Die Abfall-Paula
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Re: Die Abfall-Paula
Sowas mache ich ganz leise morgens ab fünf, wenn Frau, Kater und Hunde noch im Tiefschlaf liegen:
Ein Spannstabzugangsöffnungsabdeckplättchen. Das wirkt auf dem Bild dicker als es ist. Zum Vergleich: Die Epoxifugen auf den Kopfplatte haben eine Breite von 0,6 mm.Die Bundesdoofenbeauftragte warnt: "Keine Macht den Doofen!"
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Re: Die Abfall-Paula
Hier ein kleiner Erlebnisbericht vom Bundieren mit Edelstahl:
Solche Bünde sind verdammt zähe Luder. Das Abrichten habe ich wie gewohnt mit einem schleifpapierbeklebtem Aluprofil gemacht. Das ging auch problemlos, hat nur deutlich länger gedauert als bei Neusilber. Dann habe ich ein wenig herumprobiert, um das geeignetste Werkzeug zur Bundkronenabrundung zu finden. Als am besten geeignet hat sich letztlich die berüchtigte Rockinger Bundfeile erwiesen, die an anderer Stelle (ich glaube, von capricky) auch schon mal als Bundkronenzerstörungsfeile bezeichnet wurde und von der ich eigentlich gedacht hatte, daß sie bei mir keine Anwendung mehr finden würde. Ausprobiert hatte ich auch noch eine diamantbesetzte Feile, bei der sich aber ganz schnell zeigte, daß der Abtrag am Werkzeug höher ist als der am Bund. Die Rallsche Universalbundfeile (http://shop.rall-online.net/epages/6151 ... s/04040010), die ich bei meinen bisherigen Neusilberbundierungen immer bevorzugt verwendet hatte, hatte zwar einen guten Abtrag, aber irgendwie schien keiner der drei Einsätze so richtig zu passen und weil die Einsätze auch ziemlich kurz sind, liess sich diese Feile auch nicht so sicher führen wie die längere Rockingerfeile.
Also ... insgesamt funktioniert das Bundkronenverrunden von Edelstahldraht gut. Unter einer Lupenbrille wird allerdings auch deutlich sichtbar, daß der Hieb der Feile bei der Edelstahlbearbeitung schon ziemlich leidet. Schön wäre eine Hartmetallbundfeile ... weiß einer, ob es so etwas irgendwo gibt? Apropos Lupenbrille: Die verwende ich jetzt auch zum Bundkronenabrunden. Mit ihrer Hilfe kann ich den haarfeinen Farbstrich, der auf der Bundkrone stehenbleiben muss, so dünn ausfeilen, daß ich ihn mit bloßem Auge nicht mehr wahrnehmen kann.
Solche Bünde sind verdammt zähe Luder. Das Abrichten habe ich wie gewohnt mit einem schleifpapierbeklebtem Aluprofil gemacht. Das ging auch problemlos, hat nur deutlich länger gedauert als bei Neusilber. Dann habe ich ein wenig herumprobiert, um das geeignetste Werkzeug zur Bundkronenabrundung zu finden. Als am besten geeignet hat sich letztlich die berüchtigte Rockinger Bundfeile erwiesen, die an anderer Stelle (ich glaube, von capricky) auch schon mal als Bundkronenzerstörungsfeile bezeichnet wurde und von der ich eigentlich gedacht hatte, daß sie bei mir keine Anwendung mehr finden würde. Ausprobiert hatte ich auch noch eine diamantbesetzte Feile, bei der sich aber ganz schnell zeigte, daß der Abtrag am Werkzeug höher ist als der am Bund. Die Rallsche Universalbundfeile (http://shop.rall-online.net/epages/6151 ... s/04040010), die ich bei meinen bisherigen Neusilberbundierungen immer bevorzugt verwendet hatte, hatte zwar einen guten Abtrag, aber irgendwie schien keiner der drei Einsätze so richtig zu passen und weil die Einsätze auch ziemlich kurz sind, liess sich diese Feile auch nicht so sicher führen wie die längere Rockingerfeile.
Also ... insgesamt funktioniert das Bundkronenverrunden von Edelstahldraht gut. Unter einer Lupenbrille wird allerdings auch deutlich sichtbar, daß der Hieb der Feile bei der Edelstahlbearbeitung schon ziemlich leidet. Schön wäre eine Hartmetallbundfeile ... weiß einer, ob es so etwas irgendwo gibt? Apropos Lupenbrille: Die verwende ich jetzt auch zum Bundkronenabrunden. Mit ihrer Hilfe kann ich den haarfeinen Farbstrich, der auf der Bundkrone stehenbleiben muss, so dünn ausfeilen, daß ich ihn mit bloßem Auge nicht mehr wahrnehmen kann.
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Re: Die Abfall-Paula
Das war ich.Bastelmann hat geschrieben:Als am besten geeignet hat sich letztlich die berüchtigte Rockinger Bundfeile erwiesen, die an anderer Stelle (ich glaube, von capricky) auch schon mal als Bundkronenzerstörungsfeile bezeichnet wurde
Übrigens kann ich die von Dir geschilderten Erfahrungen mit Edelstahl-Bunddraht nicht bestätigen, also zumindest nicht in dieser Intensität.
Es kann natürlich sein, dass der von Rockinger verkaufte Draht härter ist als der von mir bisher verbaute Sintoms-Draht. Bei Gelegenheit werde ich mal ein Packerl mitbestellen.
OK, im Vergleich zum Sintoms-Draht feilen, knipsen, schleifen und sägen sich Neusilber-Bundstäbchen wie weiche Butter. Aber einen nennenswerten Verschleiß an den verschiedenen Werkzeugen konnte ich bisher nicht feststellen. Zum Bundkronen verrunden nehme ich einfach ein Stück Fichtenholz (ca. 5x20x150mm³), in das ich auf der Schmalseite mit dem Schraubstock und einem Nagel eine Rille eingeprägt habe. Darum wird erst 240er und später evt. noch 400er Schleifpapier gelegt und gut is. Das Papier wandert nach jedem Bundstäbchen eine Rillenbreite weiter, so dass jeder Bund mit frischem Papier behandelt wird.
Grüße
Matthias
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Re: Die Abfall-Paula
Beinahe korrekt!12stringbassman hat geschrieben:Das war ich.Bastelmann hat geschrieben:Als am besten geeignet hat sich letztlich die berüchtigte Rockinger Bundfeile erwiesen, die an anderer Stelle (ich glaube, von capricky) auch schon mal als Bundkronenzerstörungsfeile bezeichnet wurde
Grüße
Matthias
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Re: Die Abfall-Paula
Ich verarbeite Edelstahlbunddraht seit etwa zwei Jahren auch für Renovierungsbundierungen, vorher nur als Ersatz für Nullbünde. Klar, der Draht ist deutlich zäher als Neusilber, ich kann aber nicht bestätigen, dass der meiner Diamantbundfeile schadet. Das kann daran liegen, dass es sich um ein altes Stewmac Model von 1994 handelt, die ist nicht mehr im Katalog. Vielleicht war das noch "Friedensware", also von deutlich besserer Qualität.
Ich muss bei Neubundierungen aber auch kaum großartig Bünde "crownen", denn wenn ich die Bünde gut und gleichmäßig einsetze, gibt es kaum Nacharbeit. Abrichten tue ich mit Sandpapierblöcken minimal, nur solange jeder Bund eine durchgehende Schleifspur zeigt. Wenn vorher alles gut vorbereitet war (Griffbrett und Bundschlitze), dann kann (darf) es da keine großen Niveauunterschiede im Höhenlevel der Bundkronen geben. Der Eddingstrich (ich nehme einen CD Marker, der schmiert nicht so) kommt bei mir auch nur zum Einsatz, wenn ich verschlissenen Bünde abgerichtet habe und ich lasse den Strich dann auch 1mm breit. Das ist kein Problem, sondern bei den Neusilberbünden ein Vorteil, sie verschleißen nicht wieder so schnell. "Rund" ist kein "muss"!
Ich glaube das Problem beginnt allgemein mit einem falschen Verständnis des Abrichtvorgangs und ich vermute auch hier kam wieder ein griffbrettlanger Abrichtklotz zum Einsatz. Der verbessert nicht die Präzision, sondern produziert nur viel Nacharbeit. Meine Abrichtklötze sind "nur" 21cm lang, es würden aber auch 15cm reichen. Es sollen ja im Prinzip nur die "Nachbarn" eines jeden einzelnen Bundes auf das jeweils gleiche Niveau gebracht werden und das erreicht man eben auch mit einem kurzen Block, der nur 5 - 7 Bünde gleichzeitig abdeckt. Mit einem langen Block muß, wenn das Griffbrett nur ein wenig konkav oder konvex liegt, entweder 1. und 22. Bund oder 7. Bund (Mitte) stark beschliffen werden, um in die Ebene zu kommen. Die Folge ist, daß da anschließend wieder heftig "gecrownt" werden muss.
Nochmal: griffbrettlange Abrichtklötze sind uneffektive Übertreibung, auch wenn Stewmac solche diamantbesetzten Teile verkauft und in youtube clips die Teile und deren Sandpapierclone in Anwendung zu sehen sind!
capricky
Ich muss bei Neubundierungen aber auch kaum großartig Bünde "crownen", denn wenn ich die Bünde gut und gleichmäßig einsetze, gibt es kaum Nacharbeit. Abrichten tue ich mit Sandpapierblöcken minimal, nur solange jeder Bund eine durchgehende Schleifspur zeigt. Wenn vorher alles gut vorbereitet war (Griffbrett und Bundschlitze), dann kann (darf) es da keine großen Niveauunterschiede im Höhenlevel der Bundkronen geben. Der Eddingstrich (ich nehme einen CD Marker, der schmiert nicht so) kommt bei mir auch nur zum Einsatz, wenn ich verschlissenen Bünde abgerichtet habe und ich lasse den Strich dann auch 1mm breit. Das ist kein Problem, sondern bei den Neusilberbünden ein Vorteil, sie verschleißen nicht wieder so schnell. "Rund" ist kein "muss"!
Ich glaube das Problem beginnt allgemein mit einem falschen Verständnis des Abrichtvorgangs und ich vermute auch hier kam wieder ein griffbrettlanger Abrichtklotz zum Einsatz. Der verbessert nicht die Präzision, sondern produziert nur viel Nacharbeit. Meine Abrichtklötze sind "nur" 21cm lang, es würden aber auch 15cm reichen. Es sollen ja im Prinzip nur die "Nachbarn" eines jeden einzelnen Bundes auf das jeweils gleiche Niveau gebracht werden und das erreicht man eben auch mit einem kurzen Block, der nur 5 - 7 Bünde gleichzeitig abdeckt. Mit einem langen Block muß, wenn das Griffbrett nur ein wenig konkav oder konvex liegt, entweder 1. und 22. Bund oder 7. Bund (Mitte) stark beschliffen werden, um in die Ebene zu kommen. Die Folge ist, daß da anschließend wieder heftig "gecrownt" werden muss.
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Re: Die Abfall-Paula
Du hast recht, ich habe einen griffbrettlangen Klotz verwendet. Die Logik dessen, was Du im folgenden schreibst, erschließt sich mir aber nicht ganz. Vorausgesetzt, das Griffbrett ist gerade (was bei mir der Fall war), dann bedeutet das doch, daß, wenn ein Bund immer das gleiche Höhenniveau wie seine unmittelbaren Nachbarn hat, alle Bünde auf dem gleichen Niveau sind und es ergo egal ist, ob man einen kurzen oder einen langen Klotz verwendet. Den Vorteil Deiner Methode sehe ich eigentlich darin, daß man den Hals bei einer Neuabrichtung abgenutzter Bünde nicht ganz so pingelig gerade einstellen muss.capricky hat geschrieben: Ich glaube das Problem beginnt allgemein mit einem falschen Verständnis des Abrichtvorgangs und ich vermute auch hier kam wieder ein griffbrettlanger Abrichtklotz zum Einsatz. Der verbessert nicht die Präzision, sondern produziert nur viel Nacharbeit. Meine Abrichtklötze sind "nur" 21cm lang, es würden aber auch 15cm reichen. Es sollen ja im Prinzip nur die "Nachbarn" eines jeden einzelnen Bundes auf das jeweils gleiche Niveau gebracht werden und das erreicht man eben auch mit einem kurzen Block, der nur 5 - 7 Bünde gleichzeitig abdeckt. Mit einem langen Block muß, wenn das Griffbrett nur ein wenig konkav oder konvex liegt, entweder 1. und 22. Bund oder 7. Bund (Mitte) stark beschliffen werden, um in die Ebene zu kommen. Die Folge ist, daß da anschließend wieder heftig "gecrownt" werden muss.
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Zum millimeterbreiten Strich auf der Bundkrone: Daß sich Neusilber dann weniger schnell abnutzt als bei vollständiger Verrundung, liegt auf der Hand. Aber eine Abweichung des berechneten Saitenauflagepunktes um 0,5 mm nach oben finde ich ja irgendwie unbefriedigend, wenn man sich vorher bei der Positionierung der Bundschlitze bemüht, das mit Zehntelgenauigkeit zu machen. Aber vermutlich liegt diese Abweichung im Bereich des Vernachlässigbaren.
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Re: Die Abfall-Paula
Natürlich geht es auch mit dem langen Klotz, der Unterschied ist der vielfach höhere Zeit- und Kraftaufwand, für eine vermeintlich benötigte Präzision, die ich so aber gar nicht brauche.Bastelmann hat geschrieben:Die Logik dessen, was Du im folgenden schreibst, erschließt sich mir aber nicht ganz. Vorausgesetzt, das Griffbrett ist gerade (was bei mir der Fall war), dann bedeutet das doch, daß, wenn ein Bund immer das gleiche Höhenniveau wie seine unmittelbaren Nachbarn hat, alle Bünde auf dem gleichen Niveau sind und es ergo egal ist, ob man einen kurzen oder einen langen Klotz verwendet. Den Vorteil Deiner Methode sehe ich eigentlich darin, daß man den Hals bei einer Neuabrichtung abgenutzter Bünde nicht ganz so pingelig gerade einstellen muss.
Nun trifft es in etwa ja alle Bünde mit etwa 0,5mm, um diesen Betrag verschiebt sich der Auflagepunkt der Saite gegen den Sattel (nicht gegen den Steg), infolge der durch den Fingerdruck erzeugten Biegung der Saite. Das kompensiert auch schon etwas die fehlende Vorbiegung der Leersaiten auf dem Sattel. Das hängt aber auch alles von der Saitenstärke ab, "glücklicherweise" sind davon die "richtigen" Saiten, die Dicken betroffen.Bastelmann hat geschrieben:Zum millimeterbreiten Strich auf der Bundkrone: Daß sich Neusilber dann weniger schnell abnutzt als bei vollständiger Verrundung, liegt auf der Hand. Aber eine Abweichung des berechneten Saitenauflagepunktes um 0,5 mm nach oben finde ich ja irgendwie unbefriedigend, wenn man sich vorher bei der Positionierung der Bundschlitze bemüht, daß mit Zehntelgenauigkeit zu machen. Aber vermutlich liegt diese Abweichung im Bereich des Vernachlässigbaren.
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Re: Die Abfall-Paula
Interessantes Thema. Danke für Deine Hinweise. Wie beurteilen eigentlich Du und Deine Kundschaft Edelstahl als Bundmaterial? Ich verbaue das zum ersten Mal und habe noch nie (jedenfalls nicht wissentlich) auf Edelstahl gespielt. Im Netz findet man ja so merkwürdige Aussagen, daß Edelstahl unschön, leicht grau aussehe (vielleicht, wenn nicht anständig poliert wurde? Spülbeckeneffekt?), daß es fast übermenschlicher Fähigkeiten bedürfe, damit zu bundieren und daß es vordem toll klingenden Gitarren einen kalten, sterilen Klang verleihe. Positive Statements sagen aus, daß sich die Dinger praktisch nicht abnutzen (ein Gitarrenleben - eine Bundierung),daß Bendings auf Edelstahl besonders leicht flutschen und das es für den Klang völlig irrelevant sei, ob nun Bronze, Neusilber oder Edelstahl auf dem Brett ist. Was ist Fakt und was Voodoo?
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Re: Die Abfall-Paula
Ein paar Tage habe ich jetzt aussetzen müssen, weil erstmal eine andere Art der Metallbearbeitung anstand ... die Entfernung der Platten und Schrauben aus meinem Fuss. Aber jetzt ist die Bundierung fertig:
Im Vergleich mit Edelstahl erscheint mir Neusilber etwa so wie Pappelholz verglichen mit Bocote.Die Bundesdoofenbeauftragte warnt: "Keine Macht den Doofen!"
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Re: Die Abfall-Paula
Ich habe in den letzten zwei Jahren wohl fünf Gitarren mit Edelstahl bundiert, alle mit einer Sorte, der etwa in den Maßen dem Dunlop 6105 entspricht, das ist wahrscheinlich das beliebteste Maß, Du hast den ja glaube ich auch genommen. Mein Grund für die Verwendung von Edelstahl ist einzig die hohe Verschleißfestigkeit. Ich habe Kunden (Countrymucker) die schrammeln "normalen" Bunddraht in einem Jahr bis auf's Griffbrett einer Steel String und tiefer durch .Bastelmann hat geschrieben:Interessantes Thema. Danke für Deine Hinweise. Wie beurteilen eigentlich Du und Deine Kundschaft Edelstahl als Bundmaterial? ?
Ein haptischer Unterschied "vorher - nacher" ist selbstverständlich spürbar. Den führe ich aber in erster Linie auf die nun deutlich größere Höhe des Bunddrahts zurück. Vorher und nach einer Zwischenabrichtung etwa bei 0,9 bis 1mm, jetzt 1,4mm. Mir persönlich ist das fast ein wenig zu hoch, ich bevorzuge "Kontakt" mit dem Griffbrett. Also werde ich nach etwas passendem suchen, 1,1mm wäre gut, die Breite von rund 2,3mm wie beim 6105 finde ich optimal.
Klanglich höre ich keine Unterschiede zu Neusilberdraht, das überlasse ich meine Kunden
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Re: Die Abfall-Paula
Das weiß ich gar nicht ... ich habe den hier verwendet: http://www.rockinger.com/index.php?cat= ... d7b7af22accapricky hat geschrieben: der etwa in den Maßen dem Dunlop 6105 entspricht, das ist wahrscheinlich das beliebteste Maß, Du hast den ja glaube ich auch genommen.
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Re: Die Abfall-Paula
Ja, der Rockinger hat bis auf ein paar Hundertstel die gleichen Maße. Ich habe eine 30m Rolle in UK gekauft, keine Ahnung ob das Sintoms, Jescar, Wagner oder was auch immer war, nur preisgünstig war er!Bastelmann hat geschrieben: Das weiß ich gar nicht ... ich habe den hier verwendet: http://www.rockinger.com/index.php?cat= ... d7b7af22ac
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Re: Die Abfall-Paula
Sintoms Nr. SS215110 sollte ungefähr passen:
http://sintoms.infonet.by/FretsProduction.htm
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Re: Die Abfall-Paula
Ich weiß gar nicht, ob ich irgendwo schon mal gezeigt habe, wie ich Halsfüsse, Hals-Kopfplattenübergänge, Voluten etc. forme. Ich verwende einfach zurechtgeschnittene Schleifpapierstreifen, die ich an beiden Enden halte. Damit habe ich ein Maximum an Kontrolle, kann sehr präzise arbeiten und flott geht es auch:
Übrigens scheint der Klimawandel rasante Fortschritte zu machen. In Westfalen sind jetzt die ersten Zebras aufgetaucht:
Unser Dorfdepp behauptet sogar, er habe kürzlich im Wald einen Elefanten gesehen, aber ich bin nicht sicher, ob man ihm glauben kann ... er ist einfach zu oft betrunken. Die Bundesdoofenbeauftragte warnt: "Keine Macht den Doofen!"
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Re: Die Abfall-Paula
Ja genau, Schuhputzer. Volute: Erst die Rundungen im Profil anlegen (schleife ich mit Rohr + Papier), dann Halsprofil machen, dann an der Volute Schuhe putzen.
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Re: Die Abfall-Paula
Als ich gestern die seitlichen Griffbrettmarkierungen machen wollte, stellte ich fest, daß ich wohl bei der letzten Rockingerbestellung vergessen hatte, schwarze Plastikpinne zu bestellen. Kurzerhand habe ich Bohrlöcher gemacht, diese sicherheitshalber abgeklebt, zu ca. 2/3 mit Ebenholzschleifstaub gefüllt, dann mit Sekundenkleber aufgefüllt und danach mit einer Prise Schleifstaub bestreut, was die Sache innerhalb kürzester Zeit steinhart werden lässt. Nach dem Beischleifen sieht das Ergebnis perfekt aus. Und Sidedots aus Ebenholz hört sich ja auch viel edler an als welche aus Plastik.
Auf Bild 1 ist übrigens schön zu sehen, daß der Halsfuß noch nicht richtig rund ist und der weiteren Bearbeitung bedarf.Die Bundesdoofenbeauftragte warnt: "Keine Macht den Doofen!"
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Re: Die Abfall-Paula
Letzte Leimarbeit an der Gitarre, Hals an Korpus:
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Re: Die Abfall-Paula
Ich habe inzwischen einen Sattel grob eingepasst, diesmal aus Mammutelfenbein. Schönes Sattelmaterial, entspricht im Farbton ziemlich genau dem cremefarbenen Binding, scheint noch deutlich härter zu sein als Knochen und lässt sich wunderbar hochglanzpolieren.
Außerdem habe ich die Positionen für die Saitenhalterhülsen festgelegt (erst ausgemessen und dann noch sicherheitshalber mit dünner Maurerschnur auf korrekten Saitenverlauf entlang der Griffbrettkanten kontrolliert) und die Bohrungen gemacht. Natürlich passen die Hülsen nicht ... die haben einen Kerndurchmesser von 11,1 mm und mit der Riffelung 11,2 mm. Ich begreife ums Verrecken nicht, warum die Hersteller solcher Dinger (in diesem Fall das Rockinger Streamline) das nicht einfach mit 11,0 machen können. Ich glaube, die wollen einen ärgern.
Gibt es eigentlich irgendwo Holzbohrer, deren Durchmesser in 10teln abgestuft sind?Die Bundesdoofenbeauftragte warnt: "Keine Macht den Doofen!"
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Re: Die Abfall-Paula
Ja, die gibts hier: http://www.feinewerkzeuge.de/koko-ichiban.html
Hab sie aber noch nicht selbst benutzt...
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Re: Die Abfall-Paula
Ja, aber leider nur bis 10,0 ...
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Re: Die Abfall-Paula
Schlimmer, nur bis 8,0mm! Das deckt nicht mal eine ähnliche Situation mit den Hüsen von vintage Mechaniken ab, da braucht man was zwischen 8,3 und 8,8mm.Bastelmann hat geschrieben:Ja, aber leider nur bis 10,0 ...
Nee, die Lösung liegt doch nahe, Metallbohrer, am besten aus WS-Stahl. Die kann man relativ leicht umschleifen und eine Zentrierspitze verpassen.
Ansonsten kann man sich auch einen oder mehrere Flachfräsbohrer auf das passende Maß zurechtschleifen.
...oder ein Stück Rundeisen auf Kanonenbohrer schleifen...s' isso einfach..
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Re: Die Abfall-Paula
Einen 10mm Rundstab nehmen, er darf auch aus Holz sein, einen Schlitz quer einsägen, einen passenden Streifen Schleifpapier oder -leinen einlegen und von Hand, wie mit einem Quirl solange in der Bohrung drehen bis es passt.bea hat geschrieben:Wobei nach meinen Verständnis jetzt ja wohl eher eine Lösung zum Aufweiten der Bohrung um 1/10 mm benötigt wird.
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