Ein P-Bausatz
Verfasst: 08.09.2013, 22:37
Vor 35 Jahren hab ich mit Gitarrespielen angefangen. Mehr schlecht als recht, Brian May würde ich wohl nie werden, hab ich bald kapiert. Deswegen stieg ich auf Bass um, das ging dann auch besser, 2 Bands, ein paar wirklich gute Auftritte, war eine geile Zeit.
Gitarren und Bässe hab ich immer umgebaut, PU's getauscht und gepimpt, Schaltungen ausprobiert, Mechaniken gewechselt, sogar die Kabeln hab ich für die Band gemacht, jeder hatte seine eigene Farbe. Im Ibanez Bass hab ich z.B. Kent Armstrong PU-s eingebaut.
Irgendwann fiel der Entschluß, ein Bass muss her, den ich zumindest designen wollte. Ich fand in Wien damals einen Bassbauer, der mir ziemlich weiter half. Da das Projekt aber nicht wirklich fertig wurde, wurde er auch nicht eingesetzt. Dazu mach ich aber mal einen anderen Thread auf.
Irgendwann zerfiel die Band, ich heiratete, wir bauten ein Haus, bekamen einen tollen Sohn, die Gitarren und Bässe verstaubten.
Seit über 10 Jahren hatte ich gar keine Gitarre mehr zum Spielen in der Hand.
Und dann kam der Aha-Effekt bei Conrad. Ich war wegen irgend etwas dort und kam bei den Gitarren vorbei. Ich nahm einen Bass in die Hand und spielte ein bisschen. Um die Wahrheit zu sagen: es ging gar nix mehr. Zumindest am Anfang. Und dann sah ich in der Vitrine einen Strat-Bausatz. "Nein, Bassbausätze gäbe es leider nicht."
Schade, wäre ein Super-Abschluss gewesen mit der Musik.
Bei der Bucht fand ich aber doch einen Bausatz. Irgendwie ging die Maus auf den Kaufknopf.
Und dann kam er. Ein P-Bausatz.
Und da ich einer bin, der nichts von der Stange haben kann, wurde gleich umgeplant. Warum nicht gleich ein PJ?
In einer Kleinanzeigenbörse fand ich einen PJ PU-Satz von DiMarzio. War schon zu meiner Zeit was Gutes, der Preis ok, zugeschlagen. Dann fand ich das Forum hier und eine Menge Youtube-Videos. Tom Victor Chiiron find ich cool, für sein Alter hat er was drauf - als Schauspieler und Filmemacher auf jeden Fall, als Gitarrist weniger. Aber als Instrumentenbauer: nicht schlecht.
So, und jetzt zum Projekt. Unten ist ein Foto vom Bausatz.
5-teiliger Korpus aus Linde, mit zwei kleinen Fehlern (ein kleines Astloch am oberen Horn, ein etwas grösseres mit einer Erhebung unter dem Pickguard, also vernachlässigbar)
Ahornhals mit Palisandergriffbrett (früher hieß das bei mir Palisadenbrett), die Bünde sind sehr sauber eingesetzt und abgerichtet.
Die Hals-Korpusverbindung ist sehr passgenau ausgeführt, eigentlich ist alles sehr akkurat und sauber verarbeitet.
Offene Chinamechaniken, aus dem selben Land kommt der P-Brückennachbau. Scheinen aber halbwegs brauchbar zu sein, die Chrom-Teile.
Die Elektrik konservativ, 1 x Vol, 1 x Ton, Buchse am Pickguard. Fertig.
So, und wie wird das Projekt jetzt:
1. Hals: die Kopfform ausfräsen (Oberfräse vorhanden), dann kommt ein Nassschiebebild mit eigenem Logo drauf (Brush-Schrift natürlich), Klarlack drauf, und das war es. Das Logo hab ich schon entworfen, stell ich mal in den nächsten Tagen ein.
2. Body: J-PU Ausfräsung, die Klinkensteckerbuchse kommt raus aus dem PU-Guard, die Potiknöpfe rücken nach hinten, dafür kommt vorne der Toggleswitch, den ich schon hab. Dafür bohr ich ein Loch in die "Zarge", um die Buchse dort mittels Telecasteranschluss unterzubringen. Das Loch verlänger ich gleich für den E-Anschluss für den J-PU.
Farben: hab ich schon in einem eigenen Farbenthread ausgeführt, http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=26&t=3924 aber hier nochmals:
Ich steh auf Themensachen (z.B. Themenbikes), zumindest ein Motto soll da sein. Mein Motto war ursprünglich gar nicht vorhanden, ich dachte an ein Candy Apple Red. Aber da hätte ich mehrere Probleme: ich könnte das nicht selber lackieren. Das ginge sich dann aber nicht mit der Kohle aus. Und ausserdem sah ich vor einer Woche auf der European Bike Week (aka größtes Harleytreffen in Europa) in Faak/See in Kärnten einen P-Bass in dieser Farbe, zwar mit einem schwarzen PIckguard statt mit einem weissen, aber es wirkte grauslich.
Zurück an den Start. Dann fiel mir aus irgend einen Grund der Hot Rod Truck ein, den Tim Mälzer mal in der Bucht verscherbelte. Also: Body grau (die Karosserie), Pickguard weiß (wie die Weißwandreifen), rote Farbakzente (wie die Felgen). Da bin ich - wie im Farbthread ausgeführt - gerade beim Nachdenken. Derzeitiger Stand: Brücke und Mechaniken bleiben einstweilen Chrom, angedacht ist aber ein Tausch auf schwarz. Pickguard weiß mit rotem Rand (danke nochmals Capricky), Knöpfe rot. Ob die PU's rot werden, entscheide ich erst, wenn alles fertig ist. Evtl. bekommt der Body ein Checkerband (schwarz-weiß kariertes Band).
Hier das Farbmuster:
Heute hab ich mal angefangen mit dem Trockenbau: Hals hielt provisorische Hochzeit mit dem Korpus, Brücke mit 2 Schrauben angetackert, mit einem Wollstrick die Seiten imitiert und dann überprüft, ob der J-PU passt mit der Breite. Und was soll ich sagen: er passt.
Es wird dauern, biss ich weitermachen kann, derzeit muss ich ein paar handwerkliche Arbeiten im Haus verrichten. Plan ist es, dass er, wenn es geht, heuer noch fertig wird. Wenn nicht, auch kein Beinbruch.
Und irgendwie juckt es mich, vielleicht doch noch mal einen Gig zu spielen.....
lG
Norbert
Gitarren und Bässe hab ich immer umgebaut, PU's getauscht und gepimpt, Schaltungen ausprobiert, Mechaniken gewechselt, sogar die Kabeln hab ich für die Band gemacht, jeder hatte seine eigene Farbe. Im Ibanez Bass hab ich z.B. Kent Armstrong PU-s eingebaut.
Irgendwann fiel der Entschluß, ein Bass muss her, den ich zumindest designen wollte. Ich fand in Wien damals einen Bassbauer, der mir ziemlich weiter half. Da das Projekt aber nicht wirklich fertig wurde, wurde er auch nicht eingesetzt. Dazu mach ich aber mal einen anderen Thread auf.
Irgendwann zerfiel die Band, ich heiratete, wir bauten ein Haus, bekamen einen tollen Sohn, die Gitarren und Bässe verstaubten.
Seit über 10 Jahren hatte ich gar keine Gitarre mehr zum Spielen in der Hand.
Und dann kam der Aha-Effekt bei Conrad. Ich war wegen irgend etwas dort und kam bei den Gitarren vorbei. Ich nahm einen Bass in die Hand und spielte ein bisschen. Um die Wahrheit zu sagen: es ging gar nix mehr. Zumindest am Anfang. Und dann sah ich in der Vitrine einen Strat-Bausatz. "Nein, Bassbausätze gäbe es leider nicht."
Schade, wäre ein Super-Abschluss gewesen mit der Musik.
Bei der Bucht fand ich aber doch einen Bausatz. Irgendwie ging die Maus auf den Kaufknopf.
Und dann kam er. Ein P-Bausatz.
Und da ich einer bin, der nichts von der Stange haben kann, wurde gleich umgeplant. Warum nicht gleich ein PJ?
In einer Kleinanzeigenbörse fand ich einen PJ PU-Satz von DiMarzio. War schon zu meiner Zeit was Gutes, der Preis ok, zugeschlagen. Dann fand ich das Forum hier und eine Menge Youtube-Videos. Tom Victor Chiiron find ich cool, für sein Alter hat er was drauf - als Schauspieler und Filmemacher auf jeden Fall, als Gitarrist weniger. Aber als Instrumentenbauer: nicht schlecht.
So, und jetzt zum Projekt. Unten ist ein Foto vom Bausatz.
5-teiliger Korpus aus Linde, mit zwei kleinen Fehlern (ein kleines Astloch am oberen Horn, ein etwas grösseres mit einer Erhebung unter dem Pickguard, also vernachlässigbar)
Ahornhals mit Palisandergriffbrett (früher hieß das bei mir Palisadenbrett), die Bünde sind sehr sauber eingesetzt und abgerichtet.
Die Hals-Korpusverbindung ist sehr passgenau ausgeführt, eigentlich ist alles sehr akkurat und sauber verarbeitet.
Offene Chinamechaniken, aus dem selben Land kommt der P-Brückennachbau. Scheinen aber halbwegs brauchbar zu sein, die Chrom-Teile.
Die Elektrik konservativ, 1 x Vol, 1 x Ton, Buchse am Pickguard. Fertig.
So, und wie wird das Projekt jetzt:
1. Hals: die Kopfform ausfräsen (Oberfräse vorhanden), dann kommt ein Nassschiebebild mit eigenem Logo drauf (Brush-Schrift natürlich), Klarlack drauf, und das war es. Das Logo hab ich schon entworfen, stell ich mal in den nächsten Tagen ein.
2. Body: J-PU Ausfräsung, die Klinkensteckerbuchse kommt raus aus dem PU-Guard, die Potiknöpfe rücken nach hinten, dafür kommt vorne der Toggleswitch, den ich schon hab. Dafür bohr ich ein Loch in die "Zarge", um die Buchse dort mittels Telecasteranschluss unterzubringen. Das Loch verlänger ich gleich für den E-Anschluss für den J-PU.
Farben: hab ich schon in einem eigenen Farbenthread ausgeführt, http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=26&t=3924 aber hier nochmals:
Ich steh auf Themensachen (z.B. Themenbikes), zumindest ein Motto soll da sein. Mein Motto war ursprünglich gar nicht vorhanden, ich dachte an ein Candy Apple Red. Aber da hätte ich mehrere Probleme: ich könnte das nicht selber lackieren. Das ginge sich dann aber nicht mit der Kohle aus. Und ausserdem sah ich vor einer Woche auf der European Bike Week (aka größtes Harleytreffen in Europa) in Faak/See in Kärnten einen P-Bass in dieser Farbe, zwar mit einem schwarzen PIckguard statt mit einem weissen, aber es wirkte grauslich.
Zurück an den Start. Dann fiel mir aus irgend einen Grund der Hot Rod Truck ein, den Tim Mälzer mal in der Bucht verscherbelte. Also: Body grau (die Karosserie), Pickguard weiß (wie die Weißwandreifen), rote Farbakzente (wie die Felgen). Da bin ich - wie im Farbthread ausgeführt - gerade beim Nachdenken. Derzeitiger Stand: Brücke und Mechaniken bleiben einstweilen Chrom, angedacht ist aber ein Tausch auf schwarz. Pickguard weiß mit rotem Rand (danke nochmals Capricky), Knöpfe rot. Ob die PU's rot werden, entscheide ich erst, wenn alles fertig ist. Evtl. bekommt der Body ein Checkerband (schwarz-weiß kariertes Band).
Hier das Farbmuster:
Heute hab ich mal angefangen mit dem Trockenbau: Hals hielt provisorische Hochzeit mit dem Korpus, Brücke mit 2 Schrauben angetackert, mit einem Wollstrick die Seiten imitiert und dann überprüft, ob der J-PU passt mit der Breite. Und was soll ich sagen: er passt.
Es wird dauern, biss ich weitermachen kann, derzeit muss ich ein paar handwerkliche Arbeiten im Haus verrichten. Plan ist es, dass er, wenn es geht, heuer noch fertig wird. Wenn nicht, auch kein Beinbruch.
Und irgendwie juckt es mich, vielleicht doch noch mal einen Gig zu spielen.....
lG
Norbert