penfield hat geschrieben: ↑08.09.2019, 12:29
Der HB P90 ist überhaupt eine super Idee.
Der ist aber von Spulengeometrie und Magnetfeld kein wirklicher P90. Ich bin selber mal gespannt wie der klingt.
Weiter ging´s dann heute mit der Elektrik.
Also erst einmal den "Standort" der Brücke mit Klebestreifen markiert und dann die Saiten heruntergenommen.
Aus der Brücke habe ich dann die Bunddraht-Stücke wieder entfernt und durch den diskantseitigen Fuß ein 1,5mm-Loch gebohrt. Danach von der Unterseite mit 5mm ein stückweit aufgebohrt, um Bewegungsspielraum für das Erdungskabel zu bekommen.
Die Brücke habe ich dann wieder an ihren Platz gestellt und durch das Loch mit einem durchgesteckten 1,5mm-Bohrer die Position für das entsprechende Loch im Korpus markiert. Dort dann mit einem 3mm-Bohrer schräg in den Korpus gebohrt, um seitlich am Centerblock herauszukommen.
Der Steg hat ja zwei Stücke Bunddraht, die für die Saitenerdung auch elektrisch miteinander verbunden werden müssen. Deshalb habe ich quer eingesägt, um ein kleines Stückchen Draht S-förmig dort hineinzulegen.
Ist nicht superschön geworden, da ich tiefer gesägt habe als gedacht und ich noch testen muss, ob ich die sichtbaren Lücken im Pertinax mit Schleifstaub und Sekundenkleber wieder schließen kann.
Den Erdungsdraht habe ich einfach abisoliert und verzinnt, dann im 90°-Winkel in den Bunddraht-Schlitz gedrückt und die Bunddrahtstücke wieder eingesetzt, um den Durchgang zu prüfen. Leitet, das Prinzip funktioniert also wie gedacht. So sieht das jetzt aus, mit noch nicht fest eingedrücktem Bunddraht, weil mindestens eine Hälfte ja nocheinmal heraus muss.
Auch hat der Korpus noch seine Löcher für Poti und Buchse bekommen. Das Poti-Loch hat dann zur Beinahe-Katastrophe geführt: Wie ich leider feststellen musste, habe ich nur stumpfe 8mm-Bohrer. Deshalb war entsprechender Druck nötig, um durch die nur 2mm dicke Sperrholzdecke durchzukommen. Ich hatte zwar sicherheitshalber einen kleinen Holzklotz in den Korpus gelegt, der aber darin wohl herumgewandert war und nicht mehr unter dem Bohrloch lag. Irgendwann bin ich dann mehr durch die Decke hindurchgebrochen als dass ich sauber gebohrt hätte und: Rumms... die Zentrierspitze vom Bohrer schaut auf der Body-Rückseite heraus
. Ist auf dem Bild schlecht zu erkennen, aber der Schaden war zum Glück nicht groß.
Ich habe die nach außen gedrückten Holzfasern so gut wie möglich wieder hineingedrückt und einen Tupfer schwarzen Lack ´drauf. Da ich die Gitte die letzten Wochen recht oft gespielt habe, sind sowieso schon die ersten Kratzer und Macken auf der Rückseite, da fällt das nicht weiter auf
.
Für das Buchsenloch hatte ich dann einen scharfen 9mm-Bohrer, das hat problemlos funktioniert.
Die Elektrik fällt hier ja sehr sparsam aus, das war dann außerhalb der Gitarre schnell zusammengelötet.
Schwieriger war´s dann, das Zeug an seinen Platz zu bekommen. Ich wollte die klassische Bindfaden-Methode verwenden, habe aber meine Bindfäden durch die schmale Öffnung im Pickup-Fach nicht zu greifen bekommen. Nach einer halben Stunde Fummelei und viel Gefluche habe ich dann statt Bindfäden Litze genommen. Die konnte ich einigermaßen gerade in Richtung PU-Fach schieben und dann mit spitzen Fingern greifen. Schwieriger als mit Bindfäden war es dann, Poti und Buchse so an der Litzte zu befestigen, dass ich sie durch die Löcher ziehen konnte ohne die Litze selbst im Weg zu haben. Und restlos entfernen musste sie sich ja auch lassen. Bilder dazu habe ich leider vergessen, kann aber mit anderen Teilen demnächst nochmal zeigen, wie ich das nun befestigt hatte.
Und so sieht das jetzt aus, ich habe mich für den Knopf mit Knebel entschieden:
Der Pickup liegt erstmal nur lose in seiner Öffnung, weil ich den Adapter zur Befestigung noch bauen muss. Da liegt jetzt ein kleines Holzklötzchen darunter, um in etwa die nötige Adapterhöhe zu bestimmen.
Wie man am verwackelten letzten Bild erahnen kann, war dann das Tageslicht weg und ich habe beschlossen, den Adapter morgen zu bauen.
Gruß
Markus