2 Archtops

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DoppelM
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Re: 2 Archtops

#101

Beitrag von DoppelM » 11.11.2016, 19:30

capricky hat geschrieben: Aber wir baden unsere Instrumente ja nicht. 8)

Hm, was is mit beizen? Mir ging bei meiner Kaufhausarchtop die Muffe als beim Beizen der Schachtel plötzlich ein Leimrest am Halsklotz weich wurde. Dachte mir kommt gleich die Decke entgegen, die ja mit dem selben Zeug geleimt war. Für das leichte Burst habe ich da nass in nass gearbeitet. (Wahrscheinlich wieder irgendein Anfängerfehler?)

Und mein Höfner stand auch mal bis zur Hüfte in Löschwasser... ;)
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Sven
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Re: 2 Archtops

#102

Beitrag von Sven » 11.11.2016, 19:40

capricky hat geschrieben:
Lange habe ich überlegt, welcher Blödmann da die Klötzchen zwischen Zarge und Decke geleimt hat (so geht das rings herum). Am Boden ist alles perfekt und sauber, aber da

Ich bin darauf gekommen - das war der Meister selbst :shock: , der wollte unbedingt reinen Knochenleim nehmen, da kann man nicht die Decke im Stück aufleimen, man ist dafür einfach nicht schnell genug. So wird Klötzchen für Klötzchen angesetzt und der Knochenleim zieht sofort an, so braucht dann auch nicht mehr gepresst werden. Gut, die Klötzchen hätten auch etwas schöner sein können.
Das fehlplatzierte Rißklötzchen hat übrigends der Sohn des Meisters einige Jahre später "verbrochen". :roll:

Wenn also heute oft von Knochenleim als das Nonplusultra im Instrumentenbau gesprochen wird, dann können wir davon ausgehen, daß der immer mehr oder weniger modifiziert wurde. Großflächige Verklebungen bekommt man damit nicht hin, es sei denn es stehen einem beheizte Pressen (Furnierpressen) zur Verfügung.

capricky
Aber das ist doch normal, bei der spanischen Bauweise die Decke mit Einzelklötzchen an die Zarge zu leimen (z.B.: https://www.youtube.com/watch?v=a1gMVDdiwdU&t=45m15s). Der Meister hätte hier aber in der Tat etwas sauberer mit dem Leim und etwas gleichmäßiger mit den Abständen arbeiten können.
Man kann auch Reifchen-Segmente nehmen.
007decke_aufleimen.png
Die Decke direkt an die Zarge zu leimen lohnt sich nicht, da man diese Leimfläche für die Randeinlagen sowieso wieder rausfräst. Mit dem engen Zeitfenster beim Knocheleim hat das weniger zu tun.

Es gibt auch die Bauweise, die Decke in(!) die Zarge zu bauen, statt auf(!) die Zarge. Man steckt die Zargen in die Solera und lässt dann die passend ausgeschnittene Decke "hineinfallen". Dann kann man sie sowieso nicht direkt mit der Zarge verleimen, sondern nur indirekt über die Klötzchen.
Beim Aufleimen des Bodens hat man diese Möglichkeit nicht und muss die Reifchen vorher einleimen. Danach muss es wirklich schnell gehen.

Kleine Anekdote am Rande.
Antonio Torres hat die Bodenbalken nicht vorher auf den Boden geleimt. Stattdessen hat er die gewölbten Bodenbalken vorher in die Zargenreifchen eingeleimt und anschließend auf alles den Boden aufgeleimt. Da er hier tatsächlich eine zu große Leimfläche hatte, um sich mit Knochenleim (und was anderes gab es damals nicht) sicher sein zu können, hat er sich mit einem, damals üblichen, Trick beholfen. Er hat sich an der Zarge markiert, wo die drei Bodenbalken beginnen und enden. Dann hat er einen Lappen mit Spiritus getränkt und drei Spiritus-Spuren dort über den Boden gezogen, wo die Balken verlaufen und angezündet! Die Spuren brannten nur kurz, haben aber den Knochenleim nochmal ausreichend erhitzt, um die Klebeflächen zu sichern.
(Nachzulesen hier: https://www.amazon.de/Antonio-Torres-Gi ... 3923639880)


Gruß
Sven

P.S.: Das Rissklötzchen ist, glaube ich, nicht nur fehlplaziert. die Faserrichtung scheint auch falsch zu sein. (Man kann es auf dem Foto aber nicht genau erkennen). Die Fasern müssen in Sperrrichtung zum Riss verlaufen, sonst reisst das Klötzchen selbst auch.
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben,
vom Pfusch nie.
(Goethe)

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Re: 2 Archtops

#103

Beitrag von Gerhard » 15.11.2016, 22:05

Heute habe ich endlich den 2. Zargenkranz fertig gemacht (bis auf die Verrundung des Unterklotzes). Noch ein paar Impressionen...
DSC06006.JPG
DSC06007.JPG
DSC06008.JPG

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Re: 2 Archtops

#104

Beitrag von sunrisebrasil » 15.11.2016, 23:55

Einfach nur Kunst !
sehr schön!

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Re: 2 Archtops

#105

Beitrag von 12stringbassman » 16.11.2016, 09:30

Sehr schön!

Warum sind diese Querverstrebungen so kurz? Dass sie nicht ganz bis Boden und Decke gehen dürfen, ist klar, wegen des unterschiedlichen Schwindverhaltens quer und längs. Aber da fehlen ja gut 5mm :shock:

Grüße
Hias
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Re: 2 Archtops

#106

Beitrag von capricky » 16.11.2016, 10:28

Sven2 hat geschrieben: Aber das ist doch normal, bei der spanischen Bauweise die Decke mit Einzelklötzchen an die Zarge zu leimen ...
Es gibt noch mehr "Verbrechen" an dieser Gitarre, nicht nur das Rissklötzchen, da sind auch ein paar Fetzen eines Putzlappens mit denen eine "Spaltung" der Zarge (von Riss kann man da nicht mehr sprechen) stabilisiert wurde. Und noch weitere "Klopse"... :roll: . Anfänglich glaubte ich da halt, dass die Zargenklötzchen zum Gesamtkatastrophenbild passten.
Das ist jedenfalls die erste Gitarre in meiner Laufbahn, deren Reparatur ich abgelehnt habe, weil ich nicht wollte, dass mein Name in ihrer Reparaturhistorie auftaucht. Kein späterer Eigentümer würde doch glauben, dass das die Handwerker mit den wohlklingenden Namen verbrochen hatten (wtf. ist capricky? Dieser Penner hat Kulturgut zerstört" :cry: )
Trotz alledem ist diese Gitarre die bestklingenste Konzertgitarre, die ich je gehört und bespielt habe. Mein großzügiges Angebot um diese Gitarre zu kaufen, wurde leider (noch) nicht angenommen. ich bleib aber dran! 8)

capricky
IMG_1089 (Mittel).JPG

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Re: 2 Archtops

#107

Beitrag von Gerhard » 16.11.2016, 10:33

12stringbassman hat geschrieben:Sehr schön!

Warum sind diese Querverstrebungen so kurz? Dass sie nicht ganz bis Boden und Decke gehen dürfen, ist klar, wegen des unterschiedlichen Schwindverhaltens quer und längs. Aber da fehlen ja gut 5mm :shock:
Hallo Matthias! Auf der einen Seite sind es 3mm (Endmaß) auf der anderen gut 5mm, wie du sagst. An der Seite wird der Zargenkranz noch abgerichtet, da kommt noch ordentlich Material weg. Für die Funktion wäre es aber egal, hauptsache die sind in die Reifchen eingelassen, sonst hat man da eine Sollbruchstelle wo garantiert Risse auftreten.

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Re: 2 Archtops

#108

Beitrag von Gerhard » 16.11.2016, 10:39

capricky hat geschrieben: ...Fetzen eines Putzlappens ...
oha! da hilft dann wohl wirklich nur neu machen.. hättest du die Fetzen vielleicht herauslösen können?

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Re: 2 Archtops

#109

Beitrag von capricky » 16.11.2016, 11:22

liz hat geschrieben:
capricky hat geschrieben: ...Fetzen eines Putzlappens ...
oha! da hilft dann wohl wirklich nur neu machen.. hättest du die Fetzen vielleicht herauslösen können?
Ja hätte ich. Aber da sind so viele Baustellen.
Die Gitarre gehört einem alten Gitarristen, der schon lange nicht mehr spielt (und wohl nicht mehr spielen kann), das Instrument ist für ihn eben reine Nostalgie. Ich hatte zuvor eine andere Meistergitarre für ihn repariert, da war die Decke komplett ab. Nach deren Reparatur hatte er wohl Vertrauen zu mir gefunden, dann das "Schätzchen" vorgeholt und gefragt, ob ich die nicht auch machen will. Ich bin 14 Tage um das Teil in meiner Werkstatt umhergeschlichen und habe dann die Reparatur aus den genannten Gründen abgelehnt. Ich bin der Meinung, daß es Leute gibt, die das besser könnten als ich. Bei solch einem Stück Kulturgut sollte man auch erstmal mit anerkannten Experten über Sinn und Umfang von Reparatur-/Restaurationsmaßnahmen diskutieren.
Da hätte ich einiges dran verdienen können, habe mich aber gegen das Geld entschieden...
na ja, vielleicht bin ich ja doch nicht ganz so edel.... ich will sie ja kaufen (und restaurieren lassen) 8)

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Re: 2 Archtops

#110

Beitrag von Gerhard » 20.11.2016, 16:22

Gestern habe ich mich mal wieder um die Halsbaustellen gekümmert. Diesmal gibts keinen Compound Radius, sondern 12" durchgehend. Also zuerst mit dem Hobel die Rundung grob hergestellt und dann mit dem Radiusschleifklotz nachgeschliffen. Anschließend gabs noch 3mm Dots und 1,5mm Sidedots. Das allerletzte (Nr.40) von den ganz kleinen Scheixxerchen ist mir dann runtergefallen :evil: was eine halbstündige Suchorgie nach sich zog. Normalerweise würde ich da einfach ein neues Päckchen aufmachen, aber ich hatte keins mehr! Frustriert gab ich die Suche schließlich auf. Nach dem Ausschalten der Arbeitsleuchten, letzter Blick auf die Hobelbank, lag der Dot dann einfach so da, als hätte ich ihn hingelegt. :lol: Also noch flugs eingeklebt und Feierabend!
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Re: 2 Archtops

#111

Beitrag von 12stringbassman » 20.11.2016, 16:49

Sehr schön (clap3) (clap3)

Warum machst Du die Wölbung erst jetzt? Die Schlitze sind mit dieser Vorgehensweise in der Mitte tiefer als am Rand (zu tief?) und Du musst den Schleifstaub aus den Schlitzen wieder rauskratzen.
Die gleiche Frage wollte ich dem Urs auch schon stellen.

Ich bringe das Griffbrett erst auf Endmaß -2mm, wölbe, lege die Einlagen ein, schlitze dann mit Tiefenanschlag an der Säge (so dass die Schlitze überall gleich tief sind) und leime dann erst die Ränder dran. Dazu muss ich zwar das Griffbrett auf eine Trägerplatte mit parallelen Seiten schrauben/kleben, aber so ist das für mich logischer.

BTW: schicker Hobel übrigens ;)

Grüße

Hias

PS.: das mit den verschwundenen Permutt-Teilchen kenne ich, z.B. von einem X der XXIV, das habe ich dreimal gemacht und nach erfolgtem Einkleben des Dritten eines wieder gefunden :evil:
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Re: 2 Archtops

#112

Beitrag von Gerhard » 20.11.2016, 22:17

12stringbassman hat geschrieben: schicker Hobel
:) Diesmal lasse ich das so stehen. Der ist auch brandneu! Leider muss ich auch hier die Sohle erst plan machen, beim verschiebbaren Maul ist ein deutlicher Buckel drin.
12stringbassman hat geschrieben:Die Schlitze sind mit dieser Vorgehensweise in der Mitte tiefer als am Rand (zu tief?) und Du musst den Schleifstaub aus den Schlitzen wieder rauskratzen.
Ich finde das Griffbrett ist so leichter aufzuleimen als wenn es schon gewölbt ist. Die Schlitze habe ich "bogenförmig" am Rand tiefer gesägt, bevor ich die Ränder aufgeleimt habe - wenn die in der Mitte minimal zu tief sind, ist mir das ehrlich gesagt ziemlich egal - ich schlitze ja nicht durch das Griffbrett durch. Bei bereits keilförmigem Griffbrett wäre mir die Ausrissgefahr beim Schlitzen außerdem zu hoch.
Ich finde aber auch deine Methode gut!

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Re: 2 Archtops

#113

Beitrag von DoppelM » 21.11.2016, 00:01

Das sieht immer alles sooooo sauber aus bei dir, dass die Späne wirken als wären sie als Deko fürs Fotoshooting hingelegt :D Ich bin jedesmal wieder beeindruckt von dieser Präzision und Perfektion!

Gleich mal zwei dumme Fragen:
- Wieso ist da ne Socke über der Kopfplatte im Hintergrund?
- Was genau passiert wenn die Sohle nicht überall aufs Schamhaar plan ist, solange er nicht komplett wobbelt? Der Schnitt der Klinge selber ist doch gerade?
(Habe heute übrigens den Tag mit Hobelsohlen schleifen, Eisen schärfen und hobeln lernen verbracht, deshalb gesteigertes Interesse an dem Thema)
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Re: 2 Archtops

#114

Beitrag von Gerhard » 21.11.2016, 00:27

DoppelM hat geschrieben:Das sieht immer alles sooooo sauber aus bei dir, dass die Späne wirken als wären sie als Deko fürs Fotoshooting hingelegt :D Ich bin jedesmal wieder beeindruckt von dieser Präzision und Perfektion!

Gleich mal zwei dumme Fragen:
- Wieso ist da ne Socke über der Kopfplatte im Hintergrund?
- Was genau passiert wenn die Sohle nicht überall aufs Schamhaar plan ist, solange er nicht komplett wobbelt? Der Schnitt der Klinge selber ist doch gerade?
(Habe heute übrigens den Tag mit Hobelsohlen schleifen, Eisen schärfen und hobeln lernen verbracht, deshalb gesteigertes Interesse an dem Thema)
Tja 2xM, ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, warum das so ist. Es sieht garantiert auch nur auf dem Foto so sauber aus, rundherum ist eigentlich Chaos (Urs weiß Bescheid :D )
Socken auf Köpfen schützen vor Beulen (oder Dellen).
Ist eine Hobelsohle nicht plan, wird auch der Schnitt nicht gerade, vor allem wenn du lange Teile fügst, wie zum Bleistift Archtopdecken und Böden. Vor allem in Längsrichtung sollte das schon perfekt passen! In meinem Fall ist der Buckel am Hobelmaul außerdem so stark, dass die Spanstärke garnicht gleichmäßig eingestellt werden kann. Ist aber nicht weiter schlimm, mit ein paar Feilenstrichen wird das erledigt sein.

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Re: 2 Archtops

#115

Beitrag von Haddock » 21.11.2016, 17:00

Guten Abend,
liz hat geschrieben: Es sieht garantiert auch nur auf dem Foto so sauber aus, rundherum ist eigentlich Chaos (Urs weiß Bescheid :D )
Ich hab nie was gesehen (whistle) .... ;)

Gerhard, ich bin jedes mal auf's neue ab Deiner sauberen Arbeitsweise beeindruckt! Super (clap3)

@Matthias: Mir geht es beim Bundschlitze sägen wie Gerhard.

Gruss
Urs

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Re: 2 Archtops

#116

Beitrag von Gerhard » 02.12.2016, 19:18

Inzwischen habe ich mich ans Wölbung stechen gemacht. Zuerst die Randstärke +0,5mm Übermaß mit dem Streichmaß angerissen, danach mit Höbeln, Hohleisen weiter. Diesmal nicht mit der Ziehklinge verputzt, sondern mit dem Exzenterschleifer... :oops: Muss ja auch mal weiterkommen hier. Die Höhenschichtlinien mache ich wieder mit dem Schichtlinienzirkel.
DSC06066.JPG
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Re: 2 Archtops

#117

Beitrag von DoppelM » 02.12.2016, 19:36

Wunderschön. Ich mag die Art wie die Wölbung im Horn steiler wird, anstatt dass die Gesamthöhe dort abfällt.

Wie funktioniert das mit dem Schichtlinien-Zirkel, identifiziert der die Realen Höhenlinien oder zeichnest du damit an wo sie hinterher sein sollen?
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Re: 2 Archtops

#118

Beitrag von Gerhard » 02.12.2016, 19:37

DoppelM hat geschrieben: Wie funktioniert das mit dem Schichtlinien-Zirkel, identifiziert der die Realen Höhenlinien oder zeichnest du damit an wo sie hinterher sein sollen?
Ersteres.

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Re: 2 Archtops

#119

Beitrag von Haddock » 03.12.2016, 09:16

Guten Morgen Gerhard,

sehr schön, da möcht ich am liebsten auch mit meiner Archtop beginnen. Wie hast Du die Decke so zum schweben gebracht auf Bild 2?

Gruss
Urs

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Re: 2 Archtops

#120

Beitrag von Poldi » 03.12.2016, 09:24

Wunderschön. Ich sach doch immer das ein Excenterschleifer oder ein Winkelschleifer mit Lamellenschleifscheibe das erste Mittel für eine Wölbung ist.

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Re: 2 Archtops

#121

Beitrag von Gerhard » 03.12.2016, 09:48

Haddock hat geschrieben: sehr schön, da möcht ich am liebsten auch mit meiner Archtop beginnen. Wie hast Du die Decke so zum schweben gebracht auf Bild 2?
Hallo Urs! Das ist natürlich magisch zum Schweben gebracht, damit du dich wundern kannst! :D
Na da ist unten ein Halteklotz drauf, und der ist in dem Schraubstock eingespannt, man sieht ihn sogar am unteren Bildrand.
Poldi hat geschrieben:Wunderschön. Ich sach doch immer das ein Excenterschleifer oder ein Winkelschleifer mit Lamellenschleifscheibe das erste Mittel für eine Wölbung ist.
Danke Poldi! Naja, man ist mit dem Excenter schon ratz fatz zu tief, da muss man feinfühlig ran!

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Re: 2 Archtops

#122

Beitrag von Gerhard » 05.12.2016, 00:20

Schöne Gute Nacht zusammen!
Ein sehr anstrengendes Wochenende liegt hinter mir, mit Höhen und Tiefen. Zunächst das Gute: Die Außenwölbungen der Decken sind fertig.
fertige Außenwölbungen
fertige Außenwölbungen
durch die Höhenschichtlinien hat man einen guten Vergleich der Decken zueinander. Ist garnicht so leicht, zwei identische Platten herzustellen, aber es ist ja auch nicht nötig.
Vergleich Höhenschichtlinien
Vergleich Höhenschichtlinien
da stand ich nun mit zwei fertigen Außenwölbungen, aber sehr kurz darauf war ich wieder auf dem Stand von Freitag Abend.. warum? "Ich mach schnell noch...." Klingelts schon?
Also dachte ich mir, bevor ich losfahre mach ich noch schnell die Tiefenmarkierungsbohrungen für die Innenausarbeitung. Zuerst anzeichnen, nicht dass ich zu weit außen bohre, das wäre ja saublöd, hehe:
Reifchenkontur anzeichnen
Reifchenkontur anzeichnen
DSC06081.JPG
dann den Bohrstempel und den Tiefenanschlag an der Ständerbohrmaschine eingestellt und drauf los gebohrt, schön zügig, ich hatte es ja eilig.
Tiefenmarkierungsbohrungen
Tiefenmarkierungsbohrungen
Das ging eigentlich auch ganz gut, nur merkte ich nicht, wie sich der Tiefenanschlag löste. Hoppla dachte ich bei der letzten heutigen Bohrung, das geht aber tief.
DSC06085.JPG
Jaja, so ist es nun, und ich brauch mal wieder eine neue Decke. Ironischerweise hatte ich auch letztes Jahr eine zweite Decke für die Archtop machen müssen, damals aber aus einem anderen Grund.
Nur der Vollständigkeit halber: Das ließe sich natürlich reparieren, keine Frage, ein sauberes Futter von Innen und eine deckende Lackierung. Saubere Ausführung ist aber bei diesen Instrumenten oberste Priorität, darum mache ich eine neue Decke. Die mit dem Loch wird später repariert und für eine Experimentier-Archtop verwendet. Ich bin außerdem froh, dass es an der Decke passiert ist und nicht am Boden.
Achja und die zweite Decke, die heute fertig wurde, strotzt vor lauter Harzgallen. Die tauchten leider Überraschungsweise während dem Ausarbeiten auf. Die im Unterbügelbereich kann ich vermutlich in der Hohlkehle verstecken, die am Oberbügel liegt leider so, dass sie später im Deckenrand steckt. Da komme ich um ein Aussetzen nicht herum. Mehr dazu später.

Wenigstens ein bleibendes Erfolgserlebnis hatte ich heute: ein neues Haltejig für die Innenausarbeitung ist entstanden:
neues Haltejig zur Innenausarbeitung. Die Einsätze für das Cutaway sind für Boden respektive Decke separat einsetzbar.
neues Haltejig zur Innenausarbeitung. Die Einsätze für das Cutaway sind für Boden respektive Decke separat einsetzbar.
mit Rampamuffe...
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Re: 2 Archtops

#123

Beitrag von bea » 05.12.2016, 00:30

liz hat geschrieben:S
Das ging eigentlich auch ganz gut, nur merkte ich nicht, wie sich der Tiefenanschlag löste. Hoppla dachte ich bei der letzten heutigen Bohrung, das geht aber tief.
Ist mir bei der Decke meiner Archtop auch passiert. Die Füllung habe ich aus Holz mit passender Maserung genommen. Nur leider falsch herum, so dass es je nach Lichteinfall kaum oder sehr deutlich auffällt.

Kann ein Profi nicht wenigstens bei einem experimentellen Instrument (also wohl eher einem Prototypen) offen dazu stehen?

Wie geht es eigentlich der Geige?
LG

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Re: 2 Archtops

#124

Beitrag von Gerhard » 05.12.2016, 00:32

Ich stehe ja dazu, sonst hätte ich es nicht gezeigt. Hier geht es aber um "bestanden" oder "nicht bestanden", dazwischen gibt es keinen Graubereich.
Zu der Geige komme ich erst wieder in ein paar Wochen, momentan machen wir intensiv Bogenbehaarung.

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Re: 2 Archtops

#125

Beitrag von bea » 05.12.2016, 01:00

liz hat geschrieben:Ich stehe ja dazu, sonst hätte ich es nicht gezeigt. Hier geht es aber um "bestanden" oder "nicht bestanden", dazwischen gibt es keinen Graubereich.
da wollte ich auch nichts anzweifeln, keinen Moment. Selbst wenn das Instrumente für Kunden gewesen wären, die ja eine ganze Stange Geld auf den Tisch würden blättern müssen, wäre das wohl ein No Go gewesen. Ist halt eine gänzlich andere Perspektive. Aber gut, dass Du noch Verwendung für die Decke hast.

Zu der Geige komme ich erst wieder in ein paar Wochen, momentan machen wir intensiv Bogenbehaarung.
Also Brot- und Buttergeschäft... weil eine Neubehaarung meines Carbondix genauso viel kostet wie der Bogen (allerdings bei deutlich besserer Qualität), sollte ich das auch lernen.
LG

Beate

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