Seite 6 von 9

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 13.04.2012, 09:31
von Simon
Mal schauen, denke aber nicht... Ich hab zwar nächste Woche noch frei, aber es ist ja noch einiges zu machen... gerade das Zargenbiegen bereitet mir ziemlich große Sorgen, alle bisherigen Versuche waren nicht allzu erfolgreich

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 13.04.2012, 13:30
von Titan-Jan
filzkopf hat geschrieben:
Um die Flächen der Männchen alle im halbwegs selben Winkel zu schleifen verwendete ich ein Stück Furnier als "Schleifblock".
DSC_4122 1.JPG
Sorry, das blick ich nicht... :roll: Wie machst du das jetzt genau?? (think)

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 15.04.2012, 12:59
von Simon
Holla Jan!
Ich versuche es mal zu erklären:
Wenn ich das Schleifpapier ohne Schleifklotz führe (also hier ohne Furnier) wird die Fläche nie eben, sie wird immer leicht rund werden. Wenn ich nun das Furnier verwende ist das nicht der Fall. Normalerweise würde ich einen Schleifklotz bevorzugen da sich das Furnier ja auch durchbiegen kann, aber bei den Spitzen der F- Männchen war das nicht möglich, und das Furnier ist besser als gar nix...
Hoffe ich konnte es halbwegs erklären, sonst frag bitte noch mal nach!

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 16.04.2012, 13:16
von Simon
Hat wer einen Tipp zum Biegen der Zargen an den Ohren?
Ich bin am Verzweifeln...

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 16.04.2012, 13:26
von taxman

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 16.04.2012, 14:32
von Simon
Hey taxman!
Danke für den Link!
Aber leider hilft er mir nur begrenzt weiter! Ich hatte nämlich vor die Zargen aus Massivholz und mit einem Biegeeisen zu formen, gerade die Stelle an den Cutaways ist mehr als gemein... alles andere klappte wunderbar, aber hier brach die Zarge bei jedem Versuch. Derzeit sind sie 2,7mm stark, eventuell schleif ich sie noch dünner, das müsste ja was nützen oder?
Achje, das ist alles Neuland für mich...

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 16.04.2012, 14:49
von taxman
2,7 mm Ahorn? Das wird bei dem engen Radius wohl immer brechen. Mag sein, daß man mit viel Geduld und Vorsicht zum Erfolg kommt, aber das wird wohl immer riskant bleiben.
Ich würde die zargen eher laminieren, aus Furnier. da kannst Du dann jede Lage einzeln biegen und in einer Form verleimen. Hat auch noch den Vorteil, daß du sie symetrisch herstellen kannst (Eine Zarge und dann auftrennen).

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 16.04.2012, 14:50
von 12stringbassman
Servus Simon!

2,7mm ist aber schon ein recht starker Prügel, um ihn in so einen engen Radius zu zwingen :lol:
Du kannst da ruhig auf 2mm runter gehen, evt. noch weniger. Wegen der Stabilität brauchst Du Dir gerade wegen der engen Radien keine Sorgen machen. Evt. kannst innen noch ein paar Furnier-Streifen senkrecht aufleimen.

Grüße

Matthias

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 16.04.2012, 14:52
von Simon
Danke euch 2, ich habs befürchtet ;) dann geh ich mal auf 1,8; schaun ma mal!

Ist Erle und nicht Ahorn, aber das macht wohl nix aus...

Und im Notfall wird wirklich laminiert! ;)

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 16.04.2012, 14:55
von taxman
Ok, bei möglichst geringer Stärke geht das vielleicht, Verstärken kann man ja immer noch und die Reifchen bringen bei der niedrigen Zargenhöhe wohl auch genug Stabilität. Ich drück mal die Daumen :)

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 16.04.2012, 18:13
von Simon
Ich muss mal nachholen was ich in den letzten Tagen gemacht habe:
Ich habe mich der Bundierung gewidmet!
Verwendet habe ich Slim Jumbo Bunddraht von Dunlop
Die Bünde wurden mit einem Radiusschleifblock (selber Radius wie das Griffbrett) eingehämmert.
Diese Methode verwende ich seit einigen Gitarren und fahre recht gut damit, man muss beim Abrichten fast nichts abtragen!
Außerdem geht es recht schnell!
DSC_4140.JPG
Anschließend wurden die Enden bündig geschliffen
DSC_4141.JPG
und Das Griffbrett mit Abdeckband vor Kratzern geschützt
DSC_4143.JPG
Dann hab ich leider vergessen weitere Fotos zu machen.
Aber vom Bünde abrichten gibt es ja sowieso viele Beschreibungen, ich hoffe ihr könnt es mir verzeihen ;)

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 16.04.2012, 18:23
von Simon
Weiter ging es mit dem Sattel!
Der Rohling wurde ja schon vor dem Verleimen des Griffbrettes in die Nut eingepasst, so musste nun nur noch die Höhe und die Breite eingezeichnet werden.
DSC_4144.JPG
Nun konnte der Rohling passend zugeschnitten werden
DSC_4151.JPG
Nach ein wenig Schleifarbeit sieht das ganze schon wie ein Sattel aus
DSC_4152.JPG
aber es fehlen noch die Kerben, diese wurden mit Hilfe dieses Tools von Stewmac, dessen Name mir gerade entfallen ist, eingezeichnet und mit Sattelfeilen eingefeilt
DSC_4153.JPG
Zu guter Letzt habe ich noch die Schlitzenden der Bundschlitze mit Schleifstaub und Sekundenkleber gefüllt, irgendwie werden meine Bundschlitze immer zu tief, in Zukunft muss ich noch besser kontrollieren!
DSC_4154.JPG
ABER:
Jetzt kommte... :( irgendwie steht der Bau dieser Gitarre nicht unter einem guten Stern...
Als ich heute Nachmittag von der Tischlerei zurückkam (ich hatte die Zargen auf eine Stärke von 1,8mm schleifen lassen) funktionierte mein Biegeeisen nicht mehr...
Ich glaub ich dreh durch, das gute ist von Stewmac und wurde bis auf diese Gitarre noch nie verwendet. Rumliegen tut es allerdings schon seit ca. 2 Jahren, also wirds wohl auch mit Garantie nichts werden...
Hat jemand von euch eine Idee an was es liegen könnte?
Ich beschreib es nochmals kurz:
-Zargen gebogen, diese brachen also schaltete ich das Eisen ab
-eine halbe Stunde später als ich versuchte es wieder einzuschalten wurde es nicht mehr warm... Ich habs schon an anderen Steckdosen eingesteckt, eine halbe Stunde gewarten, dann mal eine Stunde gewartet usw... es geht einfach nicht mehr...
-Ich habs jetzt mal aufgeschraubt, so kompliziert ist das ganze ja nicht aufgebaut, vielleicht könnte ich (als Elektronik- Volldepp) es eventuell selber reparieren?
Aber dazu muss ich erstmal wissen was kaputt ist...
Wer einen Tipp? Dankeschön!!!

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 16.04.2012, 18:48
von Gerhard
Au weh so ein Pech! Wegen dem Eisen weiß ich nichts.. aber der Hals sieht doch echt schon gut aus!! Hast des eine Furnierstückel wieder richtig andaklebt? Des was auf der Fahrt zum Treffen vom Verstärker erschlagen wurde mein ich...

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 16.04.2012, 18:56
von capricky
filzkopf hat geschrieben: -Ich habs jetzt mal aufgeschraubt, so kompliziert ist das ganze ja nicht aufgebaut, vielleicht könnte ich (als Elektronik- Volldepp) es eventuell selber reparieren?
Aber dazu muss ich erstmal wissen was kaputt ist...
Wer einen Tipp? Dankeschön!!!
Hast Du ein Multimeter und kannst du ein paar aussagekräftige Bilder vom Innenleben machen?

capricky

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 16.04.2012, 19:12
von Simon
Multimeter hab ich im Moment leider keines zur Hand, kann ich mir aber morgen von meinem Onkel borgen! Fotos geh ich schnell schießen! Was soll ich ablichten?
Wegen dem Furnier: Ja ist wieder dran, gottseidank!

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 16.04.2012, 19:30
von capricky
filzkopf hat geschrieben: Was soll ich ablichten?
Das Innenleben, Schalter, Thermostat usw.

capricky

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 16.04.2012, 19:34
von Simon
Zum Thema Biegeeisen hab ich einen extra Thread aufgemacht:

>>KLICK<<

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 17.04.2012, 09:53
von Titan-Jan
filzkopf hat geschrieben:Holla Jan!
Ich versuche es mal zu erklären:
Wenn ich das Schleifpapier ohne Schleifklotz führe (also hier ohne Furnier) wird die Fläche nie eben, sie wird immer leicht rund werden. Wenn ich nun das Furnier verwende ist das nicht der Fall. Normalerweise würde ich einen Schleifklotz bevorzugen da sich das Furnier ja auch durchbiegen kann, aber bei den Spitzen der F- Männchen war das nicht möglich, und das Furnier ist besser als gar nix...
Hoffe ich konnte es halbwegs erklären, sonst frag bitte noch mal nach!
okay, danke! Also es ging einfach um eine ebene (nicht gewölbte) Fläche. Ich dachte es ging um einen speziellen Winkel oder eine Fase, denn du schrubst: "Um die Flächen der Männchen alle im halbwegs selben Winkel zu schleifen verwendete ich ein Stück Furnier als "Schleifblock"."

Aber danke für die 2te Erklärung und das viele dokumentieren! Bin auch grad am Zargen biegen (eeeeenger Radius) und habe die Zargen jetzt auch auf 2mm hobeln lassen. Mal sehen, ob es jetzt was wird! Benutze allerdings kein Hightech-Biegeeisen (ich war zu geizig), sondern ein einfaches Stahlrohr und eine Heißluftpistole.

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 01.07.2014, 14:17
von Simon
Sage und schreibe 2 Jahre und einige Monate später hab ich beim Werkstatt aufräumen beschlossen die ES nun auch endlich fertig zu machen… oder zumindest es zu versuchen! Wäre wieder eine Baustelle weniger ;)

Schande über mein Haupt, aber ich habe es immer noch nicht geschafft mein Biegeeisen zu reparieren, obwohl da ja nur das Loch für die Heizpatrone zum aufbohren wäre… meine Bohrmaschine schafft das aber nicht, und ich bin noch nie zu jemanden gekommen ders mir macht… aber das steht auch an!

So habe ich nun beschlossen die Zargen nicht massiv zu biegen, da sie mir im engen Radius immer abbrachen, sondern auf 3 Furnieren a 0,6mm zu laminieren. Erle außen, Ahorn in der Mitte und wieder Erle; oder Ahorn… mal sehen...
DSC_2272.JPG
Trocken biegen klappte mittelmäßig; bei Ahorn kein Problem, die Erle, und daraus sollte die letzte Schicht sein, leider schon;
Ich bin noch am experimentieren; gerade hab ich die Furnierstreifen mit kochendem Wasser übergossen, nun klappte das Biegen wunderbar!
Zum trocknen habe ich sie in eine Form gespannt, ich hoffe sie wellen sich nicht zu sehr durch das heiße Wasser… mal sehen;
dort lasse ich sie nun (hoffentlich nicht wieder für 2 Jahre ;) ) und dann sehn wir weiter! :)
DSC_2270.JPG
DSC_2271.JPG
DSC_2273.JPG

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 01.07.2014, 16:18
von Haddock
Hallo Simon,

die Gitarre hat ja schon eine riesen Geschichte zu erzählen bevor sie fertig ist. Bin gespannt wie es weiter geht.

Gruss
Urs

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 01.07.2014, 17:59
von Poldi
Schön das es weitergeht. Hast Du die Furnierstreifen mit Epoxi geklebt?

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 01.07.2014, 19:10
von Simon
Noch gar nicht... Sie sind zur Zeit nur zum "probewohnen" in der Form ;-)
Ich werd sie dann später mit Epoxi kleben...

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 02.07.2014, 22:35
von Meik
spannende Sache das!

Ich hol mal das chips und bier:-) bin echt drauf gespannt

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 09.07.2014, 20:52
von Simon
Nach einiger Zeit beim Probewohnen wurden die Streifen heute mal mit Epoxi von R&G laminiert; hoffentlich klappts… :)
Die Schablone wurde zur Sicherheit vor rauslaufendem Harz mit Tattoofolie (aka Frischhaltefolie ;) ) umwickelt; die kleinen Klammern ließen sich problemlos durch die Folie drücken.
DSC_2277.JPG
DSC_2278.JPG
Nun mal bis zum Wochenende warten, dann seh ich obs geklappt hat und die Zargen in ihrer Form bleiben! :)

Re: ES-335-> Resteverwertung

Verfasst: 10.07.2014, 08:25
von 12stringbassman
@Simon,

das, was Du da machst, ist im Prinzip das Gleiche wie beim Bau eines Epoxy-laminierten Bogens. Den kann ich nach Aushärtung über Nacht ausspannen, da rührt sich nix mehr. Und Du hast da kein Glasfaser-Laminat drin, dass sich immer in die Gerade zurückbiegen will ;)

Grüße

Matthias