Les Paulownia
Verfasst: 09.07.2015, 22:38
Grüß euch alle. Nachdem ich schon länger die Informationen hier im Forum nutze, möchte ich auch gerne etwas beisteuern, mit einem Zwischenbericht zu meinem ersten kompletten Bauprojekt.
Auf der Suche nach Holz für mein erstes richtiges Projekt stieß ich auf Paulownia: Sehr leicht, kostengünstig und eines der wenigen Holzprodukte aus dem Baumarkt, das halbwegs grad und trocken ist und bei heimischer Lagerung auch (meist) so bleibt.
So forschte ich im Internet nach Gitarren aus Paulownia Holz und fand Berichte von klassischen Gitarren gänzlich aus Paulownia, bei eGitarren aber nur welche mit Bodies daraus. Selbst hier im Forum, das ja wirklich umfassend ist, fand ich wenig dazu (u.a. den unten zitierten Thread) vor allem keine eGitarrebauten - ich gewann den Eindruck, dass Paulownia in Europa kein gesuchtes Tonholz ist.
Trotzdem fragte ich mich, ob man eine eGitarre allein aus Paulownia bauen kann und machte daraus gleich mein erstes komplettes Bauprojekt.
Vorbild ist eine Les Paul Studio (in weitestem Sinne), die Pläne sind aus dem Forum.
Auf Les Paulownia bin ich zwar sogar selbst gekommen, allerdings wurde diese Wortwendung bereits von Capricky hier im Forum verwendet (was ich erst später herausfand)
(http://www.gearbuilder.de/forum/m-1263647026/s-all/ siehe Antwort 15 von 32)
Für den Body habe ich zwei Paulownia Platten aufeinandergeleimt, da es bei uns nur 18mm Platten gibt. Nach dem Sägen und Fräsen dann die Decke, ebenfalls 18mm Platte, aufgeleimt, Kontur gefräst/geschliffen; 1,2° Pickup- und 4,5° Neckplane; 4,5° Halstaschenwinkel.
Der Hals ist aus einem Paulownia Leimholzkantel (38mmx58mm); 15° Kopfneigung; Mensur 628mm; Double-Action Trussrod; Jumbo Fretwire; Palisander Griffbrett m. Radius 12inch. Keine Verstärkungen durch Carbonstangen etc., wie auch im oben zitierten Thread angesprochen.
Vor dem Finish wollte ich testen, ob der Paulownia Hals - insbesondere wenn von einem Anfänger, wie ich einer bin, gebaut - den physikalischen Anforderungen entspricht. Die Chancen dafür standen aber nicht schlecht, abgesehen von den Konzertgitarrenhälsen aus dem Internet zeigen meine Paulownia Regalbretter, welch erstaunliche mechanische Stabilität dieses Leimholz hat.
Vorgestern leimte ich den Hals ein. Gestern stellte ich ihn per Trussrod gerade und montierte das Blechzeug um endlich Saiten aufziehen zu können. Das Ergebnis: Der Hals hat seine ersten 24 Stunden durchgehalten.
Seither warte ich, dass etwas Schlimmes passiert. Bislang hält sie sich aber nicht nur gut (selbst die Stimmung), sondern spielt sich auch so, obwohl der Sattel viel zu hoch ist und jede Justierung fehlt (Vielleicht ist das aber auch nur Erstbaueuphorie) .
Sie ist erwartungsgemäß sehr leicht, gut austariert und hat (trocken gespielt) überraschend viel Sustain. Wie sie elektrisch klingt und ob nach Les Paul, wird sich noch weisen.
Jedenfalls ist es eine Ultraleichtgitarre und ideal für Menschen mit schonungsbedürftigem Bewegungsapparat.
Sofern der Hals sich in den nächsten zwei Wochen nicht verzieht oder gar bricht, werde ich Les Paulownia wohl ein (deckendes) Finish gönnen.
Hoffe, ich konnte damit etwas Sinnvolles beitragen.
Einstweilen ein herzliches Weiterbauen,
BG,P
Auf der Suche nach Holz für mein erstes richtiges Projekt stieß ich auf Paulownia: Sehr leicht, kostengünstig und eines der wenigen Holzprodukte aus dem Baumarkt, das halbwegs grad und trocken ist und bei heimischer Lagerung auch (meist) so bleibt.
So forschte ich im Internet nach Gitarren aus Paulownia Holz und fand Berichte von klassischen Gitarren gänzlich aus Paulownia, bei eGitarren aber nur welche mit Bodies daraus. Selbst hier im Forum, das ja wirklich umfassend ist, fand ich wenig dazu (u.a. den unten zitierten Thread) vor allem keine eGitarrebauten - ich gewann den Eindruck, dass Paulownia in Europa kein gesuchtes Tonholz ist.
Trotzdem fragte ich mich, ob man eine eGitarre allein aus Paulownia bauen kann und machte daraus gleich mein erstes komplettes Bauprojekt.
Vorbild ist eine Les Paul Studio (in weitestem Sinne), die Pläne sind aus dem Forum.
Auf Les Paulownia bin ich zwar sogar selbst gekommen, allerdings wurde diese Wortwendung bereits von Capricky hier im Forum verwendet (was ich erst später herausfand)
(http://www.gearbuilder.de/forum/m-1263647026/s-all/ siehe Antwort 15 von 32)
Für den Body habe ich zwei Paulownia Platten aufeinandergeleimt, da es bei uns nur 18mm Platten gibt. Nach dem Sägen und Fräsen dann die Decke, ebenfalls 18mm Platte, aufgeleimt, Kontur gefräst/geschliffen; 1,2° Pickup- und 4,5° Neckplane; 4,5° Halstaschenwinkel.
Der Hals ist aus einem Paulownia Leimholzkantel (38mmx58mm); 15° Kopfneigung; Mensur 628mm; Double-Action Trussrod; Jumbo Fretwire; Palisander Griffbrett m. Radius 12inch. Keine Verstärkungen durch Carbonstangen etc., wie auch im oben zitierten Thread angesprochen.
Vor dem Finish wollte ich testen, ob der Paulownia Hals - insbesondere wenn von einem Anfänger, wie ich einer bin, gebaut - den physikalischen Anforderungen entspricht. Die Chancen dafür standen aber nicht schlecht, abgesehen von den Konzertgitarrenhälsen aus dem Internet zeigen meine Paulownia Regalbretter, welch erstaunliche mechanische Stabilität dieses Leimholz hat.
Vorgestern leimte ich den Hals ein. Gestern stellte ich ihn per Trussrod gerade und montierte das Blechzeug um endlich Saiten aufziehen zu können. Das Ergebnis: Der Hals hat seine ersten 24 Stunden durchgehalten.
Seither warte ich, dass etwas Schlimmes passiert. Bislang hält sie sich aber nicht nur gut (selbst die Stimmung), sondern spielt sich auch so, obwohl der Sattel viel zu hoch ist und jede Justierung fehlt (Vielleicht ist das aber auch nur Erstbaueuphorie) .
Sie ist erwartungsgemäß sehr leicht, gut austariert und hat (trocken gespielt) überraschend viel Sustain. Wie sie elektrisch klingt und ob nach Les Paul, wird sich noch weisen.
Jedenfalls ist es eine Ultraleichtgitarre und ideal für Menschen mit schonungsbedürftigem Bewegungsapparat.
Sofern der Hals sich in den nächsten zwei Wochen nicht verzieht oder gar bricht, werde ich Les Paulownia wohl ein (deckendes) Finish gönnen.
Hoffe, ich konnte damit etwas Sinnvolles beitragen.
Einstweilen ein herzliches Weiterbauen,
BG,P