Solid Bamboo G

[multistring systems]

Hola,

das Bambus ein extremer Werkzeugkiller ist,

Das Bambuslaminat, das ich vor kurzem bearbeitet habe, war ganz und garnicht böse zu meinen Fräsern. Eher im Gegenteil, es liess sich recht problemlos behandeln. Es ist halt sehr faserig.
Aber es gibt ja verdammt viele Sorten Bamboo...möglicherweise gibts auch Werkzeuchkilla darunter.


mfg

[Yiti]

echt problemlos behandeln. Es ist halt sehr faserig.

mit der Fräse habe ich noch keinen Test gemacht (BImScG - Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge) Wohnhaus
Aber die Säge, Bohrer, Stechbeitel, Hobel & Co. scheinen nicht zu arg beim Bearbeiten zu leiden.
Sonst habe ich noch folgendes gelesen:

.... Zuschnitte sowie Fräsungen sollten mit Hartmetall bestückten Werkzeugen ausgeführt werden. Bambus stellt durch seine hohe Dichte und den Anteil an eingelagerter Kieselsäure hohe Anforderungen an die Werkzeuge.

Ich habe den Verdacht, dass die Kieselsäure bzw. Silikate nur in der äußeren Schicht des Bambusrohrs eingelagert ist, die vor dem Laminieren aber entfernt wird. Und diese Werkzeugkiler-Geschichte für die Massiv-Bambusplatten nicht ganz zutrifft.

Analog zu Holz kann Bambus auch gebohrt werden, jedoch gilt die Besonderheit, daß Bambus schnell aufspaltet. Deshalb muß mit hohen Drehzahlen und wenig Druck gebohrt werden.

Ist auch halb so schlimm
lg yiti

[Yiti]

Hallole,
gestern habe ich die Body-Konturen auf das Bambus- ALDI-Schneidebrett angezeichnet und mit 1-mm-Abstand mit 4,5 Ø HSS Bohrer rundherum durchgelocht. Gegen die Regeln muss ich in dem Korpus-Sandwich einen 13 mm dünnen Boden und 25 mm dickes Top verleimen, weil es schönere, ein bisschen mahagoni ähnliche Farbe hat. Der Boden ist heller, ungefähr wie Esche. Die Gitarre wird aussehen wie viele Menschen es anstreben, im Gesicht braungebrannt, obwohl hinten/unten käseweiß.

Die Bodenplatte war auch ein, etwas zu kleines, Schneidebrett. Die grobe Form habe ich mit Dekupiersäge gesägt und da werden noch zwei Bambus-Stücke angeleimt. Die ganze Verleimung muss noch warten, bis ich dazu den Epoxydkleber E (von R&G) bekomme. Epoxyd finde ich da besser geeignet als Titebond oder Ponal, weil nach der Aushärtung keine Feuchtigkeit im Inneren des Bambuslaminats zurückbleibt. Mit PU-Leim habe ich keine Erfahrung.

Bisher habe ich außer der Bohrmaschine, Dekupiersäge und Stichsäge keine E-Geräte benutzt obwohl meine ALDI-Oberfräse schon monatelang auf ihr Einsatz wartet.
Gruß Yiti

[Yiti]

Hallo,
Meldung von der Bambus-Front:
1 - Die Kopfplatte ist mit 15° angeschäftet, mit Epoxykleber E von R&G. Der Hals bekommt also doch ein Griffbrett, weil es damit ohne skunkstrippe einfacher geht. Die Anschäftung wird also unter dem Griffbrett unsichtbar. Die Trussrod-Nut muss noch warten, der Rockinger Alu-Halsstab kommt da definitiv nicht rein. An der Kopfplatte muss noch ein seitlicher Bambusstreifen angeleimt werden.
2 - Der Korpus hat schon seine Außenkontur, noch ohne Abschrägungen. Bei dem Bearbeiten der Konturen kam leider die innere Wahrheit des ALDI-Schneidebrettes zutage. Es ist aus fünf Schichten so zusammenlaminiert, dass es unbearbetet, nach aussen als nicht gesperrt, aussieht. Die ausgesägte Gitarrenform verrät aber dann gnadenlos die drei inneren quergeleimte Schichten. Trotzdem mache ich weiter und wenn es nach dem Abschrägen nicht akzeptabel aussehen sollte, werde ich irgendein make-up erfinden müssen. Der Korpus-Klopftest macht mich zuversichtlich, obwohl der Bambus-Halsrohling sich beim Anklopfen nicht so hell anhört wie ein Ahornhalskantel.
Sonst zweimal Splitter im Finger, wenn man unvorsichtig die bearbeitete Oberfläche prüft. Das "Bambus-Tonholz" finde ich immer noch attraktiv, nur bei den zweckentfremdeten Schneidebrettern und Haushaltsgegenständen sollte man keine drei und mehrschichtige nehmen. Bei zweischichtigen sieht man immer, dass es kein getarntes "Sperrgras" ist. Die gewünschte Dicke muss man sich dann halt selbst zusammenlaminieren.

[multistring systems]

Die ausgesägte Gitarrenform verrät aber dann gnadenlos die drei inneren quergeleimte Schichten.

moin Yiti, kannst Du davon mal ein Foto machen? Ist das beim Halskantel auch so?

[Yiti]

Nein, beim Halskantel ist es OK, weil das Bambuslaminat zweischichtig war. Für die notwendige Halsdicke klebe ich mit epoxyd E das Griffbrett und ein Streifen unten dazu, also alles nur in der Längsrichtung.
Hier das Foto vom Korpus - Unterzarge:

[Gerhard]

sieht doch eh ganz witzig aus.. wenns nur längsverleimt wäre, hättest diese "Stöckel" halt woanders (Gurtpinnähe und so)
lg

[multistring systems]

sieht doch eh ganz witzig aus

dito, ist doch ein nettes Gestaltungselement, so eine art Notfallschachbrett Du muss das ganz pragmatisch betrachten: Bambus ist kein Tonholz im klassischen Sinne. Es besteht aus röhren-artigen Hohlkörpern. Eine unidirektionale Anordnung der "Röhren" ist hier -im gegensatz zum klassischen Tonholz - von Vorteil! In abertausenden Versuchen hat sich nämlich herausgestellt, dass durch die unididrektionale Ausrichtung der Fasern, ähm Röhren, die innere Dämpfung des Materials vollkommen anders ausgeprägt ist, und zwar: die Güte der Dämpfung ist wesentlich geringer ausgeprägt, erstreckt sich dafür aber über einen deutlich breitbandigeres Frequenzspektrum. Eine sehr gleichmäßige Lautstärke über den gesamten genutzen Frequenzbereich ist die Folge, die Gefahr von deadspots minimiert sich...

[12stringbassman]

Leni! Leidest Du etwa an der Pipperitis?

[multistring systems]

Leidest Du etwa an der Pipperitis?

hehe, ein bißchen

[capricky]

... die innere Dämpfung des Materials vollkommen anders ausgeprägt ist, und zwar: die Güte der Dämpfung ist wesentlich geringer ausgeprägt, erstreckt sich dafür aber über einen deutlich breitbandigeres Frequenzspektrum. Eine sehr gleichmäßige Lautstärke über den gesamten genutzen Frequenzbereich ist die Folge, die Gefahr von deadspots minimiert sich...

Jetzt sind wir ja schon zwei, die das verstanden haben!

...mir gefällt zwar die Verwendung von Bambuslaminat für den Korpus, aber diese unregelmäßige Optik der Stöße an der Zarge überhaupt nicht

capricky

[Yiti]

...mir gefällt zwar die Verwendung von Bambuslaminat für den Korpus, aber diese unregelmäßige Optik der Stöße an der Zarge überhaupt nicht

mir gefällt das auch nicht, aber bei diesem Prototyp geht es hauptsächlich um das Üben mit dem Bambuslaminat. Ich bin schon auf der Suche nach optisch, haptisch, akustisch, und olfaktorisch einwandfreiem Bambuslaminat für die Nr. 2. Wenn es mal alles fertig wird, kann man vergleichen, wie stark es wirkt, wenn es kreuzweise ist
y i t i

[Lex Luthier †]

mich interessiert zuerst einmal wie es aussehen wird wenn die typischen SG Shapings gemacht sind
eigentlich finde ich passt das schon zum Gesamtkonzept, aber Ihr redet ja wohl nicht nur vom Aussehen ...

[Blackhawk]

Ich bin schon auf der Suche nach optisch, haptisch, akustisch, und olfaktorisch einwandfreiem Bambuslaminat für die Nr. 2. Wenn es mal alles fertig wird, kann man vergleichen, wie stark es wirkt, wenn es kreuzweise ist
y i t i

Ich war vor kurzem in einem Globus Baumarkt. Da habe ich in der Holzabteilung ein schönes Sortiment an Eiche-, Akazie-, Walnuss-, und eben auch Bambusbrettern entdeckt das sie anscheinend dauerhaft im Sortiment führen. Die Breite reicht auf jeden Fall locker für einen Body. Länge war enteder 1,50 oder sogar 2m (kann mich nicht mehr erinnern). Die Stärke war ca. 2cm. Vielleicht wäre da ja was für dich dabei und du mußt keine Schneidbretter mehr zersägen.

[Otz]

Wo gibt's denn den Globus im Kreis HD? Das klingt sehr interessant!

[Blackhawk]

Wo gibt's denn den Globus im Kreis HD? Das klingt sehr interessant!

In Waghäusel. Das ist in der Nähe von Bruchsal. Ein riesen Baumarkt mit gutem Sortiment. Wenn's mich zufällig mal in die Richtung verschlägt gehe ich gerne mal da stöbern. Wobei ich noch sagen muß das die Bretter nicht aus einem Stück sondern ähnlich wie Parkett aus mehreren kleineren Streifen verleimt sind. Mir fällt gerade der Fachbegriff nicht ein...

[capricky]

...Mir fällt gerade der Fachbegriff nicht ein...

"stabverleimt"!...gibt es in Börlin bei Holz-Possling

capricky

...das war jetzt Schleichwerbung, muß ich mich jetzt selbst in's "gewerbliche" Board verschieben?

[Blackhawk]

"stabverleimt"!...gibt es in Börlin bei Holz-Possling
capricky
...das war jetzt Schleichwerbung, muß ich mich jetzt selbst in's "gewerbliche" Board verschieben?

Danke, stabverleimt hab ich gesucht. Zwecks Schleichwerbung sind wir eh etwas OT geworden. Ich hab ja auch den Globus Baumarkt in's Spiel gebracht. Wobei man da ja auch das Bambus bekommt.

[Yiti]

mich interessiert zuerst einmal wie es aussehen wird wenn die typischen SG Shapings gemacht sind
eigentlich finde ich passt das schon zum Gesamtkonzept, aber Ihr redet ja wohl nicht nur vom Aussehen ...

Hallo,
gar nicht übel, wie ich vorher befürchtet habe. Die kleinen Macken sind durch die inneren Sperr-Spar-Lagen verursacht. Die muss ich später vor dem Finish (mit dem Yiti's-Bambepoxyd™) ausbessern.
Übrigens, Bambus lässt sich wunderbar mit der Ziehklinge bearbeiten, dabei entsteht fast kein Staub, was beim Bambus-Schleifen das Gegenteil ist.
grüße Yiti

[Yiti]

Hallo,
schon wieder ein Jahr vorbei! Abgelenkt durch Jahresendrituale, Schneeschippen etc. ist mein Bamboobau-Fortschritt langsamer geworden. Die Kopfplatte und die untere Halsverstärkung sind angeleimt, der Griffbrettrohling wartet, noch ungeschlitzt, auf die Trussrodvergrabung.
Und es scheint, dass sich der Bambus auch im Gitarrenbau zunehmend durchsetzt:
http://www.youtube.com/watch?v=NP2pCCQ5 ... re=related
grüße Yiti

[Yiti]

Sodele,
die Trussrod-Furche ist fertiggeraben und zwar stromlos. Obwohl ich zwei Handoberfräsen besitze (Bosch, King Craft), hatte ich keine Lust die gebogene Vorrichtung für vermutlich einmaligen Gebrauch zu bauen. Als Hauptwerkzeug nahm ich einen 6 mm Stechbeitel und dann experimentierte ich mit einem Ersatz-Stichsägeblatt im Feilenheft und mehreren Sägeblättern im Alu-Rohr-Halter. Dazwischen musste ich ständig das Profil abtasten, um nicht zu tief zu graben. Die Kontrolle hat mehr Zeit gekostet als die Holzarbeit selbst. Und ich habe mir damit wieder das Gefühl für Material Bambus vertieft.
bis bald Yiti

[OpaHorst]

Ohh sorry, ich weiß gar nicht, ob das hier gern gesehen ist. Ein eigenes Bambus-Thema schien mir zu verwegen.
Ich dachte, falls einer auf der Suche ist. Ich hab da was größeres gefunden ==>

Bambus-Presslinge (580 X 370 X 25mm) preiswert:

Sperrholz oder lieber doch Bambuspressling?!

(Es sind nur die beiden Griffmulden eingearbeitet und die Unterseite ist mit 4 kleinen Gummiefüßchen versehen! ... keine Blutrinne! Die Artikel-Nummer ist: 55165)

[Yiti]

Ohh sorry, ich weiß gar nicht, ob das hier gern gesehen ist. Ein eigenes Bambus-Thema schien mir zu verwegen.
Ich dachte, falls einer auf der Suche ist. Ich hab da was größeres gefunden ==>

Hallo,
genau daraus, gekauft bei Aldi, ist der Korpus oben.
Ein eigenes Bambus-Thema läuft hier: http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=25&t=957

Sperrholz oder lieber doch Bambuspressling?!

Das Erstere, bin ich sicher !
grüße Yiti

[Yiti]

Hallo,
der schnellste Klampfenbauer bin ich wohl nicht, aber faul auch nicht, glaub ich. In der Natur reift der Bambus ja viel schneller, als meine Ideen, wie man die Bambus-E-gitarre nach Minimalprizip (mit dem geringstmöglichen Mitteleinsatz) baut.

Heute kann ich endlich den nächsten Schritt vorstellen - Die Probe-Hochzeit. Noch nie habe ich die Zapfen-Tenon-Verbindung verarbeitet und deswegen habe ich lieber alles von Hand, ohne Fräse gemacht.



Auch am Korpus sind schon die Pickuptaschen liebevol mit scharfem Stechbeitel fertiggemacht, obwohl ich dazu Frässchablone und HOF habe. Leider keinen geeigneten Bündigfräser in meinem vorhandenen Profilfräsersatz.

Am Bambus-Hals ist schon die klassische Truss-Nut fertig und auch die profilierte Deckleiste ist bereit zum Draufleimen. Bei der Kopfplatte überlege ich noch, wie ich die Gestaltung endgültig mache.

Auch mit dem Grifbrett-Layout lasse ich mir Zeit, die Jumbo Bundstäbchen sind vom Rockinger schon unterwegs. Die Inlays muss ich irgendwie dunkel wählen, aber vielleicht nicht so großflächig, wie bei den SGs.

Und die beiden HB-Pickups für 88 EUR habe ich mir schicken lassen, als Geheimtip von ehemaligem Hardrock-Mitspieler, der immer noch aktiv als Musiker und Händler ist. Die Quelle: http://www.rmpickups.cz/index.html

Bis bald, Yiti

[Yiti]

Hallo, wieder mal,
für die Menschheit nicht der Rede wert, aber ein großer Schritt für mich. Das Bambus-Griffbrett ist vorgeschlitzt, in meiner selbstgebauten Vorrichtung. Ja, nicht gerade effektiv für eine Serienfertigung, aber präzise Sägeführung ist damit sicher. Nur die Lux-Zinkensäge, mit von mir beidseitig abgeschliffener Schränkung (auf 0,6 mm), wird nach 1 mm Tiefe schon total abgebremst, obwohl das Blatt 0,5 mm dünn ist.

Slot jig

Slot jig b

Die mittlerweile gekaufte Handiwork Japansäge kann tiefer sägen, was ich aber erst nach dem Radius-Schleifen machen werde.
lg Yiti