Meine 'Number One ' ist fertig (000/OM aus Kirsche)
Verfasst: 10.12.2018, 19:50
So, geschätzte Forumskollegen und Kolleginnen
Am Wochenende ist meine erste, komplett selbst gebaute 'Number One' fertig geworden!
Einige Hinweise zum Hintergund und zum Bau:
Das Holz für Hals, Boden und Zargen stammt vom elterlichen Schlafzimmer, es handelt sich um über 60jährige Schweizer Kirsche. Die Wohnung meines Vaters musste im Frühjahr geräumt werden, und aus dem Bettanbau sollte eine Gitarre entstehen. So entsteht ein drittes Leben, nach 'Baum', 'Möbel' nun eine 'Gitarre'.
Aufgeschnitten und auf Stärke gehobelt hat sie mir ein bekannter Schreiner.
Die Decke ist AAA-Sitka-Fichte (StewMac). Die Decken- und Bodenbalken wurden in div. Baumärkten sorgfältig ausgesucht (ja, darunter gibts etliche schöne, ganz eng und stehend gemaserte Leisten) und auf die notwendige Stärke gehobelt.
Der Hals ist aufgrund des verfügbaren Materials 3-teilig und mittels Zapfen mit dem oberen Endblock verschraubt.
Griffbrett und Kopfplatte sind aus Ebenholz. Die Signatur ist aus Perlmutt eingelegt, die Stimmmechaniken stammen von Schertler.
Als Werkzeuge standen mir eine kleine Bandsäge, eine Standbohrmaschine sowie das Dremel MultiTool zur Verfügung, letzteres mit dem StewMax Binding Router-Ansatz. Das Biegeeisen konnte ich mir bei einem Gitarrenbauer ausleihen. Ansonsten habe ich mit Hand. und Ziehhobel, Ziehklingen und anderen Handwerkzeugen gearbeitet.
Die Form, die Rosetten-Fräser-Platte, die Brückenzwinge und viele andere Hilfsmittel habe ich selber gebaut.
Der Plan stammt von Grellier, Modell 000 / OM.
Gebaut habe ich praktisch täglich daran, jeweils ungefähr eine Stunde. Begonnen habe ich im Mai, d.h. also rund 6 Monate (Urlaubszeiz abgezogen). Während dieser Zeit habe ich aber auch all die Hilfsmittel gebaut, so schätze ich die Netto-Bauzeit mit ca 120 - 150 Stunden. Vieles musste halt ausprobiert, 'trocken' gebaut und anschliessend wieder zerlegt und erneut probiert werden.
Gefinished habe ich mit TruOil, ca. 12 - 15 Schichten mit einigen Zwischenschliffen. Zum Schluss wurde mit JimDunlop Guitar Polish und Carnauba Wax der endgültige Glanz erzielt.
Mir gefällt sie sehr gut, auch wenn mangels Erfahrung an einigen Stellen Unsauberkeiten sichtbar sind (fürs geübte Auge). Die Bilder mögen für sich sprechen.....
Ich gebe ihr jetzt einige Tage Ruhe um sich 'zu setzen', dann werde ich das Setup verfeinern und anschliessend ausgiebig und mit Freude spielen.
Mein Ziel, aus der Bettstatt meiner Eltern etwas zu erhalten und für mich Schönes und Brauchbares zu verwandeln (Neudeutsch: Upcycling) habe ich erreicht, dabei viel über den Bau von Gitarren gelernt und sehe zudem (handgefertigteI Instrumente mit anderen Augen.
Grüsse aus der Schweiz
Chris
Am Wochenende ist meine erste, komplett selbst gebaute 'Number One' fertig geworden!
Einige Hinweise zum Hintergund und zum Bau:
Das Holz für Hals, Boden und Zargen stammt vom elterlichen Schlafzimmer, es handelt sich um über 60jährige Schweizer Kirsche. Die Wohnung meines Vaters musste im Frühjahr geräumt werden, und aus dem Bettanbau sollte eine Gitarre entstehen. So entsteht ein drittes Leben, nach 'Baum', 'Möbel' nun eine 'Gitarre'.
Aufgeschnitten und auf Stärke gehobelt hat sie mir ein bekannter Schreiner.
Die Decke ist AAA-Sitka-Fichte (StewMac). Die Decken- und Bodenbalken wurden in div. Baumärkten sorgfältig ausgesucht (ja, darunter gibts etliche schöne, ganz eng und stehend gemaserte Leisten) und auf die notwendige Stärke gehobelt.
Der Hals ist aufgrund des verfügbaren Materials 3-teilig und mittels Zapfen mit dem oberen Endblock verschraubt.
Griffbrett und Kopfplatte sind aus Ebenholz. Die Signatur ist aus Perlmutt eingelegt, die Stimmmechaniken stammen von Schertler.
Als Werkzeuge standen mir eine kleine Bandsäge, eine Standbohrmaschine sowie das Dremel MultiTool zur Verfügung, letzteres mit dem StewMax Binding Router-Ansatz. Das Biegeeisen konnte ich mir bei einem Gitarrenbauer ausleihen. Ansonsten habe ich mit Hand. und Ziehhobel, Ziehklingen und anderen Handwerkzeugen gearbeitet.
Die Form, die Rosetten-Fräser-Platte, die Brückenzwinge und viele andere Hilfsmittel habe ich selber gebaut.
Der Plan stammt von Grellier, Modell 000 / OM.
Gebaut habe ich praktisch täglich daran, jeweils ungefähr eine Stunde. Begonnen habe ich im Mai, d.h. also rund 6 Monate (Urlaubszeiz abgezogen). Während dieser Zeit habe ich aber auch all die Hilfsmittel gebaut, so schätze ich die Netto-Bauzeit mit ca 120 - 150 Stunden. Vieles musste halt ausprobiert, 'trocken' gebaut und anschliessend wieder zerlegt und erneut probiert werden.
Gefinished habe ich mit TruOil, ca. 12 - 15 Schichten mit einigen Zwischenschliffen. Zum Schluss wurde mit JimDunlop Guitar Polish und Carnauba Wax der endgültige Glanz erzielt.
Mir gefällt sie sehr gut, auch wenn mangels Erfahrung an einigen Stellen Unsauberkeiten sichtbar sind (fürs geübte Auge). Die Bilder mögen für sich sprechen.....
Ich gebe ihr jetzt einige Tage Ruhe um sich 'zu setzen', dann werde ich das Setup verfeinern und anschliessend ausgiebig und mit Freude spielen.
Mein Ziel, aus der Bettstatt meiner Eltern etwas zu erhalten und für mich Schönes und Brauchbares zu verwandeln (Neudeutsch: Upcycling) habe ich erreicht, dabei viel über den Bau von Gitarren gelernt und sehe zudem (handgefertigteI Instrumente mit anderen Augen.
Grüsse aus der Schweiz
Chris