GitarreBassBau.de

Neben meiner Wettbewerbsgitarre konnte ichs mir einfach nicht verkneifen, auch gleich noch meine zweite Akustische nachzuschießen.
Sie wird -denke ich zumindest aktuell- wieder das selbe Modell wie meine erste Akustik. Also Dreadnought, wieder Fichtendecke, Zebrano Boden&Zargen, Hals und Griffbrett weiß ich noch nicht... mal schauen....

Bisher hab ich die Fichtendecke auf ca. 2,8mm gebracht. Dann habe ich mich dem Zebrano gewidmet. Ich hätte zuerst probiert, den Boden in Faserrichtung zu hobeln. Absolut keine Chance. Hobel war rasiermesserscharf, Maul ziemlich klein eingestellt. Hat alles nix gebracht. Es hat immer Ausrisse gegeben. Das Fachwort für Holz wie Zebrano ist wohl „Wechseldrehwüchsig“ (richtig?) Dann habe ich mich an einen alten Bauthread von @Gerhard erinnert, indem er die Böden 90° quer zur Faserrichtung („zwerchen“) hobelt. Tja, was soll ich sagen, der Mann weiß echt, was er macht Das hat so dermaßen gut geklappt, dass die Oberfläche gigantisch gut geworden ist. Dann noch bissl mit der Ziehklinge gesäubert. Der Boden ist jetzt auf 1,9mm. Ein Traum Jetzt folgen noch die Zargen, da mag ich aber heute nicht mehr.

Das Zebrano ist toll geworden. Ich habe zwei Akustikgitarren aus Zebrano, toller Klang.

Schönes Holz!

MattB90 hat geschrieben: ↑

16.08.2020, 19:26

Tja, was soll ich sagen, der Mann weiß echt, was er macht Das hat so dermaßen gut geklappt, dass die Oberfläche gigantisch gut geworden ist. Dann noch bissl mit der Ziehklinge gesäubert.

Danke fürs Beherzigen meiner Tipps, jetzt weiß ich dass ich das nicht alles umsonst geschrieben habe. Mit dieser Technik habe ich bisher alle störrischen Stücke hobeln können, bis auf eines: Böden und Zargen aus Bubinga, bei meiner aktuell im Bau befindlichen Gitarre. Flachwinkel, Bankhobel, Maul geschlossen, rasiermesserscharf - das war dem Holz alles egal. Was funktioniert hat war die Ziehklinge und zum Glück hab ich ja einen Dickenschleifer

Das hast du auf gar keinen Fall umsonst geschrieben. Genau das ist es ja was dieses Forum zum besten der Welt macht, dass Leute wie du, welche sich solche Erfahrungen mühsam erarbeitet haben, ihr Wissen teilen. Ganz großes Dankeschön mal so zwischendurch (an alle hier!!)

Aber dann wäre doch vielleicht ein Ziehklingenhobel ala https://www.dictum.com/de/veritas-hobe ... sen-703620 der hier was für solche Hölzer oder?

Ja, möglicherweise. Ich besitze keinen, und für das eine Mal in fünf Jahren werde ich den auch nicht kaufen - wie gesagt, ich hab ja einen Dickenschleifer..

Und auch hier gehts weiter. Ich hab jetzt mal mit dem Hals angefangen. Dafür hab ich ein unglaublich schönes Stück Riegelahorn gefunden.

Die Schwalbenschwanzverbindung hab ich dieses mal zum Teil mit der Tischfräse gemacht. Das hat super gut geklappt.
Fertig sieht er so aus
Dann gings noch an den Halsstab
So sieht er bisher aus
Da der Hals keine stehenden Ringe hat, werd ich wohl noch 2 Karbonstäbe einbauen. Kann man den Karbon mit nem Hobel bearbeiten oder ist da sofort das Messer stumpf? Weil meine Karbonstäbe haben eine Höhe von 8,5mm und das scheint mir doch fast bissl zu hoch und würd sie gerne bissl niedriger bekommen...?!

Tolle riegelung! Zum carbon zitiere ich mal einen alten thread:

12stringbassman hat geschrieben: ↑

08.09.2013, 19:22

taxman hat geschrieben:Läßt sich Carbon hobeln, oder mache ich mir da die Klinge mit kaputt?

Definitiv 1. nein, 2. ja!
Das Zeug ist hart wie Glas. Ein frisch geschärftes Veritas-Eisen war bei meinem ersten Versuch nach vier Hobelstrichen ein Fall für den groben Schruppstein.

Ich hab das Zeug mal irgendwann geschliffen, das war kein Problem!

Ergänzend zu meinem o.g. Zitat möchte ich noch anmerken, dass
1. Kohlefaser-Verstärkungen in Hälsen überbewertet werden, und
2. stehende Jahresringe in Hälsen ebenfalls überbewertet werden



Grüße
vom Hiasl

Düsentrieb hat geschrieben: ↑

21.10.2020, 14:50

Tolle riegelung! Zum carbon zitiere ich mal einen alten thread:

Die Riegelung ist wirklich hammer Ich freu mich schon so dermaßen, wenn wenn ich den Hals mal ölen darf

Oke, na dann überdenk ich das mit den Karbonstäben nochmal. Aber da das Zargenbiegen leider nicht so geklappt hat wie ich wollte und die Zargen derzeit ziemlich verhunzt rumliegen, wird wohl die Akustik erstmal bissl nach hinten verschoben. Vielleicht findet sich ja jemand der mir die Zargen in nen Fretbender legen kann. Anders sehe ich derzeit keine Möglichkeit, die Dinger zu retten.

Ich schaffs endlich wieder mal ein kleines Update zu posten.
Irgendwie komm ich die letzte Zeit nicht mehr zu Forums-Zeit

Bei meinem zweiten Akustkbau ging es in der Zwischenzeit wieder ein wenig weiter. Ursprünglich war ja ein Zebraono-Boden und Zargen angedacht, aber die hats mir leider beim ziemlich verzogen. Das war natürlich ärgerlich... Kurzerhand hab ich mir dann einen Fox-Bender gebaut und neue Zargen geholt (Walnuss).
Leider hab ich vom Bau auch nicht mehr all zu viele Fotos, da meine Handykamera kaputt ist und ich mein Ipad meistens nicht zur Hand hatte. Aber der aktuelle Stand sieht so aus:
Mit dem aktuellen Stand bin ich mehr als glücklich. Sieht bombenscharf aus handwerklich glaub ich hab ichs auch gut hinbekommen. Noch nicht perfekt, aber ich denke es kann sich sehen lassen

Und zudem habe ich jetzt angefangen, für meine Inlays ein CNC Programm zu schreiben, wenn ich schon eine riesige Deckel FP5 zur Verfügung habe. Aber händisch ein CAM Programm in die Maschine zu programmieren ist echt aufwändig.
Ich bin mal gespannt, wann diese fertig wird

Sehr schön! Mir gefällt vor allem die Kombination aus Paua und Walnuss sehr gut. Kann sein, dass ich mir die irgendwann klaue

Der Korpus sieht schon toll aus.

Schön, dass es weiter geht! Schick, schick...

Schaut sehr gut aus, das Inlay sieht schön dezent aus, würde gut zum Rest passen!

Hab ich das weiter oben richtig verstanden dass das mit dem Biegen der Zebrano Zargen nicht geklappt hat?
Ich Frage weil mich interessiert wie man Zebrano „richtig“ biegt, ich bekomme es zwar hin aber nur sehr wellig… was bei meinen laminieren Zargen viel Schleifarbeit bedeutet.

Gefällt mir auch sehr gut, was Du hier zeigst! - nur ein genauerer Blick ins Innere wäre noch spannender gewesen
Richtest Du dich nach einem Plan, oder arbeitest Du nach Gefühl?

Zum obigen Thema "schwieriges Holz hobeln" (auch wenns viel zu spät ist): ich hab wirklich sehr gute Erfahrungen mit einem Zahnhobel von Ulmia gemacht. Der hat einen ähnlich steilen Winkel wie der verlinkte Ziehklingenhobel und zudem - wie der Name schon sagt - ein verzahntes Messer. Er hinterlässt freilich kleine Rillen, aber man lernt schnell einzuschätzen wie tief die sind und wann man auf die Ziehklinge wechseln muss. Das aufputzen geht dann ruckzuck. Kann ich nur empfehlen

ValentinS hat geschrieben: ↑

02.11.2021, 08:58

Hab ich das weiter oben richtig verstanden dass das mit dem Biegen der Zebrano Zargen nicht geklappt hat?
Ich Frage weil mich interessiert wie man Zebrano „richtig“ biegt, ich bekomme es zwar hin aber nur sehr wellig… was bei meinen laminieren Zargen viel Schleifarbeit bedeutet.

Wenn auch etwas spät
Ja, Zebrano hat sich bei mir auch richtig stark gewellt, und zwar mehr als 2-3 mm. Wenn ich die Wellen rausschleifen wollte, würde ich komplett durch die Zarge schleifen. Deswegen hab ichs gelassen. Aber das war beim Biegen von Hand. Vielleicht klappts mit dem Bender besser, das hab ich aber noch nicht probiert. Ich hab nur probiert, ob ich die Zargen mit dem Bender retten kann. Diese Kraft haben die Backen aber nicht aufgebracht, die Zargen gerade zu bügeln...

Winkl15 hat geschrieben: ↑

02.11.2021, 09:04

Gefällt mir auch sehr gut, was Du hier zeigst! - nur ein genauerer Blick ins Innere wäre noch spannender gewesen
Richtest Du dich nach einem Plan, oder arbeitest Du nach Gefühl?

Zum obigen Thema "schwieriges Holz hobeln" (auch wenns viel zu spät ist): ich hab wirklich sehr gute Erfahrungen mit einem Zahnhobel von Ulmia gemacht. Der hat einen ähnlich steilen Winkel wie der verlinkte Ziehklingenhobel und zudem - wie der Name schon sagt - ein verzahntes Messer. Er hinterlässt freilich kleine Rillen, aber man lernt schnell einzuschätzen wie tief die sind und wann man auf die Ziehklinge wechseln muss. Das aufputzen geht dann ruckzuck. Kann ich nur empfehlen

Ich hab mich bei meiner ersten Akustik und auch bei dieser weitestgehend an den Aufbau vom Kochbuch gehalten. Hier und da mal ein paar Abweichungen, aber nur minimal. Vielleicht wird bei einer nächsten mal etwas experimentiert. Aber mal schauen

Und es gibt auch wieder ein Update.
Das ist das Griffbrett mit den CNC geschnittenen Inlays und mein Headstock-Logo liegt auf dem Korpus.
Der nächste Schritt ist, die Bindings an das Griffbrett zu kleben. Dazu habe ich in die Griffbrettschlitze Teflon-Plättchen eingepasst, dass der Kleber nicht die Schlitze versaut. Ich hoffe das klappt, dass ich da nichts mehr nacharbeiten muss. Mal schauen

Leider komm ich nur noch selten zum weiterbauen, aber ich kanns kaum erwarten, diese Gitarre fertig zu stellen.

Hallo zusammen,

ich muss mal hier wieder ein Update zu meiner zweiten Akustik posten. Ich bin gerade total erschrocken, als ich sah, dass die Gitarre sich mittlerweile seit über zwei Jahren im Bau befindet. Ich komm einfach leider zu wenig dazu….

Mittlerweile ist die Gitarre fast fertig. Hals ist gesetzt, das hat diesesmal echt wahnsinnig gut geklappt. Die Gitarre ist lackiert, so gut ich es geschafft habe. Zwischenzeitlich war die Gitarre schonmal bundiert, aber hier bin ich gerade nochmal dabei sie neu zu bundieren, weil ich einfach nicht zufrieden war. Und es scheint, als wäre das Zirikote-Griffbrett relativ gut neu zu bundieren. Als ich die Frets gezogen habe, waren fast keine Ausreisser vorhanden. Bin ganz zufrieden.
Nun habe ich die Bünde jeden einzeln hergerichtet. Sprich jeden Bund einzeln auf genaue Länge abgezwickt, und mit der Bundfeile beidseitig schon schöne Rundungen angebracht. Die Tangs genippt. Ich hoffe dass ich sie sauber reinbring… mal schauen. Ansonsten muss ich ein drittes mal ran…

Hier mal ein paar Bilder:
Schönen Gruß

Wow, schaut ja richtig top aus.
Schön verarbeitet und sehr geschmackvolle Holzauswahl. Die Inlays gefallen mir auch sehr gut