Vintage, Voodoo und andere Mythen

[Simon]

Ääääh, ich glaube mich erinnern zu können, dass Jan Vetter Alias Fahr in Urlaub die Präproduktion seiner Solowerke (Farin Urlaub Racing Team) mit einem Modelliergerät aufnimmt. Ich glaube, dass er Live irgendwelche Monsterverstärker aus Marktneukirchen (Framühs) nutzt. Die Boxen mit dem Metallgitter sind's auf jeden Fall. Und davor bei den Ärzten hatte er irgend so eine Kombi aus Marshall Vor- und Endstufen mit Effekzeuchs.

Ui dann lag ich wohl ein wenig daneben sorry mein Fehler!
Aber immerhin nimmt er mit Modellungamps auf!

[reinhard]

Ui dann lag ich wohl ein wenig daneben sorry mein Fehler!

vielleicht auch nicht ...ich habe mal gehört (von einem Roadie, der auch mit bekannten Bands unterwegs war) ... dass viel von dem was auf der Bühne steht, im Wesentlichen Attrappe ist aufgrund irgendwelcher Endorsementverträge ... während im Hintergrund ganz anderes Equipement den Sound macht ...

... also wundern würde mich das nicht ....

[Simon]

Nö auf keinen Fall, ich hab bisher im Studio alles nur mit Modelling- Verstärkern eingespielt. Ist mir im Studio einfach sympatischer!
Aber ich hab auch keine Endorsment- Verträge :P

[reinhard]

Nö auf keinen Fall, ich hab bisher im Studio alles nur mit Modelling- Verstärkern eingespielt. Ist mir im Studio einfach sympatischer!
Aber ich hab auch keine Endorsment- Verträge :P

ich rede ja auch nicht von dir, sondern von den bekannten Namen. Da passiert es anscheinend, dass beim Live Setup jedem Menge M-Türme rumstehen, weil Endorsementvertrag ... während im Hintergurund für den Livesound anscheinend anderes Equipement verantwortlicht ist ... vielleicht sogar ein Modellingamp ...

[mr_mike]

Nö auf keinen Fall, ich hab bisher im Studio alles nur mit Modelling- Verstärkern eingespielt. Ist mir im Studio einfach sympatischer!
Aber ich hab auch keine Endorsment- Verträge :P

du bist ja quasi dein eigener endorser

ich glaube auch, dass bekannte gruppen nicht die ganze zeit ihr ganzes equipment herum karren, da wird auch viel ausgeliehen.

[12stringbassman]

....dass beim Live Setup jedem Menge M-Türme rumstehen, weil Endorsementvertrag ... während im Hintergurund für den Livesound anscheinend anderes Equipement verantwortlicht ist ...

Den Verdacht habe ich schon seit Jahrzehnten. Zumindest sind 8 von 10 Fullstacks nicht angeschaltet. Wer wäre auch so blöd, sich da Abend für Abend nur ein paar Meter davor hinzustellen. OK, Lemmy macht sowas vielleicht tatsächlich, der hat aber auch nur 2 Stacks da stehen

BTW: Ted "Fascho" Nugent hatte auf den Europa-Gigs der letzten Jahre auch nur einen oder zwei 2x12" Combos dabei. Daheim steht er vor einer ganzen Wand aus 5150s (von denen bestimmt die meisten nicht an sind).

[mr_mike]

....dass beim Live Setup jedem Menge M-Türme rumstehen, weil Endorsementvertrag ... während im Hintergurund für den Livesound anscheinend anderes Equipement verantwortlicht ist ...

Den Verdacht habe ich schon seit Jahrzehnten. Zumindest sind 8 von 10 Fullstacks nicht angeschaltet. Wer wäre auch so blöd, sich da Abend für Abend nur ein paar Meter davor hinzustellen. OK, Lemmy macht sowas vielleicht tatsächlich, der hat aber auch nur 2 Stacks da stehen .

image ist ja fast alles :-D

[vrooom]

Das wäre ja vorgetäuschter Voodoo: Gewaltige Wände von Verstärkerattrappen, während der Saitenschwinger tatsächlich nur an einen piffigen Ampmodeler angeklinkt ist, der direkt in die PA geht. Ein herrlicher Witz.

Was für eine Latenz hat so ein Modeler eigentlich? Wenn der Roadie die Attrappe bewegt, bevor der Ton kommt, wäre das sehr verräterisch.

[reinhard]

Das wäre ja vorgetäuschter Voodoo: Gewaltige Wände von Verstärkerattrappen, während der Saitenschwinger tatsächlich nur an einen piffigen Ampmodeler angeklinkt ist, der direkt in die PA geht. Ein herrlicher Witz.

ehrlich, ich glaube, dass das kein Witz ist, sondern in vielen Fällen Realität ... weils einfach praktischer ist im Livebetrieb den Sound abzurufen und den Unterschied dort sowieso keiner hört ... Man darf auch nicht vergessen. Aus Sicht der Musikinstrumentenverstärkeroderwieauchimmerindustrie, wird das Geld in der Regel nicht mit Profis verdient (die kriegen einen Endorservertrag)... sondern mit den Amateuren, die so klingen wollen wie ihre Vorbilder ...

dort wird das Voodoo gemacht ...

[DoubleC]

ehrlich, ich glaube, dass das kein Witz ist, sondern in vielen Fällen Realität ... weils einfach praktischer ist im Livebetrieb den Sound abzurufen und den Unterschied dort sowieso keiner hört ... Man darf auch nicht vergessen. Aus Sicht der Musikinstrumentenverstärkeroderwieauchimmerindustrie, wird das Geld in der Regel nicht mit Profis verdient (die kriegen einen Endorservertrag)... sondern mit den Amateuren, die so klingen wollen wie ihre Vorbilder ...

dort wird das Voodoo gemacht ...

Wie wahr.................. Die Endorsement-Verträge werden sicherlich aus den Etats der Werbeabteilung/PRabteilung finanziert..........BTW: Um auf den Anfang des Threads zurückzukommen: Werden die NetzteilELKOS und die PIO-Capacitors, Orange-Drops, Mallory....Moldedblabla Kondensatoren und Kohlepresswiederstände sowie deren Zerfallszustand auch gemodelt? SO dass man sich unterschiedlich verrottete Elektronikbauteile in seinen virtuellen Verstärker bauen kann?????? Wäre ja mal 'ne Geschäftsidee........Gemodelte Vintitsch-Elektronikbauteile

Aber wie definiert man denn heute noch "Live"? Wenn die Hälfte vom Sequencer kömmt und es genau soooo wie auf Tonträger klingen muss, weil sonst das Publikum erschreckt, bieten sich digitale Klangerzeuger/Verstärker natürlich an......aber hat nicht früher, als immer mal wieder ein Mammut oder ein Wollnashorn durch das Publikum trabte, den Reiz des Live-Konzerts die Tatsache ausgemacht, dass die Werke, die im Studio mit Mietmusikern, Philhamonikern und heftigster Mehrspurtechnik aufgenommen wurden, von 3 - 5 Leutchen, von denen jeder maximal 1 Instrument auf einmal bedienen konnte, an die Bühnensituation angepasst wiedergegeben wurden? Oder erliege ich da einem Irrtum?????

Ich habe mir mal vor einigen Jahren so ein Boss GT6 gekauft, was ja auch mit COSMO-Technologie nachempfundene Verstärkerklänge bringen soll..................Hmmmmmpf, überzeugt hat mich das nicht. Die ganzen Effekte sind super, die Zerrer, Fuzze, Modulationen etc................aber die Amps.....ick weeß nich. Klingt nach Plastik. Und wenn man dann eine fette Stereo-Röhrenendstufe dahinter schnallen muss (mit entsprechenden Boxen), dann wird's wieder mächtig aufwändig.

Scheiss-Konsumdruck!


DoubleC (oooch zimlich Vintage)

[vrooom]

Wenn das wirklich schon gängig ist, ist Voodoo zumindest im Livebetrieb nicht nur aus und vorbei, es ist so dermaßen aus und vorbei, dass man sich bereits Sorgen um das Gegenteil von Voodoo - übertriebene HightechDigitalBillig-und-Schnödigkeit - machen müßte. Wann gibt es das erste virtuelle Konzert, auf dem Avatare virtuelle Gitarren über - Achtung, jetzt kommts! - virtuelle Ampmodeler für ein Publikum spielen, das daheim am Computer sitzt? Ich glaube, dass es das in Second Life sogar schon gab. Und zwar von so einer Liedermacherin und nicht von Kraftwerk!
Neinneinnein... wie sagte Immanuel Kant: "Der kritische Weg ist allein noch offen."
Ich selbst finde Ampmodeler toll (obwohl mir der Verlust meiner realen Amps so zu schaffen macht, wie einem Sammler der Verkauf seiner Oldtimer, oder Schallplattensammlung, usw.). Aber Attrappen für live sind ein Witz. Würde ich nur in ironischer Übersteigerung (Offensichtliche Pappkulissen; selbstgemalt und überdreht) akzeptabel finden. Dann wäre es ein Statement. Und zwar ein gutes und humorvolles. - Moment, da gab es doch das hübsche Chills-Video mit den übersteigerten Attrappen... Bitte schaut jetzt mal in den Thread "Interessante Muvis".

[12stringbassman]

Es gibt oder gab sicher ein paar ehrliche Handwerker in dem Geschäft. Van Halen z.B. haben die ersten Platten alle komplett live eingespielt, mit ganz wenigen Overdubbs, und so klingt's auch und genauso können/konnten sie es auch live spielen (ich war Zeuge).

Ich kann mich an einen Motörhead-Gig erinnern, Fast Eddie war noch an der Gitarre, auf dem Zeppelin-Feld in Nürnberg. Ich stand vielleicht 50m von der Bühne weg. Eddie stand vor vier Fullstacks mit je zwei Topteilen. Da fiel das Mikro um, mit dem seine Amps abgenommen wurden (hatte sich im Gitarrenklabel verheddert, ja sowas gab's damals noch). Es wurde nicht wirklich sehr viel leiser, d.h. er hat einen guten Teil der Lautstärke tatsächlich von der Bühne aus gemacht. Ob die das heute immer noch so machen, davon werde ich mich am 11.12. überzeugen

Aber wenn ich mir sowas anschaue:
http://www.youtube.com/watch?v=WHNOYBo_hLk

[mr_mike]

der knopfler (mark) ist zwar keiner der vor x-stacks herum steht (eher sitzt er jetzt nach seinem ärztlichen stehverbot), jedoch war das was ich in wien gesehen & gehört habe von ihm, allererste sahne und dem was man so auf aufnahmen hört sehr ähnlich, verstärker wurde mittels mikrofon abgenommen, jedenfalls sah es so aus :-D

[Poldi]

@ 12stringbassman: Das geht ja alle noch..... schau mal hier
http://www.google.de/imgres?imgurl=http ... s%3Disch:1
Ich meine beim Konzert gesehen zu haben das in der unteren Reihe gerade mal 2-3 Amps über Mics abgenommen wurden, der Rest ist Show.

[MABFan]

Kommt wohl auch aufs image der band an,aus welchem genre sie kommen und wo bzw. bei wem sie auftreten.
Als beispiel mal auf dem Download Festival in England vor über 30.000 haben hinter jedem gitarristen 4x3 Boxen gestanden (die Tops die benutzt worden haben irgendwo links gestanden so das man sie normalerweise nicht sieht). Gleiche Band bei einer kleinen Fersehshow jeder mit einem Fullstack. Wieder eben die Band,andere Show (ich schätze mal 500 Fans) aber diesmal 6x3 Boxen für jeden Gitarristen. Naja modellen tun die sowieso nicht.

Ist wohl eben meist nur Show,bei größeren Veranstaltungen aber teilweise nicht.

[reinhard]

Ist wohl eben meist nur Show,bei größeren Veranstaltungen aber teilweise nicht.

ich glaube überhaupt nichts mehr

[MABFan]

Ist wohl eben meist nur Show,bei größeren Veranstaltungen aber teilweise nicht.

ich glaube überhaupt nichts mehr

Das dumme ist ja das jede Band das anders macht...im vid von 12stringbassmann wüsste ich auch nicht ob die ihrn kram an haben oder nicht,besonders da ich auch nicht weiß was so ein professioneller gehörschutz ausmacht. Slayer waren beispielweise beim Wacken Open Air 2002 zu leise für alle Fans,haben sie aber nicht gemerkt da es für sie selbst laut genug war(Verständlich vor mehreren Fullstacks). So war dann der ganze Auftritt ziemlich für die Katze..

Naja..da verstehe noch einer die Musikbranche

[vrooom]

@ reinhard - Willkommen im Klub (...derjenigen, die mangels Glauben sich ums Wissen bemühen; zumindest was Gitarrenvoodoo angeht)