Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

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MattB90
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Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#1

Beitrag von MattB90 » 18.11.2019, 13:29

Hallo zusammen,

bei mir war es am Wochenende wieder soweit, wir hatten einen Auftritt - den zweiten für jeden von meiner Band. Beim ersten Auftritt hat hinsichtlich Monitoring eigentlich alles super gepasst. Dieses mal ist jedoch einiges schief gelaufen. Eigentlich hat sich von unserer Band keiner wirklich gut gehört und ich hab mich gleich gar nicht gehört, obwohl beim Soundcheck alles in Ordnung schien.
Der Auftritt war sehr klein und auch nicht wirklich "wichtig" aber es hat mich schon ordentlich genervt dass ich das gesamte 50-Minuten-Set eigentlich komplett blind durchgespielt habe. Zum einen weil man bei schnelleren Lead-Sachen doch gerne mal den gedanklichen Faden verliert und man den Sound dazu bräuchte, zum anderen möchte ich mich einfach selber gerne spielen hören, sonst hab ich ja überhaupt keinen Spass dabei. Jegliche Versuche den Monitorsound vom Soundmenschen lautergedreht zu bekommen haben leider auch nichts bewirkt und die Kollegen von der zweiten Band meinten, dass das Monitoring-Problem häufig vorkomme, weshalb diese auf ihr eigenes Backline mit In-Ear-Monitoring umgestiegen sind.

Nun ist so ein 12.000€-System (wie der Kollege meinte) für uns zu teuer und auch völlig überdimensioniert und wir würden schon auch gerne beim Floormonitoring bleiben (wenns ginge). Aber gibt es denn irgendwie ne (einfache und günstige) Möglichkeit, dass man sich seinen Monitorsound selber mischt und lautstärketechnisch regelt?

Oder bleibt da nur die Möglichkeit, selber alle Spuren abzunehmen, in ein Rack mit 12-fach?!?!-Mischer (2xGit, 1xBass, 6-7 Drumspuren + 1x Voc), Endstufe und Floormonitor selber mitzubringen und letztendlich dem Soundmenschen die Spuren aus dem eigenen Mixer zu geben?

Danke euch schonmal :)
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Re: Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#2

Beitrag von DoppelM » 18.11.2019, 22:29

Guck dir mal das Behringer Powerplay System an. Da gibtst du bis zu 16 einzelne Signale rein ( https://www.thomann.de/de/behringer_pow ... module.htm ), die werden über Cat 5 an persönliche Mixer für jede Nase übertragen (https://www.thomann.de/de/behringer_pow ... _mixer.htm).
Die Signale könntest du entweder direkt aus einem Insert im FOH ziehen, oder evtl vorher schon abgreifen. Ob man sich dann Floormonitore oder In Ears dranhängt ist ja wumpe, abgesehen davon dass dann jeder der nen Floormonitor darüber fährt dass Ding verdammt gut im Griff haben muss um keine Feedbackorgien zu erzeugen. Wir hatten da System in dem Studio indem wir aufgenommen haben - dafür ist es eigentlich gedacht.
Ich glaube auch nicht dass man in "normalen" Situationen (Also Venues /Bühnen unter 500 Nasen Größe) Drums auf dem Monitor braucht, abgesehen vielleicht von der Kick.

Wenn du allerdings sagst dass es für jeden von euch der zweite Auftritt war, ist es vielleicht auch nur Erfahrung? Euer Setup klingt zumindest nicht so als ob in den üblichen kleinen Clubs InEar wirklich nötig wär (Ohne euch zu nahe treten zu wollen), vor allem da es ja um deine Gitarre ging wenn ich richtig verstehe?
Man muss schon etwas Erfahrung mit dem jeweils eigenen Equipment sowie Live-Situationen, Amp-Eigenschaften allgemein haben damit einem dass nicht hin und wieder passiert. Klassische Fallen sind:
- direkt vorm eigenen Amp stehen. Man glaubt gar nicht wie unidirektional manche Verstärker abstrahlen, vor allem wenn sie vor ner Wand stehen.
- Zu laut spielen: Man hört sich schlecht, das Publikum grölt, jeder macht sich Lauter, auf einmal nur noch Matsche im Raum.
- Zu leise spielen: Immer das 4x12er Stack gewohnt sein, dann vom Mischer nen Anschiss bekommen weil das komplett überdimensioniert ist für den Raum, und dann drehen alle zurück und nichts setzt sich mehr durch.
- Beim Soundcheck leise und nett sein, (ist ja kein Ernst), und dann beim Konzert voll loslegen. Alles was über die PA kommt wird dann noch vom Publikum abgedämpft, anstatt vom leeren Raum zurückgeworfen zu werden, und zack - siehe oben.
- Manche Boxen/Amps sind entweder da oder eben nicht. Passiert bei 15er Bassboxen, habe ich aber auch bei nem Twin Reverb schon erlebt. Weshalb ich jetzt Hiwatt als Pedalplattform spiele.

Da könnte man jetzt noch ewig weiter machen...
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Re: Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#3

Beitrag von 100WChris » 18.11.2019, 22:39

Die Idee eigene Endstufen und Monitore mitzubringen würd ich ganz schnell vergessen. In den meisten Clubs gängiger Größe ist der Sound für den Zuhörer ein Mix aus Bühnen-Sound und Front-PA. Mir, als beruflichem FoH-Mischer ist die Vorstellung das ein Musiker Hoheit über die Lautstärke seines Bühnen-Monitors hat in diesem Szenario der blanke Horror! Ein Mischer pfeift die Monitore ein, er weiß wo die Feedback-Grenze liegt und regelt dementsprechend. Ein Musiker der – und die Tendenz ist leider klar – sich sicherlich dauernd lauer macht… uahhhh. wer reagiert beim Feedback, und wie?
Das Problem ist nicht technisch zu lösen:
Wir Live-Mischer sagen: "Wenn Du einen Club buchst, musst Du einen Club bespielen". Das bedeutet: Du musst dich als Musiker an die akustischen Gegenseiten anpassen. In den üblichen, kleinen Clubs bedeutet das meist eine DRASTISCHE Reduzierung der Bühnenlautstärke. Ich empfinde das als einen der Unterschiede, die "Profis" und "Laien" unterscheidet – Profis können das…
Mein Tipp: Bevor ihr Endstufen und Monitore schleppt, sucht Euch einen Live-Mischer, vielleicht sogar einen mit eigenem Pult. Betrachtet ihn als Bandmitglied. Dann könnt ihr ein Mix-System fahren: wer mag spielt mit InEar (zB die Vokalisten…), der Rest kriegt Monitore. Der Mischer kennt Euch, eure Sounds und kann Vorschläge machen. Für 12.000€ könnt ihr den Mischer viele, viele Konzerte buchen…
Eigenes Monitoring-Setup ergibt mMn nur Sinn, wenn mit InEar gearbeitet wird. Dann ist man akustisch weitestgehend unabhängig und jeder kann sich auf die Ohren ballern was er will.
Tips zum Soundcheck: hat DooeplM ja schon gegeben. Ich erlebe das oft, dass Bands beim Gig wesentlich lauter sind als beim SC.
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Re: Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#4

Beitrag von DoppelM » 18.11.2019, 23:09

100WChris hat geschrieben:
18.11.2019, 22:39
In den üblichen, kleinen Clubs bedeutet das meist eine DRASTISCHE Reduzierung der Bühnenlautstärke. Ich empfinde das als einen der Unterschiede, die "Profis" und "Laien" unterscheidet – Profis können das…
Ich habe eine Zeitlang in einem dieser üblichen, kleinen Clubs gemischt. Oft sogar ganz ohne Monitore, so klein. Der "Trick", den interessanterweise Schweden besonders gut und Amis besonders schlecht drauf hatten, hieß "aufeinander" hören, anstatt auf "sich". Wenn jeder den Gesamtsound in den Vordergrund stellt, braucht man sich selbst plötzlich nur so laut wie gerade eben nötig, und passt die eigene Spielweise und Dynamik fast schon instinktiv sehr schnell darauf an. Bei vielen Bands die das drauf hatten war interessanter Weise auch der Soundcheck in kürzester Zeit durch: jedes Instrument einmal pegeln, gegebenenfalls etwas nervige Frequenzen einfangen, dann einen Song anspielen lassen, und alles war da und klar zu hören, ohne dass man viel anpassen musste. Als Gegenpol gab es dann Songwriter, die zwar alleine kamen aber ihre Gitarre immer so laut wie möglich verprügelt haben, beim Singen null mit dem Mikrofonabstand gearbeitet haben, natürlich wenig Gesangstechnik hatten und sich nach einer halben Stunde immer noch über irgendwas beschwerten...

(womit wir beim wichtigsten aller Tips sind: NIE, NIE, NIE den Mischer ärgern!)
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Re: Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#5

Beitrag von 100WChris » 18.11.2019, 23:26

DoppelM hat geschrieben:
18.11.2019, 23:09
Ich habe eine Zeitlang in einem dieser üblichen, kleinen Clubs gemischt. Oft sogar ganz ohne Monitore, so klein. Der "Trick", den interessanterweise Schweden besonders gut und Amis besonders schlecht drauf hatten, hieß "aufeinander" hören, anstatt auf "sich". Wenn jeder den Gesamtsound in den Vordergrund stellt, braucht man sich selbst plötzlich nur so laut wie gerade eben nötig, und passt die eigene Spielweise und Dynamik fast schon instinktiv sehr schnell darauf an. Bei vielen Bands die das drauf hatten war interessanter Weise auch der Soundcheck in kürzester Zeit durch: jedes Instrument einmal pegeln, gegebenenfalls etwas nervige Frequenzen einfangen, dann einen Song anspielen lassen, und alles war da und klar zu hören, ohne dass man viel anpassen musste. Als Gegenpol gab es dann Songwriter, die zwar alleine kamen aber ihre Gitarre immer so laut wie möglich verprügelt haben, beim Singen null mit dem Mikrofonabstand gearbeitet haben, natürlich wenig Gesangstechnik hatten und sich nach einer halben Stunde immer noch über irgendwas beschwerten...

(womit wir beim wichtigsten aller Tips sind: NIE, NIE, NIE den Mischer ärgern!)
Wahre Worte! Das weniger Signale schneller gemischt sind als eine Band, ist auch ein Mythos von dem man sich schnell verabschiedet wenn man in dem Metier tätig ist.
Was mich dazu bringt meine Aussage zu konkretisieren: Probleme beim Monitoring (mit Wedges…) entstehen fast immer auf der Bühne und sind fast immer mit Lautstärken-Reduktion zu lösen. Sehr selten ist das Ton-technische Setup Schuld.
Klar, das alles schreib ich ohne zu wissen, was bei MattB90 genau passiert ist…
beste Grüße
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Re: Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#6

Beitrag von DoppelM » 19.11.2019, 00:02

100WChris hat geschrieben:
18.11.2019, 23:26
Klar, das alles schreib ich ohne zu wissen, was bei MattB90 genau passiert ist…
Stimmt, sollte hier auch kein "Opa erzählt ausm Krieg" werden. Und ein paar sehr herausfordernde Sonderfälle gibt es immer mal...
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Re: Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#7

Beitrag von Rallinger » 19.11.2019, 09:01

Im Grunde ist ja schon alles gesagt worden. Sein eigenes Equipment für den Bühnensound mitzunehmen führt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zum Ziel. Zum einen bringt das die schon genannten technischen Probleme mit sich und löst beim FOH-Mixer verständlicherweise schlechte Laune aus. Zum anderen
MattB90 hat geschrieben:
18.11.2019, 13:29
Jegliche Versuche den Monitorsound vom Soundmenschen lautergedreht zu bekommen haben leider auch nichts bewirkt ...
ist genau das oft das Problem. "Lauter" ist in den meisten Fällen das Gegenteil von "sich besser hören". Was zudem viele Musiker gerne vergessen ist, dass es nicht um ihren Sound geht, sondern um den Sound der Band. In krassen Fällen kann dann auch der beste Mann am Mischpult nichts mehr ausrichten. Für viele ist ein Equalizer halt zum rein- und ein Volumeregler zum aufdrehen da. Dass man mit beidem auch Frequenzen beschneiden kann ist weniger bekannt bzw beliebt.

Ich hab z.B. mal in einer Band gespielt, in der sich der Rhythmusgitarrist partout nicht davon abbringen lassen wollte, an seinem Amp die Bässe zu boosten. Weil das "klingt einfach fetter". Das stimmt, keine Frage. Aber für mich als Bassist war das ein K(r)ampf, denn im Zusammenspiel sieht das einfach anders aus. Ich bin in dieser Band schließlich auf den Fünfsaiterbass umgestiegen, weil ich wenigstens 1,5 Oktaven für mich haben wollte. Das hat ein wenig geholfen, war aber trotzdem suboptimal. Das Low-End ist das Revier von Kickdrum&Bass.

Wenn alle um dieselben Frequenzspektren konkurrieren entsteht am Ende nur Matsch, und je lauter es wird, desto schlimmer. Und wenn dann am Ende (was ich euch wünsche) der Saal mit Publikum vollgestopft ist (das einen guten Teil der hochfrequenten Reflexionen schluckt) hört man sich nicht mehr, obwohl es im Soundcheck super geklappt hat.

Will sagen: versucht mal, das komplette Frequenzspektrum unter euch aufzuteilen. Jedes Instrument, das nicht das Wort "Bass" im Namen hat, sollte sich da unten auch zurückhalten. Wenn ihr zwei Gitarristen habt, boostet einer die Low-Mids und beschneidet die High-Mids, und andersrum. Wenn ihr euch dann noch mit der Lautstärke etwas zurückhaltet hat der Mensch am Mikrofon auch eine Chance zu intonieren, statt immer nur brüllen zu müssen.

Auch mit einem cleveren Arrangement lässt sich viel erreichen. Gitarren haben nicht ohne Grund meist bis zu 24 Bünde. Wenn einer mal seinen Part eine Oktave höher spielt kann das Wunder wirken.

Wenn ihr das so macht, klingt vielleicht jedes Instrument für sich erstmal ein wenig seltsam. Aber im Zusammenspiel klingt das dann fett, keine Sorge. Und dabei wesentlich transparenter. Schlussendlich: wenn ihr so zum Soundcheck geht, wird euch der Mensch am Mischpult lieben.
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Re: Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#8

Beitrag von Drifter » 19.11.2019, 10:50

Memo an mich:

höre zu (bzw. lese) und lerne!

lG

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Re: Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#9

Beitrag von hatta » 19.11.2019, 11:08

Das Ganze fängt doch schon im Proberaum an!
Da sollte man,lernen bzw. Üben dass man leise spielt, umso besser funktioniert das Ganze dann auch live und die Dynamik profitiert sehr davon.

Leider verstehen das viele nicht. Unser ex sänger bestand zb.immer darauf, dass man unbedingt die Sololautstärke soweit anheben muss (also der Gitarrist selber) dass man beim solo gut heraussticht.
Meiner meinung nach sollte da die Band aufeinander hören und die dynamik soweit im griff haben, dass man bei einem solo etwas zurücknimmt bis dieses vorbei ist. Da geht es um nuancen. Ich schalte zum bleistift beim solo unseres zweiten gitarristen einfach auf den neck tonabnehmer, welcher etwas zurückgenommen ist...das macht meinen Sound etwas dumpfer und rückt ihn in den Hintergrund ohne dass es zu sehr auffällt. Somit sticht das Solo schon um ne ganze Ecke besser heraus. Natürlich wird die sololautstärke etwas angehoben durch booster oder dergleichen, aber nie in diesem Außmas welches immer vom Inzwischen ex Sänger gefordert wurde.

Beim monitoring steht und fällt es an der Zusammenarbeit. Für mich ist der FOH zum bleistift wichtiger als irgend ein Bandmitglied... an ihm hängt alles. Wichtig ist es auch die eigenen Gitarrenboxen so zu platzieren, dass man sich selber gut hört... da komme ich mir selber auch immer zu laut vor, aber im gesamten passt es dann.

In diesem Zusammenhang: informier dich doch mal über Deflektoren für Gitarrenboxen... ich habe mit den Deflektoren von Tubetown sehr sehr gute erfahrungen gemacht. Da wird das Monitoring für die Gitarre schonmal viel unwichtiger und der FOH ist immer froh, wenn weniger zeug am Monitor ist was sonst rückkoppeln könnte.

Selber den Monitorsound zu machen ist schon einiges an Aufwand und lohnt sich wirklich nur wenn man in ear hat. Sonst endet es in ner katastrophe...die Hölle für jeden FOH

Neulich hatte ich mal wieder ein Lob vom FOH bekommen, weil er total begeistert war dass ich so einen schön leisen Gitarrensound habe und wurde sogar gebeten meinen AMP etwas lauter zu drehen. :shock: wie oft passiert denn sowas eigentlich? Normal muss die Gitarre immer leiser :badgrin:

Auf was ich eigentlich raus will: ihr müsst da selber dran arbeiten und euch intensiv damit außeinandersetzen. Im Zusammenspiel mit dem FOH harmoniert das Ganze dann sicher viel besser und euer Bühnensound wird sich enorm verbessern wenn ihr den Dreh herausen habt. Ich tüftle da auch schon gute 4 jahre dran rum und so langsam funktioniert es sehr gut (dance a)
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Re: Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#10

Beitrag von MattB90 » 19.11.2019, 11:55

Na das ist mal ein Feedback, danke dafür. Ich hoffe nur, dass ich keinen FOHler verärgert habe :D

Ich hab zwar das Gefühl dass das Thema bissl ausgeweitet wurde als gedacht aber egal. Mir gings hier wirklich nur darum, dass mein Monitor wirklich "ausgefallen" ist. Also der war bestimmt nicht defekt (und @hatta selbiges mit dem Amp aufdrehen ist mir da auch passiert, der FOHler meinte ich sollte ihn doch lauter drehen :D), aber die Lautstärke aus dem Monitor war wohl aus unerklärlichen Gründen während des Auftritts so gering eingestellt, dass die Schallwellen durch die Umgebungsgeräusche nicht den Weg zu mir rauf gefunden haben.

Das mit dem Feedback, wenn ich das Monitoring selber steuere, hab ich tatsächlich nicht bedacht, obwohls ja eigentlich mehr als auf der Hand liegt :roll: Das spricht natürlich voll dagegen und das will ich natürlich auch einem FOH nicht zumuten.

Wie ja auch von euch nochmal richtig wiedergegeben, war es ja auch erst unser zweiter Auftritt, wahrscheinlich dauert es einfach, bis man eingespielt ist und vielleicht saß, als ich den Post erstellt habe, die Traurigkeit noch tief. Den wir alle (zumindest die meisten?) machen das ja aus Spaß und Liebe zur Musik, aber wenn ich mich nicht hören kann und vor allem bei Improvisationen absolut keinen Schimmer hab ob ich noch in der richtigen Tonart bin, wars das leider mit dem Spaß.

Ich werde auf alle Fälle beim nächsten Mal meine Box so platzieren, dass ich mich zur Not über die Box höre. Beim Auftritt hat sie (bewusst) einfach nur unter den Füßen durchgestrahlt, weil ich dachte ich hab ja sowieso den Monitor. Naja.

Jetzt kommt noch eine Frage für die mich wohl heutzutage die meisten lynchen werden. Ich habe bisher eine Harley Benton 212er V30-Box. Wäre für solche Situationen eine ABGESCHRÄGE 412er von Vorteil (ich weiß, absolut überdimensioniert), da die oberen Lautsprecher nach oben geneigt sind, oder machts das in der Praxis auch ned besser?
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Re: Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#11

Beitrag von hatta » 19.11.2019, 12:21

https://www.tube-town.net/ttstore/ttc-2 ... anguage=de

Schau dir mal das Konzept an! Ich spiele diese Box als 1x12 Version...
Seitdem ists einfach nur noch herrlich :D

Eine 4x12 ist heutzutage sogar auf riesigen Bühnen komplett aber sowas von too much. Ich bin froh das Ding nichtmehr zu haben
Gruß
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Re: Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#12

Beitrag von Simon » 19.11.2019, 12:22

MattB90 hat geschrieben:
19.11.2019, 11:55

Jetzt kommt noch eine Frage für die mich wohl heutzutage die meisten lynchen werden. Ich habe bisher eine Harley Benton 212er V30-Box. Wäre für solche Situationen eine ABGESCHRÄGE 412er von Vorteil (ich weiß, absolut überdimensioniert), da die oberen Lautsprecher nach oben geneigt sind, oder machts das in der Praxis auch ned besser?
Nur schnelle Antwort von jemanden, der sehr viele Shows spielt und die selbe Box benutzt (ja, die ist grandios!!!)
Stell die Box auf eine Erhöhung (Bierkiste sollte reichen), und stell den Amp auf der Bühne immer so laut, das du dich selber vom Amp hörst, und dich nicht (oder kaum) am Monitor brauchst. Das sollte auf für die Technik nicht zu laut sein, und erleichtert vieles. Bei mir funktioniert das seit Jahren so wunderbar ;)

Und keine Sorge: die Shows werden normalerweise mit der Zeit besser, und klar, es gibt immer Shows mit furchtbarem Bühnensound, da gewöhnt man sich daran :D

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Re: Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#13

Beitrag von Drifter » 19.11.2019, 12:24

Was hindert Dich, die Harley Benton schräg zu stellen? Dafür gibt es sogar eigene Gestelle für wenig Geld.

Solange Du auf kleineren Bühnen unterwegs bist, nimmt Dir die 4x12er nur Platz von der Bühne, vom Sound reden wir noch nicht.

Oder Du machst Dir selber ein Case für die Speaker der HB, dass Du hochstellst, und bei der der obere Lautsprecher schräg abstrahlt.
Das würde die Sache noch stabiler machen.

lG

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Re: Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#14

Beitrag von hatta » 19.11.2019, 12:27

Simon hat geschrieben:
19.11.2019, 12:22
MattB90 hat geschrieben:
19.11.2019, 11:55

Jetzt kommt noch eine Frage für die mich wohl heutzutage die meisten lynchen werden. Ich habe bisher eine Harley Benton 212er V30-Box. Wäre für solche Situationen eine ABGESCHRÄGE 412er von Vorteil (ich weiß, absolut überdimensioniert), da die oberen Lautsprecher nach oben geneigt sind, oder machts das in der Praxis auch ned besser?
Nur schnelle Antwort von jemanden, der sehr viele Shows spielt und die selbe Box benutzt (ja, die ist grandios!!!)
Stell die Box auf eine Erhöhung (Bierkiste sollte reichen), und stell den Amp auf der Bühne immer so laut, das du dich selber vom Amp hörst, und dich nicht (oder kaum) am Monitor brauchst. Das sollte auf für die Technik nicht zu laut sein, und erleichtert vieles. Bei mir funktioniert das seit Jahren so wunderbar ;)

Und keine Sorge: die Shows werden normalerweise mit der Zeit besser, und klar, es gibt immer Shows mit furchtbarem Bühnensound, da gewöhnt man sich daran :D
In deiner Harley Benton Box sollten noch die deflektoren (bzw. Mein erster versuch sowas selber zu machen) verbaut sein falls du die nicht rausgenommen hast... (whistle)
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Re: Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#15

Beitrag von Rallinger » 19.11.2019, 12:39

MattB90 hat geschrieben:
19.11.2019, 11:55
Na das ist mal ein Feedback, danke dafür. Ich hoffe nur, dass ich keinen FOHler verärgert habe :D
Nerven und nerven lassen. Da mach dir mal keine Sorgen. Aber genauso wie du keinen Bock hast dir vom Mischer sagen zu lassen wie du Gitarre spielen sollst, hat der auch keinen Bock sich von dir in die Parade grätschen zu lassen. Die meisten FOHler kennen halt den Laden und dessen Akustik. Und ziemlich viele wissen schon was sie tun.
MattB90 hat geschrieben:
19.11.2019, 11:55
die Lautstärke aus dem Monitor war wohl aus unerklärlichen Gründen während des Auftritts so gering eingestellt, dass die Schallwellen durch die Umgebungsgeräusche nicht den Weg zu mir rauf gefunden haben.
Mit Publikum im Raum ändert sich die Akustik. Frequenzen werden ausgelöscht, andere überlagern sich. Keine Ahnung, ich bin kein Akustiker. Aber dass es plötzlich anders klingt passiert dir bei zwei von drei Gigs. Vielleicht die Wirkung von Adrenalin auf den Hörnerv?
MattB90 hat geschrieben:
19.11.2019, 11:55
wenn ich mich nicht hören kann und vor allem bei Improvisationen absolut keinen Schimmer hab ob ich noch in der richtigen Tonart bin, wars das leider mit dem Spaß.
Eh klar. Aber das habt ihr halt ein gutes Stück weit selber im Griff.
MattB90 hat geschrieben:
19.11.2019, 11:55
Ich werde auf alle Fälle beim nächsten Mal meine Box so platzieren, dass ich mich zur Not über die Box höre. Beim Auftritt hat sie (bewusst) einfach nur unter den Füßen durchgestrahlt, weil ich dachte ich hab ja sowieso den Monitor. Naja.
Oide Gschicht': dein Arsch hat keine Ohren. Hoff ich jedenfalls für dich ...
MattB90 hat geschrieben:
19.11.2019, 11:55
Jetzt kommt noch eine Frage für die mich wohl heutzutage die meisten lynchen werden. Ich habe bisher eine Harley Benton 212er V30-Box. Wäre für solche Situationen eine ABGESCHRÄGE 412er von Vorteil (ich weiß, absolut überdimensioniert), da die oberen Lautsprecher nach oben geneigt sind, oder machts das in der Praxis auch ned besser?
Wenn du dich noch schlechter hören willst, kauf dir eine 4x12er. Je Lautsprecher, desto gebündelter der Sound. Egal ob abgeschrägt oder nicht. Die Dinger wurden in Zeiten erfunden wo es mit PAs noch nicht so weit her war, und man von der Bühne aus das Publikum beschallen musste. Wenn du mal auf Bühnen mit 150qm+ spielst macht so ein Ding vielleicht Sinn. Auf den typischen engen Clubbühnen sind sie eine Qual für alle Beteiligten. Wenn das Budget für eine neue Box da ist und du dir einen Gefallen tun willst: Hol dir eine 1x12er, bau dir einen Diffusor vor die Kalotte und platzier die Box in Hüfthöhe. Mit so einem Setup kommst du auch auf kleinen Bühnen zurecht, die Lautstärke reicht mehr als völlig aus und du hörst dich mit Sicherheit besser.

Viele Gitarristen meinen dass 2x12 das Minimum wäre. Ich spiel als Fünfsaiter-Bassist je nach Gig über eine einzelne 1x12 oder zwei davon. Und ich mach keine Kammermusik. Dass ich zu leise wäre hab ich bisher noch nicht gehört ...

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Re: Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#16

Beitrag von MattB90 » 19.11.2019, 12:57

hatta hat geschrieben:
19.11.2019, 12:27
Simon hat geschrieben:
19.11.2019, 12:22

Nur schnelle Antwort von jemanden, der sehr viele Shows spielt und die selbe Box benutzt (ja, die ist grandios!!!)
Stell die Box auf eine Erhöhung (Bierkiste sollte reichen), und stell den Amp auf der Bühne immer so laut, das du dich selber vom Amp hörst, und dich nicht (oder kaum) am Monitor brauchst. Das sollte auf für die Technik nicht zu laut sein, und erleichtert vieles. Bei mir funktioniert das seit Jahren so wunderbar ;)

Und keine Sorge: die Shows werden normalerweise mit der Zeit besser, und klar, es gibt immer Shows mit furchtbarem Bühnensound, da gewöhnt man sich daran :D
In deiner Harley Benton Box sollten noch die deflektoren (bzw. Mein erster versuch sowas selber zu machen) verbaut sein falls du die nicht rausgenommen hast... (whistle)
Mein Aufbau war eigentlich genau so wie von @Simon beschrieben, Box auf zwei Bierkästen, also quasi auf Arschhöhe. Aber gehört hab ich mich dadurch auch nicht wirklich. Mit Deflektoren liebäugle ich schon seit langer zeit, nur war ich bisher zu faul um mir welche zu besorgen. Und im Proberaum war meine landläufige Meinung, die Rückenlehne eines Stuhls vor den Speakern tuts auch. Aber so wie die Dinger hochgelobt werden, werd ich mir jetz mal welche besorgen.
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Re: Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#17

Beitrag von lemmy » 19.11.2019, 16:04

Welche Band kennt das Problem mit dem Bühnen-/Monitorsound eigentlich nicht.

Da uns In-Ear-Monitoring zu teuer ist, und mitschleppen von zusätzlichem Equipment nicht in Frage kommt, haben wir uns (über die Jahre, die Band besteht seit 15 Jahren) verschiedene Möglichkeiten erarbeitet. Das betrifft jetzt aber nur die Amps. Das Schlagzeug ist wieder ein anders Thema.

Downsizing hieß bei uns das Motto. Kleinere Amps. Und vorallem die Möglichkeit die Lautstärke den Verhältnissen anzupassen, ohne dabei nennenswerte Soundeinbußen zu haben.
Passt die Lautstärke auf der Bühne nicht, hat der FOH auch keinen Spielraum mehr für die Monitore.

In unserem Fall haben wir das mit nem Powersoak an meinem Gitarrenamp und einem Rasterpoti am Bassamp (funktioniert wie ein VolumePoti, nur das man die Lautsärke eben in festen Stufen regeln kann) gelöst. So können wir die beiden Amps im Handumdrehen gleichermaßen in der Lautstärke anheben und absenken.

Desweiteren orientieren wir uns an der Größe des Veranstaltungsortes, bzw an dessen Akustischen Gegebenheiten. Bei kleineren Clubs verzichten wir darauf die Amps zu mikrofonieren und beschallen den Raum direkt. Dazu stellen wir die Verstärker (wenn möglich) knapp hinter die Linie der Drums (quasi als seitliche Monitore) und richten diese so aus das sich ihre (gedachte) Mittellinie etwa im vorderen Drittel des Raumes treffen (ich hoffe das ist verständlich). So läuft dann nur noch der Gesang über die Monitore.

Bei größeren Bühnen passen wir die Bühnenlautstärke an die Vorgaben des FOH an. Wenn man da zusammenarbeitet sind am Ende (fast) immer alle zufrieden.

Ganz wichtig ist das der Bandsound vorher schon passt. Wir haben uns da richtig viel Mühe gegeben und auch zBspl darauf geachtet das Bass und Basedrum nicht zusammenmatschen. Eben im Rahmen des Möglichen die Frequenzen angepasst.
Wobei wir als Trio es da recht einfach haben.

So hören wir uns immer ausreichend und der Spaß am Gig bleibt erhalten. Durch die Ausrichtung der Amps stehen wir immer irgendwie im Feld der Speaker. Und der Sound vor der Bühne passt auch.
Gruß, Daniel

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hatta
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Re: Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#18

Beitrag von hatta » 19.11.2019, 18:00

MattB90 hat geschrieben:
19.11.2019, 12:57
hatta hat geschrieben:
19.11.2019, 12:27


In deiner Harley Benton Box sollten noch die deflektoren (bzw. Mein erster versuch sowas selber zu machen) verbaut sein falls du die nicht rausgenommen hast... (whistle)
Mein Aufbau war eigentlich genau so wie von @Simon beschrieben, Box auf zwei Bierkästen, also quasi auf Arschhöhe. Aber gehört hab ich mich dadurch auch nicht wirklich. Mit Deflektoren liebäugle ich schon seit langer zeit, nur war ich bisher zu faul um mir welche zu besorgen. Und im Proberaum war meine landläufige Meinung, die Rückenlehne eines Stuhls vor den Speakern tuts auch. Aber so wie die Dinger hochgelobt werden, werd ich mir jetz mal welche besorgen.
Du musst aber nicht das Teure deflex System aus Österreich kaufen!!
Folgende Deflektoren werden in die Box vor den Speaker geschraubt und funktionieren genau so gut und kosten einen Bruchteil:


https://www.tube-town.net/ttstore/tt-di ... anguage=de

Weiters fallen diese nicht auf, da sie hinter der Frontbespannung der Box sind.
Gruß
Harald

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Re: Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#19

Beitrag von ChrisPbacon » 21.11.2019, 15:27

Das Thema wird früher oder später wahrscheinlich in jeder Band auftauchen, die mehr oder minder regelmäßig live spielt.

Mal ist der Monitorsound gut, mal nicht so toll... Überwiegend immer ein Kompromiss.

Wir haben vor einer Weile für uns ein In-Ear Rack zusammengestellt. Das geht auch mit günstigeren Mitteln als 12k€. Insgesamt mit allem drum und dran waren es bei uns um die 2500,- für 5 Musiker.

Wir haben ein digitales Mischpult dass über Splitter in die Signalwege eingeschleift ist. Daran hängen jeweils an den Aux Wegen die Funkstrecken fürs In-Ear. Dann noch ein WLAN Access Point an den Mischer und jeder kann seinen Mix für sich selbst regeln.

Der Vorteil lässt sich natürlich in Verbindung mit digitalen Amps am besten nutzen. Bei klassischer Mikrofonierung ist es mit den Pegeln immer lästig. Bei den Drums hat man das Thema leider immer, da man selten auf dem eigenen Set spielt.

Selbst mit günstigen Funkstrecken finde ich das Resultat noch immer besser als sich auf Mischer verlassen zu müssen, die einen gekonnt ignorieren. Am wichtigsten sind gute Kopfhörer. Die müssen gut sitzen und, je nach persönlichem Geschmack, auch gut abdichten oder noch Umgebungsgeräusche zulassen. Dann lässt sich die Lautstärke auf recht niedrigem Pegel halten, dass die Ohren im Anschluss nicht klingeln ;)

Wir proben seither auch überwiegend so. Sieht für "Unbeteiligte" ohne hörbaren Gesamtsound immer witzig aus wenn der Drummer zu unverstärkten Gitarren lärmt :D

Es ist letzten Endes immer auch Geschmackssache. Ich kenne auch Bands die eine Hybridlösung fahren und jedem in der Band die Möglichkeit geben die Entscheidung selbst zu wählen. Der eine mit Knopf im Ohr und der andere mit Fullstack. Das kann auch funktionieren.

Vorteil der konsequenten In-Ear Nutzung ist imho auch der "saubere" Bühnensound, da bis auf die Drums alles aus der PA kommt. Die Leute in den vorderen Reihen freuts, da weniger Matsch von der Bühne kommt ;)

Witzigerweise wird dieses Thema immer sehr kontrovers diskutiert. Die einen schwören darauf, die anderen verteufeln es. Muss eben jeder selbst wissen was tauglicher ist. Aber ausprobiert sollte man es mal haben.

Da ich hier mehr für das In-Ear spreche heisst aber nicht dass sich das auch auf Wedges beispielsweise genauso abbilden ließe. Ist dann nur mehr Schlepperei, oder man nutzt die Monitore der Location.

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Re: Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#20

Beitrag von lemmy » 21.11.2019, 16:05

ChrisPbacon hat geschrieben:
21.11.2019, 15:27
Vorteil der konsequenten In-Ear Nutzung ist imho auch der "saubere" Bühnensound, da bis auf die Drums alles aus der PA kommt. Die Leute in den vorderen Reihen freuts, da weniger Matsch von der Bühne kommt ;)
Dazu eine Frage: habt ihr dann überhaupt noch Amps mit, oder geht das komplett über Mods wie zBspl den Blueamp?
Die Idee eines sauberen Bühnensounds finde ich vom Prinzip her gut. Nur würde mir ohne Amp oder wenigstens einer Monitorbox die Möglichkeiten fehlen die mir da Feedback der Lautsprecher bieten.
ChrisPbacon hat geschrieben:
21.11.2019, 15:27
Witzigerweise wird dieses Thema immer sehr kontrovers diskutiert. Die einen schwören darauf, die anderen verteufeln es. Muss eben jeder selbst wissen was tauglicher ist. Aber ausprobiert sollte man es mal haben.
Wir haben ne Zeit lang im Proberaum mit Kopfhörern geprobt. Einfach um das mal auszuprobieren. Anfangs fand ich das strange. Man hat sich aber recht schnell daran gewöhnt.
Durchgesetzt hat es sich bei uns dann aber nicht.

Generell bin ich aber für die Reduzierung bzw Anpassung von Lautstärken. Oftmals gibt aber das Schlagzeug die Lautstärke vor. Und gerade in kleineren Locations wirken die Drums oft lauter.
Auf E-Drums umgebaute Akustik-Sets sind da eine feine Sache. Hatte schon ein paar mal das Vergnügen mit solchen Sets. Total super wenn man die Lautstärke der Drums runterdrehen und bei gemütlicher Lautstärke musizieren kann.
Gruß, Daniel

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Re: Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#21

Beitrag von ChrisPbacon » 25.11.2019, 12:56

lemmy hat geschrieben:
21.11.2019, 16:05
Dazu eine Frage: habt ihr dann überhaupt noch Amps mit, oder geht das komplett über Mods wie zBspl den Blueamp?
Die Idee eines sauberen Bühnensounds finde ich vom Prinzip her gut. Nur würde mir ohne Amp oder wenigstens einer Monitorbox die Möglichkeiten fehlen die mir da Feedback der Lautsprecher bieten.
Bei uns mittlerweile alles ohne Box auf der Bühne. Bei mir Kemper, beim anderen Gitarrero ein Eleven-Rack und der Tieftöner aus dem direct-out seines Ampegs. Das direkte Feedback ist tatsächlich weg, bzw. anders.
Interaktion mit der Box fällt leider komplett weg, bzw. müsste man über den Wedge abbilden falls es nicht ohne geht.

Jetzt gerade am Wochenende einen Gig gehabt mit einem extrem fähigen Mischer! Drums hinter einer Plexi Abtrennunng und die Gitarrenboxen gegen die Wand gestellt. Die Location (Crypta Göppingen) war auch sehr klein, aber der Sound war Bombe! Den eigenen Sound konnte ich ja leider nicht bewerten, aber bei den Bands die konventionell gespielt hatten war das schon extrem sauber.

Gerade im Hau-Drauf-Metal ist das mit dem Bühnensound in kleinen Locations ja immer extrem kritisch.
Hier hatte sich das mit der reduzierten Bühnenlautstärke sehr ausgezahlt.

Weiterer Punkt für In-Ear ist der "Klick" auf dem Ohr. Das geht imho nur mit Knopf im Ohr. Und gerade in Parts mit Pausen ist das absolut gleichzeitige Einsetzen der Band schon ein KO-Kriterium dafür. Das war zwar unser erster Gig mit Klick, aber laut einem Freund der Band, der im Publikum stand, war hier nochmal ein ordentlicher Schub in der Tightness bemerkbar! Das bestätigt zumindest dass unser Plan damit aufging ;)

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Re: Monitoring auf der Bühne selbst steuern?

#22

Beitrag von lemmy » 25.11.2019, 15:19

ChrisPbacon hat geschrieben:
25.11.2019, 12:56
lemmy hat geschrieben:
21.11.2019, 16:05
Dazu eine Frage: habt ihr dann überhaupt noch Amps mit, oder geht das komplett über Mods wie zBspl den Blueamp?
Die Idee eines sauberen Bühnensounds finde ich vom Prinzip her gut. Nur würde mir ohne Amp oder wenigstens einer Monitorbox die Möglichkeiten fehlen die mir da Feedback der Lautsprecher bieten.
Bei uns mittlerweile alles ohne Box auf der Bühne. Bei mir Kemper, beim anderen Gitarrero ein Eleven-Rack und der Tieftöner aus dem direct-out seines Ampegs. Das direkte Feedback ist tatsächlich weg, bzw. anders.
Interaktion mit der Box fällt leider komplett weg, bzw. müsste man über den Wedge abbilden falls es nicht ohne geht.

Jetzt gerade am Wochenende einen Gig gehabt mit einem extrem fähigen Mischer! Drums hinter einer Plexi Abtrennunng und die Gitarrenboxen gegen die Wand gestellt. Die Location (Crypta Göppingen) war auch sehr klein, aber der Sound war Bombe! Den eigenen Sound konnte ich ja leider nicht bewerten, aber bei den Bands die konventionell gespielt hatten war das schon extrem sauber.

Gerade im Hau-Drauf-Metal ist das mit dem Bühnensound in kleinen Locations ja immer extrem kritisch.
Hier hatte sich das mit der reduzierten Bühnenlautstärke sehr ausgezahlt.

Weiterer Punkt für In-Ear ist der "Klick" auf dem Ohr. Das geht imho nur mit Knopf im Ohr. Und gerade in Parts mit Pausen ist das absolut gleichzeitige Einsetzen der Band schon ein KO-Kriterium dafür. Das war zwar unser erster Gig mit Klick, aber laut einem Freund der Band, der im Publikum stand, war hier nochmal ein ordentlicher Schub in der Tightness bemerkbar! Das bestätigt zumindest dass unser Plan damit aufging ;)
Ohne Feedback geht bei mir leider nicht. Aber die Bühnenlautstärke deutlich runterfahren und das Monitoring über In-Ears - das wäre schon ne feine Sache.
Mit Klick spielen wir zwar nicht (Bluesrock-Hardrock, die hälfte von unseren Sets ist eh Improvisiert), aber selbst als Trio würde es nicht schaden sich gerade in schwierigen Umgebungen besser zu hören.

Danke für deine ausführliche Erklärung!
Gruß, Daniel

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