Buna Seara!
Die Zeit war etwas zu knapp für das letzte kurze Update. Gestern noch Kupfer, zwischendurch platiniert...
...und heute goldig
Das Galvanisieren im Tampon-Verfahren hat so ein wenig etwas meditatives. Ähnlich wie Schellack mit dem Ballen auftragen. Hab gar nicht gemerkt wo die 3 Stunden hin sind. Egal welche Farbe. Hat alles irgendwie etwas für sich und seinen eigenen Style.
Aber eigentlich wollte ich ja noch was zu den Innereien erzählen. Da hat sich zur ersten Version noch einiges getan. Grund dafür ist der werte Kollege
@Rallinger der mir dafür, dass er versucht hat die PUs zu messen, in das Kistchen noch ein paar Platinen von seinem PU-Voicer mit eingepackt wie er sie für seine Bavarian Blonde entwickelt hat
https://www.gitarrebassbau.de/viewtopi ... 75#p154576
Das war der Beginn einer zweiwöchigen Experimentierphase weil sich daraus ein für mich neues Konzept herausgebildet hat. Warum? Das Konzept der Gitarre stellt die Flexibilität in den Vordergrund aber nicht alles muss auch direkt im Zugriff sein. Will ich Strat, soll sich die Gitarre wie eine Strat verhalten. Also drei mal „singlecoilish“ klingen. Will ich Paula, dann zwei mal „humbuckish“. Sie soll sich auch beim Schalten so wie ihre Verwandten verhalten. Es sei angemerkt: Ich verwende nicht Singlecoil oder Humbucker, denn die Stromwandler-PUs klingen doch ein wenig anders können die typischen Eigenschaften der zwei Standardbauformen dennoch nachbilden.
Wie mache ich das jetzt? Ein Erklärungsversuch: Die zwei HB-förmigen PUs sind eigentlich klar. Hals- und Stegposition. Will ich sie mehr nach Singlecoil klingen lassen muss ich mit den RC-Schalter ran. Ins E-Fach wollte ich die nicht setzen. Machte für mich
(nur in Zusammenhang mit diesem Projekt) persönlich keinen Sinn. Die müssen in die PUs. Ich hab ja Platz...oder doch nicht?
Beim Steg PU war es kein Problem. Der ist höher wegen weil fetteren Talemas, fetterer Magnet, fettere Primärschleife. Beim Hals PU war‘s knifflig. Die Platine ist 19mm hoch. Ich hatte aber nur 15mm. Jetzt fragt sich Ralf vielleicht wie ich das reinbekommen habe ohne die Primärseite auszuklinken. So:
Den Port mit den Aus- und Eingängen hab ich weggeschnitten und die Leitungen an die Pins der Bauteile gelötet. Die Widerlinge seitlich an die Kodierschalter dran und schon passt es rein ohne, dass ich Gefahr laufe einen Kurzen zu ziehen. So bin ich auf 14mm runtergekommen.
Richtig knifflig aber eine schöne Herausforderung war das „D“. Das ist ja quasi ein Stacked Humbucker. Da hab ich auch noch ein wenig experimentiert und bin am Schluss bei zwei verschiedenen Talemas gelandet. Einmal 2500 und ein 1500‘er. Die liefern sozusagen frei Haus schon zwei interessante Sounds ab und klingen zusammen ebenfalls gut. Wobei der 2500‘er dominant bleibt. Ich glaube nicht an Zufälle aber just zu diesem Zeitpunkt haut wieder einmal Ralf seine Frage zu der Olympic-Restore raus und genau das habe ich in diesem Moment gebraucht
https://www.gitarrebassbau.de/viewtopi ... ic#p155859 Ohne die Frage wäre ich erst gar nicht auf die Idee gekommen darüber nachzudenken und die Lösung wäre mir höchstwahrscheinlich nicht eingefallen. Aber so
Perfekt! Damit kann ich dem oben genannten Konzept folgend den Mittel-PU entweder sehr flexibel voicen oder, wenn z.B. Paula, ganz aus dem Spiel nehmen. Aber PU-Voicer, zwei Schiebe-Schalter in einen Standardsinglecoil-formatigen PU einbauen? Also für mich eine riesen Herausforderung und hat so gereizt...das muss gehen. Das war nur möglich mit der Platine auf der Unterseite des PU
Da kommt man nur nicht ohne Ausbau an die Kodierschalter dran. Auch blöd. Also müssen die mit ins Gehäuse...
...und auf der gegenüberliegenden Seite die Olympic-Schaltung
Das Ganze verdrahtet und hat im ersten Anlauf funktioniert
Zugegeben. Für die ganze Aktion musste ich Keramikkondensatoren einsetzen. Einen wirklichen Unterschied habe ich allerdings nicht wahrnehmen können. Auch zwischen Kohleschicht und Metallwiderständen. Sind dann die Kohleschichtwiderstände aus der Experementierphase drin geblieben.
OK und wie taugt das jetzt? Mir in jedem Fall
Ich bin echt baff was sich da alles tut. Vorher hatte ich das alles nur auf dem Steckbrett versucht gehabt und da war es schon eine Erfahrung. So fest eingebaut hat das noch eine andere Qualität. Warum kann ich nicht sagen. Sind die gleichen Bauteile oder ich bin zu doof ein C und ein R anständig parallel zu hängen. Kann auch sein. Ich kann leider nur mit meiner 7ender und meiner #2 mit „PAF“s vergleichen und diese Sounds bekomm ich damit hin. Ach ja...Werte. Die hab ich jetzt nicht dabei. Die Cs sind 47nF, 68nF, 100nF und 220nF. Das ist sicher. Die Widerstände sollte ich anhand der Bilder herausfinden. Ich fasse das nochmal zusammen wenn ich wieder daheim bin. Ach ja, bevor ich es vergesse. Was ich im ersten Moment gar nicht so richtig realisiert hatte war, dass in Stellung „0“ der RC-Schalter sozusagen abgehängt ist und man so den Originalklang der PUs bekommt. 1.) Super weil ich ungern darauf verzichtet hätte und 2.) Man klasse den Klang miteinander vergleichen kann. Danke dafür Ralf (mal wieder)
Soviel zum Set-Up der Elektrik. Meine Favoriten sind eine HSS oder nur HS Bestückung. Das soll fix einstellbar aber alles andere möglich sein. Will ich es „On the fly“ anders haben, dann soll im Mix das Zweiband-Tonestack und der regelbare Tiefpassfilter des Preamp dies übernehmen. Wobei ich den Tiefpassfilter schaltbar mache um auch wieder nur Presets abzurufen.
Das war‘s. Jetzt erst fett ausschlafen. Die letzten Nächte waren doch ein wenig kurz. Bin ja schon weg
LG
Micha
Edit: Einen hab ich doch noch... Der Versuch mit Ruß aus dem Schornstein/Rauchfang und Epoxi funzt perfekt.
Da hat unser allwissendes Forumsorakel mal wieder vollkommen recht gehabt. Auch hier nochmal: Danke!
Edit Edit: um es klarer auszudrücken