Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#151

Beitrag von Hightower » 08.05.2022, 19:33

Aufgeben gilt nicht...

'n Abend,

ich habe Michas Vorschlag ausprobiert - das Gewebeband ist aber dran geblieben.
Im Sinne einer Eskalation dachte ich mir, dass ich immer noch an die Wickung gehen kann, wenn ich den ersten Rettungsversuch versaue...

Um's kurz zu machen: so'ne Fummelarbeit ist nicht wirklich meins, geklappt hat's aber trotzdem. :D
Schön ist anders - ich wollte hier ja die Technik nicht hinter Extra-Zierrat verstecken - also verraten die Narben zukünftig die (noch kurze) Geschichte des Instruments.
IMG_20220508_171941959_HDR.jpg
Um solche Unfälle zukünfitg zu vermeiden habe ich über die offenen Drähte eine Spur mit flüssigem Sekundenkleber gelegt.
IMG_20220508_171955274.jpg
Ich hoffe, dass der folgende Zusammenbau in den nächsten Tagen bis zum nächsten Erprobungsstadium reibungslos klappt...

Einen schönen Abend wünsche ich...
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#152

Beitrag von Hightower » 26.05.2022, 18:55

Färben oder testen...?

Nachdem die Elektrik wieder soweit hergestellt war habe ich noch etwas Feinarbeit an der Pickuptasche geleistet - natürlich war sie wieder etwas eng geraten.
Ein Weile habe ich mit Schleifpapier und Ziehklinge gewerkelt, dann hat sich (wiedermal) die Erkenntnis durchgesetzt - ich habe nicht das richtige Werkzeug... :D
Ich hatte schon länger mit Proxxon, Dremel & Co. geliebäugelt - jetzt war es so weit und ich habe mir den Proxxon IBS/E gegönnt und ein paar passende Schleifwalzen - ich freue mich schon auf das Zubehörsortiment... :lol:
Damit war die Nacharbeit innerhalb von wenigen Minuten erledigt.
Passt...
Passt...
Da ich den Korpus gerade blank hatte, habe ich die Bohrungen für die Brücke versetzt - die Saiten waren ja etwas zur Diskantseite versetzt, dies wollte ich nun gleich korrigieren.
Zahnstocher, Leim, Schleifpapier...
Zahnstocher, Leim, Schleifpapier...

Jetzt stehe ich wieder vor der Frage: wieder zusammensetzen und testen? - Die Versuchung ist groß... (whistle)

Aber die letzte "Testphase" hat ganz schön lange gedauert und irgendwann soll der Bass auch mal sein Finish bekommen.
Ich lande immer wieder bei dieser Farbgebung:
https://www.thomann.de/de/sandberg_cali ... mn_blb.htm
Auf jeden Fall möchte ich die Maserung sehen und betonen und das Blau gefällt mir gut.

Ob es ein Burst wird, weiß ich noch nicht, da die Korpuskanten bei mir völlig anders aussehen und ggf. auch ein Fakebinding vertragen könnten:
IMG_20220526_173307680.jpg
IMG_20220526_173251746.jpg
IMG_20220526_173358054.jpg
(Wenn man so nah dran ist, fällt auf, dass der Body noch etwas Feinarbeit vertragen kann...)

Folgendes Vorgehen habe ich geplant:
1. "Binding" mit Schellack oder Holzsiegel gegen Beize sichern
2. Korpus schwarz beizen (CLOU Tüte), Auftrag mit Baumwolltuch/-ballen
3. Schwarze Beize abschleifen (in der tiefen Maserung bleibt sie hoffentlich drin)
4. Korpus blau beizen
4a. Burst beizen (macht das auf der Decke allein Sinn?)
5. Oberfläche glätten/versiegeln mit CLOU Holzsiegel ggf. mit Kieselerde versetzt, um die Poren besser (und transparent) zu füllen
6. Weitere Schichten Holzsiegel und Zwischenschliff nach Bedarf

Versuch macht kluch, also Probestücke behandelt, dabei habe ich auch ein paar andere Farben ausprobiert:
IMG_20220520_190906895.jpg
Dabei habe ich vor allem im Stirnholzbereich feststellen müssen, dass die Beize nicht in alle Poren dringt und der Holzton durchscheint:
IMG_20220522_170318576_HDR.jpg
Auf der Decke klappt es auch noch nicht so richtig - die Schicht Schwarz wird erst nach 3-4 Aufträgen (Nass in nass und und nass auf tocken) richtig deckend.
IMG_20220518_184652072_HDR.jpg
Eine Frage zwischendurch: mit welcher Körnung würdet Ihr den Schliff vor der zweiten Farbe machen? Ich habe 180er und 240er Körnung verwendet.
Die blaue Beize braucht auch mehrere Schichten, sieht aber nach drei Aufträgen etwa so aus, wie ich mir das Ganze vorstelle:
IMG_20220522_170016390.jpg
Aaaaber: Je mehr die Beize trocknet, desto mehr holzfarbige Poren erscheinen...
IMG_20220522_170100478.jpg
Mittlerweile ist die schwarze Beize scheinbar fast ganz herausgerieben, da muss ich von vorn anfangen...

Eine ältere Probe, schon mt Holzsiegel behandelt (noch ohne Schliff) sieht so aus, geht also.
Leider weiß ich nicht mehr, was ich damals anders gemacht habe...
IMG_20220522_170252583_HDR.jpg
Was mache ich falsch?
Sollte zwischen den Schichten warten, bis der vorherige Auftrag getrocknet ist?
Sollte ich andere Beize benutzen?
Mit feinerer Körnung die schwarze Beize herunterschleifen?

Ich hatte bewusst Wasserbeize verwendet, da ich den Lack für das Finsh nicht sprühen und die Farbe beim Auftrag des Holzsiegels nicht wieder herausreiben wollte - dieser Teil hat gut funktioniert - ich muss "nur" zusehen, dass die Färbung vorher geklappt hat...

Viele Grüße
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#153

Beitrag von Yaman » 27.05.2022, 08:20

Hightower hat geschrieben:
26.05.2022, 18:55
Eine ältere Probe, schon mt Holzsiegel behandelt (noch ohne Schliff) sieht so aus, geht also.
Leider weiß ich nicht mehr, was ich damals anders gemacht habe...
Es sieht so aus, als wären das unterschiedliche Holzarten. Deine Decke ist Esche, die viel größere Poren hat. Bei meinem aktuellen Projekt auch mit Esche-Decke und der gleichen blauen Beize habe ich die gleichen Probleme. In den Poren schimmert teilweise das Holz durch.

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#154

Beitrag von Janis » 27.05.2022, 08:36

Das Phänomen kenne ich auch.
Gute Ergebnisse habe ich erzielt, indem ich die Esche recht fein geschliffen (400) und dann wirklich ordentlich mit Wasser angefeuchtet habe. Danach dann die Beize satt aufgetragen. Hat zumindest die Anzahl der hellen Poren reduziert, wenn auch nicht komplett verhindert.
Alternativ kannst du auch die Poren mit schwarzer Holzpaste verschließen und anschließend beizen.
Viele Grüße,
Jan

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#155

Beitrag von Hightower » 27.05.2022, 12:25

Yaman hat geschrieben:
27.05.2022, 08:20
Es sieht so aus, als wären das unterschiedliche Holzarten. Deine Decke ist Esche, die viel größere Poren hat. Bei meinem aktuellen Projekt auch mit Esche-Decke und der gleichen blauen Beize habe ich die gleichen Probleme. In den Poren schimmert teilweise das Holz durch.
Hi Yaman,
das kann ich ausschließen, die Stücke auf den letzten beiden Fotos stammen von derselben Esche-Decke.
(think)
Allerdings habe ich die größeren Poren möglicherweise selbst verursacht: ich hatte für einen schnellen Abtrag die schwarz gebeizete Probe erstmal über den Bandschleifer gezogen (80er Korn!), bevor das 180er und 240er Papier zum EInsatz kam.
Hatte ich vergesssen... :oops:
Da war sie wieder, die Ungeduld...
Janis hat geschrieben:
27.05.2022, 08:36
Das Phänomen kenne ich auch.
Gute Ergebnisse habe ich erzielt, indem ich die Esche recht fein geschliffen (400) und dann wirklich ordentlich mit Wasser angefeuchtet habe. Danach dann die Beize satt aufgetragen. Hat zumindest die Anzahl der hellen Poren reduziert, wenn auch nicht komplett verhindert.
Alternativ kannst du auch die Poren mit schwarzer Holzpaste verschließen und anschließend beizen.
Hi Jan,
das werde ich im nächsten Anlauf mal versuchen.
Schleifleinen und Holzpaste: Baumarkt, ich komme...!

Danke für Eure Antworten.

Andere Frage:
Ich habe den Bass ja etliche Monate "roh" probegespielt.
Im Bereich der Armauflage hat sich das Holz leicht gelblich verfärbt.
Um auf dem Korpus zusätzliche Probleme beim Beizen zu vermeiden, sollte ich ihn vermutlich reinigen, oder?
Was nimmt man dazu? Aceton? Spiritus? (Hätte ich beides noch da)
Oder habt Ihr dazu andere Vorschläge?

Viele Grüße
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#156

Beitrag von Hightower » 28.05.2022, 18:50

Proben...

Ein paar Bilder von Proben in verschiedenen Stadien...
1. Der Problemkandidat hat schon einiges hinter sich:
Schwarz beizen, abschleifen mit 80/180/240, blau beizen - Ergebnis: Farbkombi nicht schlecht, aber helle Poren deutlich sichtbar
IMG_20220522_170016390.jpg
Alles wieder abschleifen (180/240/320/400), schwarz beizen (3x), trotzdem blitzen noch ein paar helle Stellen durch
IMG_20220528_150925458_HDR.jpg
2. "Der Löffel" ist schon mal mit verdünnter blauer Beize behandelt worden - war nicht so toll, den anderen Teil hab ich daher mit 240/320/400er Korn geschliffen (ihm ist die grobe Behandlung erspart geblieben), dann schwarz gebeizt, bisher 2x, bin gespannt, wie es morgen aussieht
IMG_20220528_150908240_HDR.jpg
3. habe ich für den E-Fach-Zugang aus der Rückseite geschnitten, ist also kein Deckenholz, sondern aus dem Korpus: 1x mit schwarzer Holzpaste behandelt, draufgekleckert und mit der stumpfen Ziehklinge ins Holz gestrichen und abgezogen. hier folgt morgen der Schliff und der Auftrag der blauen Beize
IMG_20220528_150920617.jpg
4. So sollte es (in etwa): dieses Stück habe ich schwarz gebeizt (3x), dann Holzsiegel (mit Kieselerde) mit der stumpfen Ziehkllinge aufgetragen. Nach der Trocknung den Lack und die schwarze Beize bis auf die porigen Bereiche abgeschliffen (180/240), dann blau gebeizt. Danach noch 1x Holzsiegel mit der Ziehklinge aufgetragen. Das Bild ist etwa 10 Minuten nach Auftrag des Siegels entstanden.
Dicht dran, noch nicht geschliffen oder poliert
Dicht dran, noch nicht geschliffen oder poliert
Sieht aus, als ob das Holzsiegel als Fixierung für die Beize hilft - im Vergleich zum Schellack ist das Zeug schneller trocken und füllt mit Quarzmehl angereichert auch die Poren ziemlich gut...
Jetzt muss ich nur noch feststellen, wie ich das Ganze "prozesssicher" (zuverlässig und wiederholbar) hinbekomme... :)

Viele Grüße
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#157

Beitrag von Hightower » 31.05.2022, 19:19

Genug geprobt...!

Moin zusammen,

in den letzten Tagen hatte ich die Faxen dicke und habe mich über den Korpus hergemacht.

Als erstes abschleifen, hier habe ich frisches 240er Schleifpapier auf einem Korkklotz verwendet.
Staub abfegen und anschließend den Body mit Aceton abreiben. Idee war, was nicht als Dreck in den Poren klebt kann mich hinterher auch nicht ärgern...

Da ich das Fake-Binding ausprobieren wollte habe ich großzügig abgeklebt (Frogtape, 24mm breit):
IMG_20220529_175603203.jpg
IMG_20220529_175611680.jpg
IMG_20220529_175626835.jpg
Das "Binding" habe ich mit Holzsiegel (inkl. Kieselerde als Füller) fixiert
IMG_20220529_181359665.jpg
Am nächsten Tag habe ich mit dem Stoffballen eine zweite Schicht aufgetragen.

Nix ist für das Hobby so motivierend wie ein paar Sch***tage auf der Arbeit, also hab ich heute beschlossen, dass zwei Schutzschichten für das Binding erstmal reichen müssen... :D
Das Tape abgeknibbelt und mit Ziehklinge ein paaer Lackgrate abgezogen, dann tief Luft geholt, und:
Los geht's...
Los geht's...

Ein paar Minuten später sah es dann so aus:
IMG_20220531_164845682_HDR.jpg
IMG_20220531_164858912_HDR.jpg
Bitte wenden:
IMG_20220531_171314986_HDR.jpg
IMG_20220531_171322782_HDR.jpg
Dann nochmal das Top nach oben gedreht für eine zweite Schicht und etwas antrocknen lassen.
Mit einem feuchten Lappen flugs über das "Binding" gewischt - ich finde, das steht ihr gut... :D
Mal sehen, ob ich das später auch in sauber hinbekomme...
IMG_20220531_173012918.jpg
IMG_20220531_173017024.jpg
Noch ein paar Bilder, weil's Spaß macht:
IMG_20220531_173314528.jpg
IMG_20220531_173325449_HDR.jpg
IMG_20220531_173456662.jpg
Esche ist ein geiles Holz, ich hatte die ganze Zeit ein Grinsen im Gesicht... :D

Morgen werden wir wissen, ob die Poren die Beize halten können... ;)
Ich habe mich darauf eingestellt, ein paar Schichten aufzutragen, mal sehen...

Der Plan war ja, die schwarze Farbe weitgehend wieder runterzuschleifen und anschließend blau zu beizen.
Für die Decke würde ich den Plan auch beibehalten, aber die Rückseite in Schwarz gefällt mir auch - und würde mir eine Menge Schleifarbeit und Gefummel entlang des Bindings sparen...

Was meint Ihr dazu?

Viele Grüße
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#158

Beitrag von micha70 » 31.05.2022, 20:57

Wie ich nebenan gerade geschrieben habe. Ich find die Farbe klasse und hinten würde ich es auch schwarz lassen. Oben kannst es ja runterschleifen und anders machen. Falls es daneben geht…schwarz geht immer.

LG
Micha
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#159

Beitrag von Simon » 31.05.2022, 22:02

Wie Micha schon geschrieben hat: schwarz geht immer ;)
Speziell bei Esche! Ich finds mega so! :)
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#160

Beitrag von Hightower » 31.05.2022, 23:29

Danke Euch für das Feedback - Schwarz als Plan B hatte ich auch schon überlegt, dann habe ich jetzt A+B... (dance a)

Plan A:
- die Klampfe in Schwarz ertränken, bis die Poren alle aufgegeben haben
- Fixierung mit einer Schicht Holzsiegel
- Top Abschleifen bis das "hohe" Holz wieder blank ist
- das Top blau beizen (in der Hoffnung, dass das Siegel mir die schwarze Beize in den tiefen Poren hält)
- eventuell innen etwas heller als außen
- wenn ich ganz verwegen bin evtl. den Poor Man's Burst
- Beschichtung mit Holzsiegel, glänzend

Wenn's in die Hose geht:
Plan B = Plan A (aber nur erster und letzter Schritt) :)

Das Schöne ist: nach Schritt 2 von Plan A kann ich das Ergebnis begutachten und auch gleich ein B draus machen. :lol:

Spannend, wie sich das so entwickelt - Einiges hat man schon früh im Kopf und bleibt dabei, andere Dinge entstehen spontan... (think)
Ich glaube, ich könnte gar keinen richtigen Nachbau - irgendwo kommt immer ein Schuss Phantasie und Eigensinn dazu...

Schönen Abend!
Ralf

Edith meint, das wär mein Hundertster - yay...! (dance a)
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#161

Beitrag von Poldi » 01.06.2022, 05:41

Hightower hat geschrieben:
31.05.2022, 23:29

Spannend, wie sich das so entwickelt - Einiges hat man schon früh im Kopf und bleibt dabei, andere Dinge entstehen spontan... (think)
Da kenn ich was von 8)
Ich würde auch nur die Front in blau beizen.

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#162

Beitrag von MusikMaxx » 02.06.2022, 19:59

Ich find auch dass die Rückseite in Schwarz gut kommt (clap3) :D
Auf die Vorderseite in Blau bin ich gespannt (think)
Viele Grüsse

Martin

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#163

Beitrag von Hightower » 02.06.2022, 22:39

Kurzer Zwischenstand

'n Abend zusammen,

Danke für Euer Feedback! :-)

Bei den Probestücken hatte ich ja leichte Probleme mit den Poren, die sich in dem trocknenden Holz zeigten.
Die letzten beiden Tage habe ich abwechselnd Vorder- und Rückseite weitere Farbschichten verpasst.
Ich liebe Homeoffice: zwischendurch, wenn mal Pause ist oder man mal einfach ein Pause braucht, ist so eine Viertelstunde Beize auftragen einfach Entspannung pur. 8)
Mittlerweile habe ich je Seite 3x satt aufgetragen. Hier und da gibt es ein paar kleine Stellen und Flecken, aber insgesamt nichts dramatisches.
Hier ein paar aktuelle Bilder von der Rückseite, noch leicht feucht (jep, die bleibt schwarz):
IMG_20220602_184517370_HDR.jpg
IMG_20220602_184527478.jpg
IMG_20220602_184601014.jpg
IMG_20220602_184612216.jpg
Von den Problemen mit meinen Proben ist hier glücklicherweise nichts zu merken.
Wenn das morgen auch noch so aussieht, werde ich wohl die erste Schicht Holzsiegel anrühren und auftragen.

Viele Grüße
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#164

Beitrag von Hightower » 08.06.2022, 23:57

Schichtdienst...

'n Abend,

in den letzten Tagen habe ich den "Zwischendurchrhytmus" beibehalten: jeden Tag kurze Sessions von15-30 Minuten eingeschoben, in denen ich mich abwechselnd Vorder- und Rückseite gewidmet habe.

Eigentlich wollte ich seit dem letzten Bericht mit der ersten Schicht Holzsiegel auf der Rückseite weitermachen.
Ich habe einen ganz sanften Schliff mit 320er Papier vorgenommen, um leichte Farbunterschiede zu auszugleichen, leider kam am oberen Horn sofort der Naturton durch.
Also habe ich anstelle des Holzsiegels auf der Rückseite noch eine weitere Schicht Beize aufgetragen. :|
IMG_20220606_135850973.jpg
Ein paar Stunden später war die Beize trocken, aber ich bin mittlerweile von einer leichten Paranoia befallen, also war am Wochenende erstmal Pause, am Montag gings mit der Oberseite weiter.
Hier sollte der Großteil der Schicht sowieso wieder herunter - dann konnte ich auch hier üben...
Dazu habe mir etwas Holzsiegel in ein kleines Marmeladenglas abgefüllt (150 ml, Pi mal Keks) und anschließend etwas Kieselerde (etwa drei Teelöffel) zugegeben und dann mit einem Holzstab verrührt, bis alles gelöst war.

Aufgetragen habe ich mit einem Japanspachtel aus Kunststoff. Idee war, das Zeug nicht unnötig dick aufzutragen und trotzdem in die Poren hinein zu bekommen (Ich gehöre zu der kranken Spezies, die Spaß daran haben, Wände stundenlang mit Spachtel zu bearbeiten, das kommt hier wohl wieder durch...).
Die entstehenden Schlieren und Furchen kriegt man hier aber nicht so schön weg, weil das Holzsiegel recht schnell anfängt, am Spachtel zu kleben. Also mit sanften Strichen des Baumwollballens geglättet, dann wird aus der glänzenden Oberfläche eine matte.
Sah nach dem ersten Durchgang so aus:
IMG_20220606_140010591.jpg
Glatt ist anders...aber schon schön schwarz...
Glatt ist anders...aber schon schön schwarz...

Noch etwas räudig, aber popoglatt war jetzt noch nicht gefordert.

Gestern war die Rückseite dran, so sah es nach der gleichen Behandlung aus:
Als Schutzschicht genügt's erstmal...
Als Schutzschicht genügt's erstmal...
Heute in der Mittagspause hats mich wieder nach meditativer Tätigkeit verlangt - was wäre besser als Schichten abtragen - und zwar von Hand und 240er Papier auf dem Korkklotz (von wegen Meditation und so - ne, eigentlich mehr wegen Schiss vor möglichen Spuren vom Exzenterschleifer...).
Nach 15 Minuten sah es so aus:
IMG_20220608_174554101.jpg
Dann erstmal noch ein paar Stunden arbeiten, vorm Abendessen habe ich noch eine Stunde eingeschoben, ein frisches Blatt Schleifpapier drauf und weiter gings:
Nach ner halben Stunde eher enttäuschend...
Nach ner halben Stunde eher enttäuschend...

Wechsel auf 320er Schleifvlies (keinen Bock mehr, dauernd den Klotz auszuklopfen) und noch ne halbe Stunde:
Langsam wird's...
Langsam wird's...

Dann (im Freien!) mit Druckluft abgestaubt, anschließend mit Baumwollappen und Aceton abgewischt - kein großer Unterschied, aber trotzdem wird die Absicht klar... :D
Lebhaft trifft's irgendwie nicht ganz...
Lebhaft trifft's irgendwie nicht ganz...
Irritierend: man erwartet beim Anfassen etwas Rauhes - die Oberfläche ist seidenglatt...

Die Frage ist, wie lange ich noch daran herumschleifen muss, um nachher möglichst wenig Schwarz ins Blau zu bekommen. Ich überlege sogar, sicherheitshalber noch eine Schicht Holzsiegel aufzutragen, um das Schwarz aus den tiefen Poren nicht doch wieder heraus zu wischen - habe ich meine Paranoia erwähnt...?

Oder Versiegeln, Polieren, feddich... (think)

Mal sehen, was mir morgen in der Mittagspause dazu einfällt... ;)

Schönen Abend,
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#165

Beitrag von Yaman » 09.06.2022, 09:29

Hightower hat geschrieben:
08.06.2022, 23:57
Die Frage ist, wie lange ich noch daran herumschleifen muss, um nachher möglichst wenig Schwarz ins Blau zu bekommen.
Die schwarze Beize sollte nach deiner Schleiferei nur noch in den Poren und diese sollten mit Holzsiegel/Bimsmehl gefüllt sein.
Ich würde jetzt mit blauer Beize weitermachen. Bei mir hat es so funktioniert und ich habe anstatt Holzsiegel zu verwenden nur geölt.

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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#166

Beitrag von Hightower » 09.06.2022, 22:54

Mittagspause...
Yaman hat geschrieben:
09.06.2022, 09:29
[...]
Die schwarze Beize sollte nach deiner Schleiferei nur noch in den Poren und diese sollten mit Holzsiegel/Bimsmehl gefüllt sein.
Ich würde jetzt mit blauer Beize weitermachen.
[...]
Hallo Yaman,

das habe ich mir heute Mittag auch gedacht - die Pause sollte locker für den ersten Auftrag reichen.
Da ich verschiedene Intensitäten versuchen wollte habe ich mit einer verdünnten Beize (75%) begonnen.
Die ersten Striche mit dem Stoffballen sagten mir, dass etwas nicht stimmt:
IMG_20220609_121530172.jpg
So soll das doch nicht...?
So soll das doch nicht...?
Ich hatte beim Schleifen offenbar doch die Poren erreicht - nach 3x Wischen war mir das doch etwas viel Schwarz für vergessenen Schleifstaub...

Also gleich wieder den Blauschleier runtergeschliffen und Planänderung: 1x Holzsiegel bitte...
10 Minuten später sah das Ganze dann so aus:
Looks like a stoned Zebra...
Looks like a stoned Zebra...

Tiefenwirkung auch für Leute ohne Stereosehen, wie mich... :oops:

Geht das mit dem Blau daneben, habe ich jetzt auch einen Plan C...

Morgen neuer Anlauf...

Schönen Abend!
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#167

Beitrag von Hightower » 03.07.2022, 17:00

Hautprobleme und Lehrgeld...

Moin zusammen,

während es bei Micha ja heftig voran geht - Chapeau - war es hier etwas ruhiger, auch wenn ich nicht untätig war.
Allerdings habe ich nun (wiedermal) etwas Rückstand bei der Doku...

Nach dem ersten misslungenen Versuch, der Decke einen Blauton zu verpassen war nun der zweite Anlauf dran.
Holzsiegel wieder runterschleifen (320er Korn), Decke reinigen, trocknen lassen, und dann zweiter Versuch mit blauer Beize.
Nach der ersten Schicht sah es so aus:
IMG_20220612_132647978.jpg
Heftige Auswaschungen schwarzer Farbe sind ausgeblieben, obwohl sich gefühlt wieder etwas schwarz ins blau gemischt hat - das Ergebnis wird wohl ziemlich dunkel werden...

Nach dem zweiten Auftrag sah es so aus, den Farbunterschied hat nur meine Handykamera so gesehen:
IMG_20220612_170112071.jpg
Da die Maserung deutlich sichtbar bleibt, bin ich aber erstmal zufrieden.
Zwei Tage später die erste Schicht Holzsiegel, dafür habe ich imt extra einn paar Schaumstoffwalzen zugelegt, das Holzsiegel etwa 10% verrdünnt (nach Herstellerangaben) mit folgendem Ergebnis:
IMG_20220615_185518668_HDR.jpg
IMG_20220615_185627080_HDR.jpg
Ein paar Stunden später sah es so aus:
IMG_20220616_192609985.jpg
IMG_20220616_192615581.jpg
IMG_20220616_192815425.jpg
Die Farbwirkung finde ich ok - die Oberfläche weniger - Orangenhaut, egal wie man draufschaut....
Ich habe im ersten Versuch relativ lange mit der Rolle irgendwelche vermeintlichen Fehler ausgebessert und vermutete daher, dass ich das Problem selbst verursacht habe.

Um die Farbe auf der Rückseite zu fixieren hat diese als nächste eine Sicht Lack verpasst bekommen:
IMG_20220617_123208174_HDR.jpg
IMG_20220617_123222594_HDR.jpg
Ein paar Stunden später:
IMG_20220617_183046131.jpg
Hier kommt die Holzstruktur noch deutlich durch - eigentlich nett, aber nicht so vorgesehen, Orangenhaut auch hier leider ein Thema...

Um das Problem nicht zu verschlimmern, habe ich vor dem nächsten Anstrich einen Zwischenschliff mit 400er Papier ausgeführt, erst trocken, was nicht wirklich Spaß macht, weil das Papier ruckzuck zu ist...
Außerdem ist die entstehende Staubschicht trocken nicht zu entfernen.
Ich habe mir mit einem feuchten Lappen beholfen, anschließend trocken gewischt.

Frage: Wie macht Ihr Zwischenschliffe und vor allem: wie reinigt Ihr die Oberfläche?

Das Ergebnis verheißt noch viel Arbeit:
IMG_20220617_183402889.jpg
IMG_20220617_183413229.jpg
IMG_20220617_183439164.jpg
IMG_20220617_183620867.jpg
IMG_20220617_183630830.jpg

Es geht gleich weiter...
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#168

Beitrag von Hightower » 03.07.2022, 17:35

Die nächste Lackschicht habe ich vorher nochmal verdünnt, dann abermals mit der Rolle aufgetragen. Im feuchten Zustand sah es nicht anders aus als beim ersten Mal:
IMG_20220619_145241418.jpg
IMG_20220619_145248834.jpg
Nach dem Trocknen (zumindest gefühlt) nicht mehr ganz so schlimm:
IMG_20220619_224831773.jpg
IMG_20220619_224840279.jpg
IMG_20220619_224936422.jpg
Also der Rückseite auch noch eine Schicht verpasst:
IMG_20220620_183612678.jpg
Dann war erstmal drei Tage Ruhe - ich hatte am Tag nach dem letzten Lackauftrag eine Dienstreise nach Berlin gewonnen - das sollte sich noch bemerkbar machen...

Dann hieß es wieder Schleifen - hier habe ich meine Mittagspause genutzt - diesmal bin ich wieder zu Schleifvlies (trocken schleifen, feucht reinigen) übergegangen, hier ein Zwischenstand, vorne...
IMG_20220623_130224745.jpg
IMG_20220623_130233224.jpg
IMG_20220623_130658442.jpg
und hinten:
IMG_20220630_102846968.jpg
IMG_20220630_102857813.jpg
Zwischen vorn und hinten liegt eine volle Woche, da mich zwischenzeitlich das C-Virus ausgeknockt hat...
Glücklicherweise war ich nach zwei Tagen wieder halbwegs auf den Beinen, meine Frau und mein Großer auch - der hat aber deswegen seine Abi-Feier verpasst - Dinge, die man als junger Mensch nicht mehrmals erlebt... :(
Da verlässt man einmal seit Monaten wieder das Haus... :evil:

Mein Projekt geht auch nicht so weiter, wie ich gern hätte...
Fortsetzung folgt...
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#169

Beitrag von Hightower » 03.07.2022, 21:59

Gestern ging's dann wieder etwas weiter: Schleifen der Rückseite - hier die ersten Zwischenergebnisse:
IMG_20220702_171638469.jpg
IMG_20220702_171651296.jpg
Was mich hier echt nervt: trocken ist der Staub so gut wie gar nicht von der Klampfe herunterzubekommen,
So sah das Ganze nach dem zweiten Durchgang aus:
IMG_20220702_172340154.jpg
Also mit einem feuchten Lappen abwischen - allerdings sieht die Oberfläche dann auch aus, als würde ich versuchen, den Korpus zu ersäufen - und etwas anderes wird dann sichtbar:
"Ich schwör, die Stellen warn da eben noch nicht...!"
"Ich schwör, die Stellen warn da eben noch nicht...!"
Trocken sieht's leider auch nicht besser aus:
IMG_20220702_174854620.jpg
IMG_20220702_174902701.jpg
IMG_20220702_174919300.jpg
Was mich außerdem irritiert: ein großer Teil der Holzstruktur (auf den ersten Bildern in diesem Betrag noch zu erkennen und zwei Beträge weiter oben habe ich mich noch drüber beklagt, ich Volldepp!!!) ist verschwunden, als hätte ich mit der feuchten Reinigung den Schleifstaub angelöst und in die Poren verteilt - wobei der eigentlich transparente Lack dabei opaque geworden ist...
??? :? ???

Was mach ich denn damit...?
Irgendwas habe ich wohl falsch gemacht - jemand eine Ahnung, was das gewesen sein könnte?

Während ich über meine Probleme nachdachte, habe ich heute nochmal eine gute meditative Stunde damit zugebracht, die Kanten des Fakebindings mit der Ziehklinge zu säubern, nebenher habe ich noch ein paar Lackläufer auf der Zarge beseitigt - daran werde ich auch noch etwas arbeiten müssen - Orangenhaut lässt auch hier grüßen - netterweise besonders in den Cutaways... :roll:
IMG_20220703_145645406.jpg
IMG_20220703_150531370.jpg
So sieht's derzeit von vorne aus - die Fläche ist noch nicht ganz glatt...
IMG_20220703_153625248.jpg
..aber zumindest nicht trüb...

Die Rückseite dagegen gefällt mit nicht:
IMG_20220703_153547048.jpg
IMG_20220703_153552856.jpg
IMG_20220703_153601634.jpg
Eine komplette Schicht Lack muss mindestens noch drauf, wegen der bearbeiteten Kanten und der ausgesbesserten Stellen:
IMG_20220703_154253235.jpg
Aber ich bin mir unsicher, wie ich jetzt weitermachen soll - ich vermute, ich muss den Lack weiter verdünnen, damit er mal eine glatte Oberfläche ergibt, die Rolle werde ich beiseite lassen und es mal mit einem Stoffballen probieren.

Ich habe aber das Gefühl, dass ich mindestens an die Rückseite nochmal ran muss bevor ich weiter Holzsiegel auftrage, oder?

Ich hätte nicht übel Lust, Rückseite und Zargen nochmal komplett runter zu schleifen - aber wahrscheinlich ziehe ich die Decke in Mitleidenschaft - hier hätte ich gesagt, dass ich mit feinerer Schleifarbeit und Politur schon eine Chance habe, ein brauchbares Ergebnis zu erzielen...

Ist ja alles kein Drama, ist ja auch meine Erste - aber es juckt mich, sie wieder zusammen zu bauen, außerdem muss ich den Hals auch noch behandeln...

Für hilfreiche Hinweise wie immer dankbar...

Viele Grüße
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#170

Beitrag von Yaman » 04.07.2022, 09:25

Hightower hat geschrieben:
03.07.2022, 21:59
Was mich hier echt nervt: trocken ist der Staub so gut wie gar nicht von der Klampfe herunterzubekommen,
Ich benutze seit einiger Zeit dafür Staubbindetücher (Swiffer oder Ähnliches) mit sehr gutem Erfolg.

z.B. https://www.dm.de/profissimo-staubbinde ... f3EALw_wcB
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#171

Beitrag von Poldi » 04.07.2022, 13:43

Ich bin ja eigentlich ein Fan von Lack aufrollen.
Beim Holzsiegel bin ich dann aber auch auf Pinsel umgestiegen wil ich mit der Rolle ähnliche Probleme hatte wie du. Ein weiteres verdünnen mit EV Verdünnung brachte eigentlich nur den gegenteiligen Erfolg.
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#172

Beitrag von Hightower » 05.07.2022, 20:02

Pilgerschritt: einen vor, zwei zurück...

Moin zusammen,

die Staubbindetücher werde ich mal ausprobieren.

Ausprobiert habe ich gestern auch das weiter verdünnte Holzsiegel in Kombination mit einem Stoffballen aus einem alten Biber-Bettlaken.
Um ein Gefühl für Auftrag und Verarbeitungszeit zu bekommen habe ich gleich den ganzen Body behandelt, obwohl ich noch keineswegs entschieden hatte, die "zugepappte" Rückseite so zu lassen.

Das Ergebnis war nicht übel, auch wenn ich mich wieder beherrschen musste, nicht wieder ewig an der Oberfläche herumzuwischen:
IMG_0898.jpg
IMG_0897.jpg
Interessanter Nebeneffekt war, dass ich die Organgenhaut auf der Zarge doch etwas reduzieren konnte - vermutlich wird durch den erhöhten Verdünneranteil die bestehende Lackstruktur wieder etwas angelöst - das Reiben mit dem Tuch hat möglicherweise einen ergänzenden Effekt...

Nach etwa 15h Trockenzeit habe ich mir heute die Rückseite nochmal vorgenommen - den Look einer Plastikgitarre wollte ich einfach nicht behalten...
Da ein Durchschleifen durchaus zum Plan gehört, ging's mit 240er Papier los, dann 320, 360 dann war es irgendwann soweit und ich habe
rund um das Loch mit 400er weitergemacht - Zwischenstand vor dem Abendessen:
IMG_0900.jpg
So gaaanz langsam wird wieder das Holz sichtbar. Morgen wird noch ne Weile weitergeschliffen, dann wieder in Schwarz eingefärbt und dann wieder lackiert - so lange, bis das so aussieht, wie mir das vorstelle - oder zumindest halbwegs anständig... *Grmpf*

Die nächste wird doch geölt - oder diese, wenn das nicht mal langsam was wird... ;)

Schönen Abend!
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#173

Beitrag von Simon » 06.07.2022, 07:27

Hey Ralf!
Gutes Gelingen, ich drück die Daumen und bin gespannt wie du es hinbekommst. Ich dachte ich bin immer der einzige, der mit Holzsiegel zu kämpfen hatte.
Ich habs bei meinem letzten Bau irgendwann angeschliffen, und mit Nitro lackiert weil ich keine Lust mehr hatte ;)
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#174

Beitrag von Hightower » 09.07.2022, 18:24

Schritt zurück oder Plan D, E, F...?

Hallo zusammen,

erstmal Danke Simon, das Thema Nitrolackierung hatte ich für mich vorerst ausgeschlossen, da ich nix mit Sprühlackierung machen wollte, aber wer weiß schon, wohin mich dieses Thema noch führt... ;)

Die letzten Tage habe ich mit Schleifen zugebracht - was mich auf der Frontseite zu der Erkenntnis gebracht hat, dass ich auch hier noch einen weiten Weg vor mir habe: das war das Ergebnis nach einem Zwischenschliff mit 600er Korn (nass)
IMG_20220708_182929954.jpg
Danach kam eine weitere Schicht mit dem Ballen und diesem Ergebnis
IMG_20220708_184705120.jpg
Was man auf den Bildern nicht sieht: es gibt noch immer Einfallstellen dort, wo die Holzporen besonders tief sind- da hat das Füllen mit dem angedickten Holzsiegel nicht funktioniert - auch weitere Schichten haben noch keine Besserung gebracht.

Erste Frage: wieviele Schichten Holzsiegel machen überhaupt Sinn? Wie bekomme ich die übrigen Poren zu? Nochmal mit Quarzmehl?
Ok, das waren schon drei Fragen zu einer Problemstellung...

Bei Sorgenkind Nr. 2 bin ich mittlerweile rigoroser vorgegangen: die Rückseite sieht inzwischen nach Behandlung mit 240er, 360er und 400er Schliff und anschließender Reinigung der Oberfläche so aus:
IMG_20220708_174633206_HDR.jpg
Zweite Frage: wie geht's hier weiter?
Bleibe ich beim Plan, Rückseite schwarz, also erneut beizen und neuer Anlauf mit Holzsiegel? Die spannenden Details der Maserung gehen dann vermutlich verloren...
Oder doch in blau? Den schwarzen Rand würde in diesem Versuch erstmal lassen und schauen, was sich daraus machen lässt...
Oder ich lasse den "Blick ins Holz" so und lackiere die Rückseite wie sie ist. An eine Schicht ungebleichten Schellack hatte ich auch schon gedacht... Würde allerdings eine weitere Optik/Farbe ins Spiel bringen...
(think)

Ich brauche mal Entscheidungshilfe...
Oder vielleich hat ja jemand noch eine andere Idee...?

Danke im Voraus! :)

Viele Grüße
Ralf
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Re: Erstversuch: Ein Bass als Therapiegerät...

#175

Beitrag von Janis » 11.07.2022, 18:40

Ich würde die Rückseite in blau machen und versuchen den Übergang mit einem Burst zum schwarz auslaufen zu lassen. Dafür vllt. vorher noch etwas mehr schwarz zum Rand hin abnehmen.
Holzsiegel verdünne ich durchgehend mit ca 20% und trage es nur mit dem Ballen auf, ganz dünn wie Schellack, das dauert sehr lange und die gründliche vorarbeit und füllen ist Pflicht. Die Nacharbeit hält sich dafür in Grenzen, hat bei mir aber noch Luft nach oben.
Ich werde mich aus dem Grund demnächst mal an Sprühdosen probieren.
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Viele Grüße,
Jan

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