CJR648 Palisander/Fichte Nylon

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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#76

Beitrag von DonYouAn » 17.03.2012, 10:38

clonewood hat geschrieben: Das Spalten in der anderen Richtung zeigt dann den möglichen Runout........aber wahrscheinlich spreche ich hier über etwas was dir ohnehin klar ist......
Hallo Clonewood,

das verstehe ich nicht ganz. Heißt das Du sägst senkrecht und spaltest parallel zu den Jahresringen oder umgekehrt? :?:

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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#77

Beitrag von clonewood » 17.03.2012, 10:51

hier eine Zeichnung....Worte können ja immer missverständlich sein....
spalten.JPG
dann setze ich den Spalt an einer Ecke an um die Faserrichtung zu prüfen...man sieht es aber eigentlich schon von der Seite wie die Faser läuft.......
spalten2.JPG

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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#78

Beitrag von DonYouAn » 17.03.2012, 17:35

clonewood hat geschrieben:dann setze ich den Spalt an einer Ecke an um die Faserrichtung zu prüfen...man sieht es aber eigentlich schon von der Seite wie die Faser läuft.......
Hallo,

das hatte ich tatsächlich nicht (aktiv) so gemacht. Das war ein sehr guter Hinweis. Ich bin gleich mal in die Werkstatt und habe zu meiner Erleichterung festgestellt, das offensichtlich fast alle Wedges von Haus aus gespalten (nicht gesägt) waren. (whistle)
Ich werde in Zukunft auf jeden Fall darauf achten und Deine Methode übernehmen.

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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#79

Beitrag von DonYouAn » 17.03.2012, 18:06

Die Steg Verstärkung wird als erstes verleimt, damit man die Fanbraces ansetzen und einkerben kann. Dann werden die Fanbraces verleimt auf dem "Godeck". Als Unterlage habe ich eine biegsame Platte am Umfang unterlegt.

Arbeitsschritte
  • Die durchsichtige Schablone zur Mittellinie positionieren und mit einem spitzen Bleistift die Endpunkte der Balken und der Verstärkung anzeichnen.
  • Die Decke auf Godeck legen und die Verstärkung aufleimen.
  • Die Fanbraces auf die Decke positioneren und mit einem Messer die Kante der Verstärkung markieren auf beiden Seiten.
  • Den Brace mit der Klebeseite gegen einen geraden, stabilen Stab zwingen.
  • Auf den Schraubstock vier kleine Abfallstücke der Verstärkung auflegen.
  • Den Balken in dem Schraubstock festklemmen und dabei den stabilen Stab auf die Verstärkungsreststücke auflegen. Die Tiefe der Verstärkung ist damit perfekt vorgegeben.
  • Zwischen den Markierungen bis zum Schraubstock einsägen.
  • Mit dem Stechbeitel zwischen den Einsägungen bis zum Schraubstock "freiräumen".
  • Braces mit Leim bestreichen und auf dem Godeck festklemmen.
  • Nach ca. 10 min den herausgedrückten Leim entfernen.
Schablone ausrichten
Schablone ausrichten
Balkenende anzeichnen
Balkenende anzeichnen
Verstärkung aufleimen
Verstärkung aufleimen
Verstärkungsreste als Abstandshalter
Verstärkungsreste als Abstandshalter
Fanbrace einritzen
Fanbrace einritzen
Brace auf Balken zwingen
Brace auf Balken zwingen
Brace in Schraubstock klemmen
Brace in Schraubstock klemmen
Brace einsägen ind freistemmen
Brace einsägen ind freistemmen
Fertiger Brace
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Braces verleimen
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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#80

Beitrag von pfromg » 19.03.2012, 09:30

Sehr schön und grosses Kino! Tolle beschrieben und sehr saubere Arbeit!

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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#81

Beitrag von DonYouAn » 20.03.2012, 23:35

Die großen Balken werden verleimt. Das Ramirez-Design sieht einen großen Diagonalbalken vor, der in der Mitte vertieft wird, damit der unter Querbalken aufgebracht werden kann. Auf der Bassseite der Decke sind zudem nach Ramirez Aussparungen in Richtung Decke in die Balken einzubringen.

Arbeitsschritte
  • Vertiefungen in die Querbalken und den Diagonalbalken einbringen.
  • Diagonalbalken und oberen Querbalken mit einer gekurvten Unterlage auf dem Godeck aufleimen. Die Unterlage besteht aus gekurvten Balken mit Korkauflage.
  • Anschlagklötzchen für den unteren Querbalken anzwingen an die Decke und daran den Querbalken anzwingen, damit der Ausschnitt für den Diagonalbalken markiert werden kann.
  • Mit einem Skalpell den Diagonalbalkenausschnitt auf beiden Seiten des unteren Querbalken markieren.
  • Die Tiefe des Diagonabalkens ausmessen und auf dem Querbalken markieren.
  • Mit einer Feinsäge des Ausschnitt einsägen und mit dem Stechbeitel freiräumen.
  • Unteren Querbalken auf dem Godeck verleimen.
Kurvenunterlage
Kurvenunterlage
Oberen Quer- und Diagonalbalken aufleimen
Oberen Quer- und Diagonalbalken aufleimen
Anschläge anzwingen
Anschläge anzwingen
Querbalken festzwingen
Querbalken festzwingen
Ausschnitt markieren
Ausschnitt markieren
Ausschnitt freiräumen
Ausschnitt freiräumen
Unteren Querbalken aufleimen
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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#82

Beitrag von DonYouAn » 28.03.2012, 21:32

Nach den Balken fehlt noch die Schallochverstärkung. Diese wird aus einem Stück Deckenholz kreisrund ausgefäst und zwischen die Bebalkung eingepasst.

Arbeitsschritte
  • Mit einem Zirkel den Doughnut anzeichnen.
  • Mit dem Dremel den Außendurchmesser fräsen dann den inneren Kreis ausfräsen.
  • Den Abstand zwischen oberem Balken und Schalloch und den Abstand zwischen unterem Balken und Schalloch messen und auf dem Doughnut anreissen.
  • Mit einer feinen Säge die Enden absägen.
  • Mit einer Schmiege den Winkel zwischen unterem Querbalken und Diagonalbalken abnehmen und auf dem Doughnut abtragen. Ebenfalls mit der Säge mit etwas Überstand entfernen.
  • Mit einem Hobel den Überstand nach und nach abnehmen bis der Doughnut perfekt passt.
  • Den Außendurchmesser mit Schirgelpapier verrunden.
  • Auf dem Godeck mit Pressbeilagen den Doughnut auf die Decke leimen.
Doughnut anzeichnen
Doughnut anzeichnen
Außendurchmesser fräsen
Außendurchmesser fräsen
Innendurchmesser fräsen
Innendurchmesser fräsen
Trennung anzeichnen und absägen
Trennung anzeichnen und absägen
Schräge absägen und passend hobeln
Schräge absägen und passend hobeln
Verrunden
Verrunden
Schallochverstärkung aufleimen
Schallochverstärkung aufleimen
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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#83

Beitrag von DonYouAn » 01.04.2012, 10:12

Um die Decke fertigzustellen müssen nun noch die Balken abgelängt und in Form gebracht werden. Die Fanbraces werden getaptuned (Gibt es das Wort?) :roll:

Arbeitsschritte
  • Die Acrylschablone auflegen und die Balkenlängen markieren.
  • Von den Makierungen 3mm (=Zargenstärke) nach innen parallele Linien anzeichnen.
  • Die Balken an den Markierungen absägen mit einer feinen Säge und dabei darauf achten nicht in die Decke zu sägen. Lieber etwas stehen lassen und den Rest mit einem Stechbeitel abnehmen.
  • Mit dem Hobel, gekröpften Stecheisen und Schleifpapier die Balken nach oben spitz herausarbeiten. Die Höhe nicht verändern.
  • 45 mm vom Balkenende eine Linie antragen und von dieser Linie aus zum Balkenende hin den Balken konkav absenken, so dass es am Ende parallel zu Decke eine Stärke von 5mm hat.
  • Die Fanbraces ebenfalls absenken an den Enden. Dabei ein Hölzchen vor die Balken legen, damit man nicht ausversehen den Balken "verletzt".
  • Die Decke aufspannen und die Fanbraces abstimmen. (Ich habe es zu gut gemeint und muss die Fanbraces noch einmal runter machen. Ich habe Bedenken, dass die Decke zu instabil ist).
Balkenlängen anzeichnen
Balkenlängen anzeichnen
Zargenstärke anzeichnen
Zargenstärke anzeichnen
Balken ablängen
Balken ablängen
Balken in Form bringen
Balken in Form bringen
Verschliffene Balken
Verschliffene Balken
Balkenenden konkav ausformen
Balkenenden konkav ausformen
Konkaves Ende
Konkaves Ende
Fanbraces konkav ausformen
Fanbraces konkav ausformen
Fanbraces
Fanbraces
Decke abstimmen
Decke abstimmen
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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#84

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 02.04.2012, 10:46

Das Prinzip sieht interessant aus,...wie stimmst du die Decke ab?

Gruß

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elektrojohn
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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#85

Beitrag von elektrojohn » 02.04.2012, 11:31

Lumael hat geschrieben:Das Prinzip sieht interessant aus,...wie stimmst du die Decke ab?

Gruß
Das würde mich auch brennend interessieren!

Gruß
Christian
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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#86

Beitrag von DonYouAn » 02.04.2012, 17:02

Lumael hat geschrieben:Das Prinzip sieht interessant aus,...wie stimmst du die Decke ab?
Naja, wie in diesem Beitrag http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=12&t=2451 geschrieben, hat die Taptunerei nicht wirklich den Erfolg gebracht.
Unter der Vorrichtung steht ein Mikro und ich benutze einen Kompressor und Strobososft. Ich werde wie auch in der Beschreibung angemerkt die Fanbraces noch einmal runter machen müssen, da für meinen Geschmack die Höhe zu gering und die Decke zu wenig steif ist. Ich werde berichten ob mein Versuch den Saitenzug zu "simulieren" mit einer Vorrichtung Erfolg hatte. Das dauert aber och ein bisschen.

Gruzz
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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#87

Beitrag von taxman » 02.04.2012, 22:58

Hier nochmal was zum Thema. Ich habe keine Ahnung wer Benno Streu ist, aber er scheint Erfahrung zu haben.

http://www.youtube.com/watch?v=Ajn0TmhvwCU

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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#88

Beitrag von elektrojohn » 03.04.2012, 11:20

So wie es aussieht hast Du auch das Buch (bzw. Heft) von Simonoff, richtig?
Ich habe mich auch erfolglos an dieser Methode versucht. Ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass es möglich sein soll, jede einzelne Leiste auf eine andere Frequenz abzustimmen. In seinem Video macht er das mit einer Mandoline mit 2 Braces. Bei einer Gitarre sind es viel mehr Leisten, die man mit einem Hämmerchen sicherlich irgenwie zum Schwingen bekommt. Die Schwingung der Decke ist dabei aber so dominant, dass die Partialschwingung einer einzelnen Leiste nicht auszumachen ist. (Meine Meinung: entsprechend klein wird auch der Beitrag zum Klang des Instruments sein)

Somogyi betrachtet die Decke als Ganzes und kümmert sich um die verschiedenen Moden der Decke (Grundschwingung, Longitudinale, Transversale). Die Grundschwingung (im "eingespannten" Zustand) ist dabei die tiefste vorkommende Frequenz und zusammen mit dem Luftvolumen für die Basswiedergabe zuständig.

Er klopft auf die eingespannte Decke und versucht einen möglichst gleichbleibenden Klopfton von der Position des Stegs ausgehend bis in den Randbereich zu erzielen. Das konnte ich ansatzweise nachvollziehen.

Bitte korrigiert mich, wenn ich hier Käse schreibe, ich versuche nur mein bescheidenes, momentanes Verständnis der Materie in Worte zu fassen.

Grüße
Christian
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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#89

Beitrag von DonYouAn » 03.04.2012, 13:32

elektrojohn hat geschrieben:So wie es aussieht hast Du auch das Buch (bzw. Heft) von Simonoff, richtig?
Ich habe mich auch erfolglos an dieser Methode versucht. Ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass es möglich sein soll, jede einzelne Leiste auf eine andere Frequenz abzustimmen.
Hallo Christian,

ich habe das Buch von Siminoff. Und ja, es ist möglich die verschiedenen Balken unterschiedlich abzustimmen. Bei meiner Dreadnought hat das funktioniert nach langem Ausprobieren und Kontaktieren von Roger. Nur mit den Fanbraces habe ich es noch nicht so recht hinbekommen.

Ich wähle nun im nächsten Schritt einen anderen Ansatz um die Grenze für die Biegesteifigkeit zu finden. Ich habe leider viel zu wenig Erfahrung was noch geht und was schon zu flexibel ist, möchte aber natürlich kein überdimensioniertes "Brett" erzeugen. Ich werde versuchen den Saitenzug zu simulieren um zumindest annähernd an eine statische Grenze zu gelangen (ich werde berichten). Zum Schluss werde ich dann wohl eher nach der Somogyi-Methode "rumklopfen" um Erfahrung für die nächsten Gitarrenzu sammeln.

Gruzz
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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#90

Beitrag von elektrojohn » 03.04.2012, 13:47

DonYouAn hat geschrieben: ich habe das Buch von Siminoff. Und ja, es ist möglich de verschiedenen Balken unterschiedlich abzustimmen. Bei meiner Dreadnought hat das funktioniert nach langem ausprobieren und kontaktieren von Roger. ...
Ohne Deinen Thread hijacken zu wollen... kannst Du dazu ein paar Sätze schreiben?

Gruß
C.
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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#91

Beitrag von DonYouAn » 03.04.2012, 18:58

elektrojohn hat geschrieben: Ohne Deinen Thread hijacken zu wollen... kannst Du dazu ein paar Sätze schreiben?
Was genau willst du denn wissen?

Ich kann dir vielleicht sagen, was bei der Dreadnought damals das Problem war:
  • Zunächst falschen Hammer verwendet: Ich hatte einen abgenutzten Klavierhammer verwendet, aber auch selbst mit Filz etwas Hammerähnliches gebastelt. Das war nicht zielführend. Damit hatte ich tatsächlich nur die von Dir beschriebenen Deckenfrequenz angeregt.
  • Hammer gewechselt. Ich habe mir bei einem Klavierhändler/-stimmer um die Ecke ein paar neue Klavierhämmerchen besorgt, einen Stil eingepasst und eine Holzkugel an das andere Ende gemacht. Das war schon besser.
  • Zu guter Letzt habe ich den Roger kontaktiert und er hat mir den Tipp gegeben relativ weit von Decke weg zu gehen mit dem Mikro. Abstand ca. 76 -91cm.
  • Wichtig ist wo man anschlägt und wie stark.
  • In der Strobosoft Deluxe gibt es eine Taptune-Option. Die hatte ich in Kombination mit einem Kompressor verwendet. Roger hatte mir geraten diesen abszuschalten bei Verwendung des Taptune-Modus. Ich konnte aber bessere Ergebnisse erzielen wenn ich beides verwendet hatte.
Wie bereits beschrieben hatte ich Erfolg bei der Dreadnought, nicht aber bei den Klassischen.

Edit: Du hast Post

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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#92

Beitrag von zisoft » 04.04.2012, 07:55

Dieser Thread ist wirklich sehr beeindruckend... aber gleichzeitig auch sehr abschreckend.

Ich spiele ja auch mit dem Gedanken, mal eine akustische Gitarre zu bauen, aber wenn ich das hier so verfolge, kommen mir doch echte Bedenken... :roll:

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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#93

Beitrag von pfromg » 04.04.2012, 09:26

zisoft hat geschrieben:Dieser Thread ist wirklich sehr beeindruckend... aber gleichzeitig auch sehr abschreckend.

Ich spiele ja auch mit dem Gedanken, mal eine akustische Gitarre zu bauen, aber wenn ich das hier so verfolge, kommen mir doch echte Bedenken... :roll:
Geht mir irgendwie genau so... :roll:

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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#94

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 04.04.2012, 10:54

zisoft hat geschrieben:Dieser Thread ist wirklich sehr beeindruckend... aber gleichzeitig auch sehr abschreckend.

Ich spiele ja auch mit dem Gedanken, mal eine akustische Gitarre zu bauen, aber wenn ich das hier so verfolge, kommen mir doch echte Bedenken...
pfromg hat geschrieben:Geht mir irgendwie genau so...
einfach die Bedenken bei Seite schieben, die Erwartungen nicht zu hoch setzen und ins kalte Wasser springen,...dann wird das schon irgendwie.
Ich bin ja auch grad bei meiner allerersten Gitarre,...allerdings noch nicht beim abstimmen der Decke.
Man sollte bei der ersten nicht versuchen eine perfekt klingende Gitarre zu bauen, sondern einfach nur eine Gitarre zu bauen,...dann wird man auch nicht enttäuscht und hat viele Erfahrungen fürs nächste Instrument gesammelt, das dann garantiert besser wird.
Zum abstimmen der Decke: Die Massenhersteller machen das auch nicht (oder nur minimal) , und bauen trotzdem Gitarren die gut klingen (z.B.: Guild)
Da werden alle Decken aufs gleich Maß geschliffen und vorgefräste Leisten draufgeleimt.

Also Ich werd mich davon bei meiner ersten Gitarre sicher nicht verrückt machen lassen,...und das solltet ihr auch nicht,...das kommt schon mit der Zeit von ganz alleine.

Gruß

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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#95

Beitrag von DonYouAn » 04.04.2012, 10:58

pfromg hat geschrieben:
zisoft hat geschrieben:Dieser Thread ist wirklich sehr beeindruckend... aber gleichzeitig auch sehr abschreckend.

Ich spiele ja auch mit dem Gedanken, mal eine akustische Gitarre zu bauen, aber wenn ich das hier so verfolge, kommen mir doch echte Bedenken... :roll:
Geht mir irgendwie genau so... :roll:
Hallo Ihr Beiden,

ich wollte nicht, dass der Thread abschreckt. :shock:
Das sieht auch alles furchtbar kompliziert aus auf den ersten Blick. Aber mal ehrlich: Auch eine nicht perfekt abgestimmte Gitarre klingt nicht schlecht, sonst würden Martin & Co keine einzige verkaufen ;-) Und ich würde meine selbst gebauten nicht spielen wollen ;-) Ich treibe im Moment einen riesen Aufwand um einfach Erfahrung zu sammeln.
Mit handwerklichem Geschick und ein paar guten Werkzeugen kann jeder eine Akustische bauen. Und lasst Euch lieber von dem Thread motivieren: Ich hatte absolut keinen Plan vom Arbeiten mit Holz oder von akustischen Instrumenten (außer, dass ich sie bespielte), aber jetzt bei der dritten Gitarre passt das Handwerkliche schon mal einigermaßen, weshalb ich mich einfach mehr auf die akustischen Aspekte konzentrieren will/kann. Außerdem habt Ihr schon sehr viele E-Gitarren gebaut!

BTW, auch wenn ich jetzt gesteinigt werde: Ich halte das Kochbuch für unzureichend um eine erste Gitarre zu bauen und würde es lediglich als Begleitlektüre ansehen. Meine Dreadnought habe ich danach gebaut. Ich würde auf jeden Fall auch bei der ersten, anders als Koch, in eine Form bauen. Der Aufwand lohnt sich, wie Martin Koch am Ende des Buches ja auch selbst bestätigt. Willis, Solomon/Cumpiano, Bogdanovich usw. halten wesentlich bessere Beschreibungen der Arbeitsschritte mit mehr Tiefgang bereit. Ich halte im Übrigen auch den Somogyi nicht für ausgesprochen hilfreich, was die rein handwerklichen Beschreibungen des Baus einer Gitarre betrifft. Die klangphysikalischen Beschreibungen sind aber uneingeschränkt gut und detailliert (auch im Baubuch).

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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#96

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 04.04.2012, 11:17

DonYouAn hat geschrieben:auch wenn ich jetzt gesteinigt werde: Ich halte das Kochbuch für unzureichend um eine erste Gitarre zu bauen und würde es lediglich als Begleitlektüre ansehen.
So sehe ich das auch, und baue auch dementsprechend.
Das Kochbuch habe ich mir gekauft um mir grundlegendes Wissen anzueignen, welches ich dann durch viele Bauthreads, Videos, und "blöde fragen" :D , so weit erweitert habe, bis ich meinen eigenen Weg fand eine Gitarre zu bauen,...und soweit funktioniert das auch ganz gut.

Gruß

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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#97

Beitrag von pfromg » 04.04.2012, 11:36

Bitte nicht falsch verstehen. Der Thread ist nicht abschreckend (für mich). Ich sehe nur was da alles auf einem zukommen kann.
Momentan habe ich mich noch nicht richtig mit dem Bau der akustischen Gitarren befasst, ausser natürlich den überaus tollen Threads der Akustikbauer des Forums. Bevor ich mich mit dem Akustikbau beschäftige, müssen erst noch einige geplante Projekt durchgeführt werden - natürlich im E-Bereich.

Aber danke für die motivierende Worte und wie bereits schon geschrieben, die absolut hilfreichen und tollen Threads.

Gruss
Päddy

PS: Sorry für die Thread-Entführung.

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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#98

Beitrag von taxman » 04.04.2012, 11:45

Abschrecken lassen sollte man sich wirklich nicht. Wie DonYouAn schon schrieb, eine Industriell gefertigte Gitarre ist nicht individuell abgestimmt und auf "Nummer sicher" gebaut (jedenfalls die bekannten Marken). Klingen tut so eine Klampfe trotzdem gut.
Ich finde aber auch das Kochbuch immer noch ein sehr hilfreiches Hilfsmittel. Klar, es ist sehr einfach gehalten, enthält aber alle Grundlegenden Informationen die man braucht und ist leicht verständlich. Dazu noch in deutsch, was für viele sicher ein wichtiger Punkt ist.
Somogyis Bücher sollen gar keine Bauanleitung darstellen, sie richten sich mMn auch eher an Gitarrenbauer, die schon etwas im Thema drin stecken.

Am wertvollsten ist immer noch dieses Forum, hier tummeln sich genug Profis aus allen möglichen Bereichen, die ihre Erfahrungen und ihr Wissen bereitwillig teilen. Das freut :)
PS: Sorry für die Thread-Entführung
dito

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Re: CJR648 Palisander/Fichte Nylon

#99

Beitrag von zisoft » 04.04.2012, 12:00

Da ich die letzte Diskussion hier losgetreten habe: Ich habe jetzt 4 E-Gitarren gebaut, mit viel Spaß und sehr erfolgreich. Wenn man sieht, dass ein selbst gebautes Instrument vom Besitzer benutzt wird und er gern damit spielt, ist das die höchste Anerkennung, die man dafür bekommen kann.

Der Bau einer akustischen Gitarre steht bestimmt auch bald an, deshalb verfolge ich diesen Thread sehr interessiert. Was DonYouAn hier abliefert ist handwerklich allererste Sahne und hervorragend dokumentiert.

Dass die Deckenbalken zu so einem komplexen Thema ausufern können, war mit nicht bewusst. Die Möglichkeiten der Abstimmung, die DonYouAn hier anwendet, hat bestimmt nicht jeder zur Verfügung (ich auch nicht). Ob das in so einem Umfang nötig ist, weiss ich nicht, daher mein Kommentar oben.

Abschrecken lasse ich mich davon auch nicht und werde dem Thread weiterhin mit großen Interesse folgen. Bitte weiter so (clap3)

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#100

Beitrag von DonYouAn » 04.04.2012, 17:23

taxman hat geschrieben:Am wertvollsten ist immer noch dieses Forum, hier tummeln sich genug Profis aus allen möglichen Bereichen, die ihre Erfahrungen und ihr Wissen bereitwillig teilen. Das freut :)
Da stimme ich 100% zu. (clap3)
Die Möglichkeiten der Abstimmung, die DonYouAn hier anwendet, hat bestimmt nicht jeder zur Verfügung (ich auch nicht). Ob das in so einem Umfang nötig ist, weiss ich nicht, daher mein Kommentar oben.
Es ist nicht nötig. Aber das liegt in der Natur des Ingenieurs alles messen, physikalisch ergründen und dokumentieren zu wollen. Die Profis benötigen diese Methoden nicht und machen 1000 mal bessere Instrumente. Am Ende sind es die Erfahrung und das Talent die aus einer Geige eine Stradivari machen. ;-)

Und Threadentführung? :?: Dafür ist der Thread doch da. :D
Ich bin froh, dass ich zur Diskussion anregen und etwas an das Forum zurückgeben kann.

Gruzz
DonYouAn
Wenn man es kann ist es keine Kunst, wenn man es nicht kann erst recht nicht! (Karl Valentin)

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