Versuch - Vielleicht wirds am Ende eine Gitarre

[Gelöschter Benutzer]

Hallo Omidgard0,
zu der Technik mit Gips die Umrisse des E-Fachdeckels abzunehmen: Gips dehnt sich während der letzten Phase des Abbindeprozesses um ca. 0,5 - 1 Prozent aus und klemmt sich deshalb ziemlich fest ins E-Fach. Das Material ist nicht elastisch und bricht in solch einer geringen Schichtdicke halt sehr schnell.

Auf den folgenden Fotos zeige ich mal was mir vor ein paar Jahren dazu eingefallen ist, eine Erinnerung an die längst vergangene Schulzeit...

[0midgard0]

Hallo Frankenstein,

danke für deinen Beitrag. Ich wusste nicht wie ich eine Passgenau Form hinbekommen sollte und auf die Idee mit dem "Abpausen" bin ich von selbst nicht gekommen . Deshalb habe ich es auf diese Weise probiert.

Gips dehnt sich während der letzten Phase des Abbindeprozesses um ca. 0,5 - 1 Prozent aus und klemmt sich deshalb ziemlich fest ins E-Fach. Das Material ist nicht elastisch und bricht in solch einer geringen Schichtdicke halt sehr schnell.

Kommt auf den Gips und die korrekte Verarbeitung an. Es gibt durchaus Gips mit Expansionswerten unterhalb von 0,05% und hoher Druck-/Biegefestigkeit.


Grüße

[Gelöschter Benutzer]

Das ist korrekt, hast du beruflich damit zu tun?
Vermutlich Hartformstuckgips oder Polymermodifizierter Gips!?
Aus dem Polymer-Gips hab ich schon einmal ein Griffbrett hergestellt!
Gruß, Fank

[0midgard0]

Das ist korrekt, hast du beruflich damit zu tun?

Irgendwie schon. DIN EN ISO 6873:2013

Gruß

[Gelöschter Benutzer]

...Dentaltechnik, mit Gips aus diesem Bereich habe ich noch nicht experimentiert...
Letztendlich ist es dir ja gut gelungen!


Nachtrag: hab den Beitrag von gitabou zum abpausen grad erst entdeckt! Doppelt hält besser

[Simonfunk]

Zum e-fach: wenn du einen Drucker mit flachbettscanner hast, kannst du probieren die Kontur zu kopieren. So mache ich das zum Beispiel.

[0midgard0]

Hallöchen, kleines update.

Bohrungen für die Mechaniken. Zunächst einfach mal Probieren an der Schablone:

Das erste Loch hab ich schon verrissen
Ich stecke sie trotzdem mal rein, um zu sehen, wie es aussieht.

Ich habe mir gedacht: Ich lege die Schablone auf und reiße die Bohrungen schon mal vorher an...

...und bohre dann wenn es schon gut markiert ist.

Die Abstände passen wieder nicht 100%ig.

[0midgard0]

dann die Wirbel ausrichten und die Bohrungen für die Fixationsschrauben ankörnen:

dann Lautstark fluchen als die Schraube abbricht, obwohl man ausreichend vorbohrte und nur wenig Kraft beim Eindrehen anwendete.

Bergungsversuche schlugen zunächst fehl. Das Fragment war nicht greifbar. Eine angebrachte Einkerbung zur Entfernung mittels Schlitzschraubendreher brachte ebenso keinen Erfolg. Die Schraube splitterte weiter.
Danach erstmal den Keller verlassen um runterzukommen und erst am nächsten Tag weiter zu machen.

Ich habe schließlich das Teil mit einem Hohlfräser ringsherum etwas freigelegt. Danach habe ich ein Metallröhrchen mit mit Sekundenkleber befüllt und es über die Schraube gestülpt. Nach Aushärtung konnte das Fragment durch ausschrauben geborgen werden. Da mir die Stelle dann doch zu unschön aussah, habe ich einen Holzdübel aus wenge zurecht gedreht und ihn dort eingeklebt. Dieser ist auf dem Bescheidenen Bild kaum zu sehen.

[penfield]

Das mit den kleinen Schrauben ist extrem ärgerlich. Ist mir aber auch schon passiert - beim Einschrauben in Ahorn, trotz Vorbohren und aller Vorsicht. Seither "wachse" ich die Mechanikschrauben vor dem Einschrauben. Bilde mir ein, dass das hilft. Zumindest ist es aber nicht wieder passiert.
Das Herausdrehen mit Sekundekleber ist originell. Muss ich mir merken.
Die Stelle ist eher unauffällig, da wird man später nicht viel davon merken.

Ist echt cool, das Projekt.
BGP

[0midgard0]

Sattelbearbeitung:

Zunächst wurde der Sattelrohling an seine vorbestimmte Position aufgelegt, die überstehenden Seitenanteile wurden grob entfernt. Danach wurde die etwaige Saitenhöhe mittels halben Bleistift angezeichnet.

Der Sattel wurde auf dem Radiusschleifblock geschliffen, um den Griffbrettradius beizubehalten.

Danach habe ich die Saiten aufgezogen und gleichmäßig auf dem Sattel verteilt. Die Position der Saiten wurden beidseitig mit Bleistiftstrichen festgehalten...

...und eingesägt

[0midgard0]

3-Wege-Schalter und Volume: Bohrung:

Anordnung im E-Fach:

Dann schleifen, schleifen, schleifen, schleifen,....

... achso und wässern Ich hab bis 400 Körnung geschliffen. Bei Warwick wird nur bis 280 geschliffen .

[0midgard0]

Versenkbohrung für E-Fachdeckel:

Ölung:

Da hängen Sie...

.. und warten.

[0midgard0]

So sah das dann nach einer gewissen Zeit aus:

[0midgard0]

Mit bischen Politur ging da noch was. Der Hals:

E-Fach-Auskleidung

Ich mache mich ans Zusammenbauen und löten.


Grüße

[Poldi]

Sieht klasse aus. Vor allem die Kopfplatte gefällt mir.

[0midgard0]

So ich bin fertig:

Ich konnte es nicht lassen: Das Einstellen wurde hinten angestellt. Ich musste wissen, ob sie bespielbar ist und hab mal bischen rumgeklimmpert. Ich komm noch nicht ganz klar. Meine anderen Klampfen haben alle dots auf dem Griffbrett. Anscheinend orientierte ich mich daran massiv. Dann ist da noch ne Saite mehr. Ist definitiv noch ungewohnt. Aber das gibt sich. Ich hätte die Cam nicht auf den Sub stellen sollen. Im Original klingt es nicht so matschig. https://youtu.be/-tPj-CmbREE
Vielleicht gibts später mehr, wenn alle Einstellungen passen. Ich glaube es ist bestimmt ganz sinnvoll das Teil einfach mal ein Stückchen stehen zu lassen, damit es sich mit dem Saitenzug "arrangiert", bevor irgendetwas verändert wird.


Schönen Abend

[Gelöschter Benutzer]

Gratulation!
Nun ist es am Ende eine Gitarre geworden, mit richtig gut aussehenden Hölzern und offensichtlich auch sehr gut spielbar!
Toller und ausführlicher Beitrag...und Messing so zu fräsen bedarf Mut und Entschlossenheit!
Gruß, Frank

[zappl]

Ja, es ist eine Gitarre geworden, dazu noch eine schöne!

Wie hast du den Hals denn poliert?

[0midgard0]

Wie hast du den Hals denn poliert?

micromesh bis 12000, anschließend Baumwolllappen mit moderatem Druck.

[Yaman]

Was hast du für einen Fräser für die Brückenplatte aus Messing benutzt? Welche Geschwindigkeit hatte die Fräse?

[0midgard0]

Was hast du für einen Fräser für die Brückenplatte aus Messing benutzt? Welche Geschwindigkeit hatte die Fräse?

Hallo,

Ich finde leider nicht mehr woher ich diesen Bezogen habe. 20k


Grüße