Vorüberlegungen
1.) Ich wollte kein neues Holz verwenden sondern habe geschaut, was ich verwertbares hier habe. Dabei sind mir 2 Lattenroste in die Finger gekommen, die seit Jahren bei mir rumstehen. Das ist nicht viel aber verspricht interessant zu werden und hat mich gereizt es damit zu probieren. Zumindest wird es ein extrem individuelles einmaliges Projekt und ich verlasse den Pfad der 1001sten Kopie bekannter Modelle.
Die Grundkonstruktion soll und darf am Ende sichtbar sein. Eine deckende Lackierung plane ich also bisher nicht.
2.) Bei der Hardware setze ich doch eher auf Neuware, da ich bisher in der Bucht keine wirklich brauchbare Gitarre zum Ausschlachten gefunden habe. Die Billig-Hardware von Billig-Gitarren würde ich gerne vermeiden.
3.) Da ich keine besondere Erfahrung und keine eingerichtete Werkstatt habe kommt hinzu, dass ich mir gut überlegen muss, wie viel ich für Werkzeug investiere und welches unverzichtbar ist. Ich habe mich entschieden gutem Handwerkszeug den Vortritt vor Maschinen zu lassen. Dies erscheint mir in vielerlei Hinsicht erst mal sinnvoller und schont das Budget. Trotzdem geht schon jetzt gut die Hälfte davon für Werkzeug drauf.
4.) Ich habe Zeit, kann mir also jeden Schritt reiflich überlegen.
Holz
Das Lattenrost ist ca. 20 Jahre alt. Das Holz war für mich undefinierbar aber gerade, relativ hart aber dennoch einigermaßen flexibel, mit langen Fasern und ohne Äste. Der Hersteller hat mir freundlicherweise verraten, das es sich vermutlich um Ramin handelt, konnte es aber selbst nicht mehr mit Gewissheit sagen. Es ist Tropenholz aber da ich es ja nun recycle vermeide ich zumindest den neuerlichen Raubbau an der Natur. Als Griffbrett wollte ich es aber nicht auch verwenden und setze hier auf einheimische Zwetschge, die ich schon online bestellt habe. Der Entwurf
Von der Form stellt die Gitarre eine grobe Mischung aus Paula und Tele dar, mehr aber in Richtung Paula oder PRS. Sie soll mit 2 Humbuckern bestückt werden und bei der Brücke tendiere ich zu TOM-Style.
Aufgrund der Länge der Leisten eignen sie sich für einen durchgehenden Hals. Ich habe schon gelesen, dass dies noch mehr Überlegungen bei der Planung verursachen kann. Der schichtweise Aufbau in mehreren Lagen Latten, bietet mir jedoch Möglichkeiten, an einigen Stellen auf eine Oberfräse zu verzichten, die ich eben bisher nicht besitze. Ich denke da ehr in Schichten, die man bei guter Planung an den richtigen Stellen vorsägen kann um z.B. Platz für die Tonabnehmer zu schaffen.
Bünde werden Edelstahl. Mechaniken Kluson und als Brücke plane ich bisher Gotho TOM-Style. Beim Tailpiece überlege ich noch, ob ich mir hier was eigenes ausdenke.
erste Arbeiten
Für den Hals habe ich 5 Latten sorgfältig ausgesucht damit der Hals auch wirklich gerade wird und diese dann verleimt. Der Halsblock wurde dann gehobelt und inzwischen habe ich auch schon den Winkel für die Kopfplatte hergestellt (noch nicht im Bild). Bald kommen noch einige Werkzeuge sowie der Griffbrettrohling und es geht weiter.
Werkzeug
Als Elektrowerkzeuge habe ich Bohrer und Stichsäge. Die Handkreissäge könnte bei einigen wenigen Arbeiten auch zum Einsatz kommen. Für die Truss-Rod-Nut ist mir das aber zu heikel. Ich werde versuchen die mit Stemmeisen/Stechbeitel herzustellen.
Im Augenblick habe ich mir ich mir noch einige Werkzeuge zugelegt die ich als sinnvoll erachte:
- Messschieber
- Bundsäge 0,5mm
- Rüchkschalgfreier Schonhammer
- 12" Radius Klotz
- Raspel
- Hobel
- Forstenrbohrer 25mm
- Stechbeitel 6mm
- Schleifstein (fürs Schärfen der Werkzeuge)
- Metallineal 50cm mit Schneidekante
- Bundfeile
- Vornschneider ohne Wate (ggf. aus Kneifzange erstellt)