Drei der vier Gitarren sind nun schon recht weit zusammengebaut. Die Böden fehlen natürlich noch.
Die Reifchen und Endklötze sind drin.
Bei der Gitarre mit den Palisanderzargen sind auch schon die Konsolen für die Deckebalken eingeleimt.
Sobald die Kirsch- und die Birnen-Gitarre auch ihre Deckenkonsolen haben, werde ich die Gitarren nochmal von innen schleifen, Zum einen, damit man die diversen Leimspuren nicht mehr so sieht, zum anderen als Vorbereitung für die Innenlackierung.
Beim Zusammenbau der vierten Gitarre will ich auf ein paar Einzelschritte nochmal genauer eingehen.
Zunächst habe ich die Zargen in der Außenform genau eingepasst, das heißt an den Enden auf Stoß gebracht.
Danach habe ich nochmal genau ausgemessen wie tief die Zargenschlitze im Hals sind. Theoretisch sollten sie auf beiden Seiten gleich sein, praktisch sind sie es aber nie.
Die gemessenen Tiefen habe ich mir dann außen auf dem Hals notiert.
Danach habe ich mir den auszuführenden Schnitt auf den Zargen eingezeichnet. Und danach habe ich nochmal gemessen, getreu der Regel: Messen, messen, schneiden...
Immer zweimal zu messen, bevor ich schneide, hat mich inzwischen schon einige Male gerettet.
Ein kleiner Holzklotz dient mir beim Sägen als Anschlag und Führung. (Demnächst will ich mir einen Führungsklotz mit einem eingeleimten Neodynmagneten bauen, der das Sägeblatt immer plan am Klotz hält.)
Übrigens: Ziricote hat die Bezeichnung Hartholz wirklich verdient!
Wenn man sich die Schnitte genau ansieht, merkt man, dass die Schlitze nicht symmetrisch sind.
Als nächstes hab ich die Decke sauber in der Solera positioniert und die Außenformen locker, über ihre Schrauben geführt, auf die überstehenden Enden der Deckenbalken gelegt.
Mit einem der gerade eben abgeschnittenen Zargenstücke und einem plan angelegten Stechbeitel, habe ich nun die Stelle und den Winkel markiert, wo ich die Balken abschneiden musste.
Mit der Japansäge habe ich dann in dem Schlitz vom Stechbeitel gesägt und den Überstand dann vorsichtig mit dem Stechbeitel abgehoben.
Die Oberseite der Balkenenden hab ich noch mit dem Stechbeitel begradigt, um eine ebene Leimfläche für die Deckenbalkenkonsolen zu bekommen.
Nun konnte ich die Zargen einsetzen und die Schrauben der Außenformen anziehen. Ach ja: Wie man durch das Schallloch sieht, liegt die Decke nun wieder auf dem Korkring, der der Deckenwölbung Platz nach unten lässt.
Die Enden der Deckenbalken habe ich ganz gut getroffen. Die Zargen passen genau.
Das Bild mit dem Balken, bei dem es nicht genau passt, zeige ich aber nicht...
Das erste Stück, welches verleimt wird, ist der Endklotz. Die Endklötze mache ich immer aus dem Verschnitt der Halsrohlinge.
Damit der Endklotz guten Kontakt mit der Decke hat, prüfe ich mit einem Messfühler nach. Mehr als ein zehntel Millimeter kommt nicht in Frage, da Knochenleim nicht sehr gut darin ist Lücken zu überbrücken. Wie man sieht, passt der Messfühler nicht dazwischen, also alles gut.
Nachdem ich die inneren Kanten des Klotzes noch verrundet habe, habe ich den Klotz angewärmt und verleimt.
Nach ein paar Minuten habe ich dann den überschüssigen Leim entfernt.
Das war es für Heute.
Sven