Genau dafür sind die Bauthreads ja da. Und dabei bemerke ich dann, dass ich teilweise selber nicht so genau dokumentiere und erkläre, wie ich es mir in manch anderen Bauthreads wünsche würde .
Beispiel: Mechaniken und Gurtknöpfe montieren, gestern auf die Schnelle.
Gerade für Neulinge sind so Dinge wie Vorbohren garnicht so selbstverständlich. Deshalb hier als Nachtrag:
Ein Gurtknopf-Loch war ja schon vorhanden, dort war der Haken eingeschraubt, an dem ich die Gitarre zum Lackieren aufgehängt hatte. Den Haken hatte ich mit der annähernd gleichen Gewindegröße ausgewählt wie die Gurtknopf-Schraube. Vorgebohrt mit ungefährem Kerndurchmesser der Schraube, hier mit 2,5mm. Und auf jeden Fall tief genug, dass die Schraube später auch ´reingeht.
Deshalb musste ich nur noch das zweite Loch am oberen Horn bohren. Da ist unbedingt auf den Winkel zu achten, dass man nicht aus Versehen im Inneren des Horns mit dem Bohrer herauskommt.
Eingeschraubt werden die Schrauben dann mit etwas Kerzenwachs auf dem Gewinde, sonst ist die nötige Kraft zum Einschrauben (auch bei weicher Fichte!) so hoch, dass man den Schraubenkopf leicht vergnaddelt oder die Schraube sogar abreißt!
Ganz besonders gilt das für die kleinen Schräubchen, die die Mechaniken sichern: Die sind so weich, die gehen fast schon beim Angucken kaputt Deshalb bohre ich hier lieber zu groß als zu eng vor, die Schrauben sind ja eine Verdrehsicherung und nicht auf Zug belastet. Theoretisch würde es reichen, dass die Schraube nicht herausfällt. Hier habe ich mit 2mm vorgebohrt. Die Mechaniken montiere ich vorher und richte sie sehr genau aus, die Schraublasche dient mir dann als Bohrschablone. Ganz wichtig: Tiefenmarkierung oder Tiefenanschlag, damit der Bohrer nicht auf der Vorderseite der Kopfplatte wieder herauskommt!
Jetzt aber nochmal zurück zum "gebürsteten" Finish: Ja, da war die versaute Lackierung tatsächlich ein Glücksgriff. Auch wenn man aus manchen Winkeln immer noch die vorher missratene Oberfläche sieht. Es sind teilweise noch Krater vorhanden, die ich mich aber nicht traue, herauszuschleifen, weil an manchen Stellen schon winzige holzfarbene Pünktchen auftauchen.
Der Look gefällt mir aber so gut, dass ich auf jeden Fall nochmal eine Gitarre so behandeln will. Da weiss ich aber jetzt, dass ich nach Möglichkeit eine noch dickere und möglichst fehlerfreie Lackschicht brauche.
Gruß
Markus