ES-335-> Resteverwertung

Das Board für eure Bauberichte!

Moderator: jhg

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ES-335-> Resteverwertung

#1

Beitrag von Simon » 16.12.2011, 13:39

Ja ich weiß, ich sollte erst mal meine OM fertig bauen bevor ich eine neue Gitarre anfange ;)

Aber das geht leider nicht, mir ist was dazwischengekommen! Vor einer Woche hab ich mich mit einem Freund getroffen, der mal vor 3 Jahren bei mir angefangen hat eine ES zu bauen; aber nie richtig gebaut hat! Beim Bau sind ihm nämlich einige Schnitzer passiert und so wollte er nicht weitermachen!
So haben wir uns darauf geeinigt das ich ihm di Hardware billig abkaufe, und so bau ich die ES nun für mich, eine solche fehlt mir noch in der Sammlung!
Geplant war Boden/ Zargen aus dem Vollen zu fräsen, aber leider hat er irgendwas verbockt und die Zarge brach an einer Stelle durch. Jetzt hab ich zwei Optionen:
DSC_3898.JPG
DSC_3899.JPG
- erstens: ich fräse die Zargen komplett weg und biege neue
- zweitens: ich furniere die noch vorhandenen Zargen

ich bin eher für ersteres, dann würd ich nämlich besser zum Boden schnitzen zukommen! Dieser hat noch eine Stärke von ca. 1cm, das würd ich gerne ausnutzen; geplant von ihm war den Boden flach zu halten!

Die Decke wird aus Ahorn, flitchmatched. Auch der Boden ist flitchmatched und aus geriegelter Erle.
Beides soll gewölbt werden!
DSC_3894.JPG
DSC_3900.JPG
DSC_3901.JPG
Der Hals wird aus europäischer Nuss, ist schon grob vorgeschnitten, allerdings löste sich beim Fräsen der Halsstabnut die Tiefeneinstellung und der Kanal ist zu tief; ich werd die Kantel also in der Mitte auftrennen und einen Mittelstreifen einleimen; schätze aus Ahorn!

Griffbrett werd ich aus Zirikote machen, 2 Rohlinge sind in der engeren Auswahl; welchen ich nehm weiß ich noch nicht!
DSC_3907.JPG

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#2

Beitrag von taxman » 16.12.2011, 13:43

Ich würde auch neue Zargen anfertigen. Sieht auch schöner aus, wenn die Maserung der Korpuskontur folgt.

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#3

Beitrag von bea » 16.12.2011, 15:04

Letzteres wäre doch auch beim Drüberfurnieren der Fall?
Mal davon abgesehen halte ich den Bau aus Boden und getrennten Zargen sowieso für am sinnvollsten. Aber das sollte bereits in der Planung berücksichtigt werden.
LG

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#4

Beitrag von 12stringbassman » 16.12.2011, 19:10

filzkopf hat geschrieben:- zweitens: ich furniere die noch vorhandenen Zargen
Das wäre doch unter Deinem Niveau, Simon ;)
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Re: ES-335-> Resteverwertung

#5

Beitrag von bea » 16.12.2011, 20:14

Option drei: die beschädigte Stelle durch ein Inlay verdecken. Gegenüber ebenso.
LG

Beate

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#6

Beitrag von taxman » 16.12.2011, 23:56

Letzteres wäre doch auch beim Drüberfurnieren der Fall?
Ja, natürlich. Ich meinte nur, das generell eine der Kontur folgende Maserung schöner aussieht, als es jetzt bei der Ausfräsung/Kammerung ist ;)

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#7

Beitrag von Gerhard » 17.12.2011, 00:04

Ah, die ES-Ruine. Neue Zargen, ganz klar. Willst du die auch aus Erle machen? Griffbrett würd ich das linke nehmen.
Lg

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#8

Beitrag von 12stringbassman » 17.12.2011, 06:30

bea hat geschrieben:Option drei: die beschädigte Stelle durch ein Inlay verdecken.
Auch das ist unter Simons Niveau! Gefräste "Zargen" sind handwerklich gesehen Murx. Gewollt, aber nicht gekonnt.

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#9

Beitrag von clonewood » 17.12.2011, 11:53

ich würde auch das linke Griffbrett verwenden...

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#10

Beitrag von bea » 17.12.2011, 13:23

12stringbassman hat geschrieben:... Gefräste "Zargen" sind handwerklich gesehen Murx. ...
So sehe ich das auch. Aber sie sind nun schon mal da. Mir geht es irgendwie gegen den Strich, erst ein so großes Holzvolumen in Späne zu verwandeln und dann auch noch die Zargen. Gruselig. Das muss man doch irgendwie recyclen können, und sei es als Reifchen.

Wenn, dann würde ich die Zarge eher absägen und nicht mit der Fräse zerspanen, schön mit der Hand. Vielleicht gleich etwas als Reifchen stehen lassen. Benötigt man ja eh für ne ordentlich gebogene Zarge.
LG

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#11

Beitrag von taxman » 17.12.2011, 13:31

Vielleicht gleich etwas als Reifchen stehen lassen.
Das ist eine gute Idee. So erfüllen sie wenigstens noch einen Zweck. Und ich würde auch das linke Griffbrett nehmen :D

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#12

Beitrag von Simon » 18.12.2011, 14:41

Ich bin auch für das linke Griffbrett, gut dann nehm ich nämlich dieses!

Wie ich nun mit den Zargen vorgehe hab ich auch nach längerem Überlegen entschieden: ich werd neue biegen!
Allerdings werd ich die alten komplett wegfräsen und nicht als Reifchen verwenden; die neuen sollten ja genau an dieser Stelle sitzen und so wären die Massiven im Weg!
Muss nur noch Erle in dieser Dimension zuschneiden, dann kann das Biegen beginnen :D

bea, ich stimme dir vollkommen zu das besser beides seperat angefertigt wird, aber naja, lag so rum und ich werf den Boden nicht weg bzw heiz ihn ein, dazu gefällt mir die Maserung zu gut!

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#13

Beitrag von Simon » 18.12.2011, 15:01

Achja, weil vorher die Idee mit dem Inlay angesprochen wurde: die gefällt mir am wenigsten, hab vor die Gitarre so schlicht wie möglich zu halten; also nur Bodybinding, Dot Inlays, Naturlackierung...
Sollte in erster Linie eine Rockgitarre werden ;)

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#14

Beitrag von Simon » 06.02.2012, 12:22

Hey!
Lang hab ich mich nicht mehr gemeldet, und um ehrlich zu sein war ich in den letzten Monaten nur in der Werkstatt um Saiten zu wechseln...
Bedingt durchs Semesterende verbringe ich derzeit wieder den größten Teil des Tages in der Bibliothek, und da wir mit der Band die Vorrunden von 2 Bandcontests gewonnen haben bin ich in letzter Zeit auch wieder mehr am Gitarre/Konzerte spielen als am bauen!

Heute war ich allerdings mal wieder in der Werkstatt!
Was mir in letzter Zeit schon auffiel ist, das der Body der Gitarre alles andere als symmetrisch ist, was mich störte.
Also wurde eine Schablone so umgeschliffen das die beiden Seiten wieder spiegelbildlich sind. Die Konturen wurden an Boden/Decke aufgezeichnet
DSC_3930.JPG
Dann wurde gefräst :)
DSC_3932.JPG
Dadurch das nun die Außenkontur zum Teil um einen Zentimeter abnahm hat sich die Frage ob ich die "Zargen" stehen lasse von selber erledigt
DSC_3933.JPG
Also mussten diese weg!
Ich hatte gottseidank eine Ahorn- Halsrohling in der Werkstatt liegen, welcher genau die selbe Stärke als der Boden hat!
So wurde di Oberfräse auf eine Platte montiert und die Zargen auf beiden Seiten runtergefräst
DSC_3934.JPG
Nach Unmengen an Staub sieht das ganze so aus:
DSC_3935.JPG
Auf der Innenseite des Bodens waren noch die Spuren vom Ausforstnern zu sehen. Also hab ich mit dem Handhobel di Flächen geglättet
DSC_3936.JPG
Als nächstes werd ich dann wohl di Decke noch ein bisschen dünner hobeln, die ist derzeit noch 22mm stark, das ist mir für die Wölbung noch zu viel! Und den Sustainblock muss ich vorne und hinten noch schmäler fräsen damit die Zargen dann eingepasst werden können!

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#15

Beitrag von Alex » 06.02.2012, 13:19

Du merkst Du bist beim Gitarrenbauer wenn das Fraesjig aus Riegelahorn gebaut ist :-) ...feiner thread!!!

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#16

Beitrag von Simon » 06.02.2012, 15:12

ein bisschen hab ich noch geschafft heute:
Ein weiterer Fehler an der bisherigen Form war das der Halsansatz falsch war. Dieser lag zu weit außerhalb des Korpus.
DSC_3937.JPG
Also schnell die Japansäge gezückt und das überschüssige Stück abgesägt.
DSC_3939.JPG
Da der Schnitt natürlich nicht perfekt 90° zur Mittellinie liegt hab ich mich beschlossen zu fräsen.
Und nur für Alex hab ich als Anschlag natürlich einen Bubingagriffbrettrohling genommen ;)
DSC_3940.JPG
Auf die selbe Art und weise wird nun auch beim Rücken das überschüssige Stück abgesägt, als Anschlag zum Fräsen kann nun aber di Decke verwendet werden!
DSC_3941.JPG
Auch der Halsrohling war noch zu lang, deshalb hab ich ihn passend abgelängt, aus dem Rest kann ich eventuell noch einen Rahmen für den Stegtonabnehmer basteln;
DSC_3942.JPG
Achja, ich weiß noch nicht ob ich es schon erwähnt habe aber ich denke ich werde der Gitarre einen P90 (Fender Black Dove) am Hals und einen Seymour Duncan SH4 in der Bridge spendieren! Den SH4 hab ich heut beim Durchwühlen meiner Restekiste gefunden! Damit hab ich nicht gerechnet, ich wollte mir schon einen bestellen :D

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#17

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 06.02.2012, 15:25

Also du hast ja gesagt es sollte schon in richtung Rock gehen, aber ist ein SH4 nicht vllt ein bisschen zu heiß für ne 335? P90 finde ich klasse.

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#18

Beitrag von Simon » 06.02.2012, 15:39

Hmm weiß ned; ich hab bisher den SH4 schon in meinen zwei Teles (einmal im SC Format und einen normalen) und die sind vom Sound her meine Favoriten :)
Anfänglich überlegte ich sogar EMGs einzubauen, die Gitarre wird hauptächlich für härtere Sachen benützt... (Post- Hardcore)
Hättest sonst einen Tipp für mich?
Einen SH6 hätte ich auch noch hier denke ich...

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#19

Beitrag von Magfire » 06.02.2012, 16:03

Hallo Simon,
der SH-6 geht richtig vorwärts!!!!
Ansonsten bin ich aber auch durchaus Fan von Kontrasten, warum nichtmal weniger softe Musik mit soften Pickups kombinieren?!
Normalerweise kann ich "härtere" Musik eigentlich gar nicht ab, die Kombination von der früheren Band Nightwish (Metal und Operngesang) find ich aber zum Beispiel richtig gut!

Ich persönlich würde, glaube ich, Seymour Duncan Antiquitys in die Gitarre bauen, das sind einfach die geilsten PU's die ich je spielen durfte! Kosten aber leider auch ein Schweinegeld... :?

Mal was anderes: Wenn ich mich recht entsinne bist du doch ungefähr in meinem Alter, also Anfang 20?!
Ich finde das echt beachtlich, was du hier an Werkzeug, Holz, Know-How und fertigen Gitarren zeigst!
Wann hat die Sucht denn bei dir begonnen? ;)

Viele Grüße,
Philip

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#20

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 06.02.2012, 16:09

Der Sh6 ist ja noch heißer :D Ne also soll ja dein Geschmack treffen, und für härtere Sachen ist der SH4 ja schon passend, und ausbauen kannste ihn ja zur not auch wieder. Ich finde die Vorstellung nur komisch, ES335 und Post-Hardcore, aber ich bin ja immer für neue Sachen offen ;)

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#21

Beitrag von Simon » 06.02.2012, 16:33

Hey ihr 2!
Danke für die Antworten! Ich denke ich werd mal den SH6 testen, zur Not bau ich ihn wieder aus! ;)
Ja irgendwie ist es schon schräg eine ES für diese Art von Musik zu bauen, aber ich liebe das Design und ich liebe diese Musik ;)
Derzeit spielen ich und unser Sänger auch eine Tele, diese sind dafür auch nicht so typisch (wenn man mal von den neuen Thrice Sachen absieht).

@ Philipp, so hart ist die Musik nicht, nur einige Passagen, es geht in diese Richtung:

http://www.youtube.com/watch?v=t32x-jI7_js

Ich bau jetz Gitarren seit ich 19 bin, und noch bin ich 22 (nicht mehr lange, aber immerhin). Das war damals im Zivildienst, vorher war ich Schüler und nicht gewohnt Geld zur Verfügung zu haben, also hab ich alles in Werkzeug und Holz investiert, von den Sachen kann ich gottseidank noch etliche Gitarren bauen!
Inzwischen hab ich auch schon ca. 10 Insturmente gebaut...
Aber der Claas dürfte doch auch nicht älter sein oder täusch ich mich da?

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#22

Beitrag von Gelöschter Benutzer » 06.02.2012, 18:05

Nein, ich bin sogar noch 19, mache das aber schon seit ich 15 bin. Habe viel viel Unterstützung (vor allem Handwerkliches Know-How) von meinem Vater bekommen, und seit dem wirklich Tag-täglich an nichts anderes gedacht, viel viel gelesen und videos geschaut, dann meine angefangene Möbeltischlerausbildung, und wie gesagt jeden Cent in dieses Hobby gesteckt, nach wie vor fest entschlossen es zum Beruf zu machen.
Das Geld problem, besonders als Schüler kenne ich natürlich nur zu gut, jetzt wo ich arbeite ist es schon sehr viel entspannter und ich habe im letzten Jahr nochmal einiges mehr an Kohle investiert und so geht es auch weiter.
Trotzdem ist Simon mir da enigene Schritte vorraus, mit 15 / 16 hat man einfach nicht diese Geduld, die ich inzwischen habe, so habe ich besonders am Anfang auch viel Mist gebaut, doch auch dadurch viel an Erfahrung gewonnen.
Tatsache ist, dass dieses Thema so extrem Umfangreich ist, dass man auch nach Jahren denke ich nicht auslernen wird, und nur weil man zB viel Theoretisch weiss, heißt es noch lange nicht, dass man es auch Praktisch hinbekommt.

Und bei der Sache mit dem Geld kommt es natürlich auch immer auf die Lebensumstände ab. Simon, du sagst, du hättest im Zivildienst (das erste mal Geld) angefangen , und ich schätze mal noch zu Hause gewohnt? Dann hat man natürlich kaum andere Ausgaben und kann bestens Gewissen alles in dieses Hobby stecken, das finde ich sehr gut. Ich bin jetzt letztes Jahr, direkt nach der Schule ausgezogen, und bei einer eigenen Wohnung und Auto, bleibt wieder nicht viel übrig.

Alles in allem denke ich, dass das Thema wenig mit dem Alter an sich zu tun hat, sondern einfach welchen Stellenwert es im Leben für einen einnimmt.

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#23

Beitrag von 12stringbassman » 06.02.2012, 18:58

Jungs, Ihr gefallt mir! Wirklich!

Als ich in Eurem Alter war, hab ich auch nächtelang an meinen Entwürfen gezeichnet und getüftelt.
Der Unterschied zu Euch war allerdings der, dass es damals noch kein Internet gab (und somit natürlich auch kein Forum wie dieses) und ich auch keinen Computer hatte (zu was auch?).
Es gab nur das F(l)achblatt und den Rockinger-Katalog.
Die Firma Dick gab's damals natürlich schon, aber die Werkzeuge aus deren Katalog (auf Papier gedruckt!) waren für mich unerschwinglich. Holzbeschaffung war ein Problem (ich kannte halt keinen "Tonholzhändler").
Meine "Werkstatt" war die kleine Bauzimmerei in unserem kleinen Baubetrieb, mit entsprechend grobschlächtigen, schlecht gepflegten Werkzeugen und "Maschinen".

Ich hatte mir mal je eine astige Bohle Kirschholz und Ahorn (ungeriegelt natürlich) vom Munde abgespart, kunstvoll um die Äste herumgesägt und daraus zwei Instrumente gebaut.
Als ich nach ein paar Monaten wieder mal was bauen wollte und in die Werkstatt kam, hatten die versoffenen Schalungszimmerer unseres Betriebes die Reste der Kirschbohle, in der irrigen Annahme es wäre Buche, zu Keilen zersägt, um auf unseren Tiefbaustellen Schachtwände abzustützen :shock: :? :evil: :(

Dann war für viele Jahre erstmal nix mehr mit Intrumentenbau.

Und dann wurde das Internet erfunden ;)
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Re: ES-335-> Resteverwertung

#24

Beitrag von Magfire » 06.02.2012, 21:26

Einen letzten OT-Ausflug mache ich noch, dann bin ich raus mit Thread hijacken ;):

Simon: Trice ist gar nicht so schlecht 8)
Teles mag ich auch sehr, ich hab leider nur einer original 7-Ender, das Holz für die nächste liegt aber ja schon =)
Und wegen der ES: Genau richtig, seid mutig und macht doch einfach was euch (dir) gefällt! Wer will einem schon vorschreiben, welche Musik man mit welchen Instrumenten macht? Wie schon gesagt, die SH-6 hab ich in der Explorer, die haben richtig Dampf. Aber wie du schreibst, sind Pickups ja schnell getauscht.

Ich hab ja erst letzten Herbst angefangen, aus den gleichen (finanziellen) Gründen wie du! Die letzten 10 Jahre hab ich lieber mit Gitarre spielen verbracht, und nach der Ausbildung gehe ich jetzt wieder zur Schule.
Dieses Jahr im Herbst werde ich dann vermutlich studieren, was ja in der Regel in chronischer Zeit- und Geldknappheit endet ;)
Also hab ich jetzt ordentlich zugelegt in Punkto Werkzeug und Holz, dass die Reserven erstmal reichen =).

@Claas, hoppla, ich hab dich für älter gehalten. Kommst zumindest so rüber =)!
Claas hat geschrieben:Alles in allem denke ich, dass das Thema wenig mit dem Alter an sich zu tun hat, sondern einfach welchen Stellenwert es im Leben für einen einnimmt.
Da hast du definitiv Recht! Bloß wie du angemerkt hast, Gitarrenbau lebt von Erfahrung und der Leidenschaft! Wenn man beides "in jungen Jahren" hat, finde ich das umso eindrucksvoller!
12stringbassman hat geschrieben:Ich hatte mir mal je eine astige Bohle Kirschholz und Ahorn (ungeriegelt natürlich) vom Munde abgespart, kunstvoll um die Äste herumgesägt und daraus zwei Instrumente gebaut.
Als ich nach ein paar Monaten wieder mal was bauen wollte und in die Werkstatt kam, hatten die versoffenen Schalungszimmerer unseres Betriebes die Reste der Kirschbohle, in der irrigen Annahme es wäre Buche, zu Keilen zersägt, um auf unseren Tiefbaustellen Schachtwände abzustützen :shock: :? :evil: :(
Denen hätte ich ja...
Ich hab schon die Krise gekriegt, als der Heizungsbauer neulich mit öligen Händen mein Holz aus dem Heizungskeller geräumt hat!

Nochmals ein dickes Lob an das Forum!
So, von mir aus gehört der Thread jetzt wieder Simon :)

Viele Grüße,
Philip

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Re: ES-335-> Resteverwertung

#25

Beitrag von durant » 07.02.2012, 07:54

Ein schönes Projekt!
Ich werde es auf jeden Fall weiterverfolgen, weil ich mir irgendwann auch gerne eine Semiakustik in dem Stile bauen möchte.
Für mich bevorzuge ich dann eher aber die kleinere Variante in Richtung ES 339 :)
Nichtsdestotrotz wünsche ich dir gutes Gelingen!
mfG Duy

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