[Wettbewerb] Selmer-Maccaferri Petite Bouche
Verfasst: 30.06.2012, 21:14
So, ich werde mich auch mal an einem Wettbewerbsinstrument versuchen. Ziel der Übung ist der Nachbau bzw. die nahezu originalgetreue Interpretation einer Selmer-Maccaferri Gitarre mit langer Mensur (67 cm) und kleinem Schallloch (geil, 3ls).
Die Originale aus den 1930iger/1940iger bestanden aus folgenden Materialien:
Decke: Alpenfichte
Zargen: (von Innen nach Aussen) Mahagonny-Linde-Palisander-Laminat
Boden: (von Innen nach Aussen) Mahagonny-Linde-Palisander-Laminat
Hals: franz. Nussbaum
Steg: Palisander oder Ebenholz
Griffbrett Ebenholz
Kopfplatte angeschäftet mit 3mm Ebenholzfurnier
Die Reifchen (Kerfings) aus laminiertem Lindenfurnier (ca. 5mm dick)
Purflings/Binding aus Holz
Herausforderung in den 2010er Jahren: Erstens gibt es kaum Furniere in der Stärke 0.7mm bis 0.8mm, da aus ökonomischen und vielleicht auch ökologischen Gründen Messerfurniere standardmäßig ca. 0.6 mm stark sind. Lindenfurnier habe ich nicht gefunden und Abachi/Obeche/Ayous war mir mit 1mm zu stark.
ICH werde die folgenden Materialien einsetzen:
Laminate: (Zargen & Boden) 0.6mm Furnieren von Innen nach Aussen: Khaya-Esche-Santos-Santos.
Hals: 5-streifig Nuss-Ahorn_Nuss-Ahorn-Nuss von Holzkarle
Decke: Alpenfichte 2.4mm stark vom Gitarrenmacher
Balken: Feinjährige Fichte vom Kaguit
Griffbrett: Ebenholz; habe ich noch
Steg: Os du Boeuf (det jibt vorher 'ne schöne Bulljong!)
Bünde: Dumbo mit Nullbund
und die „Kleinigkeiten“ wie Saitenhalter und Mechaniken (es werden wahrscheinlich Schaller-Gypsy-Style Mechaniken) muss ich zu gegebener Zeit besorgen.
Literarische Vorbilder und Pläne sind zum Einen das Buch von Michael Collins (), dessen Gitarren mir viiiiel zu teuer sind und zum Andern die Pläne von Francois & Rosyne Charle*, die mir Gitarrenmacher zum Abpausen geliehen hat (Danke nochmal!) sowie jede Menge Aufnahmen von Django Reinhardt.
Nach eingehender theoretischer Vorbereitung kann ich erstmal ganz nüchtern feststellen, dass der eigentliche Gitarrenbau im Verhältnis zur Herstellung der ganzen Schablonen (Jigs), Formen (Molds) und Vorrichtungen der kleinere Teil der Arbeit ist. Folgende Vorrichtungen müssen als erstes hergestellt werden:
Form zum Laminieren der Zargen (MDF & Biegesperrholz)
Form zum Laminieren & ggf. Wölben des Bodens
Vorrichtung zum Biegen der Decke (MDF & Halogenstäbe) → die Pliage ist ein Knick auf Höhe des Stegs
Biegeeisen (zum Biegen der Purflings und Bindigs)
Tonnen von Exzenterklemmen (Cam Clamps)
Milliarden von Schablonen
Shooting Board (zum Fügen der Decke und der Furnierstreifen)
Hobellade, um die Bebalkung auf Stärke zu bringen
Ein Frästisch, da mir die Fräsarbeiten am Hals(rohling) mit der handgeführten Oberfräse zu wackelig sind
und, und, und...............
Beim Lack liebäugele ich mit den Pinsellackierungen der Firma Hammerl (Spiritus-Gitarrenlacke oder........Öl-Gitarrenlacke), da ich nicht noch eine Spraybooth bauen möchte & kann. Ich gehe mal davon aus, dass die Geräte bei Selmer mit Schellack behandelt worden sind. Oder haben die Europäer auch schon so mit Nitrolack-Spray 'rumgesaut, wie die Amis......oder gar Zaponlack von den Saxofönen?
So, das war dann erstmal meine Anmeldung. Richtig loslegen werde ich dann im August, da ich im Moment noch einiges andere zu tun habe!
Hoffentlich schaffe ich das
Gruß
DoubleC
*) Die müssen zu mir in einem ähnlichen Verhältnis stehen, wie Talentix zu Obelix........
Die Originale aus den 1930iger/1940iger bestanden aus folgenden Materialien:
Decke: Alpenfichte
Zargen: (von Innen nach Aussen) Mahagonny-Linde-Palisander-Laminat
Boden: (von Innen nach Aussen) Mahagonny-Linde-Palisander-Laminat
Hals: franz. Nussbaum
Steg: Palisander oder Ebenholz
Griffbrett Ebenholz
Kopfplatte angeschäftet mit 3mm Ebenholzfurnier
Die Reifchen (Kerfings) aus laminiertem Lindenfurnier (ca. 5mm dick)
Purflings/Binding aus Holz
Herausforderung in den 2010er Jahren: Erstens gibt es kaum Furniere in der Stärke 0.7mm bis 0.8mm, da aus ökonomischen und vielleicht auch ökologischen Gründen Messerfurniere standardmäßig ca. 0.6 mm stark sind. Lindenfurnier habe ich nicht gefunden und Abachi/Obeche/Ayous war mir mit 1mm zu stark.
ICH werde die folgenden Materialien einsetzen:
Laminate: (Zargen & Boden) 0.6mm Furnieren von Innen nach Aussen: Khaya-Esche-Santos-Santos.
Hals: 5-streifig Nuss-Ahorn_Nuss-Ahorn-Nuss von Holzkarle
Decke: Alpenfichte 2.4mm stark vom Gitarrenmacher
Balken: Feinjährige Fichte vom Kaguit
Griffbrett: Ebenholz; habe ich noch
Steg: Os du Boeuf (det jibt vorher 'ne schöne Bulljong!)
Bünde: Dumbo mit Nullbund
und die „Kleinigkeiten“ wie Saitenhalter und Mechaniken (es werden wahrscheinlich Schaller-Gypsy-Style Mechaniken) muss ich zu gegebener Zeit besorgen.
Literarische Vorbilder und Pläne sind zum Einen das Buch von Michael Collins (), dessen Gitarren mir viiiiel zu teuer sind und zum Andern die Pläne von Francois & Rosyne Charle*, die mir Gitarrenmacher zum Abpausen geliehen hat (Danke nochmal!) sowie jede Menge Aufnahmen von Django Reinhardt.
Nach eingehender theoretischer Vorbereitung kann ich erstmal ganz nüchtern feststellen, dass der eigentliche Gitarrenbau im Verhältnis zur Herstellung der ganzen Schablonen (Jigs), Formen (Molds) und Vorrichtungen der kleinere Teil der Arbeit ist. Folgende Vorrichtungen müssen als erstes hergestellt werden:
Form zum Laminieren der Zargen (MDF & Biegesperrholz)
Form zum Laminieren & ggf. Wölben des Bodens
Vorrichtung zum Biegen der Decke (MDF & Halogenstäbe) → die Pliage ist ein Knick auf Höhe des Stegs
Biegeeisen (zum Biegen der Purflings und Bindigs)
Tonnen von Exzenterklemmen (Cam Clamps)
Milliarden von Schablonen
Shooting Board (zum Fügen der Decke und der Furnierstreifen)
Hobellade, um die Bebalkung auf Stärke zu bringen
Ein Frästisch, da mir die Fräsarbeiten am Hals(rohling) mit der handgeführten Oberfräse zu wackelig sind
und, und, und...............
Beim Lack liebäugele ich mit den Pinsellackierungen der Firma Hammerl (Spiritus-Gitarrenlacke oder........Öl-Gitarrenlacke), da ich nicht noch eine Spraybooth bauen möchte & kann. Ich gehe mal davon aus, dass die Geräte bei Selmer mit Schellack behandelt worden sind. Oder haben die Europäer auch schon so mit Nitrolack-Spray 'rumgesaut, wie die Amis......oder gar Zaponlack von den Saxofönen?
So, das war dann erstmal meine Anmeldung. Richtig loslegen werde ich dann im August, da ich im Moment noch einiges andere zu tun habe!
Hoffentlich schaffe ich das
Gruß
DoubleC
*) Die müssen zu mir in einem ähnlichen Verhältnis stehen, wie Talentix zu Obelix........