39 [Elektrisch] Homegrown Bavarian Blonde
Verfasst: 29.09.2019, 16:39
Instrumente ausschließlich aus lokal erhältlichen Materialien zu bauen – im Grunde ein alter Hut. Generationen von Instrumentenbauern haben das so gemacht. Aber geht das auch in einer globalisierten Welt? Bei meinen bisherigen Instrumenten hatte ich ja auch bisher schon auf Tropenhölzer verzichtet und ausschließlich mit einheimischen Hölzern gebaut. Für diese „Homegrown“ Wettbewerbsgitarre habe ich nun den Versuch gestartet, das Spielchen Instrumentenbau „nur mit lokalen Materialien“ noch ein Stückchen weiter zu treiben. Und bin dabei ziemlich weit gekommen (siehe Specs).
Allerdings: sobald es elektrisch wird, kommt man um Importe aus Fernost nicht herum. Potis mit Gitarrenbau-relevanten Werten, Widerstände, Schalter, Kupferdraht und -folie ... ich habe lange gesucht, aber „Made in Germany“ wollte sich hierfür einfach nicht auftreiben lassen. Aber wenn schon nicht „made“, dann wenigstens „assembled in Germany“. Die Pickups dieser Gitarre sind selber gewickelt, die Elektronik selber zusammengebaut (geschustert?) und folgt einem eher unkonventionellen Konzept. Die aktive Klangregelung könnte rauschärmer sein (ist aber dank der Hilfe des Forums schon weit ziviler als zu Beginn). Zum Ausgleich liefert sie einen sehr flexiblen, dabei immer präsenten und sehr durchsetzungsfähigen Sound, mit dem ich voll zufrieden bin.
Bleibt vielleicht noch zu sagen, dass dies meine erste E-Gitarre ist, und gleichzeitig das erste Instrument, das ich mit Hilfe einer CNC gebaut habe. Hierbei durfte – musste – ich sehr viel lernen. Unter anderem, dass die mit einer CNC-Maschine mögliche Präzision kein Selbstläufer ist. Statt „intuitivem Arbeiten“ ist hier „minutiöse Planung“ am Computer und pedantisches Arbeiten bei der Umsetzung an der Maschine gefragt. Und bei dem einen wie dem anderen kann man Fehler machen, bei denen sich Unsauberkeiten einschleichen – so wie das hier geschehen ist. Welche Fehler? Das werdet ihr schon erkennen – oder lesen. Hier geht’s zum Bauthread: https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic ... 01#p152581
Hier nun also meine „Bavarian Blonde“, gerade noch pünktlich zum Oktoberfest. Ich hoffe sie gefällt euch.
Die Daten:
Mensur: 648mm
Body: Riegelesche einteilig
Hals: Fünfstreifig aus Schwarznuss und Riegelahorn mit „Rallyestreifen“ aus Ahorn. Kopfplatte Schwarznuss einteilig, Kopfplattenfurnier aus Riegelesche mit Logo-Inlay aus Kirsche. Griffbrett-Trennfurnier aus Riegelahorn mit „Sidesquares“ aus Kirsche.
Griffbrett: Mooreiche mit Dots und Inlay aus Riegelahorn
Potiknöpfe: Schwarznuss/Riegelesche
E-Fach-Deckel: Schwarznuss
Pickups: Mid-Z Eigenbau-Humbucker mit Schwarznuss-Cover
Hardware:
Bridge: Schaller Hannes Ruthenium-Finish
Mechaniken: Schaller M6 locking Tuner Ruthenium
Bünde: Ferdinand Wagner Edelstahl
Saiten: Pyramid Edelstahl .042-.009
Sattel: Graphtec Black Tusq 43mm
Sattelkompensation: POM lasergeschnitten
Elektronik (in der Reihenfolge des Signalwegs):
Mid-Z Humbucker (Bridge 1,35kOhm, Neck 1,25kOhm) Eigenbau, Spulen intern parallel verschaltet
Schaller Megaswitch M (Schaltung: Bridge – ½ out of phase – parallel – seriell – Neck )
Pickup Voicer (mit Hilfe von zwei Kodierschaltern können dem Signal je 10 Kondensator- und Widerstandwerte parallel geschaltet werden um so die Resonanzspitze der Pickups zu beeinflussen)
Aktiv-Elektronik: ROG Tonemender (3-Band Tonestack mit schaltbaren Mitten, PCB-Layout mit Eagle)
Und so schaut's aus, des Deandl: Danke für euer Commitment beim Bau. Das hat mal wieder sehr viel Spaß gemacht und ich durfte viel dabei lernen!
Allerdings: sobald es elektrisch wird, kommt man um Importe aus Fernost nicht herum. Potis mit Gitarrenbau-relevanten Werten, Widerstände, Schalter, Kupferdraht und -folie ... ich habe lange gesucht, aber „Made in Germany“ wollte sich hierfür einfach nicht auftreiben lassen. Aber wenn schon nicht „made“, dann wenigstens „assembled in Germany“. Die Pickups dieser Gitarre sind selber gewickelt, die Elektronik selber zusammengebaut (geschustert?) und folgt einem eher unkonventionellen Konzept. Die aktive Klangregelung könnte rauschärmer sein (ist aber dank der Hilfe des Forums schon weit ziviler als zu Beginn). Zum Ausgleich liefert sie einen sehr flexiblen, dabei immer präsenten und sehr durchsetzungsfähigen Sound, mit dem ich voll zufrieden bin.
Bleibt vielleicht noch zu sagen, dass dies meine erste E-Gitarre ist, und gleichzeitig das erste Instrument, das ich mit Hilfe einer CNC gebaut habe. Hierbei durfte – musste – ich sehr viel lernen. Unter anderem, dass die mit einer CNC-Maschine mögliche Präzision kein Selbstläufer ist. Statt „intuitivem Arbeiten“ ist hier „minutiöse Planung“ am Computer und pedantisches Arbeiten bei der Umsetzung an der Maschine gefragt. Und bei dem einen wie dem anderen kann man Fehler machen, bei denen sich Unsauberkeiten einschleichen – so wie das hier geschehen ist. Welche Fehler? Das werdet ihr schon erkennen – oder lesen. Hier geht’s zum Bauthread: https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic ... 01#p152581
Hier nun also meine „Bavarian Blonde“, gerade noch pünktlich zum Oktoberfest. Ich hoffe sie gefällt euch.
Die Daten:
Mensur: 648mm
Body: Riegelesche einteilig
Hals: Fünfstreifig aus Schwarznuss und Riegelahorn mit „Rallyestreifen“ aus Ahorn. Kopfplatte Schwarznuss einteilig, Kopfplattenfurnier aus Riegelesche mit Logo-Inlay aus Kirsche. Griffbrett-Trennfurnier aus Riegelahorn mit „Sidesquares“ aus Kirsche.
Griffbrett: Mooreiche mit Dots und Inlay aus Riegelahorn
Potiknöpfe: Schwarznuss/Riegelesche
E-Fach-Deckel: Schwarznuss
Pickups: Mid-Z Eigenbau-Humbucker mit Schwarznuss-Cover
Hardware:
Bridge: Schaller Hannes Ruthenium-Finish
Mechaniken: Schaller M6 locking Tuner Ruthenium
Bünde: Ferdinand Wagner Edelstahl
Saiten: Pyramid Edelstahl .042-.009
Sattel: Graphtec Black Tusq 43mm
Sattelkompensation: POM lasergeschnitten
Elektronik (in der Reihenfolge des Signalwegs):
Mid-Z Humbucker (Bridge 1,35kOhm, Neck 1,25kOhm) Eigenbau, Spulen intern parallel verschaltet
Schaller Megaswitch M (Schaltung: Bridge – ½ out of phase – parallel – seriell – Neck )
Pickup Voicer (mit Hilfe von zwei Kodierschaltern können dem Signal je 10 Kondensator- und Widerstandwerte parallel geschaltet werden um so die Resonanzspitze der Pickups zu beeinflussen)
Aktiv-Elektronik: ROG Tonemender (3-Band Tonestack mit schaltbaren Mitten, PCB-Layout mit Eagle)
Und so schaut's aus, des Deandl: Danke für euer Commitment beim Bau. Das hat mal wieder sehr viel Spaß gemacht und ich durfte viel dabei lernen!