Lissa: Lefthand mit Cutaway

[Trisman]

Ich werde es wohl auf jeden Fall probieren. Insgesamt kann ja nichts passieren, als dass die kaputte Zarge noch mehr kaputt geht.
Falls es nicht zu reparieren ist habe ich von Manuel bei Nebelheim noch eine dritte passende Zarge bekommen, dann würde ich für eine weitere Gitarre aus dem Riegelahorn vielleicht eine andere Cutaway Form wählen.

[Trisman]

Ich habe heute einen Versuch gestartet. Ich habe die Biegeform ohne Cutaway, die wir bei Jörg im Foxbender eingesetzt hatten und 3 Blatt uraltes Palisanderfurnier in meine Vakuumpresse gepackt und warte jetzt 24 Stunden um zu sehen wie diese Methode zum Laminieren der Zargen funktioniert. Es müssten eigentlich 4 0,6mm Furniere sein um auf eine normale Zargendicke zu kommen, ich hatte aber nur noch diese drei Reststücke hier.

Sobald ich das Ganze morgen aus der Presse geholt habe melde ich mich ob es geklappt hat.

[jhg]

Ich werde es wohl auf jeden Fall probieren. Insgesamt kann ja nichts passieren, als dass die kaputte Zarge noch mehr kaputt geht.
Falls es nicht zu reparieren ist habe ich von Manuel bei Nebelheim noch eine dritte passende Zarge bekommen, dann würde ich für eine weitere Gitarre aus dem Riegelahorn vielleicht eine andere Cutaway Form wählen.

Ich würde die angeknackste Zarge nicht abschreiben. mit einem Bügeleisen kannst du die abstehenden Fasern etwas zurückbringen. Dann den Riss mit Sekundenkleber versorgen. Zur Not kann man die Zarge von innen immer noch mit einem Futter verstärken.

[Trisman]

Die Zargen liegen im Moment bei meinen Eltern und ich bin noch nicht dort hin gekommen um zu versuchen sie zu reparieren. Das Material für den Laminiertest hatte ich heute hier und habe einfach auf gut Glück probiert. Aber ich werde auf jeden Fall erst versuchen die Riegelahornzargen zu reparieren, bevor ich anderes Material besorge. Am liebsten wäre mir natürlich das kitten klappt und ich kann mit dem bisherigen Material weiter arbeiten.

[Trisman]

Auch wenn ich wie gesagt erst versuchen werde die Zarge zu reparieren hier das Ergebnis des kleinen Lamiertests. Leider war das Dichtband in meinem Vakuumbeutel mittlerweile so alt, das er nicht mehr 100% dicht war. Aber das Experiment zeigt, dass es prinzipiell funktionieren würde. Plan B ist für den Katastrophenfall ist also vorhanden was beruhigend zu wissen ist.

[Trisman]

Zurück in der Werkstatt bei meinen Eltern und der nächste Rückschlag. Ich wollte eigentlich die Zarge reparieren, aber es kam doch anders als gedacht... Nachdem die Zargen sich wieder ein kleines bisschen aufgebogen hatten, habe ich erst einmal geschaut wie viel das wohl ausmacht um dann eventuell mit dem neuen Biegeeisen etwas nachzubiegen. Dabei habe ich die Zargen das erste mal richtig in die Form eingelegt und musste feststellen, dass wir beim Biegen mit dem Foxbender beide Zargen jeweils ein kleines Stück zu weit nach vorne geschoben haben, so dass am Halsende jeweils ein ordentlicher Überstand ist, am Unterbug ab beide ein paar cm zu kurz sind. In die Form eingelegt entsteht so ein Spalt von ca 6cm, der sich dann natürlich auch nicht wirklich sinnvoll mit einem Filet schließen lässt.

Ich überlege nun also wie ich weiter machen soll. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es mir zutraue neue Zargen am Biegeeisen komplett freihand zu biegen und das Laminieren aus Furnier scheint zwar zu funktionieren, aber ob das wirklich die beste Lösung ist weiß ich auch nicht, da normales Furnier ja als Messerfurnier nicht die beste Qualität hat.

Falls ich Biegen sollte werde ich auf jeden Fall kein Riegelahorn nehmen, sondern ein gerade gewachsenes Holz um nicht wieder das selbe Problem beim Cutaway zu bekommen.
Beim Furnieren könnte ich Riegelahorn nutzen, da die einzelnen Blätter ja viel flexibler sind und sich um kleinere Radien biegen lässt. Außerdem könnte ich dann auch den Boden nutzen. Allerdings wäre das für mich kein riesen Argument, denn den Boden werde ich auch anderweitig irgendwann verbauen können.

Nachdem ich gestern mittag gesehen habe, dass es keinen Sinn macht mit den Zargen weiter zu arbeiten, habe ich schon ein bisschen nachgedacht und im Netz herum gesucht. Was mir gut gefallen würde wäre Padouk als Boden und Zargen. Die Gitarre heißt ja Lissa nach unserer Hündin. Lissa (wahrscheinlich anders geschrieben) ist im russischen das Wort für Fuchs. Da würde das rot braune Holz mit hellem Splint super passen und mit der neuen CNC würde sich dann auch eine Art Fuchs Inlay anbieten. Allerdings habe ich verschiedene Meinungen zum verarbeiten von Padouk gelesen und bin nun etwas verunsichert.

Die Alternative, die mir gefallen würde wäre Boden und Zargen aus schlichtem Nussbaum zu machen, da hat Manuel bei Nebelheim gerade ein schönes Set da, dass mir gefallen würde. Allerdings wäre ich mir dann unsicher welches Holz ich als Griffbrett und Steg nehmen könnte. Nussbaum soll ja für einen Steg zu weich sein, zu "bunt" aus verschiedenen Hölzern soll die Gitarre aber auch nicht werden.



Über Meinungen und Einschätzung oder Tipps zu den verschiedenen Vorhaben und Möglichkeiten wäre ich sehr dankbar.

[Gerhard]

Guten Morgen,
oh je, das ist ja zu blöd mit den Zargen! Ein Vorschlag meinerseits: Wenn du noch einen Zargenrest hast (z.B. Halsseitig absägen) dann könntest du den als Füllstück in den Spalt am Unterklotz einsetzen, quasi als großes Filetstück. Dann noch sws Zierstreifen drumrumlaufen lassen und gut ists. Klar ist das eine Notlösung, aber könnte auch gut aussehen!
Wenn du ein anderes Holz verwenden willst, würde ich dir zu Nussbaum raten. Das ist für den Anfang leicht zu biegen und auch leicht zu hobeln. Padouk ist ja doch oft wechseldrehwüchsig und kann da schon Probleme bereiten!
Egal welche Variante, ich wünsche weiterhin viel Erfolg!
lg

[Trisman]

Vielen Dank Gerhard für deine Hilfe!

Mit ein bisschen Scham und viel Erleichterung muss ich aber sagen: Kommando zurück!
Ich habe gestern die Zargen an meine Innenform aus Pappe angehalten und dort kam es wie oben beschrieben zu den Verschiebungen. Ich habe dann gerade die Zargen an die Au0enform angepasst und noch nachgebogen. Und nun sitzen die Zargen in der Außenform und es ist nur noch ein Spalt von ca 1cm, der durch das Filetstück locker ausgeglichen werden kann.
Die Risse an den Zargen sind beim anschließenden verschleifen am Bandschleifer fast verschwunden und der Rest wird nun wie von Jörg vorgeschlagen mit Sekundenkleber ausgebessert/verstärkt.

Ich bin froh, dass es doch noch geklappt hat. Devise für die nächsten Schritte: Zwei Mal schauen, probieren und messen, dann muss ich mir nicht wieder eine ganze Nacht Gedanken machen.

Ich werde jetzt noch die Pressbeilagen fertig stellen und die Zargen komplett einspannen, dann gibt es auch ein Foto.

Es tut mir leid, dass ich hier die Pferde scheu gemacht habe...

[Trisman]

Die Zargen sind eingespannt.

Boden und Decke sind grob in Form gesägt.

Vielleicht schaffe ich es heute noch das Himmelbett zu bauen, aber spätestens danach muss ich wieder zurück nach Dortmund fahren und kann erst nächste Woche weiter machen.

[Trisman]

Und noch ein letzter Fortschritt für diese Woche:

Das Himmelbett und die dazugehörigen Go-Bars sind fertig.

Die Go-Bars bestehen aus Fieberglasstäben aus dem Drachbau. Sie sind 5mm dick und 66,5cm lang. Ich habe 2m Stangen gekauft und dann gedrittelt. Die Endkappen sind aus Gummi und rutschfest. Vielen Dank an @100WChris für den Tipp und die Beratung per PN.

Wenn die Stäbe um 4cm verkürzt eingespannt werden, drückt jeder mit 3kg auf. Insgesamt habe ich 36 Stäbe, das sollte hoffentlich für alle Aufgaben reichen.

[dantiel]

wow reizend schöne Gitarre. und so elaborierte techniken zu verwenden wird es garantiert gelingen. ein kleiner tipp: im vergleich zu Fiberglas ist carbon um einiges stärker, und braucht man mehr Biegsamkeit nimmt man einfach einen dünneren stab, aber möglicherweise kostet es etwas mehr als FG

[Trisman]

Leider geht es aus verschiedenen Gründen nicht so schnell weiter wie ich es gerne hätte. Neben den vielen Dingen, die gerade nicht funktionieren weil noch Werkzeug oder Material fehlt gibt es aber auch Kleinigkeiten die klappen. Heute habe ich angefangen die Rosette zu fräsen. Ich hatte eine „Großbestellung“ bei Shellex getätigt und verschiedenste Perlmutt Sorten bestellt. Daraus habe ich jetzt die für das Projekt passendste ausgesucht und eine 3mm breite Rosette aus insgesamt 16 Kreissegmenten gezeichnet. Die ersten 6 Segmente sind mittlerweile aus „Brown Lip “ Perlmutt gefräst, 10 weitere kommen noch heute Abend und morgen im Laufe des Tages. Daneben kommen dann noch Einlagen, die ich bei Dictum gekauft habe. Griffbretteinlagen und Headstockinlay werden dann auch aus dem selben Material gefräst, für beides muss ich mir aber noch etwas einfallen lassen.

Perlmutt lässt sich nur sehr schwer so fotografieren, dass es naturgetreu abgebildet wird, ich finde das Original schöner als es auf dem Foto den Anschein macht.

[Trisman]

Nachdem nun alle 16 Stücke fertig sind und ich die Randlage angehalten habe gefiel es mir nicht mehr so wie vorher gedacht. Also habe ich angefangen neben den 3mm Brown Lip Ring innen und außen jeweils noch einen 1mm Ring aus schwarzem Tahiti Perlmutt zu fräsen. Die ersten Teile von jeder Seite sind fertig und ich finde so sieht es gut aus. Im Laufe des Wochenendes werde ich noch die restlichen 30 Teile fräsen und dann die Rosette ausfräsen und einlegen.

Auch hier zeigt das Foto nicht das eigentliche Aussehen. Wenn die Rosette eingelegt ist muss ich vielleicht ein Video machen.

[Arsen]

Sieht hübsch und dezent aus, finde ich.

Wie fräst du den Rosettengraben?

[Trisman]

Ich weiß es noch nicht genau. Ich habe einen Dremel mit Kreisschneider, der ist aber sehr billiges wackliges Plastik. Ich werde an einem Reststück ausprobieren, ob ich die Schallloch und Rosette auch mit der CNC gefräst bekomme, dann wird es auch genau und die Rosette sitzt ohne Spiel.
Ich habe genug Restholz um beide Varianten einmal zu probieren.

[100WChris]

Ich weiß es noch nicht genau. Ich habe einen Dremel mit Kreisschneider, der ist aber sehr billiges wackliges Plastik. Ich werde an einem Reststück ausprobieren, ob ich die Schallloch und Rosette auch mit der CNC gefräst bekomme, dann wird es auch genau und die Rosette sitzt ohne Spiel.
Ich habe genug Restholz um beide Varianten einmal zu probieren.

Das geht mit der cmc wunderbar, ich empfehle einen downcut-Fräser, dann reisst oben nix aus.

[Trisman]

Da ich keinen Downcut Fräser zur Hand hatte habe ich kurzerhand einen Test in Fichte Reststücken mit verschiedenen vorhandenen Fräsern gemacht und den besten dann für die Decke genutzt. Das Perlmutt habe ich dann mit Titebond in den Kanal eingeklebt. Jetzt trocknet es und ich überlege mir einen „Rosettenschleifer“ @MattB90 Style zu basteln um das harte Perlmutt mit der Decke bündig zu schleifen ohne das Holz anzugreifen.

Da das Perlmutt wie gesagt schwer zu fotografieren ist zuerst ein Foto von meinem ersten Teststück bei dem der Schimmer ganz gut rüber kommt und dann das Bild des momentanen unverschliffenen Zustands.

[MattB90]

Thihihi kann ich nur empfehlen Wobei du aber dennoch schauen solltrst, dass das Perlmut schon soweit wie möglich in der Decke drinnen ist, weil es trotzdem sau aufwändig ist den Mist zurück zu schleifen...

[Gerhard]

Meine Empfehlung für ein sauberes Ergebnis: Gib außenrum und innenrum noch einen sws Span, das sieht als Abschluss besser aus.

[dantiel]

schickes Perlmutt, sieht fast bernsteinig aus

[Trisman]

Meine Empfehlung für ein sauberes Ergebnis: Gib außenrum und innenrum noch einen sws Span, das sieht als Abschluss besser aus.

Das macht mich jetzt nachdenklich. Wie würdest du nachträglich noch den Kanal für den Span innen und außen fertigen? Ich denke so zu 100% auf die CNC aufgespannt bekomme ich die Decke nicht mehr, dass es genau passend wird.
Ich würde dann vielleicht eher einen sw Span einsetzen, bzw jeweils ein Furnier schwarz und ein Furnier Ahorn mit dem Ahorn jeweils zum schwarzen Perlmutt zeigend.

Thihihi kann ich nur empfehlen Wobei du aber dennoch schauen solltrst, dass das Perlmut schon soweit wie möglich in der Decke drinnen ist, weil es trotzdem sau aufwändig ist den Mist zurück zu schleifen...

Da die Perlmuttplatten minimal unterschiedlich in der Dicke waren habe ich die weitesten Stellen ca 0,2mm herausschauen, so dass die tiefsten Stellen jetzt schon relativ bündig mit dem Holz liegen. Das wird also eine elendige Schleiferei. Leider komme ich durch einen Trauerfall in meinem Umfeld in den nächsten Tage wohl nicht dazu den Schleifer zu basteln und zu schleifen.

[Gerhard]

Das macht mich jetzt nachdenklich. Wie würdest du nachträglich noch den Kanal für den Span innen und außen fertigen? Ich denke so zu 100% auf die CNC aufgespannt bekomme ich die Decke nicht mehr, dass es genau passend wird.
Ich würde dann vielleicht eher einen sw Span einsetzen, bzw jeweils ein Furnier schwarz und ein Furnier Ahorn mit dem Ahorn jeweils zum schwarzen Perlmutt zeigend.

Du könntest die Decke einfach aufgespannt lassen. Die andere Variante ist die, zuerst eine "Fake" Rosette aus Teflon gemeinsam mit den Zierspänen drumrum einzulegen. Dann wird das Teflon rausgezogen und in die Nut klebt man das Perlmutt.

[Trisman]

Die Decke ist ja schon runter von der CNC und die Perlmutt Rosette ist schon eingeleimt mit Titebond. Ich könnte höchstens versuchen mit Hitze den Leim wieder zu lösen und das Perlmutt noch einmal herauszunehmen. Dann den gesamten Kanal noch einmal größer zu fräsen und neu einzulegen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das das ganze nicht eher unsauberer machen wird und den Effekt den die Zierspäne haben sollen ad absurdum führt.

[Gerhard]

Die Decke ist ja schon runter von der CNC und die Perlmutt Rosette ist schon eingeleimt mit Titebond. Ich könnte höchstens versuchen mit Hitze den Leim wieder zu lösen und das Perlmutt noch einmal herauszunehmen. Dann den gesamten Kanal noch einmal größer zu fräsen und neu einzulegen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das das ganze nicht eher unsauberer machen wird und den Effekt den die Zierspäne haben sollen ad absurdum führt.

Oh.. Sorry ich hab nicht kapiert dass es schon wieder runter ist. Ich dachte das war ein Probestück! Na, dann lass es lieber so.

[Trisman]

Naja, es muss ja auch noch Dinge geben, die ich bei der Nächsten besser machen kann…
Ich bin erst mal gespannt wie es dann irgendwann nach dem Schleifen aussehen wird.