etliche Schichten Öl...

Bis zur Blasen- und Faltenfreien Aufbringung des Dekals bin ich gekommen... das war kein Problem... beim Drüberölen hab ich mir allerdings einmal das Dekal verruscht und im zweiten Versuch hab ich durchgeschliffen... dann wars für mich auch gut mit dem Dekal... evtl. ein Andermal und dann auch lieber mit Lack...

[atomicxmario]

Ich Depp hab meine Vintage P90s von KLUSON - P910N (Neck) und P910B (Bridge) - irgendwann mal ausgepackt und die Schachteln entsorgt. Jetzt kann ich sie nicht mehr auseinanderhalten... einer hat ein graues Anschlusskabel und einer ein schwarzes - ansonsten ist auf den PUs nix vermerkt... auch die Suche im Netz bringt mich nicht weiter... Jemand ne Idee?

[micha70]

Nur als Idee weil ich keine P90 kenne außer dem einen Einzigen den ich habe. Haben die beiden die gleichen Poleabstände? Ist sonst am Hals enger als am Steg. Oder vielleicht der DC Widerstand? Hals geringer als am Steg.

LG
Micha

[atomicxmario]

Polabstände sind gleich. Ausmessen wäre ne Idee...
Kann ich das mit einem normalen Messgerät? Was müsste ich da einstellen? Sorry - da bin ich voll der Depp

[moon]

Kann ich das mit einem normalen Messgerät? Was müsste ich da einstellen?

Ja, Widerstandsmessung kann wohl jedes Messgerät.
kOhm-Bereich < 20 / 50 /100 kOhm, je nachdem was das Ding hat.

[atomicxmario]

so... auf das Ausmessen hätte ich selber kommen müssen...
ich war halt etwas panisch gestern zur späten Stunde.. sorry...

Also ich hab 8.36 und 6.50 (ich nehme mal an kOhm)... also wäre der mit 6,50 der Halstonabnehmer... also der mit dem grauen Kabel und damit der mit geringer Ausgangsleistung... richtig?

Schönes Wochenende!

[atomicxmario]

Genau, mehr Wicklungen = mehr Widerstand = mehr Output = Stegposition = einigermaßen gleichmäßige Lautstärke beim Umschalten.
(Das gilt allerdings nicht pauschal für alle Pickups, hier in einem Set aber schon )

[atomicxmario]

ja... ist eigentlich logisch, weil die Saiten an der Stelle weiter ausschwingen... Vielen Dank für die Tipps...

[atomicxmario]

Ansonsten wird das Wochenende mal zusammengebaut, was zusammen gehört...
Das ist immer der spannenste Teil...

[atomicxmario]

Eigentlich wollte ich das schon letzte Woche posten. Allerdings hab ich drei PU-Schauben abgerissen... obwohl ich es besser weiß, dachte ich mir, dass ich mir an der Stelle das Vorbohren sparen könne... nachdem ich gemerkt habe, dass ich wohl doch vorbohren muss und die Schrauben wieder lösen wollte, sind drei der vier Schrauben abgerissen... Ersatz war natürlich keiner da, also musste ich erst Neue bestellen... die hatte mir der Postmann natürlich erst am Donnerstag gebracht... also wird das heute nachgeholt...

Kurz vor der Lötorgie.

Die Buchse, fertig verlötet.

Ein paar Details

Nun ist die Gitarre mal grob eingestellt, mal schauen was der Hals bis morgen macht, dann kommt das Finetuning...

An und für sich bin ich fertig... schöne Fotos gibts bald in der Gallery.

Jetzt steht das CNC-Projekt schon in den Startlöchern... das mit der Epoxy-Decke werde ich sicherlich mal wiederholen, das ist ne coole Sache... und nun weiß ich, dass es im Prinzip funktioniert und wie ich es noch besser hinbekomm...

Ich wünsch euch eine schöne Rest-Adventszeit, einen besinnlichen Lockdown, schöne Feiertage und frohe Weinachten!