Eigenbauprojekt

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Thom@s
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Eigenbauprojekt

#1

Beitrag von Thom@s » 30.12.2019, 21:02

Hi zusammen,

frisch angemeldet habe ich gleich ein paar Fragen zum anstehenden Projekt.
Ich möchte mit meinem Sohn den zweiten Eigenbau einer Gitarre starten. Zuletzt hatten wir eine Tele gebaut mit einem Bausatz. Nachdem die echt top geworden ist, möchten wir jetzt den nächsten Schritt gehen und etwas mehr selber machen.

Als Hals würden wir gerne einen durchgehenden Hals mit 24 Bünden von ML-Factory nehmen.
Bundieren möchte ich absolut nicht und uns fehlt ne Gitte mit 24 Bünden.
Für die beiden Bodyflügel haben wir Zedernholz gewählt, da heimisch und klangtechnisch vergleichbar mit Mahagoni.
Bodyform soll angelehnt an Les Paul sein. Allerdings nicht mit gewölbter Decke sondern brettleben und ergonomisch wie ne Strat.
Anständige Humbucker für nen satten Sound. Brücke noch nicht entschieden.

Meine ersten dringenden Fragen wären:
Der hals ist leider für einen Klemmsattel vorbereitet und in keiner anderen Ausführung zu haben/finden.

Da wir kein Tremolo möchten wäre der Klemmsattel prinzipiell unnötig. Macht es Sinn ihn trotzdem einzubauen und die Klemmen einfach wegzulassen?
Oder ist ein Rollensattel eine Alternative?
Wie ist es dann mit der Intonation.

Ich habe schon gelesen, dass auch der Abstand zur Brücke wichtig für die Intonation ist.
Wie finde ich den heraus. Es gibt ja in dem Sinn keine Vorlage für diese Gitarre.

Danke schon mal im Voraus für eure Tipps.
Wir freuen uns auf den Bau.

Grüße
Thom@s

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Re: Eigenbauprojekt

#2

Beitrag von micha70 » 30.12.2019, 21:38

Hallo!

Ist es dieser Hals? https://www.gitarre-bestellen.de/produc ... ndelt.html

Da wäre die Mensur 648mm, also der (theoretische) Abstand zwischen den beiden Saitenauflagepunkten von Sattel und Bridge. Vereinfacht ausgedrückt verschiebt sich dies ein wenig durch die unterschiedlichen Saitenstärken. Von der hohen e etwas kürzer bis zur tiefen E etwas länger. Deswegen sind die Bridges auch einstellbar. So wie der Hals aussieht geht auch ein normaler Knochensattel. Die Position ist ja gesetzt. Eventuell nach dem Sattel mit einem Stück Holz auffüttern, wenn Du magst. Ein Rollenattel ist natürlich eine Alternative aber nicht nötig. Wie Du vermutest kann es dadurch notwendig werden die Position anzupassen damit eben die Mensur wieder passt. Einen Klemmsattel ohne Klemmen würde ich auf keinen Fall verbauen. Ein normaler Sattel ist besser, billiger und schaut auch noch besser aus. Ansonsten steht hier im Forum jede Menge Information zu dem Thema. Einfach mal darin vergraben. Dann wird einiges klarer.

Viel Erfolg und Spaß beim Bau und wir freuen uns über Fotos ;)

LG
Micha

Thom@s
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Re: Eigenbauprojekt

#3

Beitrag von Thom@s » 30.12.2019, 22:04

Ja das ist genau dieser Hals.
Danke für den Tipp! An Auffüttern hab ich noch gar nicht gedacht.

Hat den Hals schon jemand verbaut? Taugt der was?

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Re: Eigenbauprojekt

#4

Beitrag von Yaman » 31.12.2019, 12:05

Thom@s hat geschrieben:
30.12.2019, 21:02
Für die beiden Bodyflügel haben wir Zedernholz gewählt, da heimisch und klangtechnisch vergleichbar mit Mahagoni.
Woher kommt denn diese Information? Zedernholz ist aber im Vergleich zu Mahagoni seeeehr viel weicher. Als Korpusholz für eine E-Gitarre nicht unbedingt optimal. Ohne jetzt wieder in Glaubensfragen zu Holzarten und Klang zu verfallen, aber bei einem durchgehenden Hals spielt die Auswahl des Holzes für die Bodyflügel eine sekundäre Rolle.
Thom@s hat geschrieben:
30.12.2019, 21:02
Der hals ist leider für einen Klemmsattel vorbereitet und in keiner anderen Ausführung zu haben/finden.
Da wir kein Tremolo möchten wäre der Klemmsattel prinzipiell unnötig. Macht es Sinn ihn trotzdem einzubauen und die Klemmen einfach wegzulassen?
Die Vorbereitung des Halses für einen Klemmsattel besteht darin, dass er eine breitere Auflagefläche für den Sattel hat. Du kannst, wie Micha schon schrieb, auch einen beliebigen anderen Sattel verwenden. Allerdings hast du dann hinter dem Sattel, in Richtung Mechaniken, noch etwas dunkles Holz vom Griffbrett. Wenn du das entfernen willst, kommt wahrscheinlich der Kanal vom Trussrod zum Vorschein. Ich würde dann die Kopfplatte mit einem dünnen Furnier versehen, damit es optimal aussieht.

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Re: Eigenbauprojekt

#5

Beitrag von Thom@s » 31.12.2019, 13:56

Ich hab das aus der Gitarre & Bass.
Ein befreundeter Schreiner hat mir das auch empfohlen. Und zu guter Letzt, hab ich Zedernholz bereits in Massen zu Hause.

https://www.gitarrebass.de/stories/gita ... -die-ecke/

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Re: Eigenbauprojekt

#6

Beitrag von Poldi » 31.12.2019, 15:13

Ohne dich jetzt gleich zu Beginn zu belehren..... vergiss einfach die Klangeigenschaft der verschiedenen Hölzer bei einer E-Gitarre. Du kannst auch zwei Stücke Küchenarbeitsplatte an Deinen Hals leimen, der Klang der E-Gitarre wird dadurch nicht besser oder schlechter als wenn du dort ein Pornotonholz anleimst.
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Re: Eigenbauprojekt

#7

Beitrag von thoto » 28.02.2020, 08:53

micha70 hat geschrieben:
30.12.2019, 21:38
...Von der hohen e etwas kürzer bis zur tiefen E etwas länger...
Das der Auflagepunkt der hohen e-Saite einen kleineren Abstand zum Sattelauflagepunkt hat, als die mathematische Mensur kann nicht sein. Der Abstand ist maximal gleich der Mensur, aufgrund der Tatsache, dass auf eine noch so dünne Saite eine Dicke und Steifigkeit aufweist, muss der Abstand auf hier eher größer sein, wenn auch marginal.

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Re: Eigenbauprojekt

#8

Beitrag von micha70 » 28.02.2020, 12:45

thoto hat geschrieben:
28.02.2020, 08:53
micha70 hat geschrieben:
30.12.2019, 21:38
...Von der hohen e etwas kürzer bis zur tiefen E etwas länger...
Das der Auflagepunkt der hohen e-Saite einen kleineren Abstand zum Sattelauflagepunkt hat, als die mathematische Mensur kann nicht sein. Der Abstand ist maximal gleich der Mensur, aufgrund der Tatsache, dass auf eine noch so dünne Saite eine Dicke und Steifigkeit aufweist, muss der Abstand auf hier eher größer sein, wenn auch marginal.
Hi!

Genau richtig natürlich. Lass es mich versuchen richtiger zu formulieren: Von der hohen e mit etwas weniger länger zur tiefen E etwas mehr länger.

LG
Micha

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