bussela hat geschrieben:..........................
Wenn ich Muse, Metallica oder Gallagher spiele, versuche ich nicht deren Sound zu imitieren, sondern deren Spielweise. Damit komme ich der Authentizität näher, als mit irgendwelchen Voodoo-Kondensatoren bei gleichzeitig liebloser Bemühungen um originales Spiel......................................
Daß ich dennoch einen Bogen um die preisgünstigsten Kleinteile eines bekannten Elektronikversenders mache liegt hauptsächlich an meinen Erfahrungen mit deren Qualität im Allgemeinen. Für Kondensatoren, welche nicht schon in der Schrümelkiste in kleine Bröckchen zerfallen, gebe ich gerne ein paar Cent mehr aus...................
Recht hat der Mann!
Es kommt in erster Linie darauf an, die Spielweise der Herren Hendrix, Clapton, Gallagher und watt weeß ick noch zu analysieren. Bei dem ganzen Pipper-Vintitsch-Signature Wahn wird offensichtlich sehr gerne vergessen, dass die meisten Meisterwerke, die unser Hörempfinden in den letzten 50 Jahren geprägt haben, in einer Studiosituation entstanden sind.
Wer kann das schon nachempfinden? Wer hat schon einen Eddie Kramer oder gar einen SIR George Martin (ohne den John, Paul, George & Ringo aber sowas von aufgeschmissen gewesen wären), der einem den Vintitsch-Traumsound zurechtkurbelt?????
Eine 59er LesPaul war in den 60ies noch nicht mal 10 Jahre alt. Die Stratocasters kamen direkt aus der Fabrik! Und die Verstärker erst! Fender, Vox und Marshall.......NAGELNEU! Nix eingespielte Lautsprecherpappen, eingeglommene Röhren, angetrocknete ELKOS und watt weeß ick noch....einfach NEU.
Auffällig ist, dass die alten recken vor allem SPIELFREUDE aufs (Ton)Band genagelt haben. Wenn man hört, wie Hendrix, SRV, Gallagher z.T. Clapton und auch Herr Blackmore noch in die (manchmal arg dünnen) Saiten gelangt haben, da kann dann schon Freude aufkommen. Das ist dann halt nicht das etwas seelenlose abfiedeln von Skalen (shredding), mit maximaler Verzerrung und minimalem Anschlag...........
Stichwort TONBILDUNG! Das hatten die alten Säcke wirklich 'drauf. Und das kann man am besten auf 'ner ganz fiesen Akustik-(Wander)-Gitarre üben (mit dicken Saiten.........). Und dann hat jeder noch seine drei bis vier Tonleitern bzw. Fingersätze, die immer wieder angebracht werden. Das ist mir mal aufgefallen, als ich mich intensiver mit den üblichen 70iger-Jazz(rock) Schnellerhöherweiterverdächtigen DiMeola, McLaughlin, Coryell & Consorten beschäftigt habe. Jeder hat so seine Lieblingsfingersätze, die nicht jedem liegen (Ich mag die von olle Al am liebsten). Wenn man sich die ganz alten Altvorderen mal zu Gemüte führt (Die Kings [Albert, BB & Freddy], Albert Collins oder den gaaanz grossen
T-Bone Walker), dann kann man auch hier feststellen, dass jeder der genannten seinen Lieblingsfingersatz hat............Aber den Ton formen die Herren mit den Fingern (rechts und links)
Man muss halt spielen können.......dann klappt's auch mit dem Beano-Bluesbreaker-Album auf einer Koreanischen Fender Telecaster Lite Ash und einem Peavey Classic 50 bei voll aufgedrehtem Leadkanal und zugedrehtem Bridge-TA.......vielleicht nicht ganz so brachial wie mit Les Paul und 60ies Marshall Bluesbremser, aber wenn man genügend Attitüde und Tonbildung 'reinlegt, geht's auch mit dem genannten UN-Equipment...und macht Spass.
Was die Kondensatoren betrifft: Wenn man sich mal bei den üblichen Musikalienhändlern umguckt, dann sind diese Russenteile gar nicht mal so teuer. Also nicht wesentlich teurer, als das, was der Rockinger oder der Thomann anbietet. Was den Tote-Minze-Verein und ähnliche Apotheken B-trifft........hmmmnaj, wer denn wirklich künstlich gealterte Elektronikbauteile braucht.........bitteschön.
Aber es ist ja eigentlich nicht weiter verwerflich sich über die (vermeintliche) Wunderwirkung von Russenkondensatoren Gedanken zu machen, wenn man sieht, wie viele Leutchen hier immer noch mit hochgiftigen lösemittelbasierten Lacken 'rumsauen. Wozu denn diese Nitrolacke mit der bekackten Nitroverduennung oder Aceton, was beides noch blöder macht, als Pattex-LM (Ethylacetat)? Es werden doch bestimmt aus dem Parkettbereich glasharte Lacke auf 2K oder 1K Basis angeboten, die nicht so giftich sind.......bei StewMac gibt es ja auch was auf Wasserbasis...............Und auf einem 45mm dicken Brett wird eine Lackschicht bestenfalls noch esoterisch-transzendentale Einflüsse auf die Saitenschwingungen haben.
Geht es beim Lackieren von E-Gitarren nicht eh nur darum, das Instrument vor Angst- und Bühnenschweiss zu schützen? Der Mann, der die Gitarren für den Oberarzt Jan Vetter baut, nimmt nur irgendwelche Polyurethan (oder so) Lacke, weil die seiner Meinung nach die Instrumente am besten "konservieren".
Fazit: Ist doch eh alles Blödsinn! Hauptsache man kann die Gitarren schlagen (hit the bloody thing) und es macht Spass (Auch das Ankaufen von Equipment).
Doppelzeh
P.S.@ Capricky (Geburtstagskind?)...........habe irgendwie mit dem Zitieren und dem Einloggen Chaos angerichtet. Tut mir leid. Wa soooo stolz auf meine Polemik. Hoffentlich klappt's jetzt!