#3 Flexable

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Re: #3 Flexable

#251

Beitrag von micha70 » 17.01.2020, 11:52

Drifter hat geschrieben:
16.01.2020, 20:51
P.S. Danke für die Klavierfotos. Ich arbeite daran, das daheim durchzubringen.
Hallo nochmal @Drifter

Bin ja immer gleich dabei ins Off-Topic abzudriften :lol: Nur damit ihr wisst was wir mit einem Klavier am Hut hatten. Da schiebe ich kurz einen hinterher weil ich es gerade wieder bei mir aufbaue. Das ist ein Umbau eines klassischen Klaviers auf ein Stage-Piano und der Rest ist nur noch dekorativer Wohnzimmerschrank und Zuhause für den PC und den ganzen anderen Medienkram.
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Der Umbau der mechanischen Pedale auf die Elektronischen
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War ein sehr lustiges Projekt. Stimmblock mit der Kettensäge rausgetrennt :D Vielleicht wiederhole ich das demnächst sogar noch einmal mit einer schöneren Schachtel, wenn mir eine über den Weg springt.

LG
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Re: #3 Flexable

#252

Beitrag von Yaman » 17.01.2020, 12:09

Wie hast du die Tasten mit Kontakten versehen?

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Re: #3 Flexable

#253

Beitrag von micha70 » 17.01.2020, 12:16

Yaman hat geschrieben:
17.01.2020, 12:09
Wie hast du die Tasten mit Kontakten versehen?
Das ist eine fertige, gewichtete Yamaha-Tastatur die aus einem E-Piano stammt und komplett in einem Stahlrahmen montiert ist. Alles steckbar. War easy. Nimmt nur die volle Breite ein. Daher ist vom (Holz-)Rand alles von unten mit der Oberfräse „ausgehöhlt“ aber dennoch richtig stabil. Wegen dem Rahmen. Disneyland-Bauweise sozusagen. Alles nur Fake, schaut aber schön aus :D

LG
Micha

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Re: #3 Flexable

#254

Beitrag von penfield » 17.01.2020, 13:32

Cool! (clap3)
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...

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Re: #3 Flexable

#255

Beitrag von Drifter » 17.01.2020, 18:46

Aerosmith haben das auch mit einem Grand Piano gemacht.

Ich find die Idee einfach nur genial.

LG

Norbert

P.s. Micha, alles ist gut gegangen.

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Re: #3 Flexable

#256

Beitrag von micha70 » 18.01.2020, 01:45

Guten Morgen?

Der Ahorn hatte jetzt genug Zeit bekommen sich von den Einschnitten zu erholen. Zum Glück hat sich nichts getan. Am Ende habe ich aber kalte Füße bekommen und neben dem Fischleim kam auch ein 3mm Fräser mit ziemlich langer Schneide (13mm) an. Damit konnte ich sachte durch jeden Schlitz durchfahren und die Seiten planen und den Schnittgrund vollends begradigen.
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Das war auch der Grund warum ich mir die Halsschablone nochmals genauer angeschaut hatte. Ich musste auf einer Seite der Kantel mich grob an die endgültige Halsform heransägen damit die Schneidenlänge vom Fräser auch wirklich reicht. Sieht schon etwas freundlicher aus und jetzt erahnt man, dass die Dots nicht so groß werden wie es auf den ersten Blick ausgesehen hat.
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Lediglich Bund 7 und 15 sind etwas breiter als gewollt. Da muss ich mir noch etwas zum Füllen einfallen lassen. Gleiche Situation wie im Griffbrett...nur umgekehrt. Jetzt stimmen die Inlays und die Schlitze sind leicht unterschiedlich. Dafür sind Ahorn und Ebenholz vertauscht. Also wieder mit dem hellen Holz füllen. Blöd. Weil ich das schon befürchtet hatte, kam in der Zwischenzeit als Letztes auch noch glasklares und dünnflüssiges Epoxi von R&G mit...und noch schwarzes Pigment für die Feinarbeit an den PUs ;) Der Dot am 21. Bund ist ein wenig anders. Der liegt im Bereich der Halstasche und auch genau da wo die Mechanik vom Truss-Rod sitzt. Darüberhinaus kommt er einer Halsbefestigungsschraube sehr nahe. Daher fällt er etwas kleiner aus.
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Ich habe dann auch den Rat befolgt und die Schraube vergoldet. Schaut wirklich besser aus.
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Gute Nacht!
Micha

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Re: #3 Flexable

#257

Beitrag von micha70 » 18.01.2020, 10:48

Hallo!

Nachtrag. Ich weiß, ihr werdet ein wenig arg zugetextet. Möchte nur eben alles erzählen und da sind mir heute Morgen noch ein paar Kleinigkeiten eingefallen. Die Schreiberei hat aber auch den Grund Dinge zu dokumentieren damit ich sie nicht vergesse und am Ende soll auf einen Deckel, eingraviert in eine Messingplatte, ein QR-Code kommen der dann auf dieses Thema verlinkt. Auf dass dieses Forum auf ewig bestehe :D (ja, ja, da sollte und werde ich auch noch meinen Beitrag dazu leisten). So, das vergesse ich jetzt auch nicht mehr ;)

Zwei Sachen. Erstens finde ich nicht, dass man die Größe der Dots richtig sieht. Neues Bild.
1B583C68-11C8-4E93-A22F-563C0D458242.jpeg
Die Schlitze sind +/- ein Zehntel i.O. Bis auf den 15‘er. Da bekomme ich links und rechts jeweils eine 0,5mm Beilage mit reingepresst. Sollte ich diesen Spalt vielleicht besser mit jeweils einer Lage Ahornfurnier auffüttern? Was meint ihr?

Dann noch eine Makroaufnahme vom 21. Bund und überhaupt warum ich diesen Aufbau vom Hals gewählt habe. Wenn man ganz zum Anfang zurückgeht, hatte ich mit den Mechanikknöpfen angefangen und die Idee ist einfach, dass sich dieses Thema über den Hals durchzieht.
426BDCBE-FA21-4B4F-B1A7-2F16409E9123.jpeg
Hier sieht man auch schön die Spaltmaße von denen ich spreche. Jetzt ist das ein Thema in dem ich bisher noch nicht wirklich viel gemacht habe. Realistisch das zu füllen oder voll daneben?

LG
Micha

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Re: #3 Flexable

#258

Beitrag von Rallinger » 18.01.2020, 11:21

micha70 hat geschrieben:
18.01.2020, 10:48
Die Schlitze sind +/- ein Zehntel i.O. Bis auf den 15‘er. Da bekomme ich links und rechts jeweils eine 0,5mm Beilage mit reingepresst. Sollte ich diesen Spalt vielleicht besser mit jeweils einer Lage Ahornfurnier auffüttern? Was meint ihr?
Ich würde kein Ahorn nehmen. Eher was dunkles, das lässt sich leichter kaschieren. Ideal wäre natürlich wenn du ein Stück von deinem Makassar so ausgedünnt kriegst dass es in die Spalten passt. Dann dürfte das fast unsichtbar werden. Aber selbst wenn du kein Makassar hast sondern nur was anderes dunkles, schaut das eher gewollt aus als mit Ahorn.
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Re: #3 Flexable

#259

Beitrag von micha70 » 18.01.2020, 11:27

Rallinger hat geschrieben:
18.01.2020, 11:21
micha70 hat geschrieben:
18.01.2020, 10:48
Die Schlitze sind +/- ein Zehntel i.O. Bis auf den 15‘er. Da bekomme ich links und rechts jeweils eine 0,5mm Beilage mit reingepresst. Sollte ich diesen Spalt vielleicht besser mit jeweils einer Lage Ahornfurnier auffüttern? Was meint ihr?
Ich würde kein Ahorn nehmen. Eher was dunkles, das lässt sich leichter kaschieren. Ideal wäre natürlich wenn du ein Stück von deinem Makassar so ausgedünnt kriegst dass es in die Spalten passt. Dann dürfte das fast unsichtbar werden. Aber selbst wenn du kein Makassar hast sondern nur was anderes dunkles, schaut das eher gewollt aus als mit Ahorn.
Räuchereiche zum Bleistift sollte gehen. Da kann ich ein sehr dunkles Stück raussuchen. Gute Idee. Danke!

LG
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Re: #3 Flexable

#260

Beitrag von Yaman » 18.01.2020, 12:11

Falls du noch etwas von dem Makassar hast oder aber ein Stück beim bündig sägen abfällt: auf das einzusetzende Stück aufleimen und passend schleifen.
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Re: #3 Flexable

#261

Beitrag von micha70 » 18.01.2020, 12:29

Yaman hat geschrieben:
18.01.2020, 12:11
Falls du noch etwas von dem Makassar hast oder aber ein Stück beim bündig sägen abfällt: auf das einzusetzende Stück aufleimen und passend schleifen.
Auch eine gute Idee. Hmmm. Klingt heftig nach ausprobieren. Die einzelnen Stücke sind eh noch zu lang. Da kann man locker aus einem auch zwei halbe machen. Danke!

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Re: #3 Flexable

#262

Beitrag von kehrdesign » 18.01.2020, 13:33

Ich wollt's die ganze Zeit nicht recht glauben, Du hast tatsächlich die Halskantel in Faserrichtung für die Inlays mehrfach unterbrochen ... :o :?
Nach meinem Empfinden hätten die attraktiven Side-Einlagen im Griffbrettbereich völlig ausgereicht.

Statt dessen hätte ich aber die Halskantel längs geteilt und verdreht wieder verleimt, so dass die Jahre in der Stirnansicht ein symmetrisches Bild ergeben und, was entscheidender ist, die seitlichen Spannungen im Holz sich gegenseitig aufheben. Dazu gab's ja vom mir schon mehrere Posts.

Am Rande nochmal was zu der tollen Idee mit dem Trussrod-Antrieb:
Wie der 'Mester' bereits erwähnte, dürfte der Schwachpunkt das Messing-Schraubenrad sein. Die größte Gefahr geht m.E. davon aus, dass ev. das Spiel zwischen Schraubenrad und stählernem Schrauben-Ritzel zu groß wird und damit die Eingriffsüberdeckung der Zahnflanken zu gering um das Drehmoment dauerhaft und zerstörungsfrei übertragen zu können.
Das besagte Drehmoment ist bei normalen Verhältnissen eigentlich moderat. Erfahrungsgemäß passiert es aber schon mal (meist nach längerem Nichtgebrauch), dass durch Korrosion oder Verharzung kritische Momentspitzen auftreten können. Gegen letzteres lege ich vor der Montage die Trussrods in benzinverdünntes Öl ein. Der nach dem Verdunsten des Lösungsmittels sich allseitig ergebende, dünne Ölfilm mindert zudem das Risiko des Verklebens beim Aufleimen des GB.
Ergo: Wenn das Spiel zwischen den kämmenden Schraubenrad und Schrauberitzel sowie in deren Achslagern klein genug ist, sollte es bei leichtgängigem TR keine Festigkeitsprobleme des Schraubentriebes geben.

... und weil ich es schon einige Zeit nicht mehr geäußert habe:
Hochachtung für Deine ideenreiche, akribische und ausdauernde Weise bei der Schöpfung einer Gitarre. Danke für das Öffentlichmachen der vielen Ideen und Erkenntnisse.
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Re: #3 Flexable

#263

Beitrag von micha70 » 18.01.2020, 14:35

Hallo!
kehrdesign hat geschrieben:
18.01.2020, 13:33
Ich wollt's die ganze Zeit nicht recht glauben, Du hast tatsächlich die Halskantel in Faserrichtung für die Inlays mehrfach unterbrochen ... :o :?
Nach meinem Empfinden hätten die attraktiven Side-Einlagen im Griffbrettbereich völlig ausgereicht.

Statt dessen hätte ich aber die Halskantel längs geteilt und verdreht wieder verleimt, so dass die Jahre in der Stirnansicht ein symmetrisches Bild ergeben und, was entscheidender ist, die seitlichen Spannungen im Holz sich gegenseitig aufheben. Dazu gab's ja vom mir schon mehrere Posts.
Absolut richtig. Da liegt ein gewisses Risiko darin und ist einem gewissen Hang zur Übertreibung geschuldet. Deswegen habe ich nochmal erwähnt, dass die Einschnitte nicht so sehr tief sind wie sie zunächst erscheinen. Ich lasse der Kantel auch genügend Zeit zu reagieren. Sie rührt sich nur nicht ;)
kehrdesign hat geschrieben:
18.01.2020, 13:33
Am Rande nochmal was zu der tollen Idee mit dem Trussrod-Antrieb:
Wie der 'Mester' bereits erwähnte, dürfte der Schwachpunkt das Messing-Schraubenrad sein. Die größte Gefahr geht m.E. davon aus, dass ev. das Spiel zwischen Schraubenrad und stählernem Schrauben-Ritzel zu groß wird und damit die Eingriffsüberdeckung der Zahnflanken zu gering um das Drehmoment dauerhaft und zerstörungsfrei übertragen zu können.
Das besagte Drehmoment ist bei normalen Verhältnissen eigentlich moderat. Erfahrungsgemäß passiert es aber schon mal (meist nach längerem Nichtgebrauch), dass durch Korrosion oder Verharzung kritische Momentspitzen auftreten können. Gegen letzteres lege ich vor der Montage die Trussrods in benzinverdünntes Öl ein. Der nach dem Verdunsten des Lösungsmittels sich allseitig ergebende, dünne Ölfilm mindert zudem das Risiko des Verklebens beim Aufleimen des GB.
Ergo: Wenn das Spiel zwischen den kämmenden Schraubenrad und Schrauberitzel sowie in deren Achslagern klein genug ist, sollte es bei leichtgängigem TR keine Festigkeitsprobleme des Schraubentriebes geben.
Wie sagt man so schön: "Dein Wort in Gottes Gehörgang". Ich denke es sollte funktionieren. Es sind mehrere Konzertgitarren im Haus und da sieht man durchaus schon sehr große Unterschiede im Flankenspiel. Das hier ist eines der besseren. Sieht man auch an der Zahnform. Da gibt es sehr viel einfachere. Im Grunde habe ich in der Fräsung für die Mechanik mir eine kleine Tasche für die Fettfüllung eingebaut. Ich hab da eines was dauerhaft anhaftet, gut gegen Korrossion schützt und so gut wie nicht ins Holz zieht. Kommt aus der Sportrasenpflege wo auch nicht nur ein Hauch von Fett oder Öl auf den heiligen Rasen fallen darf.
kehrdesign hat geschrieben:
18.01.2020, 13:33
... und weil ich es schon einige Zeit nicht mehr geäußert habe:
Hochachtung für Deine ideenreiche, akribische und ausdauernde Weise bei der Schöpfung einer Gitarre. Danke für das Öffentlichmachen der vielen Ideen und Erkenntnisse.
Oha! Vielen Dank. Nur jetzt wollen wir mal nicht übertreiben :lol: Im Grunde leihe ich mir die Ideen nur aus und versuche sie zu interpretien. Für das Lob aber bedanke ich mich sehr.

Womit ich nochmal bei einem kleinen Off-Topic-Ausflug wäre :D Ich war gestern bei einem anderen Forumskollegen. Er hat zwar einen Account aber postet eigentlich nicht. Aber was da für eine halbfertige Tele Thinline in seinem Regal lag...da hat's mein Auge auf den dritten Gang rausgeschraubt :shock: Es wird eine Menge gebaut und leider derzeit, für mein Empfinden, zu wenig darüber geredet. Schade. Schöne Instrumente sind's wert gezeigt zu werden. Was hat das mit der Flex zu tun? Ich hab als Dank für ein wenig Kabelentwirrung ein wunderschönes Stück Makassar bekommen. Von daher hoffe ich, dass die Flex-Deckel auf der Rückseite auch daraus werden. Gerade so die Kure noch bekommen...

LG
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Re: #3 Flexable

#264

Beitrag von Simon » 18.01.2020, 14:42

Wow!! Wirklich tolle Arbeit!
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Re: #3 Flexable

#265

Beitrag von micha70 » 19.01.2020, 23:09

Guten Abend!

Es ist soweit. Dots einkleben und erstes mal ernsthaft Spalten füllen. Ich habe mir die Vorschläge angeschaut und hin und her überlegt. Auch wegen der Reihenfolge. Die sinnvollste wäre an sich schon was Ralf gesagt hat. Griffbrett drauf und die Dots satt einkleben bis die Suppe rausläuft. Nur ist mir noch eingefallen, dass das Griffbrett wegen der Kopfplatte nochmal runter muss. So hat sich das Folgende ergeben. Erstmal wurden alle Dots (bis auf den 15. Bund) verdünnt, dass auch immer noch ein Räuchereichenfurnier reinpasst.
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Wenn ich es schon nicht unsichtbar geht, dann wenigstens überall gleich. Dann bin ich in die Schleifstaubherstellung eingestiegen.
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Zwei mal 240‘er Papier und man reibt so lange bis der Staub sich am Rand sammelt. Meine Frau hat sich schon Sorgen gemacht was für ein Zeug ich da verticke :lol: Jetzt wollte ich die Dots schon mit aufgesetztem Griffbrett einkleben. Indexpins gesetzt und die Stellen die unbedingt offen bleiben müssen angeklebt. Jetzt das Epoxi angerührt. Erst Schleifstaub und etwas schwarzes Pigment ins Harz und zuletzt der Härter dazu. Die einzelnen Teile im Becher gut getränkt und ab ins Loch.
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Ich bin normalerweise echt geduldig aber Warten ist nicht meins. Das kann ich irgendwie nicht. Also so bald es eben ging das Griffbrett wieder runtergerissen und erstmal gestaunt wohin das Zeug alles fließt.
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Nur wichtig: Alle Spalten zu. Super. Jetzt gerade eben noch ein wenig geschliffen. Nicht zu viel. 24 Stunden sind noch lang nicht rum :evil: Unzufrieden bin ich mit dem Ergebnis sicher nicht. Bin auch noch gut 1mm von der endgültigen Form entfernt. Wenn man genau hinschaut erkennt man gerade so noch die Furniere aber aus „Spieldistanz“ ist das lang nicht mehr der Fall und da läßt sich sicher noch etwas machen.
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Was mich nur immer fuchst ist, dass die Kantel sehr gern den Schleifstaub vom Makassar annimmt.

LG
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Re: #3 Flexable

#266

Beitrag von Drifter » 20.01.2020, 00:10

Wow, geil!

lG

Norbert
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Re: #3 Flexable

#267

Beitrag von Rallinger » 20.01.2020, 08:36

micha70 hat geschrieben:
19.01.2020, 23:09
... Griffbrett drauf und die Dots satt einkleben bis die Suppe rausläuft. Nur ist mir noch eingefallen, dass das Griffbrett wegen der Kopfplatte nochmal runter muss ...
Wieso muss das Griffbrett wegen der Kopfplatte nochmal runter? (think) Ha, ich weiß! Du willst eine wechselbare Kopfplatte mit Bajonettanschluss! Du Fuchs!!! :D

Scherz beiseite. Schaut sehr cool aus. Ich glaub wenn das mal ordentlich verputzt ist wird man das kaum noch sehen. Well done!

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Re: #3 Flexable

#268

Beitrag von micha70 » 20.01.2020, 09:09

Rallinger hat geschrieben:
20.01.2020, 08:36
micha70 hat geschrieben:
19.01.2020, 23:09
... Griffbrett drauf und die Dots satt einkleben bis die Suppe rausläuft. Nur ist mir noch eingefallen, dass das Griffbrett wegen der Kopfplatte nochmal runter muss ...
Wieso muss das Griffbrett wegen der Kopfplatte nochmal runter? (think) Ha, ich weiß! Du willst eine wechselbare Kopfplatte mit Bajonettanschluss! Du Fuchs!!! :D

Scherz beiseite. Schaut sehr cool aus. Ich glaub wenn das mal ordentlich verputzt ist wird man das kaum noch sehen. Well done!
Vielen Dank! Die Eiche will noch porengefüllt werden. Im Moment schaut man aufs Hirnholz und da ist die Struktur doch sehr anders als Ebenholz. Logisch. Danach fällt es sicher nicht mehr auf. Das klar erst nachdem das Shapen der Rückseite.

Warum das Griffbrett nochmal runter muss? Jetzt wird’s spannend und ich lass es mal raus bevor ich es gemacht habe und noch gar nicht richtig weiß wie. Da ist doch dieser Kabelkanal im Hals und der Plan ist der Kopfplatte einen Teilaufleimer aus Plexi zu gönnen der ebenfalls beleuchtet wird. Das ist der Part um die Mechaniken rum und die LEDs kommen in eine Nut der Wellenlinie folgend. Zu guter Letzt noch ein Binding um das Plexi wegen der DingDong Gefahr ;)
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Da ich keine gewinkelte Kopfplatte mache, sondern Fenderstyle läuft dieser Aufleimer den Radius hoch und endet unter dem Griffbrett damit die Kante abgedeckt ist. Soweit so gut. Nur wenn ich jetzt die Kabel einziehe und das Griffbrett aufleime kann ich den Radius nicht mehr bearbeiten. Also musste das Griffbrett wieder abnehmbar sein.

Das Alles ist auch der Grund warum ich keinen Truss-Rod-Zugang von der Kopfplattenseite her brauchen konnte und am Halsfuß kommt gleich der PU. Auch doof und der MM-Style gefällt mir nicht so sehr. Deswegen der Aufwand mit der Mechanik. OK, Los geht‘s!

LG
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Re: #3 Flexable

#269

Beitrag von Rallinger » 20.01.2020, 09:13

Du machst mich fertig ...

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Re: #3 Flexable

#270

Beitrag von Drifter » 20.01.2020, 10:39

Rallinger hat geschrieben:
20.01.2020, 09:13
Du machst mich fertig ...
Nicht nur Dich!

LG Norbert

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Re: #3 Flexable

#271

Beitrag von micha70 » 20.01.2020, 18:58

Hallo!

Es wird mit jedem Schritt spannender für mich. Ich entferne mich mehr und mehr von dem was ich schonmal gemacht habe und komme dahin wo ich noch (viel) lernen und noch mehr üben muss. Zu der Kopfplattensache. Um es etwas besser zu verdeutlichen hier mal der Plan.
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Ich muss einen möglichst kleinen Radius wählen damit die Kante der 4mm Plexischeibe auch noch unter das Griffbrett passt. Alles Planen alleine hilft nicht. Von alleine zerstäubt sich der Ahorn nicht. Tief Luft geholt und....Das X-te Bild der Fräslade und mit dem stumpfesten Fräser Material geschrubbt..
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Aber so ein Spindelschleifer ist doch was sehr Feines. Damit hätte ich sonst Tage zugebracht. Jetzt war das eine Sache von Minuten (dance a) Ich kann mich noch sehr gut an meine #1 und diesem K(r)ampf erinnern und das ist inzwischen 30 Jahre her :shock:
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Die Kante oben muss schärfer werden. Sehe ich grad erst im Bild :? Der Realitätscheck.
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72B009E7-997A-4C3B-8D05-E5735BE120B3.jpeg
Ich werde es so einmal versuchen das Plexi in Form zu bringen. Das ist das Nächste. Zum Schluss ein Schwebetest mal anders.
9EE275C5-8546-4C4C-BCD2-44FCC028097E.jpeg
Das Griffbrett snapped so richtig satt auf die Dots und die Kantel drauf und hält verrutschsicher in Position ohne weitere Befestigung oder Indexpins. Das wird beim Leimen helfen :D

Schönen Abend noch!
Micha
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Re: #3 Flexable

#272

Beitrag von Simon » 20.01.2020, 19:40

Micha, das ist wirklich einer meiner Lieblingsthreads!! (clap3)

Wir brauchen mehr solch verrückte Ideen! :D

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Re: #3 Flexable

#273

Beitrag von micha70 » 20.01.2020, 19:54

Simon hat geschrieben:
20.01.2020, 19:40
Micha, das ist wirklich einer meiner Lieblingsthreads!! (clap3)

Wir brauchen mehr solch verrückte Ideen! :D
Hi Simon!

Vielen Herzlichen Dank und so... Da fühle ich mich schon geehrt wenn sich ein „alter Hase“ wie Du, der schon alles gesehen und gebaut hat, sich so äußert. Ich streng mich auch brav an so weiterzumachen :D

LG
Micha

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Re: #3 Flexable

#274

Beitrag von Poldi » 21.01.2020, 07:24

Simon hat geschrieben:
20.01.2020, 19:40
Micha, das ist wirklich einer meiner Lieblingsthreads!! (clap3)

Wir brauchen mehr solch verrückte Ideen! :D
Dito. (clap3)

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Re: #3 Flexable

#275

Beitrag von Titan-Jan » 21.01.2020, 11:23

Simon hat geschrieben:
20.01.2020, 19:40
Micha, das ist wirklich einer meiner Lieblingsthreads!! (clap3)

Wir brauchen mehr solch verrückte Ideen! :D
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