[Akustisch] Cümbüs
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Re: [Akustisch] Cümbüs
Das Überarbeiten hat sich gelohnt. Sieht "eleganter" aus.
Aktuelles Projekt: Werkstatt aufräumen
Abgeschlossene Projekte: Steelstring #1 | Graffiti | Kaizen-Bass | Massari-Archtop
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- Yaman
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Bundmarkierungen
Als ich mir gestern Abend den Hals ansah, stellte ich fest, dass ich die Bundmarkierungen vergessen hatte. Blöderweise nach dem Ölen, aber wie sich sich hinterher herausstellte, war das gut so.
So habe ich dann zuerst mit einem 2 mm Holzbohrer mit Zentrierspitze die Löcher gebohrt. Die Löcher liegen durch den dreischichtigen Aufbau des Griffbretts genau auf einer Linie aus Ahorn (ähnlich wie bei @Haddock ), so dass jede Abweichung der Position sofort auffällt. Als Bundmarkierung habe ich ein 2 mm Alurohr genommen, in das ich einen Carbonstab geklebt habe. Das passt gut zum Alutopf mit dem schwarzen Rand. Das gefüllte Alurohr habe ich mit einer kleinen Trennscheibe zerteilt. Dann habe ich die Aluröhrchen mit Sekundenkleber eingeklebt und geschliffen. Was ich aber nicht bedacht hatte: Carbon schmiert beim Schleifen wirklich alles zu. Da war es mein Glück, dass der Hals schon geölt war. Trotzdem war ein deutlicher Grauschleier auf dem hellen Ahorn zu erkennen. Nach langem Polieren mit feinster Stahlwolle war der Grauschleier verschwunden und dann habe ich den Hals noch einmal geölt. Das Ergebnis:
So habe ich dann zuerst mit einem 2 mm Holzbohrer mit Zentrierspitze die Löcher gebohrt. Die Löcher liegen durch den dreischichtigen Aufbau des Griffbretts genau auf einer Linie aus Ahorn (ähnlich wie bei @Haddock ), so dass jede Abweichung der Position sofort auffällt. Als Bundmarkierung habe ich ein 2 mm Alurohr genommen, in das ich einen Carbonstab geklebt habe. Das passt gut zum Alutopf mit dem schwarzen Rand. Das gefüllte Alurohr habe ich mit einer kleinen Trennscheibe zerteilt. Dann habe ich die Aluröhrchen mit Sekundenkleber eingeklebt und geschliffen. Was ich aber nicht bedacht hatte: Carbon schmiert beim Schleifen wirklich alles zu. Da war es mein Glück, dass der Hals schon geölt war. Trotzdem war ein deutlicher Grauschleier auf dem hellen Ahorn zu erkennen. Nach langem Polieren mit feinster Stahlwolle war der Grauschleier verschwunden und dann habe ich den Hals noch einmal geölt. Das Ergebnis:
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Das Ende naht
Da es nächste Woche endlich in den Urlaub geht, war viel Arbeit angesagt, um das Instrument fertig zu stellen.
Zuerst hat der Hals seinen Sattel aus Knochen bekommen. Dann die Mechaniken angeschraubt. Den Alutopf habe ich mit Rotweiss-Polierpaste gesäubert. Dann habe ich den Spannring und den Steg aufgeschraubt. Ich hatte zwei Felle zur Auswahl: Ziege und Kunststoff und habe das Ziegenfell genommen.
Schwierig ist, beim Spannen des Fells zu erkennen, wann man besser aufhört . Denn nach stramm sitzend kommt meist die Zerstörung. Bei Banjos wird das Fell meist auf Gis gestimmt, das passt zur Stimmung des Banjos am besten. Über Cümbüs habe ich diesbezüglich überhaupt keine Informationen gefunden, zudem gibt es dafür sehr viele unterschiedliche Stimmungen. Also habe ich es nur stramm sitzend gespannt. Zusätzlich muss das Fell ja noch den Druck der Saiten auf den Steg halten. Dann bekam der Alutopf den hoffentlich passenden Hals. Die Mensur (57 cm) habe ich auf dem Fell markiert, um die Position des Stegs zu bestimmen. Jetzt wurde es spannend: die Saiten aufziehen und hoffen, dass das Fell hält. Der Steg drückte das Fell sehr nach unten, so habe ich vorsichtig die Spannung des Fells noch etwas erhöht. Der verstellbare Halswinkel ist für diese Konstruktion unbedingt nötig, sonst ist es nicht möglich, eine spielbare Saitenlage einzustellen. Feintuning am Sattel: die Saitenhöhe anpassen. Zwischen dem Halsfuss und dem Alutopf habe ich eine Schicht Moosgummi befestigt, damit keine Lücke zu sehen ist. Fertig:
Zuerst hat der Hals seinen Sattel aus Knochen bekommen. Dann die Mechaniken angeschraubt. Den Alutopf habe ich mit Rotweiss-Polierpaste gesäubert. Dann habe ich den Spannring und den Steg aufgeschraubt. Ich hatte zwei Felle zur Auswahl: Ziege und Kunststoff und habe das Ziegenfell genommen.
Schwierig ist, beim Spannen des Fells zu erkennen, wann man besser aufhört . Denn nach stramm sitzend kommt meist die Zerstörung. Bei Banjos wird das Fell meist auf Gis gestimmt, das passt zur Stimmung des Banjos am besten. Über Cümbüs habe ich diesbezüglich überhaupt keine Informationen gefunden, zudem gibt es dafür sehr viele unterschiedliche Stimmungen. Also habe ich es nur stramm sitzend gespannt. Zusätzlich muss das Fell ja noch den Druck der Saiten auf den Steg halten. Dann bekam der Alutopf den hoffentlich passenden Hals. Die Mensur (57 cm) habe ich auf dem Fell markiert, um die Position des Stegs zu bestimmen. Jetzt wurde es spannend: die Saiten aufziehen und hoffen, dass das Fell hält. Der Steg drückte das Fell sehr nach unten, so habe ich vorsichtig die Spannung des Fells noch etwas erhöht. Der verstellbare Halswinkel ist für diese Konstruktion unbedingt nötig, sonst ist es nicht möglich, eine spielbare Saitenlage einzustellen. Feintuning am Sattel: die Saitenhöhe anpassen. Zwischen dem Halsfuss und dem Alutopf habe ich eine Schicht Moosgummi befestigt, damit keine Lücke zu sehen ist. Fertig:
- Poldi
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Re: [Akustisch] Cümbüs
Die/der ist dir richtig gut gelungen.
Mir gefallen hier besonders die kleinen neuen Details die du uns während des Bauthreads gezeigt hast.
Einen schönen Urlaub wünsche ich dir.
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- penfield
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Re: [Akustisch] Cümbüs
Sehr schön geworden !
Gibt´s ein Klangbeispiel?
Gibt´s ein Klangbeispiel?
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...
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Re: [Akustisch] Cümbüs
Wegen des bevorstehenden Urlaubs hatte ich keine Zeit, ein Klangbeispiel aufzunehmen, aber es folgt nach dem Urlaub.
Der Klang ist ähnlicher dem einer Resonator-Gitarre, als dem eines Banjos, was mir auch besser gefällt. Ob es am Fell liegt, kann ich erst sagen, wenn ich mal das Fell aus Kunststoff zum Vergleich aufziehe. Die Töne klingen wesentlich länger aus, als bei einem Banjo. Es ist auch im Klang ein schöner Hall vorhanden, der wegfällt, wenn man die Anschlaghand leicht auf die Saiten hinter dem Steg auflegt.
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Re: [Akustisch] Cümbüs
Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Art Korpus (i.e. Banjo) in Kombination mit Nylonsaiten anders/charakteristisch klingt.Yaman hat geschrieben: ↑02.09.2019, 09:53Wegen des bevorstehenden Urlaubs hatte ich keine Zeit, ein Klangbeispiel aufzunehmen, aber es folgt nach dem Urlaub.
Der Klang ist ähnlicher dem einer Resonator-Gitarre, als dem eines Banjos, was mir auch besser gefällt. Ob es am Fell liegt, kann ich erst sagen, wenn ich mal das Fell aus Kunststoff zum Vergleich aufziehe. Die Töne klingen wesentlich länger aus, als bei einem Banjo. Es ist auch im Klang ein schöner Hall vorhanden, der wegfällt, wenn man die Anschlaghand leicht auf die Saiten hinter dem Steg auflegt.
Jetzt aber erst Mal einen schönen Urlaub.
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Saitenhalter anpassen
Nach dem Urlaub war das Fell der Cümbüs immer noch intakt , so dass ich es noch etwas strammer gespannt habe, da die Füße der Brücke das Fell tief heruntergedrückt hatten. Dabei fiel mir ein Konstruktionsfehler meines Saitenhalters auf: der überstehende Teil des Saitenhalters lag nun auf dem Fell auf und ich konnte den Spannring nicht weiter anziehen.
Also die Saiten wieder runter und den Saitenhalter ausgebaut. Dann habe ich unterhalb des überstehenden Teils des Saitenhalters etwas Holz weggefräst. So passt es jetzt und ich kann den Spannring noch weiter anziehen.
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Re: [Akustisch] Cümbüs
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