Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
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Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Mal wieder ein freundliches Moin liebe KollegInnen.
Meine letzte (und zugleich erste) akustische Gitarre hat sich trotz aller Schönheitsfehler tatsächlich zu meinem meistgespielten Instrument gemausert. Der Bau war für mich eine absolute Bereicherung, fast so schön wie das eigentliche Spielen. Und jetzt erwische ich mich permanent dabei Bücher und Bauberichte zu schmökern, nach Werkzeug zu recherchieren und Holzbearbeitung im Allgemeinen auf Kette zu kriegen...subtile Zeichen dafür, dass es höchste Zeit für Nummer 2 ist. Eine Parlor soll es wieder sein, so viel steht fest. Stahlsaiten diesmal. Und mehr visuelle Kontraste soll sie auch haben. Eigentlich wollte ich den Bericht ja erst starten wenn es richtig losgeht. Bei Klampfe Nr.1 hab ich nämlich viel durch spontane Improvisation versemmelt (bin halt kein Jazzer), das wollte ich hier durch rigorose, disziplinierte Vorbereitung ausschließen. Aber irgendwie hab ich über das ganze Vorbereiten jetzt doch schon so halb angefangen und warum sollt ihr dann nicht direkt auch zuschauen. Das Ganze wird bestimmt eine längerfristige Sache, Familie und Arbeit werden schon dafür sorgen.
Grobe Orientierung bietet ein gratis Plan von der genialen Seite Macjansson.com
Grob deshalb, weil ich das Original als noch etwas zu groß erachte. Statt der 630er Mensur, sollen am Ende 597mm rauskommen – entsprechend verkleinert hab ich mir den Plan dann im Copyshop gedruckt. Der Steg wird anders als im Plan ohne Pins auskommen müssen, ich mag das einfach nicht besonders. Für die Beleistung, Radius, Kopfplatte behalte ich mir das Recht auf spontane Missgeschicke/Änderungen vor.
Hölzer:
Boden/Zargen/Griffbrett + evtl Steg: Walnuss
Decke: Fichte
Hals: Softmaple
Ich will es wenn möglich bei diesen Hölzern belassen. In Bezug auf Streifen für die Bindings hab ich mich schon großzügig bei Hals und Griffbrett bedient.
Alle Hölzer liegen schon seit vielen Monaten hier bei mir rum und haben sich inzwischen hoffentlich an ihr zuhause gewöhnt.
Jigs:
Ich hab über WOCHEN die Außenform gebaut und die Innenseite mühsam (!) auf den rechten Winkel gebracht. Habe mich dann selber mit dem Ergebnis erstaunt. Toll, dass Geduld sich dann eben doch manchmal auszahlt. Ich hoffe damit bleibt mir traumatisches Wiedererleben erspart, die Zargen bei meiner ersten Klampfe sind nämlich alles andere als gerade.
Meine Biegevorrichtung ist dagegen recht lieblos und hat mich insgesamt wohl keine Stunde gekostet. Allerdings hat sie sich bei der Konstruktion meiner Rosette (der Teenager in mir lächelt anzüglich) aber schon bewährt.
Der Wölbungssstock für den Boden (13') steht ebenfalls. Wie ich den gemacht habe ist hier dokumentiert.
Für den Deckenradius...naja da hab ich mich noch nicht zu einem Wölbungsstock durchringen können. Vielleicht wird’s eine Flattop.
Aktueller Stand:
Hals:
Den Hals hab ich schon abgerichtet, die Kopfplatte im 15 Grad Winkel abgesetzt und verleimt. Ich hab ein kurzes Zeitfenster ausgenutzt, in dem ich Zugriff auf Bandsäge und Verleimpresse hatte <3
Da der Hals nicht gesperrt ist und liegende Ringe hat, überlege ich derzeit noch, ob mir neben dem Halsstab auch noch die Verstärkung mit Karbon den Aufwand und die Kosten wert ist...?
Zargen:
Die Zargen sind ausgehobelt (1.8 - 2mm)
Decke:
Die Deckenhälften sind von beiden Seiten angeschliffen, aber noch nicht auf Stärke gebracht.
Rosette:
Die Rosette ist nach viel Spaß mit Lötlampe und Kabelbinder fertig – das Motto hier lautet schlichte Eleganz. Glitzerkams (Plastik, Perlmutt) kommt mir erstmal nicht in die Tüte. Ich war erstaunt, dass sich der mittlere Walnussstreifen trotz seiner 4mm Stärke problemlos hat biegen lassen.
Tja und jetzt mal sehen wie es weiter geht. Vielleicht bring ich als nächstes die Binding/Purfling-Streifen (Softmaple und Walnuss, Abschnitte von Hals und Zargen) mal in Form und bereite mich so heimlich auf das Biegen der Zargen vor. Oh und die Einkäufe - ich muss noch diverse Dinge besorgen (End- und Halsklotz + Liningmaterial aus Fichte, Halsstab, evtl Karbonstäbe, Bunddraht)...der Herr Rall freut sich sicherlich über meinen Einkaufskorb, aber noch mangelt es an Geld bzw Überwindung auf „Bestellen“ zu clicken.
Fragen an euch:
1.Wie lang sollte der Halsstab sein? (597mm Mensur, Halsstabzugang vom Schalloch aus)
2.Karbonverstärkung des Halses - könnt ihr mich in meiner mangelnden Motivation diesbezüglich verstärken?
3.Kommt Walnuss evtl in Verbindung mit Epoxidharz als Stegmaterial in Frage? Es sollen wie gesagt so wenig zusätzliche Hölzer wie möglich zur Verwendung kommen (aus Gründen des Geldes und der Ästhetik)
Cheerio
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Für den Deckenradius...naja da hab ich mich noch nicht zu einem Wölbungsstock durchringen können. Vielleicht wird’s eine Flattop.
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Da der Hals nicht gesperrt ist und liegende Ringe hat, überlege ich derzeit noch, ob mir neben dem Halsstab auch noch die Verstärkung mit Karbon den Aufwand und die Kosten wert ist...?
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Decke:
Die Deckenhälften sind von beiden Seiten angeschliffen, aber noch nicht auf Stärke gebracht.
Rosette:
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Tja und jetzt mal sehen wie es weiter geht. Vielleicht bring ich als nächstes die Binding/Purfling-Streifen (Softmaple und Walnuss, Abschnitte von Hals und Zargen) mal in Form und bereite mich so heimlich auf das Biegen der Zargen vor. Oh und die Einkäufe - ich muss noch diverse Dinge besorgen (End- und Halsklotz + Liningmaterial aus Fichte, Halsstab, evtl Karbonstäbe, Bunddraht)...der Herr Rall freut sich sicherlich über meinen Einkaufskorb, aber noch mangelt es an Geld bzw Überwindung auf „Bestellen“ zu clicken.
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1.Wie lang sollte der Halsstab sein? (597mm Mensur, Halsstabzugang vom Schalloch aus)
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Wieder klein und nussig: Parlor Nr.3
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Eigenwillig und elektrisch
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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Beim Halsstab würde ich sagen: Entweder, oder. Verstellbarer Stahlstab plus Carbon ist absoluter Overkill.
Meine Wettbewerbsgitarre beispielsweise hat nur einen Carbonstab. Gut, die ist jetzt erst anderthalb Monate alt, aber da hat sich bis jetzt absolut nichts verändert, ich musste sogar ein Relief in die Bundierung schleifen, da der Hals auch mit Saiten überhaupt nicht nachgegeben hat.
Zur Orientierung, damit du nicht meinen ganzem Bauthread durchwühlen musst: Hals-Korpus-Übergang ist am 14. Bund, die Mensur ist mit 550mm nochmal ein Stück kürzer als bei dir und es ist ein 11er Saitensatz drauf. Mit Normalstimmung ergibt das recht wenig Saitenzug, aber ich würde dem Ding da auch deutlich mehr zutrauen (kurzzeitig hatte ich auch mal drei Halbtöne hochgestimmt, auch da hat sich nichts gerührt).
Aber egal ob Stahl oder Carbon: Ich würde den Stab so lang wie möglich machen.
Nuss als Stegmaterial hatte ich auch schonmal verwendet, aber mit Nylonsaiten. Selbst die Nylons neigen zum Eingraben, da habe ich schnellstens mit Kantenverstärkungen aus Pertinax nachgeholfen. Wenn du einem "Fädelsteg" oder Ähnliches bei Stahlsaiten machst, wirst du das Problem an den Ballends auch haben, da muss also ´was härteres eingearbeitet werden (Pertinax, Knochen, Blechsteifen...), Hauptsächliche Schwachstelle ist mMn aber die Leimung zwischen Steg und Decke, da dein Saitenzug ja dann nur am Steg zerrt. Was da passieren kann, zeigen leider etliche Ovation-Gitarren, bei denen der Steg irgendwann einfach unter dem Saitenzug wegfliegt.
Ansonsten: Hau´rein. Und mit der Nuss hast du dir nicht nur ein schönes, sondern auch ein gut zu bearbeitendes Holz ausgesucht. Dass sich das auch hervorragend biegen lässt, hast du ja selbst schon festgestellt.
Gruß
Markus
Meine Wettbewerbsgitarre beispielsweise hat nur einen Carbonstab. Gut, die ist jetzt erst anderthalb Monate alt, aber da hat sich bis jetzt absolut nichts verändert, ich musste sogar ein Relief in die Bundierung schleifen, da der Hals auch mit Saiten überhaupt nicht nachgegeben hat.
Zur Orientierung, damit du nicht meinen ganzem Bauthread durchwühlen musst: Hals-Korpus-Übergang ist am 14. Bund, die Mensur ist mit 550mm nochmal ein Stück kürzer als bei dir und es ist ein 11er Saitensatz drauf. Mit Normalstimmung ergibt das recht wenig Saitenzug, aber ich würde dem Ding da auch deutlich mehr zutrauen (kurzzeitig hatte ich auch mal drei Halbtöne hochgestimmt, auch da hat sich nichts gerührt).
Aber egal ob Stahl oder Carbon: Ich würde den Stab so lang wie möglich machen.
Nuss als Stegmaterial hatte ich auch schonmal verwendet, aber mit Nylonsaiten. Selbst die Nylons neigen zum Eingraben, da habe ich schnellstens mit Kantenverstärkungen aus Pertinax nachgeholfen. Wenn du einem "Fädelsteg" oder Ähnliches bei Stahlsaiten machst, wirst du das Problem an den Ballends auch haben, da muss also ´was härteres eingearbeitet werden (Pertinax, Knochen, Blechsteifen...), Hauptsächliche Schwachstelle ist mMn aber die Leimung zwischen Steg und Decke, da dein Saitenzug ja dann nur am Steg zerrt. Was da passieren kann, zeigen leider etliche Ovation-Gitarren, bei denen der Steg irgendwann einfach unter dem Saitenzug wegfliegt.
Ansonsten: Hau´rein. Und mit der Nuss hast du dir nicht nur ein schönes, sondern auch ein gut zu bearbeitendes Holz ausgesucht. Dass sich das auch hervorragend biegen lässt, hast du ja selbst schon festgestellt.
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- jhg
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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Ich würde keine Nuss als Stegmaterial nehmen - insbesondere nicht für einen Steg zum Durchfädeln. Das gibt immer wieder Probleme mit gerissenen Stegen.
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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Danke für eure Rückmeldungen. In Bezug auf Walnuss=Stegmaterial hab ich schon ähnliches befürchtet. Der Tipp mit einer Einlage gibt mir noch ein wenig Hoffnung/Stoff zum Nachdenken.
@Cabriolet: Dein Thread ist mir sehr bewusst
. Der Gedanke nur Carbon zu verwenden und damit das Gefussel mit dem Halsstabzugang über das Schallloch zu vermeiden ist durchaus verführerisch 
@Cabriolet: Dein Thread ist mir sehr bewusst


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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Dabei musst du aber bedenken, dass du das "Gefussel" dann an anderer Stelle hast: Halskrümmung einstellen ist dann ja nicht mehr, es kann passieren, dass du das Relief dann entsprechend in die Bundierung schleifen musst, falls der Hals unter Saitenzug zu gerade bleibt (so wie es bei mir war), oder sich zu sehr krümmt. Also erst ganz normal abrichten, danach dann eventuell das Relief schleifen, wobei das dann mit einem langen Schleifklotz nicht mehr geht, das muss dann mit einem sehr kurzen Klotz und entsprechend Gefühl und Geduld erledigt werden.Düsentrieb hat geschrieben: ↑08.05.2021, 13:11Der Gedanke nur Carbon zu verwenden und damit das Gefussel mit dem Halsstabzugang über das Schallloch zu vermeiden ist durchaus verführerisch![]()
Verbaut habe ich übrigens diesen Stab: https://www.ebay.de/itm/161348995759?ha ... SwnDxUoYpk, nicht gerade preisgünstig, aber wirklich stabil. Und aus dem 1m-Stab bekommt man ja mindestens 2, bei kurzen Hälsen wie bei mir und auch bei dir geplant sogar drei Halsstäbe heraus.
Gruß
Markus
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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Es geht weiter, bleibt aber erst einmal im Klein-Klein. Ich habe mich um die Herstellung der späteren Korpus-Zierstreifen gekümmert, für mich schon ein Thema, das mir im Vorfeld einigen Respekt abverlangt hat, ob der notwendigen Feinmotorik.
Zunächst habe ich aus den Zargen Nussstreifen gesagt und diese mit Ahorn (Halsreste) verleimt. Das war schon mal abenteuerlich, lief aber in Bezug auf die Leimnaht ganz gut.
Die daraus entstandenen viel zu breiten Streifen wurden dann mit Stechbeitel und eingespannten Hobel bearbeitet, bis der Ahorn auf 2mm reduziert war.
Mit dem Ergebnis bin ich prinzipiell zufrieden.
Es gibt nur ein Manko bzw Unstimmigkeit des Geschmäckles: Zwei der insgesamt vier binding stammen aus dem Splintanteil der Nusszarge und sind deutlich heller als diese. Sie sind beinahe so hell wie der Ahorn, das ließ sich materialbedingt leider nicht vermeiden. Versuche des Verdunkelns mit eisenazetat sind bisher wenig zufrieden stellend
.
Naja, aber mal schauen, vielleicht beiz ich den ganzen Kram ja noch.
Ansonsten hab ich noch sowohl Hals- und Endblock an die Korpusrundung angepasst.
Nachher biege ich dann die Zargen, wenn nichts dazwischen kommt.
Grüße aus Berlin,
Christoph
Zunächst habe ich aus den Zargen Nussstreifen gesagt und diese mit Ahorn (Halsreste) verleimt. Das war schon mal abenteuerlich, lief aber in Bezug auf die Leimnaht ganz gut.
Die daraus entstandenen viel zu breiten Streifen wurden dann mit Stechbeitel und eingespannten Hobel bearbeitet, bis der Ahorn auf 2mm reduziert war.
Mit dem Ergebnis bin ich prinzipiell zufrieden.
Es gibt nur ein Manko bzw Unstimmigkeit des Geschmäckles: Zwei der insgesamt vier binding stammen aus dem Splintanteil der Nusszarge und sind deutlich heller als diese. Sie sind beinahe so hell wie der Ahorn, das ließ sich materialbedingt leider nicht vermeiden. Versuche des Verdunkelns mit eisenazetat sind bisher wenig zufrieden stellend

Naja, aber mal schauen, vielleicht beiz ich den ganzen Kram ja noch.
Ansonsten hab ich noch sowohl Hals- und Endblock an die Korpusrundung angepasst.
Nachher biege ich dann die Zargen, wenn nichts dazwischen kommt.
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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Das ist ein kleiner Simshobel, vermutlich von der Firma Kunz. Der lag neben seinen Brüdern und Schwestern über Jahrzehnte unbenutzt im Werkzeugschrank des lange verstorbenen Schwieger-Opas und wohnt jetzt bei mir. Die Nische dafür hab ich bislang trotz sorgfältiger Restauration nicht entdecken können, aber vielleicht kommt ja irgendwann der Moment in dem er sich beweisen darf.
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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Ich denke mal das ist ein Bullnose-Simshobel (so ähnlich hier, von Veritas).
Man kann das Vorderteil abnehmen um wirklich in die letzten Ecken kommen zu können.
Bullnosehobel gibt es in verschiedenen Größen und Varianten.
Man kann das Vorderteil abnehmen um wirklich in die letzten Ecken kommen zu können.
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Gruß, Arsen
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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Jo, so werden die Dinger wohl genannt.
Hier der Vollständigkeit halber noch der Rest des grünen Packs.
Bisher war nichts davon wirklich nützlich. Mein 4er Stanley ist aber auch einfach sehr bequem.
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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Ich melde mich nun auch mal wieder zu Wort und berichte vom aktuellen Stand. Die Zargen sind in Form gebracht, Hals- und Endblock eingeleimt.
Ich bin nicht zufrieden mit der Richtung, die der Prozess eingeschlagen hat. Bei diesem Projekt geht es mir neben der Herstellung einer hübschen und funktionalen Gitarre auch ganz stark darum, handwerklich und persönlich ein bisschen weiter zu kommen, vor allem an den Dauerbaustellen Geduld und Gelassenheit. Und jetzt erwische ich mich schon wieder dabei in alte Muster zu fallen und zu hetzen. So hab ich mir auch schon drei Probleme eingehandelt:
1. Kleine Verbrennung in der Taille einer Zarge. Eventuell noch einigermaßen zu kaschieren, aber so unnötig.
2.Beim Biegen der zweiten Zarge war ich im völlig falschen mindset, gestresst, Zeitdruck, ungeduldig. Dann kamen Frau und Sohnemann auch noch eine halbe Stunde früher zurück als erwartet "Wie lange brauchst du noch?". Und anstatt die Arbeit niederzulegen mach ich also ganz schnell noch die Zarge zu Ende, viel ist ja nicht mehr und...Knack. Ganz leise und dennoch nicht zu überhören. Maaaaaan! Der Riss ist ganz klein und nicht durchgängig und ich hatte Mühe ihn überhaupt zu finden. Der Patient wurde dann erst einmal mit ordentlich Leim und einem dünnen Mahagoniepflaster versorgt. Hoffentlich reicht das.
3. Das Verleimen des Halsblocks lief irgendwie schief. Ich habe offensichtlich unregelmäßig Druck angegeben und jetzt gibt es diesen etwa 0.25mm starken Spalt auf einer Seite.
Wie soll ich weiter vorgehen? Neu machen, ignorieren, mit Epoxy pfuschen?
Wenn man hier eine Lektion herauslesen möchte, dann die nächsten Schritte bedachter anzugehen und vor allem zu wissen wann ein Stop förderlicher ist, als ein Go.
Grüße aus Berlin
Ich bin nicht zufrieden mit der Richtung, die der Prozess eingeschlagen hat. Bei diesem Projekt geht es mir neben der Herstellung einer hübschen und funktionalen Gitarre auch ganz stark darum, handwerklich und persönlich ein bisschen weiter zu kommen, vor allem an den Dauerbaustellen Geduld und Gelassenheit. Und jetzt erwische ich mich schon wieder dabei in alte Muster zu fallen und zu hetzen. So hab ich mir auch schon drei Probleme eingehandelt:
1. Kleine Verbrennung in der Taille einer Zarge. Eventuell noch einigermaßen zu kaschieren, aber so unnötig.
2.Beim Biegen der zweiten Zarge war ich im völlig falschen mindset, gestresst, Zeitdruck, ungeduldig. Dann kamen Frau und Sohnemann auch noch eine halbe Stunde früher zurück als erwartet "Wie lange brauchst du noch?". Und anstatt die Arbeit niederzulegen mach ich also ganz schnell noch die Zarge zu Ende, viel ist ja nicht mehr und...Knack. Ganz leise und dennoch nicht zu überhören. Maaaaaan! Der Riss ist ganz klein und nicht durchgängig und ich hatte Mühe ihn überhaupt zu finden. Der Patient wurde dann erst einmal mit ordentlich Leim und einem dünnen Mahagoniepflaster versorgt. Hoffentlich reicht das.
3. Das Verleimen des Halsblocks lief irgendwie schief. Ich habe offensichtlich unregelmäßig Druck angegeben und jetzt gibt es diesen etwa 0.25mm starken Spalt auf einer Seite.
Wie soll ich weiter vorgehen? Neu machen, ignorieren, mit Epoxy pfuschen?
Wenn man hier eine Lektion herauslesen möchte, dann die nächsten Schritte bedachter anzugehen und vor allem zu wissen wann ein Stop förderlicher ist, als ein Go.
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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Leim reinlaufen lassen und nochmal anpressen könnte funktionieren.Düsentrieb hat geschrieben: ↑10.06.2021, 16:29[...]
3. Das Verleimen des Halsblocks lief irgendwie schief. Ich habe offensichtlich unregelmäßig Druck angegeben und jetzt gibt es diesen etwa 0.25mm starken Spalt auf einer Seite.
20210610_065039.jpg
20210610_065053.jpg
Wie soll ich weiter vorgehen? Neu machen, ignorieren, mit Epoxy pfuschen?
[...]
Leimst du mit dem Ponal, der da auf Deiner Werkbank steht?
Sven
P.S.: Ein guter Anhaltspunkt zur Beurteilung der Pressung, ist zu schauen, ob sich Leim aus der Leimfuge drückt. Kommt kein Leim heraus, dann könnte der Anpressdruck ungenügend oder an der falschen Stelle sein.
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- Düsentrieb
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben,
vom Pfusch nie.
(Goethe)
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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Danke Sven.
In Bezug auf den Tipp mit der Leimflut - wäre da Epoxykleber nicht die angebrachtere Variante? Zumindest die Oberfläche des Blocks ist ja bereits einmal mit Leim bestrichen, d.h. die Holzfasern von Block und Zarge können sich von einer neuen Leimschicht nicht mehr "verweben" lassen. Was meinst du?
Ja so geh ich normalerweise vor. Diesmal hab ich seitlich am Halsblock zwei Begrenzungen angebracht, weil ich Bammel hatte, dass der sonst das große Wandern anfängt. Blöd nur, dass ich mir damit auch die Sicht auf die Leimfuge genommen hab. Ich hab mich da einfach zu sehr darauf verlassen, dass die Passung zwischen Block und Zargenwölbung schon für eine ausreichende Verbindung sorgt.
In Bezug auf den Tipp mit der Leimflut - wäre da Epoxykleber nicht die angebrachtere Variante? Zumindest die Oberfläche des Blocks ist ja bereits einmal mit Leim bestrichen, d.h. die Holzfasern von Block und Zarge können sich von einer neuen Leimschicht nicht mehr "verweben" lassen. Was meinst du?
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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Ich würde keine zwei Leim/Klebersorten mischen.Düsentrieb hat geschrieben: ↑10.06.2021, 22:22In Bezug auf den Tipp mit der Leimflut - wäre da Epoxykleber nicht die angebrachtere Variante?
Tja, das ist leider der Nachteil der Kunstharzleime. Bei Knochenleim oder Fischleim könntest du jetzt einfach nochwas draufkippen, der bereits vorhandene Leim würde angelöst und danach würde alles sauber aushärten.Düsentrieb hat geschrieben: ↑10.06.2021, 22:22Zumindest die Oberfläche des Blocks ist ja bereits einmal mit Leim bestrichen, d.h. die Holzfasern von Block und Zarge können sich von einer neuen Leimschicht nicht mehr "verweben" lassen. Was meinst du?
Ich glaube das Vorgehen hängt von Folgendem ab:
Ist die Leimfuge so offen, dass die Stabilität im Bereich des Halsblocks nicht sicher wäre, oder ist der Spalt einfach nur häßlich?
Auf dem Foto sieht es so aus, als könntest du den 0.25er Messfühler nur gerade so unter den Block schieben, also scheint der größte Teil sauber verbunden zu sein.
Falls die Stabilität nicht sicher wäre, könntest du auf Nummer sicher gehen und den Klotz nochmal entfernen und neu aufleimen.
Ansonsten könntest du einfach den Spalt mit dem gleichen Leim zugießen.
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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Nach einem inneren Disput kam ich zu der Erkenntnis, dass das Leid des Zweifels und der Unzufriedenheit das Leid des Mehraufwands überwiegt. Deshalb hab ich nun das Bügeleisen geschwungen.
Es war dermaßen aufwendig den Halsblock zu lösen, dass ich mir nun sicher bin, dass die Verbindung stabil genug gewesen wäre. Egal, wieder eine Erfahrung reicher und die Gitarre eine Pfuschstelle ärmer.
Es war dermaßen aufwendig den Halsblock zu lösen, dass ich mir nun sicher bin, dass die Verbindung stabil genug gewesen wäre. Egal, wieder eine Erfahrung reicher und die Gitarre eine Pfuschstelle ärmer.

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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Ich glaube, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast!Düsentrieb hat geschrieben: ↑11.06.2021, 20:38Nach einem inneren Disput kam ich zu der Erkenntnis, dass das Leid des Zweifels und der Unzufriedenheit das Leid des Mehraufwands überwiegt. Deshalb hab ich nun das Bügeleisen geschwungen.
20210611_202536.jpg
Es war dermaßen aufwendig den Halsblock zu lösen, dass ich mir nun sicher bin, dass die Verbindung stabil genug gewesen wäre. Egal, wieder eine Erfahrung reicher und die Gitarre eine Pfuschstelle ärmer.![]()
Ich bin auch schon oft zu der Erkenntnis gekommen, dass das Leid des Zweifels und der Unzufriedenheit das Leid des Mehraufwands überwiegt. Ich hab es nur noch nie so schön formuliert

Du hättest den Block auch zerstörend entfernen können. Da die Fasern senkrecht verlaufen, hättest du ihn mit dem Stechbeitel durch Abspalten stückweise abtragen können, bis nur noch ein dünne Schicht übrig gewesen wäre. Die hätte unter dem Bügeleisen dann schneller nachgegeben. Aber dann hättest du einen neuen Block machen müssen.
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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Soooodele, auch wenn es nur einen Tippelschrittchen ist, dokumentieren schadet ja nicht.
Der Halsblock ist wieder da wo er hingehört und diesmal konnte ich nicht einmal mit der 0.05mm Fühlerlehre einen Spalt ertasten, sehr befriedigend!
Dann hab ich die ungefähre spätere Schüsselung wo der Boden dran soll mit dem Stechbeitel abgetragen und den Rest auf meinem Wölbungsstock geschliffen.
Ich hoffe ich komme nachher noch dazu die Reifchen einzuleimen.
Bis dann..
Der Halsblock ist wieder da wo er hingehört und diesmal konnte ich nicht einmal mit der 0.05mm Fühlerlehre einen Spalt ertasten, sehr befriedigend!
Dann hab ich die ungefähre spätere Schüsselung wo der Boden dran soll mit dem Stechbeitel abgetragen und den Rest auf meinem Wölbungsstock geschliffen.
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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Update: der Zargenkranz ist soweit fertig, d.h. die Reifchen sind eingeleimt und in Form gebracht, Streben zur Verstärkung sind angebracht, der Endblock angefast. Ich kann mich nicht mehr lange vor Boden und Decke drücken...
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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Das sieht wirklich sehr ordentlich aus!Düsentrieb hat geschrieben: ↑21.06.2021, 19:58Update: der Zargenkranz ist soweit fertig, d.h. die Reifchen sind eingeleimt und in Form gebracht, Streben zur Verstärkung sind angebracht, der Endblock angefast. Ich kann mich nicht mehr lange vor Boden und Decke drücken...
Das du den Endklotz bis auf Reifchenbreite angefast hast ist gut, da du dadurch den frei schwingenden Bereich der Decke nochmal ein bisschen vergrößert hast. Bei meinen letzten drei Instrumenten habe ich das auch so gemacht, und ich bilde mir ein, dass sich das positiv auf den Bass ausgewirkt hat.
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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Sieht klasse aus, gefällt mir richtig gut.
Frage: wozu sind diese Zargenstreben? Ich hatte diese noch nicht verwendet und war bisher auch gar nicht auf die Idee gekommen bzw. wurde da irgendwie drauf gestossen.
Gruß,
Axel
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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Danke euch beiden!

Das werde ich mir auf jeden Fall auch fleißig einbilden!

Falls mal ein Riss entsteht, der da nicht hin soll, kann der sich nur bis zum nächsten Holzklötzchen ausdehnen, so die Theorie...Plus die zusätzliche Zargensteifigkeit, welche selbstverständlich ein enormes Sustain und andere Superkräfte garantiert

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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Kommen wir auf den Boden der Tatsachen:
Das Fügen fiel mir wahnsinnig schwer. Die Methode mit der Raubank war nur halb so kontrolliert wie ich erhofft habe, aber nach ein paar Tagen der Verzweiflung waren beide Leimkanten gut aufeinander abgerichtet.
Auch bei der Nahtverstärkung musste ich zweimal ran ..scheint das Motto dieses Baus zu werden. Große Schwierigkeiten haben mir die viel zu steifen GFK-Stäbe für mein Ikea-"himmelbett" bereitet. In weiser Voraussicht hab ich auf den Nussstreifen Lindenfunier geklebt, um Druckstellen zu umgehen.
Das Fügen fiel mir wahnsinnig schwer. Die Methode mit der Raubank war nur halb so kontrolliert wie ich erhofft habe, aber nach ein paar Tagen der Verzweiflung waren beide Leimkanten gut aufeinander abgerichtet.
Auch bei der Nahtverstärkung musste ich zweimal ran ..scheint das Motto dieses Baus zu werden. Große Schwierigkeiten haben mir die viel zu steifen GFK-Stäbe für mein Ikea-"himmelbett" bereitet. In weiser Voraussicht hab ich auf den Nussstreifen Lindenfunier geklebt, um Druckstellen zu umgehen.
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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Der Boden ist drauf. Ich hab mich für die Fahrradschlauchmethodik entschieden. Hab es vorher 3x trocken geübt, es hat dann auch alles gut geklappt
Ich bin insbesondere damit zufrieden, dass sich die penible Arbeit in Hinsicht auf gerade Zargen gelohnt hat:
Die kleineren Ausrisse werden später unter den Bindings verschwinden. Mal schauen, wie ich jetzt die Decke hinbekomme, das wird spannend!
Und so wohnt der halbfertige Korpus derzeit, um schön in Form zu bleiben:

Ich bin insbesondere damit zufrieden, dass sich die penible Arbeit in Hinsicht auf gerade Zargen gelohnt hat:
Die kleineren Ausrisse werden später unter den Bindings verschwinden. Mal schauen, wie ich jetzt die Decke hinbekomme, das wird spannend!
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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Nachdem es in Dortmund so fortschrittlich vorangeht, will ich mich nun auch nicht lumpen lassen, also gibt es jetzt ein Update. Die letzten Tage standen im Zeichen der Decke, die mehrmals kurz davor stand mir auf den Kopf zu fallen....tatsächlich habe ich mich so ungeschickt verhobelt, dass ich den Nebelheimer Manuel um ein Stück Sitka-Fichte erleichtern musste.
Da kam Freude auf...aber im zweiten Anlauf lief es eigentlich ganz gut. Der Hobel und ich verstehen uns inzwischen auch wieder. Und aus der vermurksten Decke-Nr.1 bau ich mir dann halt eine Ukulele, so. Ätsch.
Der Proxxon und ich mögen uns sowieso, das war von Beginn an eine harmonische Beziehung.
Und mit der eingelassenen Rosette bin ich tatsächlich sehr zufrieden, besser als ich zu hoffen gewagt habe:
Die Schalllochverstärkung besteht aus einem Fichtenkreis.
Die X-Bars an die Deckenwölbung anzupassen sowie zu überblatten hat richtig Spaß gemacht:
Die Beleistung ist im Prinzip auch soweit, dass es weitergehen könnte...hab nur Angst vor meinem "Himmelbett" (siehe Beleitung des Bodens) bzw den viel zu steifen GFK-Stäben, für die mir noch Ersatz fehlt. Aber hier noch ein Ausblick:
Sodele, das nächste Update gibts dann wenn die Kiste zu ist.

Der Proxxon und ich mögen uns sowieso, das war von Beginn an eine harmonische Beziehung.
Und mit der eingelassenen Rosette bin ich tatsächlich sehr zufrieden, besser als ich zu hoffen gewagt habe:
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Die Beleistung ist im Prinzip auch soweit, dass es weitergehen könnte...hab nur Angst vor meinem "Himmelbett" (siehe Beleitung des Bodens) bzw den viel zu steifen GFK-Stäben, für die mir noch Ersatz fehlt. Aber hier noch ein Ausblick:
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Re: Nuss und Ahorn – eine kleine Parlor
Schöne Holz Rosette und sauber eingelegt!!!
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