Beginn

[ms090800]

Guten Morgen
Ich hab gehört, die Leute sollen hier ziemlich freundlich sein

Ich bin 20 Jahre alt und spiele seit 15 Jahren Gitarre und ich wollte nun mal anfangen, selbst meine E-Gitarren zu bauen.
Ich wollte mich da aber nicht reinstürzen sondern nach und nach reinfuchsen...Ich hatte mir das quasi so gedacht, dass ich zunächst mit einem Kit anfange, mich in die Materie reinarbeite, diverse Anleitungen und YouTube-Videos anschaue um mich bisschen damit anzufreunden und dann nach und nach versuche selbstständiger zu werden. Also quasi dann irgendwann mal den Body selbst fräse und am Ende auch den Hals nicht mehr fertig kaufen muss.

Erste Frage: Haltet ihr das noch für zu überstürzt oder findet ihr den Ansatz gut? Wie habt ihr angefangen?

Zweite Frage: Ich hab mir ein Kit im Internet rausgesucht ( Es sollte nun zu Beginn auch nichts zu teures sein, und ich muss mir noch einige Sachen dazu besorgen, weswegen es ein etwas günstigeres geworden ist) : https://www.kirstein.de/Bausaetze-fuer- ... Style.html . Kann das eventuell jemand Erfahrenes bewerten? Bzw. gibt es ein Kit das ihr empfehlen könntet?

Ich wäre euch sehr dankbar

mfg

[ms090800]

Hi erstmal!

Nun, hier gibt es einige, die mit einem Kit angefangen haben, ich war auch dabei.

Was gibt es dabei zu beachten:

bei den billigen Kits muss nicht immer alles zusammen passen, z.B. Halstasche, Löcher für Brücken- oder Pickguardschrauben, etc. Ich seh das gar nicht mal als Nachteil an, man lernt gleich mal, die Fehler auszubessern (Shims für den Hals, Löcher verdübeln, etc.). Kann man später bei den Eigenbauten brauchen.

Von der Hardware darf man sich keine Wunder erwarten, aber auch hier kann man lernen, wie man Mechaniken, Pickups etc. tauscht, um ein besseres Instrument zu erhalten.

Ganz wichtig: die Kopfplatte ist noch nicht fertig, aber auch hier lernt man gleich einmal, wie man die schön hinbekommt.

Und dann natürlich das Finish. Schleifen, schleifen, schleifen, wässern, schleifen. Was dann? Lack deckend ? Beizen? Oder was sonst?

Ganz zum Schluss muss man natürlich die Klampfe spielbar machen, Oktavereinheit, evtl. die Bünde abrichten und was weiß ich, was da noch kommt.

Der große Vorteil bei diesen Preis ist natürlich: sollte sie nicht spielbar sein, aber halbwegs gut aussehen, hat man einen schönen Wandschmuck. Made by himself.


Also: hau rein, frage, wenn Du Probleme hast, da gibt es genügend Spezialisten, die Dir helfen.

lG

Norbert

[ms090800]

Danke! So ungefähr hab ich mir das auch ungefähr gedacht, dass ich mit mir einem Kit anschaue, woraus das Ding eigentlich besteht. Dass das jetzt kein Masterpiece wird die sich extrem gut anhören wird, ist mir durchaus bewusst, aber ich denke aus so einem Kit kann man viel lernen.
lG

[ms090800]

Hallo und herzlich willkommen.
Ich habe sofort mit einem Stück Holz angefangen und habe mir daraus den Korpus geschnitzt.
Damals, also bevor man so richtig das Internet nutzte, habe ich das echt alles mit reiner Handarbeit (außer einer Stichsäge und einer Bohrmaschine) hinbekommen.
Die Hälse habe ich bei meinen Ersten Gitarren immer dazugekauft bis ich festgestellt habe, dass auch das Schnitzen der Hälse wahrlich kein Hexenwerk ist.
Wenn Du etwas Werkzeug besitzt, wie z.B. eine Oberfräse, eine Stichsäge, eine Bohrmaschine und etwas Handwerkszeug dann würde ich dir immer zu einem günstigen Stück Holz raten.
Ansonsten schließe ich mich meinem Vorschreiber an.

Und wichtig...wenn Du dir unsicher bist, frage erst hier und mache dann.

[ms090800]

Herzlich willkommen auch von mir.

Ich selber habe auch gleich nach einem Bauplan hier aus dem Forum mit einer komplett selbstgebauten Gitarre angefangen.
Nach einem Bauplan zu arbeiten macht als Anfänger schon Sinn, wenn man nicht weiß, warum bestimmte Dinge so sind, wie sie sind. Es gibt Sachen, die kann man frei verändern, bei anderen wird die Gitarre aber mitunter unspielbar.

Alles, was zwischen Sattel und Brücke zu finden ist (inkl. dieser beiden) ist sehr wichtig, damit würde ich mich auf jeden Fall beschäftigen. So ins Grobe gesprochen.

Mit einem Kit anzufangen ist auch keine schlechte Idee, da lernt man auch eine Menge.

Und falls du Fragen hast oder dir unsicher bist: Hier kriegst du von vielen Leuten geholfen! Keine Scheu! Wir waren alle mal auf Null und mussten uns durcharbeiten. Es ist ein spannendes Feld!

Ich freue mich auf deine ersten Schritte!

[ms090800]

Alles klar, vielen dank!:) Das nötige Material ist (sicher) da ( "sicher" in Klammern, da ich mir das zusammensuchen muss aber mein Vater ist Handwerker der wird sicher das nötigste haben ).
Mit dem Stück Holz würde ich tatsächlich erst beim nächsten mal anfangen, wenn ich auch den Body-Top dazu benutzen muss ( entweder bestellen oder selber anfertigen mit einer Skizze ).
Ansonsten: Habt ihr Empfehlungen für Online-Shops die sich auf Gitarrenbau spezialisieren?Ich schaue mich zurzeit immer auf Crimson Guitars ( https://www.crimsonguitars.com/ ) um, wozu es auch ein ca. 5 Stündiges Tutorial auf YouTube gibt ( Also Body und Neck selbst anfertigen ) ( hier einfach mal Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=CXz1vrXi-rE&t=2s )

[ms090800]

Hey, herzlich willkommen!

Online Shops sind zum Beispiel Rockinger, Rall online in Deutschland; sonst Stewmac in den USA und Madinter in Spanien;

zu deinem Plan: was hast du denn schon an Werkzeugen daheim? Ich denke zB, wenn du dir ein vorgeschlitztes Griffbrett kaufst schaffst du es auch bei der ersten Gitarre, alle Bestandteile selber herzustellen, und brauchst nicht erstmal auf ein Kit zurück zu greifen. Ich habe das zumindest so gemacht, und mit viel Planung, und langsamen Arbeiten schafft man auch hierbei ein gut spielbares Instrument!

[ms090800]

Herzlich willkommen

Ich hab meine Erste auch komplett selber hergestellt, also ein paar stücke Holz, Stichsäge, billiges Stemmeisen, schleifzylinder für die Bohrmaschine und ein billiger Schweifhobel.
Das ging eigentlich super damit, man wird nur verwöhnt umso mehr Werkzeug man hat

Das Einzige wobei mir @Simon damals geholfen hat weil ich mich nicht drübergetraut hatte war das Fräsen der Halstasche

Viel Erfolt, egal ob Kit oder komplett von null das ist alles nicht sooooo ein Hexenwerk als man erst annimmt wenn man etwas handwerkliches Geschick hat

Lg

[ms090800]

Was ich für den Anfang sehr empfehlen kann: Lesen, lesen, lesen... und zwar die vielen Bauthreads hier. Es hat ja auch jeder hier seinen eigene Herangehensweise und auch bevorzugte Werkzeuge, da kannst du unheimlich viel daraus lernen und auch für dich selber herausziehen, wie (und mit welchen Werkzeugen) du am liebsten selber vorgehen möchtest.
Übrigens habe ich einen meiner beiden Wettbewerbs-Bauthreads genau diesem Thema gewidmet: Wie man einfach eine einfache Gitarre bauen kann. Und was für eine funktionierende Gitarre unbedingt beachtet werden muss, vor allem wenn man sich traut, sie selber zu entwerfen. Mit Absicht auch für Anfänger geeignet. Da der Wettbewerb ja noch ziemlich am Anfang steht, findest du da noch nicht allzuviel ´drin und ich hoffe, dass das nicht zu Theorie-lastig wird.
Was ich damit sagen will: Klar kann man mit einem Bausatz viel lernen, aber noch mehr, wenn man wirklich direkt mit einem Stück Holz anfängt. Und wirklich schwierig ist das nicht. Aber das musst du eben für dich selber entscheiden.
Und starte auf jeden Fall einen Bauthread, egal ob Bausatz oder komplett selbst gebaut. Du bekommst hier mit Sicherheit immer Hilfe, am besten geht das aber, wenn wir sehen was du machst. Und frag, wenn du Fragen hast.

Gruß
und viel Spaß hier!

Markus

[Yiti]

......Ich selber habe auch gleich nach einem Bauplan hier aus dem Forum mit einer komplett selbstgebauten Gitarre angefangen.
Nach einem Bauplan zu arbeiten macht als Anfänger schon Sinn, wenn man nicht weiß, warum bestimmte Dinge so sind, wie sie sind. Es gibt Sachen, die kann man frei verändern, bei anderen wird die Gitarre aber mitunter unspielbar.
Alles, was zwischen Sattel und Brücke zu finden ist (inkl. dieser beiden) ist sehr wichtig, damit würde ich mich auf jeden Fall beschäftigen. So ins Grobe gesprochen.

Hallo und herzlich willkommen,
als Vorlage für meine erste komplett selbstgebaute E-Gitarre war eine Halbresonanz Jolana Neoton. Also, ich hatte damals (1964 !) dazu weder eine technische Zeichnung, noch einen Fräs-Schablonensatz o.ä. Und keine Anleitung, Bücher, Zeitschriften zum Thema – Gitarrenbau. Ich musste alles von der (Neoton) Vorlage mit Schieblehre abmessen und direkt aufs Holz übertragen.
Die Body-Konturen habe ich durch zusätzliche cutaways „modernisiert“ um auch Gewicht zu reduzieren. Auch den Hals, vibrato, Pickups, und hardware selber angefertigt. Und dabei jede Menge gelernt.
Die Gitarre war im Klang und Spielkomfort viel besser als die Neoton-Vorlage.

1964

nach Umbau 1965

Für später selbstgebauten Gitarren, machte ich nur den Korpus und Hals und Lackierung eigenhändig, hardware gekauft, um Zeit zu sparen. Und dabei entdeckte ich den Spaß an der Schablonen (>selbst-Machen). http://www.yitars.de/schablonen.html

Mit einem Kit anzufangen ist auch keine schlechte Idee, da lernt man auch eine Menge.

Habe ich später auch (3x) gemacht. Auch empfehlenswert
lg J.J.

[ms090800]

Servus und herzlich willkommen,

Eigentlich kann ich auch nur wiederholen was dir die anderen auch schon gesagt haben.
Ich bin gerade auch an meinem ersten Selbstbau dran und versuch die Gitarre komplett zu bauen.
Dafür hab ich mir das Koch-Buch geholt, aber was mir tatsächlich am meisten geholfen hat, sind die teils unglaublich detaillierten Bauthreads hier im Forum.
Also nimm dir die Zeit und lies dir so viel wie möglich durch.

Und letztendlich hilft aber doch nur ausprobieren. Leg dir nen Plan zurecht, denk alles nochmal genau durch und dann mach es einfach zumindest ist das der Weg, der mir bisher gut dient^^

Cheers

[ms090800]

Ich bedanke mich bei euch für die vielen Antworten!:) Hat mir super geholfen ! Am Wochenende werde ich dann mal anfangen. Im Moment versuche ich mit nur noch bezüglich Ölen/Wachsen oder Lackieren zu informieren ( Hals ist aus Ahorn also werde ich den Wachsen und der Body ist aus Paulownia also denke ich eher ölen. )

[ms090800]

Ahorn neigt zum Versiffen. Deshalb sind Ahorngriffbretter meistens lackiert. Aus dieser Sicht halte ich gewachste Ahornhälse nicht für die beste Lösung, insbesondere wenn ein typisches, nicht aushärtendes Autowachs genutzt wird.

Ich verwende sobald als möglich Schellack um die Oberfläche von Ahorn-Teilen zu versiegeln. Das ist auch eine gute Grundierung für viele Lackarten, ob auch Hartöl, weiß ich nicht.

[ms090800]

Wie Kehrdesign meinte neigen Ahornhälse sehr gerne dazu, zu versiffen, sollten sie nicht gut versiegelt werden.
Mit Hartöl (von Auro), Danish Oil (Rustins) und True Oil habe ich im Bezug auf Ahorn schon sehr gute Erfahrung gemacht, wenn nicht lackiert werden sollte

[ms090800]

Alles klar, vielen Dank

[ms090800]

Wie Kehrdesign meinte neigen Ahornhälse sehr gerne dazu, zu versiffen, sollten sie nicht gut versiegelt werden.
Mit Hartöl (von Auro), Danish Oil (Rustins) und True Oil habe ich im Bezug auf Ahorn schon sehr gute Erfahrung gemacht, wenn nicht lackiert werden sollte

Wäre es dann aber nicht besser das Griffbrett so oder so zu lackieren, wenn Ahorn, wenn es nur mit Hartöl behandelt wird, eh schwierig wird zu reinigen bzw. es einfach siffig wird ( also nach geraumer zeit ) ?

[Simon]

Wie Kehrdesign meinte neigen Ahornhälse sehr gerne dazu, zu versiffen, sollten sie nicht gut versiegelt werden.
Mit Hartöl (von Auro), Danish Oil (Rustins) und True Oil habe ich im Bezug auf Ahorn schon sehr gute Erfahrung gemacht, wenn nicht lackiert werden sollte

Wäre es dann aber nicht besser das Griffbrett so oder so zu lackieren, wenn Ahorn, wenn es nur mit Hartöl behandelt wird, eh schwierig wird zu reinigen bzw. es einfach siffig wird ( also nach geraumer zeit ) ?

ich würde das auf alle Fälle bevorzugen!