Bevor ich den Tangentenkasten zusammenleime, prüfe ich nochmal, ob die Höhe passt. Die Melodiesaiten müssen ja über den Tasten noch Platz zum Schwingen haben.
Die Radoberkante ist 65 mm über der Decke. Die Melodiesaiten liegen nit auf dem Scheitelpunkt sondern etwas seitlich und damit ein bisschen niedriger bei ca 63 - 64 mm. Die Tastenoberkante ist bei ca. 60 mm. Damit ich noch etwas mehr Spiel für die Saiten habe und evtl. auch ein leichtes Abdrehen des Rades (zwecks Begradigung) noch drin ist, werde ich die Teile auf der Unterseite noch ca 2 mm abhobeln. Das sollte dann genügen.
Dann wird verleimt.
So siehts dann aus.
Die Unterseite wird noch an die Wölbung angepasst. Das wird mit mit aufgelegtem Schleifpapier erledigt. Zur Erfolgskontrolle wird die Unterseite vor dem Schleifen mit Bleistift markiert.
Und hier mal die Einzelteile zusammengehalten.
{026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Bevor ich den Tangentenkasten zusammenleime, prüfe ich nochmal, ob die Höhe passt. Die Melodiesaiten müssen ja über den Tasten noch Platz zum Schwingen haben.
Die Radoberkante ist 65 mm über der Decke. Die Melodiesaiten liegen nit auf dem Scheitelpunkt sondern etwas seitlich und damit ein bisschen niedriger bei ca 63 - 64 mm. Die Tastenoberkante ist bei ca. 60 mm. Damit ich noch etwas mehr Spiel für die Saiten habe und evtl. auch ein leichtes Abdrehen des Rades (zwecks Begradigung) noch drin ist, werde ich die Teile auf der Unterseite noch ca 2 mm abhobeln. Das sollte dann genügen.
Dann wird verleimt.
So siehts dann aus.
Die Unterseite wird noch an die Wölbung angepasst. Das wird mit mit aufgelegtem Schleifpapier erledigt. Zur Erfolgskontrolle wird die Unterseite vor dem Schleifen mit Bleistift markiert.
Und hier mal die Einzelteile zusammengehalten.Grüße
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Die Oberkante der Tangentenbox (Tangenten sind die Bünde der Drehleier. Sie sine Metallstifte oder Holzfähnchen, die auf die Tasten montiert werden und dann bei Betätigung derselben gegen die Saite gedrückt werden) gefällt mir noch nicht so richtig. Ich werde einen Furnierstreifen aufleimen. Vorher klebe ich noch kleine Magneten ein, die später den Deckel halten.
Der Draht wir ca 90° abgewinkelt und dann zusammen mit einem 2,5mm Stahlnagel in den Schraubstock gespannt. Der Nagel liegt dabei so nah wie möglich am Winkel. Das Ganze so nah wie möglich am Rand der Spannbacken. Dann wickle ich den Draht 7 Umdrehungen so straff wie möglich, Windung an Windung auf den Nagel. Die letzte Wicklung wird so beendet, dass das Ende noch nicht ganz parallel zum Anfangsstück steht. (Ist blöd zu erklären). Das Ende wird dann mit Hilfe einer Zange so abgewinkelt, dass die beiden Enden in dieselbe Richtung zeigen. Fehlt noch die Angel.
Dazu wird wieder ein Stück Draht scharf abgewinkelt. Das lange Ende wird durchs Scharnier gesteckt und das wird wieder in den Schraubstock gespannt. Dann wird das lange Ende parallel zum kurzen gebogen. Um den Knick wieder möglichst scharf hinzukriegen, kann man der Biegung mit dem Hammer etwas Nachdruck verleihen. Dazu am besten die gesamte Wicklung in den Schraubstock spannen. Fertig.
So siehts doch nicht so provisorisch aus.
Weiter mit dem Deckel. Ich brauche noch Scharniere, die ich selber anfertige. Sie bestehen aus 1,5mm Stahldraht. Ich verwende dazu Klaviersaitendraht, den ich mir schon länger mal zugelegt habe.Der Draht wir ca 90° abgewinkelt und dann zusammen mit einem 2,5mm Stahlnagel in den Schraubstock gespannt. Der Nagel liegt dabei so nah wie möglich am Winkel. Das Ganze so nah wie möglich am Rand der Spannbacken. Dann wickle ich den Draht 7 Umdrehungen so straff wie möglich, Windung an Windung auf den Nagel. Die letzte Wicklung wird so beendet, dass das Ende noch nicht ganz parallel zum Anfangsstück steht. (Ist blöd zu erklären). Das Ende wird dann mit Hilfe einer Zange so abgewinkelt, dass die beiden Enden in dieselbe Richtung zeigen. Fehlt noch die Angel.
Dazu wird wieder ein Stück Draht scharf abgewinkelt. Das lange Ende wird durchs Scharnier gesteckt und das wird wieder in den Schraubstock gespannt. Dann wird das lange Ende parallel zum kurzen gebogen. Um den Knick wieder möglichst scharf hinzukriegen, kann man der Biegung mit dem Hammer etwas Nachdruck verleihen. Dazu am besten die gesamte Wicklung in den Schraubstock spannen. Fertig.
Grüße
Edi
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Coole Aktion das mit den Scharnieren!
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Beeindruckende Baufortschritte.
Ein geniales Gerät.
Würde mich interessieren, wie das klingt.
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Ich staune nur noch.
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Der Deckel kriegt einen Rand aus 5mm Kirschleisten zwecks Stabilisierung.
Das vordere Ende des Tangentenkastens muss an der Oberkante noch Eine saubere Leimfläche erhalten. Ich leime dazu eine Kirschrest ein
Die Leimfläche am Wirbelkasten will ich auch noch vergrößern. Dazu fertige ich einen Keil an ...
..und leime ihn auf auf.
Während der Leim anzieht gehts weiter mit den Vorbereitungen fürs Aufleimen des Bodens. Die Schräge in der Zarge wird erst grob an der Linie entlang gesägt, dann geschliffen.
Bevor ich mit den Reifchen anfange, muss ich noch den fehlenden Bodenbalken einleimen.
Grüße
Edi
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Die Abstände der Bodenbalken werden auf den Boden übertragen und der Fugenbelag wird aufgeleimt.
In den Tangentenkasten habe ich auf Höhe der Sattelträger auf jeder Seite ein 4mm Loch gebohrt.
Das sind die benötigten Holzteile - zwei Führungsklötze, zwei Sattelträger, eine Mittelleiste. Auf die beiden längeren Führungsklötze (sie werden nachher in den Kasten geleimt) werden die 4mm-Löcher übertragen. Dann wird zunächst eine 7mm Bohrung 3 mm tief gesetzt, und der Rest wird mit 4mm durchgebohrt. Mit einer durch die Bohrung gestecken Schraube ziehe ich eine Mutter in die Bohrung. Das Teil wird dabei in den Schraubstock gespannt, damit das Holz nicht aufsplittert. Dann werden die Muttern mit Sekundenkleber in die geformten Bohrungen geklebt und die Führungen auf beiden Seiten in den Kasten geleimt. Dann werden die aMittelleiste und die zwei Sattelträger dazwischen gelegt. Die mittlere Leiste wird vorher mit Leim bestrichen und das Ganze wird festgezwungen. Wenn der Leim leicht angezogen hat, werden die beiden Sattelträger wieder herausgedrückt und von ausgequetschem Leim befreit. Dann fertige ich noch zwei Leisten mit einer 3 mm Nut an und leime sie auf die Sattelträger. In die Nut kann ich wahlweise Holzleisten oder auch Knochen einsetzen. Die Sättel können ca. 5 mm vor oder hinter die Mensurlinie verschoben und mit einer M4-Schraube von außen festgeklemmt werden.
Das Anleimen des Wirbelkastens. Zum Festzwingen verwende ich Leinen, die mittels Keilen auf Spannung gebracht werden.
Bevor der Wirbelkasten angeleimt wird, werde ich noch die verstellbaren Sättel vorbereiten.In den Tangentenkasten habe ich auf Höhe der Sattelträger auf jeder Seite ein 4mm Loch gebohrt.
Das sind die benötigten Holzteile - zwei Führungsklötze, zwei Sattelträger, eine Mittelleiste. Auf die beiden längeren Führungsklötze (sie werden nachher in den Kasten geleimt) werden die 4mm-Löcher übertragen. Dann wird zunächst eine 7mm Bohrung 3 mm tief gesetzt, und der Rest wird mit 4mm durchgebohrt. Mit einer durch die Bohrung gestecken Schraube ziehe ich eine Mutter in die Bohrung. Das Teil wird dabei in den Schraubstock gespannt, damit das Holz nicht aufsplittert. Dann werden die Muttern mit Sekundenkleber in die geformten Bohrungen geklebt und die Führungen auf beiden Seiten in den Kasten geleimt. Dann werden die aMittelleiste und die zwei Sattelträger dazwischen gelegt. Die mittlere Leiste wird vorher mit Leim bestrichen und das Ganze wird festgezwungen. Wenn der Leim leicht angezogen hat, werden die beiden Sattelträger wieder herausgedrückt und von ausgequetschem Leim befreit. Dann fertige ich noch zwei Leisten mit einer 3 mm Nut an und leime sie auf die Sattelträger. In die Nut kann ich wahlweise Holzleisten oder auch Knochen einsetzen. Die Sättel können ca. 5 mm vor oder hinter die Mensurlinie verschoben und mit einer M4-Schraube von außen festgeklemmt werden.
Das Anleimen des Wirbelkastens. Zum Festzwingen verwende ich Leinen, die mittels Keilen auf Spannung gebracht werden.
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Klasse, dieser Thread ist wirklich super interessant! Bei der Entstehung von so einem Intrument kann man ja nun wirklich nicht alle Tage zusehen. Vielen Dank für's ausführliche Dokumentieren (naja ok, für den Wettbewerb solltest Du das natürlich schon tun... ) Spaß beiseite, es ist super spannend hier mit zu lesen und den Baufortschritt zu beobachten.
Viele Grüße von der Bergstraße
Christian
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Noch bin ich zuversichtlich, dass hier wirklich so ein Instrument entsteht!elektrojohn hat geschrieben: ↑09.01.2021, 12:28Klasse, dieser Thread ist wirklich super interessant! Bei der Entstehung von so einem Intrument kann man ja nun wirklich nicht alle Tage zusehen. ...
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Die Reifchen für den Boden werden verleimt.
Der Wirbelkasten braucht noch mehr Support. Besonders die Oberkante, welche die durch den Saitenzug resultierende Hebelwirkung am meisten Zukräfte abkriegt, ist recht schmal. Ich werde deshalb seitlich noch ein Stück Kirsche aufleimen, das gleichzeitig auch die noch nicht vorhandenen Sättel für die Bordunsaiten stützen wird.
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Edi
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Dann gibts wieder ein Bisschen Metallberarbeitung.
Erstmal das CAD-Programm gespitzt und den Kurbelarm aufgezeichnet. Wichtig ist hier der Abstand der Bohrungen. Die Schablone wird ausgeschnitten und mit Doppelklebeband auf ein 4mm dickes Flachmessing geklebt. Die Bohrungen werden durchgekörnt und der Umriss wird mit Filzmarker übertragen. Es trifft sich gut, dass ich auf der Bandsäge immer das schmale Metallsägeband installiert habe. Man muss zwar langsam vorschieben, aber das Material wird ohne Probleme gesägt. Dann werden die Feilen ausgepackt. In das Loch für die Kurbelwelle wird ein Gewinde M8 geschnitten. Dabei muss auf den rechten Winkel geachtet werden, damit die Kurbel nachher sauber gerade läuft. Damit sich die Kurbel beim Rückwärtsdrehen nicht von der Welle löst, brauche ich noch eine Kontermutter. Ich säge dafür eine Hutmutter ab, die im Originalzustand zu hoch wäre. Kurbelarm entgratet und grob geschliffen.
Erstmal das CAD-Programm gespitzt und den Kurbelarm aufgezeichnet. Wichtig ist hier der Abstand der Bohrungen. Die Schablone wird ausgeschnitten und mit Doppelklebeband auf ein 4mm dickes Flachmessing geklebt. Die Bohrungen werden durchgekörnt und der Umriss wird mit Filzmarker übertragen. Es trifft sich gut, dass ich auf der Bandsäge immer das schmale Metallsägeband installiert habe. Man muss zwar langsam vorschieben, aber das Material wird ohne Probleme gesägt. Dann werden die Feilen ausgepackt. In das Loch für die Kurbelwelle wird ein Gewinde M8 geschnitten. Dabei muss auf den rechten Winkel geachtet werden, damit die Kurbel nachher sauber gerade läuft. Damit sich die Kurbel beim Rückwärtsdrehen nicht von der Welle löst, brauche ich noch eine Kontermutter. Ich säge dafür eine Hutmutter ab, die im Originalzustand zu hoch wäre. Kurbelarm entgratet und grob geschliffen.
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Bevor ich die Kurbel-Hardware fertig machen kann, brauche ich den Kurbelknauf. Den werde ich aus einem Zwetschgenblock herstellen. Ich säge zunächst einen Klotz mit ca 55x55x65mm ab.
Der Klotz wird in der Mitte der Länge nach durchbohrt (Mitte anzeichnen, solange der Klotz noch einen ungefähr quadratischen Querschnitt hat) und auf eine M6 Gewindestange gespannt. In ein Ende der Gewindestange bohre ich ein 2mm Loch, das beim Einspannen die Zentrierspietze des Reitstockes aufnimmt. Ein rund gecshliffenes Stemmeisen verwende ich als Drechseleisen. Dann wird langsam der Knauf geformt. Zum Schluss wird er geschliffen und geölt. Nach dem Absägen des vordersten Stückes wird die Stirnseite auch nochmal geschliffen und geölt.
Dann werden noch die Ecken so abgesägt, dass ein vieleckiger Klotz entsteht. Dann improvisiere ich wieder eine Drechselbank.Der Klotz wird in der Mitte der Länge nach durchbohrt (Mitte anzeichnen, solange der Klotz noch einen ungefähr quadratischen Querschnitt hat) und auf eine M6 Gewindestange gespannt. In ein Ende der Gewindestange bohre ich ein 2mm Loch, das beim Einspannen die Zentrierspietze des Reitstockes aufnimmt. Ein rund gecshliffenes Stemmeisen verwende ich als Drechseleisen. Dann wird langsam der Knauf geformt. Zum Schluss wird er geschliffen und geölt. Nach dem Absägen des vordersten Stückes wird die Stirnseite auch nochmal geschliffen und geölt.
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Absolut überzeugend, deine Drechsel-Arbeit!
Muss ich auch mal versuchen, mit dem Drechseln lernen sympathisiere ich schon lange.
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Genial!
Kannst du nochmal Bilder von deiner Drechsel-Anordnung nachreichen?
Das ist perfekt für kleine Sachen!
Ansonsten- Tolle Doku!
Ich bin sicher nicht der einzige der auf das Ergebnis gespannt ist...
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Die improvisierte Drechselbank ist mal wieder die Krönung.
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Absolut genial, die Drechselbank.
Muss ich unbedingt probieren.
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Tolles Ergebnis!
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Reitstock und Halter für die Bohrmaschine habe ich an ein Multiplexbrett geschraubt, das gleich den richtigen Abstand vorgibt.
Der Reitstock stammt aus einem "Drechselset für die Bohrmaschine". Das war ein irgend ein Billigset. Das nächste mal werde ich etwas mehr dafür ausgeben. Der dazu gehörige Maschinenhalter war von Anfang an Schrott. Ich verwende hier einen anderen. Der ist schwenkbar und so auf die Höhe des Reitstockes einstellbar. Das Brett spanne ich mit einer Zwinge auf eine passende Unterlage. Beim Drechseln spanne ich noch ein Brett davor, damit ich fürs Werkzeug eine Auflage auf Höhe der Mittelachse habe. Wenn ich den Reitstock verwende muss ich diesen und den Maschinenhalter noch mit einer Zwinge gegen Auseinanderdrücken sichern. Da merkt man dann doch, dass etwas dickeres Material für die Halterungen nicht geschadet hätte.
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Die Achse für den Kurbelknauf brauche ich noch. Sie wird aus einem 6mm Messingstab bestehen, der auf einer Seite in den Kurbelarm geschraubt, und am anderen Ende mit einer Mutter den Knauf festhält. Ins Knaufende muss deshalb noch eine Bohrung. Da ich weder einen entsprechenden Stufenbohrer noch eine passende Mutter hab, werde ich sie mir selbst anfertigen.
Ich beginne mit dem Stufenbohrer.
Aus dem 4mm dicken Messing schneide ich eine Scheibe aus, die später 15 mm im Durchmesser haben soll. Mit der Feile wird sie zunächst grob zugerichtet, dann wird in die Mitte ein 5mm Loch gebohrt und das Teil wird auf eine 5mm Gewindestange geklemmt. In der Bohrmaschine wird die Scheibe dann rund und auf Maß gefeilt. Ich schraube eine weitere Mutter vor die Scheibe und feile dann beide auf einen Durchmesser von 7 mm ab. Dann nehme ich die Scheibe ab und Schlage mit einem Flachmeisel ringsum einige Kerben ein. Den Meisel neige ich dabei so, dass ein paar scharfe Grate entgegen der (späteren) Drehrichtung entstehen.
Dann spanne ich die Scheibe und die auf 7mm abgefeilten Muttern wieder auf den Gewindedorn. Die Bohrung im Knauf habe ich inzwischen auf 7mm aufgebohrt. Das ist der Durchmesser der Lager.
Der Gewindedorn wird jetzt in die Bohrmaschine gespannt, mit der 7mm-Führung voraus in den Knauf gesteckt. Mit ordentlich Druck und Drehzahl raspeln sich die Kerben der Scheibe jetzt in den Knauf. Geht nicht ganz so flüssig wie mit einem Bohrer, aber besser als reinwünschen. Als das Holz dann noch leicht zu kokeln beginnt, gehts sogar noch besser.
Ich beginne mit dem Stufenbohrer.
Aus dem 4mm dicken Messing schneide ich eine Scheibe aus, die später 15 mm im Durchmesser haben soll. Mit der Feile wird sie zunächst grob zugerichtet, dann wird in die Mitte ein 5mm Loch gebohrt und das Teil wird auf eine 5mm Gewindestange geklemmt. In der Bohrmaschine wird die Scheibe dann rund und auf Maß gefeilt. Ich schraube eine weitere Mutter vor die Scheibe und feile dann beide auf einen Durchmesser von 7 mm ab. Dann nehme ich die Scheibe ab und Schlage mit einem Flachmeisel ringsum einige Kerben ein. Den Meisel neige ich dabei so, dass ein paar scharfe Grate entgegen der (späteren) Drehrichtung entstehen.
Dann spanne ich die Scheibe und die auf 7mm abgefeilten Muttern wieder auf den Gewindedorn. Die Bohrung im Knauf habe ich inzwischen auf 7mm aufgebohrt. Das ist der Durchmesser der Lager.
Der Gewindedorn wird jetzt in die Bohrmaschine gespannt, mit der 7mm-Führung voraus in den Knauf gesteckt. Mit ordentlich Druck und Drehzahl raspeln sich die Kerben der Scheibe jetzt in den Knauf. Geht nicht ganz so flüssig wie mit einem Bohrer, aber besser als reinwünschen. Als das Holz dann noch leicht zu kokeln beginnt, gehts sogar noch besser.
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Die Raspelscheibe wird nicht weiter benötigt. Ich spanne sie wieder auf den Gewindedorn und feile den Durchmesser ein bisschen kleiner. Die Grate auf den einen Seite werden entschärft und auf der anderen Seite wird eine leichte Wölbung angeschliffen.
In das andere Ende des Bolzens bohre ich möglichst zentral ein 2 mm Loch. Nach dem straffen Einschrauben des Bolzens in den Kurbelarm setze ich die Körnerspitze in diese Bohrung und treibe den Bolzen mit ein Paar Hammerschlägen so auf, dass das Gewinde blockiert ist und sich der Bolzen beim Drehen der Kurbel nicht langsam ausdreht. Zum Festziehen der Mutter im Kurbelknauf habe ich auf die Schnelle mal ein Werkzeug angefertigt. Es besteht aus einem Stück Messing mit zwei 2mm-Löchern im selben Abstand wie die in der Mutter und, in Ermangelung von so dünnem Messingmaterial, zwei durch diese Löcher gesteckte abgesägte Nägel, die mit CA eingeklebt sind.
In die Mitte schneide ich jetzt ein Gewinde M6.
Dann wird die Scheibe wieder auf einen M6 Gewindedorn geschraubt und die Oberseite sauber geschliffen. Dann bohre ich auf beiden Seiten des Gewindes noch je ein 2mm Loch.
In den Kurbelarm habe ich inzwischen ins zweite Loch ein M6 Gewinde gebohrt und auf eine 6mm Messingstange habe ich ebenfalls ein M6 Gewinde geschnitten.
Der Bolzen wird fest in den Kurbelarm geschraubt, der Knauf wird mit Lager (das steht beim Kurbelarm leicht über) auf den Stab gesteckt und dieser wird bündig mit dem Knaufende markiert und dann abgelängt.
Das zweite Ende wird ebenfalls mit einem Gewinde versehen. Darauf wird die Mutter zum Fixieren des Knaufs geschraubt.Wichtig ist dabei, dass das Gewinde genau in der Länge geschnitten wird, dass die Mutter fest gezogen werden kann, dass sie dabei aber nicht auf das Lager im Knaufende drückt und so ein Drehen be- oder verhindert.In das andere Ende des Bolzens bohre ich möglichst zentral ein 2 mm Loch. Nach dem straffen Einschrauben des Bolzens in den Kurbelarm setze ich die Körnerspitze in diese Bohrung und treibe den Bolzen mit ein Paar Hammerschlägen so auf, dass das Gewinde blockiert ist und sich der Bolzen beim Drehen der Kurbel nicht langsam ausdreht. Zum Festziehen der Mutter im Kurbelknauf habe ich auf die Schnelle mal ein Werkzeug angefertigt. Es besteht aus einem Stück Messing mit zwei 2mm-Löchern im selben Abstand wie die in der Mutter und, in Ermangelung von so dünnem Messingmaterial, zwei durch diese Löcher gesteckte abgesägte Nägel, die mit CA eingeklebt sind.
Grüße
Edi
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Ich kriege die Kinnlade gerade nicht wieder hoch.... So eine Fertigungstiefe
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Das sieht wirklich mal richtig, richtig toll aus
LG
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Wahnsinn!
Ich bin begeistert.
Du könntest auch nur mit der Kurbel beim Wettbewerb antreten.
Ich bin begeistert.
Du könntest auch nur mit der Kurbel beim Wettbewerb antreten.
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Aktuelles Projekt: Werkstatt aufräumen
Abgeschlossene Projekte: Steelstring #1 | Graffiti | Kaizen-Bass | Massari-Archtop
Abgeschlossene Projekte: Steelstring #1 | Graffiti | Kaizen-Bass | Massari-Archtop
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Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...
- Titan-Jan
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Re: {026}[Akustisch] Hurdy Gurdy
Den Eindruck hatte ich auch gerade... echt saustark!!!
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#19...#23 Cigar Box Guitars - Mini Signature Serie
#24 Tele-Goldtop, semihollow
Mein Dosengitarren-Projekt:
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