[Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

Moderator: jhg

Benutzeravatar
Rallinger
Zargenbieger
Beiträge: 2424
Registriert: 27.02.2017, 12:05
Wohnort: Gröbenzell
Hat sich bedankt: 342 Mal
Danksagung erhalten: 693 Mal

Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#151

Beitrag von Rallinger » 17.11.2019, 10:14

Ich hab mich für den heutigen Tag endlich motiviert, ein paar schon länger projektierte Optimierungen an der Schaltung meiner Gitarre vorzunehmen.
  • Die Abstimmung des Pickup Voicers ist noch nicht optimal. Ich komme erst ab Stellung 5 der beiden Schalter in Bereiche, die für mich wirklich musikalisch klingen. Vorher wird hauptsächlich das Saitenscheppern hervorgehoben. Cool klingt es so im Bereich rund um die Stellung 8, aber da dürften gerne noch ein paar Reserven in Richtung "stärkere Bedämpfung" vorhanden sein. Ich habe also die C und R Werte nochmal neu abgestimmt. Mehr dazu im nächsten Post, wenn ich es umgesetzt habe.
  • Das Grounding von Potis, Pickups & Co nach der "Ratsnest Platinenmethode", d.h. über einen Groundlayer (und das Zweckentfremden der Abschirmung zu diesem Zweck) ist gelinde gesagt suboptimal. Ich nehme an dass es vor allem daran liegt, dass der Kleber der Kupferfolie zwar leitet, aber eben nicht besonders gut. Es gilt also die Masseverbindungen zu optimieren.
  • Als letzen Punkt für heute (ich will auch noch die besprochenen Modifikationen für den Preamp testen. Aber nicht heute - besser man ändert nicht zu viele Variablen auf einmal) möchte ich dem Preamp einen schaltbaren "slight Boost" spendieren.

Zu diesem letzten Punkt hätte ich eine Frage, nur um sicher zu gehen. Diese Schaltungsvariante hatte ich ja schon drin, aber es gab ein paar Problemchen damit. Aus Zeitmangel vor Wettbewerbsende habe ich das daher nicht weiter verfolgt. Hier der damalige Stand der Dinge:
cabriolet hat geschrieben:
29.09.2019, 11:54
Rallinger hat geschrieben:
29.09.2019, 11:22
Beim Preamp habe ich gestern bereits das Volume-Poti durch zwei schaltbare Festwiderstände ersetzt. Das ist aber aktuell suboptimal (knackt beim Umschalten) und fliegt daher für diese Version wieder raus.
Das liegt daran, dass beim Umschalten ja kurzzeitig eine Unterbrechung entsteht und damit die Verstärkung kurzzeitig auf das maximale, was der Op-Amp hergibt, hochschießt. Besser wäre, zwei Widerstände parallel zu legen und nur einen davon schaltbar zu machen. Z.B. zweimal 47kOhm, dann könntest du schalten zwischen etwa 11-facher (21dB) und 6-facher (16dB) Verstärkung.
Stand der Dinge dazu ist der folgende:
  • Auf der Preamp-Platine habe ich den dort vorgesehenen Poti für die Verstärkung durch einen 47k Festwiderstand ersetzt.
  • Mein passiver Volume-Poti (der vor dem Preamp sitzt, also noch Teil der Bedämpfung der Pickups ist) ist ein Push-Pull-DPDT Poti. Die Schaltfunktion ist aktuell nicht genutzt.
  • Ich möchte diesen Schalter jetzt dazu nutzen, um den Festwiderstand auf der Platine schaltbar zu machen - und zwar idealerweise so, dass es beim Umschalten nicht knackt.
Markus hatte mir ja bereits eine Diagnose geliefert, wie das Knacken entstand und wie man das umgehen könnte. Wenn ich es richtig verstanden habe, müsste ich den Schalter so verlöten:

1-150k-4
2-100k-5
3-100k-6

Die Zahlen 1-6 stehen für die Pins des Schalters, die Widerstandswerte dazwischen für einen Widerstand, der die jeweiligen Pins brückt. Eingang und Ausgang lägen auf Pin 2 bzw Pin 5.
  • Bei gedrücktem Schalter lägen die Widerstände zwischen 2/5 und 3/6 parallel - ich käme auf 50k (aktuell sind es 47k, also ein bisschen lauter)
  • Bei gezogenem Schalter lägen die Widerstände zwischen 1/4 und 2/5 parallel - ich käme auf 60k (also ein kleiner Boost).
  • Eine Unterbrechung entstünde in dem Fall nicht, weil der 100k Widerstand zwischen Pin 2/5 immer drin ist. Maximal würde die Verstärkung kurzzeitig etwas hochschießen.
Ich hoffe das Knacken beim Umschalten dadurch eliminieren zu können. Meint ihr das passt so?

Benutzeravatar
cabriolet
Zargenbieger
Beiträge: 1156
Registriert: 12.09.2018, 09:50
Wohnort: Wetzlar
Hat sich bedankt: 202 Mal
Danksagung erhalten: 438 Mal

Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#152

Beitrag von cabriolet » 17.11.2019, 11:26

Ja, wohl jedenfalls besser als vorher. Aber immer noch zu umständlich und (wie du ja selbst schreibst):
Rallinger hat geschrieben:
17.11.2019, 10:14
Maximal würde die Verstärkung kurzzeitig etwas hochschießen.
Warum so umständlich? Es reicht doch, parallel zu einem fest installierten Widerstand einen weiteren parallel zu schalten. Für deine Werte von ca 50kOhm und 60kOhm also einfach einen 60er fest einlöten (wenn du willst, so wie du beschrieben hast direkt am Schalter zw. Pin 2 und 5) und einen 300kOhm parallel dazu schaltbar machen (zw. Pin 1 und 4 oder Pin 3 und 6, je nachdem ob du bei gezogenem oder gedrückten Schalter den Boost haben willst). Das ginge sogar noch einfacher, vorausgesetzt ich habe deine Schalter-Pin-Belegung richtig verstanden und du hast etwas Platz auf der Platine: Den 60k-Widerstand direkt in die Platine löten und an einem Beinchen ein Kabel mit anlöten, am anderen Beinchen ein Bein vom 300k. Kabel und zweites Bein vom 300k kommen dann direkt an den Schalter: Pin 1 und 2 oder 2 und 3 (wieder je nachdem wie du schalten willst).
Ich habe jetzt nicht nachgerechnet, aber der Boost ist bei dem geringen Widerstands-Unterschied "seeeehr" slight. Meinst du, das reicht? Und Normwerte sind meine genannten Widerstände ja auch nicht. Kannst ja mal mit 56k und 220k (oder 270k) testen.

Gruß
Markus

Edit flüstert mir noch eine weitere Möglichkeit zu: Zwei Widerstände in Reihe und davon einfach einen mit dem Schalter überbrücken. Also z.B. 47k plus 15k. Davon den 15k brückbar machen. So schaltest du zwischen 47k und 62k.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor cabriolet für den Beitrag:
Rallinger
Meine Wettbewerbsgitarren 2020/2021:
Eine kleine Steelstring: Baubericht und Galerie
Simplex: Baubericht und Galerie

Und die Wettbewerbsgitarre 2018/2019:
Das hohle Ding aus dem Baumarkt: Galerie

Benutzeravatar
Rallinger
Zargenbieger
Beiträge: 2424
Registriert: 27.02.2017, 12:05
Wohnort: Gröbenzell
Hat sich bedankt: 342 Mal
Danksagung erhalten: 693 Mal

Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#153

Beitrag von Rallinger » 17.11.2019, 12:21

Auf der Platine selbst geht nix. Da sind die Platzverhältnisse einfach zu beengt. Da kann ich nur entweder einen Festwiderstand oder zwei Kabel anlöten. Alles andere gibt mit Sicherheit Unfälle. Außerdem sind zwischen der Preamp-Platine und dem Volume-Poti gute 10cm Abstand zu überbrücken. Die Widerstände an den Poti-Schalter zu löten scheint mir also die beste, weil einzige Option.

Die Schalterbelegung ist wie folgt:
Push: 2-3 und 5-6 haben Kontakt
Pull: 1-2 und 4-5 haben Kontakt

Wenn es nur mit zwei Widerständen ginge wäre es natürlich angenehmer. Das ist ein MEC-Poti, das Platzangebot ist da nicht gerade üppig.
Also vom Prinzip her: "leise = 2 Widerstände parallel" und "laut = einer der beiden wird aus dem Signalweg genommen" ...?

OK, in dem Fall würde ich es mal mit der Kombi
1 nix 4
2-68k-5
3-220k-6
probieren. Beide parallel (push) kämen dann auf 52k, wenn der 220er weg ist (pull), sind's 68k.

Das ist eh ziemlich elegant. Dann kann ich den Lautstärkesprung einstellen, indem ich den Wert des Widerstands zwischen den Pins 3/6 verändere. Da komme ich auch in eingebautem Zustand noch gut hin.

Danke für den Tipp!

Benutzeravatar
cabriolet
Zargenbieger
Beiträge: 1156
Registriert: 12.09.2018, 09:50
Wohnort: Wetzlar
Hat sich bedankt: 202 Mal
Danksagung erhalten: 438 Mal

Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#154

Beitrag von cabriolet » 17.11.2019, 12:43

Rallinger hat geschrieben:
17.11.2019, 12:21
OK, in dem Fall würde ich es mal mit der Kombi
1 nix 4
2-68k-5
3-220k-6
probieren. Beide parallel (push) kämen dann auf 52k, wenn der 220er weg ist (pull), sind's 68k.

Das ist eh ziemlich elegant. Dann kann ich den Lautstärkesprung einstellen, indem ich den Wert des Widerstands zwischen den Pins 3/6 verändere. Da komme ich auch in eingebautem Zustand noch gut hin.
Ja, so macht das Sinn. Bin mal gespannt, für welchen Widerstands-Wert du dich letztendlich entscheidest. Wenn es nicht zu fummelig ist, könntest du statt dem 220k ja auch ein Trimmpoti (etwa 250k) an den Schalter löten, das vereinfacht die Experimentiererei. Entweder später ausmessen und gegen Festwiderstand tauschen, oder einfach drinn lassen ;) .
Meine Wettbewerbsgitarren 2020/2021:
Eine kleine Steelstring: Baubericht und Galerie
Simplex: Baubericht und Galerie

Und die Wettbewerbsgitarre 2018/2019:
Das hohle Ding aus dem Baumarkt: Galerie

Benutzeravatar
Rallinger
Zargenbieger
Beiträge: 2424
Registriert: 27.02.2017, 12:05
Wohnort: Gröbenzell
Hat sich bedankt: 342 Mal
Danksagung erhalten: 693 Mal

Re: [Elektrisch, Gitarre] 39 Homegrown Bavarian Blonde

#155

Beitrag von Rallinger » 17.11.2019, 18:25

So, Mod abgeschlossen. Für's Erste bin ich ganz zufrieden. An die Widerstandswerte für den "slight Boost" muss ich noch mal ran. Es gibt einen Lautstärkeunterschied, aber von "Boost" kann keine Rede sein. Ich wollte eigentlich eine zweite Stellung, mit der man einen Amp ein Stück weit in die Sättigung fahren kann. Mit einer Variation der Anschlagsstärke erreicht man aktuell allerdings wesentlich mehr als mit dem Schalter. Aber zumindest ist der Schaltknacks weg (danke, Markus!). Insofern buche ich das mal als Teilerfolg.

Hier die Späßchen, mit denen ich mir den Nachmittag versüßt habe:
DPDT Volume-Poti mit schaltbaren R's für Preamp-Lautstärke.
DPDT Volume-Poti mit schaltbaren R's für Preamp-Lautstärke.
Aderendhülsen erleichtern das Anlöten von Drähten an Printschalter enorm.
Aderendhülsen erleichtern das Anlöten von Drähten an Printschalter enorm.
Läuft! Push: 52k
Läuft! Push: 52k
Pull: 67,5k
Pull: 67,5k
Und zum Schluss:
Neu verlötetes E-Fach
Neu verlötetes E-Fach
Nun sollten eigentlich alle Bauteile einen sauberen Ground-Highway haben, statt sich über diverse Folienklebstoff-Anschlussstellen in Richtung Masse quälen zu müssen. In jedem Falle scheinen diverse Nebengeräusche, die vorher da waren, nun Richtung Masse abgeflossen zu sein. Bye, bye! (dance a) Diese Nebengeräusche wurden zwar auch dadurch verursacht, dass sich zwei Potis leicht gelockert hatten - aber nun sollte selbst so eine "Panne" nichts mehr ausmachen.

Was man auf den Bildern nicht sieht ist die Anpassung des Pickup Voicers. Einen ersten kurzen Test fand ich schon mal recht ansprechend. Nun habe ich bei R's und C's folgende Range drin (rot = Bauteilwerte, schwarz = die sich ergebenden Zwischenwerte):
C-Switch alt: 3nF - 4,7nF - 7,7nF - 10nF - 13nF - 14,7nF - 17,7nF - 22nF - 25nF
C-Switch neu: 4,7nF - 6,8nF - 11,5nF - 15nF - 19,7nF - 21,8nF - 26,5nF - 33nF - 37,7nF

R-Switch alt: 82k - 68k - 37,2k - 22k - 17,3k - 16,6k - 13,8k - 12k - 10,5k
R-Switch neu: 56k - 39k - 23k - 22k - 15,8k - 14k - 11,2k - 10k - 8,7k

Wie immer gilt: mal sehen wie das im Proberaum, mit realistischer Lautstärke und mit einem Gitarristen an der Gitarre klingt ... (whistle)
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Rallinger für den Beitrag:
thoto

Antworten

Zurück zu „Kategorie Elektrische Saiteninstrumente“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 12 Gäste